aufmerksam, kreativ

Kindermund: Der geleckt-rische Speer

Szenen aus meinem Alltag als Logopädin

Wir spielen mit dem Playmobil-Krieger und Jäger, der Fünfjährige:
„Und hier ist so das Feuerlager…“ (Lagerfeuer)
„Und der Speer, der hat Feuer drin, der is nämlich geleckt-risch.“
Später, nachdem er unsauber angemalt hat: „Jetzt mach ich mit Gefühl für richtich anmalen.“

Wir üben mit dem Trinkschlauch, und zwar das erste Mal mit wirklichem Erfolg.
Der Junge: „So viel habe ich schon geschafft! Das geht aber noch tiefiger, das Wasser, guck-“

 

Die interessantesten Arten, mich zu benennen (statt korrekterweise „Frau Krüerke“):
– Frau Erke
– Frau Gorke
– Frau To’erte (sagt ein Kind)
– Frau Korüjärke
– Frau Krü`ääääk
– Frau Krü´jarke
– Marie (geht gar nicht!)
– Sprecharzt
– die Dame

Wobei mir „die Dame“ mit Abstand am Besten gefällt – es ist höflich und zugleich passen viele, allesamt nette Bedeutungen 😉

aufmerksam

Kindermund: Neue Infrastruktur

Szene aus meinem Alltag als Logopädin

Wir üben das /sch/, der Junge soll ein Bild von einer Schiene benennen. Er überlegt, wie es wohl heißen könnte und ob das /sch/ darin vorkommt, dann meint er:
„Bahnstraße.“

aufmerksam

Kindermund: Übergestern

Szenen aus meinem Alltag als Logopädin

Ein siebenjähriges Mädchen beschwerte sich während einer Fahrt in der S-Bahn vehement bei ihrer Mutter, dass das letzte Mal Computerspielen schon lange her sei – „Das war übergestern!“

Heute versuchte ich Lars (Name geändert), 4 Jahre alt, das Fragewort „wie“ beizubringen. „Wer“, „was“ und „wo“ klappten schon ganz gut, aber die Bedeutung von „wie“ erschloss sich ihm trotz dem Anfassen der Heizung (heiß) und des Fensters (kalt) sowie weiterer Versuche nicht.
Ich: „Wie bist du heute? Fröhlich?“ (zeigte ein betont fröhliches Gesicht). Er schüttelte den Kopf. „Bist du müde?“ (machte es wieder pantomimisch vor). Er schüttelte den Kopf. Ich, nach weiteren Versuchen etwas ratlos: „Wie bist du denn?“ Er: „Lars!!!“

aufmerksam

Kindermund: Wenn das Xylofon aus Ost klingelt…

Szenen aus meinem Alltag als Logopädin

Mit einem Fünfjährigen trainiere ich die auditive Merkspanne: Er schließt die Augen, ich spiele nacheinander drei Instrumente, und anschließend erzählt er mir (bitte in der richtigen Reihenfolge), was er gehört hat.
Er: „….und dann kam… das Telefon!“ (zeigt auf das Xylofon).

Ein fünfjähriges Mädchen, sonst sehr ruhig, erzählt mir schon begeistert beim Hereinkommen:
„Ich war im Theater! Das heißt `Der Zauberer von Ost‘! Und da war eine Hexe. Und noch mehr Leute, aber die waren bloß verkleidet. Die Hexe, die war echt!!!“