aufmerksam, kreativ

Kindermund: Weitblick bewiesen

Szenen aus meinem Alltag als Logopädin:

In der Zweigstelle der logopädischen Praxis arbeite ich in einem Eckraum, der zwei Fenster hat – eins nach Norden und eins nach Osten. Wir sitzen am Tisch und üben.
Der achtjährige Junge schaut aus dem Nord-Fenster, das sich über dem Tisch befindet, und bemerkt: „Es regnet.“
Dann dreht er sich auf seinem Stuhl um,  schaut es aus dem Ost-Fenster und ruft entgeistert: „Es regnet in ganz Hamburg!!!“

Ein kleiner Junge im Kindergartenalter: „Es regnet. Pause. Aber morgen wird’s scheinig!“
(Verschränkung von „sonnig“ und „scheinen“)

Ein weiterer Junge, der mich schon öfter beim Desinfizieren der Hände beobachtet hat, bittet jedes Mal: „Kann ich was von der Stinkeseife haben?“
(So nenne ich den Kindern gegenüber, die Probleme mit der Artikulation und komplexen Fremdwörtern haben, das Desinfektionsmittel).

aufmerksam

Eisverkauf im Hamburger Regen

Mittwoch Nachmittag, 17.37 Uhr, seit vier Tagen Regen, Temperaturen zwischen 14 und 16 Grad:
Plötzlich lautes Bimmeln auf der Straße vor dem Haus, der Eismann hält und hofft auf Kunden.
Ich stehe drinnen,  trinke Kräutertee und kuschle mich in eine Daunenweste. „Na, wie der sich das denkt mit dem Eisverkaufen,“ frage ich mich und mache es mir am Fenster bequem.
Innerhalb von zwei Minuten hat der Eismann drei Kunden, eine Frau kauft sogar zwei Waffeln voller Kugeln (was gerechterweise als weiterer Kunde gezählt werden muss).

Und die Moral von der Geschicht: Glaube deinen eigenen pessimistischen Prophezeihungen nicht!
Außerdem: Es ist Sommer, egal ob du schwitzt oder frierst, Sommer ist, was in deinem Kopf passiert! (Wise Guys)