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Aus dem Leben des Puschelhuhns: Erzählung zur Entspannung

Moin, ich bin das Puschelhuhn.
Ich weiß, ich weiß, so heißt sonst keiner, klingt wie ein Spitzname. Schau mich doch an, wenn ich nicht „Puschelhuhn“ heiße, wer sonst? Na eben. Das passt schon.
Was ich den ganzen Tag so tue?
Ich behalte die Insektenpopulation im Blick. Rein aus wissenschaftlichen Gründen, versteht sich. Gelegentlich wird tatkräftiges Einschreiten verlangt, das erledige ich mit dem Schnabel ganz fachgerecht. Nee, nichts zu danken: Es schmeckt mir ja auch. Ich helfe, wo ich kann, ist doch klar.
Ach so, was ich den ganzen Tag so tue?
Ich halte meine Federn in den Wind. Der ist hier am Hamburger Stadtrand mal spielerisch, mal wild und mal träge. Heute ist er eher überambintioniert, so dicke Staubwolken, wie er ständig von den Sandwegen hochwirbelt! Wo war ich stehengeblieben? Ja, richtig, Federn in den Wind halten, sehr wichtig. Ich scharre auch gern am Boden, um mir eine Kuhle zu schaffen, in der ich Mittagsschlaf halten kann. Und die Sonne genießen. Und die Brise in den Federn spüren.
Ach ja, da sprach ich schon von, `tschulligung.
Also, was ich den ganzen Tag so tue?
Ich behalte hier natürlich den Überblick, das ist doch offensichtlich! Beobachte strategisch, wer den Hof betritt, wer hier was arbeitet, wer nur unter dem Fliederbusch ein Buch liest. Außerdem übe ich mich im Deeskalieren und Ruhig-Durchatmen, wenn hier mal wieder Schulklassen rumtoben oder ein Kindergartenkind mich mit Steinchen bewirft.
Das wolltest du gar nicht wissen?
Naja, dann überlege ich natürlich, mit wem ich gern mal wieder Zeit verbringen möchte. Wer mir gut tut. Wessen Gegenwart ich genieße. Von wem ich wissen möchte, wie es ihr oder ihm so ergangen ist in der letzten Zeit.
Wie, das seien keine Aktivitäten, ich sollte doch etwas TUN?
Manchmal hocke ich auch unter der Linde und sinniere. Wie bitte? Ich SINNIERE, sagte ich. Wozu das nützlich sein soll? Naja, wenn man nicht gelegentlich sinniert, wird man ganz kopflos. Das werfen uns Menschen ja besonders gerne vor, näch (schiefer Seitenblick)? Dabei ist das Problem, dass ihr selbst nie innehaltet und mal gedanklich ein Paar Runden dreht, für den inneren Überblickt. Wir tun das sehr wohl, auch wenn ihr Menschen meint, dass ihr alles besser wüsstet. Pah.
Was ich so tue? Du lässt auch nicht locker…
Neben dem Sinnieren und dem Freundschaften-pflegen ist natürlich auch die Ernährung sehr wichtig. Also habe ich immer ein waches Auge darauf, worauf ich Appetit hätte und was sich diesbezüglich entlang des Wegs so anbietet. Man muss sich dafür Zeit nehmen: rausfinden, was der eigene Körper gerade so braucht, und dass dann passend aufpicken. Nicht so im Vorbeirennen irgendeinen Mist vom Bäcker in sich reinschieben, näch? So mit Gemütlichkeit und Gründlichkeit, das ist meine Devise. Und Genuss, ganz wichtig.

Was ich den ganzen Tag so tue?
Na, hör mal, du hast vielleicht einen Arbeitsethos! Ich sabbel mir hier den Schnabel fusselig, und was kommt Sinnvolles von dir, Mensch? Gar nüscht, außer ständig der selben Frage!
Jetzt sag nicht, dass ich den Tag erst dann sinnvoll verbracht habe, wenn ich mich selbst angetrieben und zu Tode gehetzt habe. Auf der Suche nach äußerer Bestätigung und Anerkennung, die höchst wankelmütig und schwer zu erhalten ist! Oder wenn ich irgendwelche Geschäftsabschlüsse getätigt und Ziele erreicht habe! Welche Ziele überhaupt, frage ich dich? „Den Wind in den Federn spüren“ ist kein lohnenswertes Ziel für einen gelungenen Tag? Tja, dann komm doch an meine Seite und probiere es mal aus! Manchmal haben wir Hühner doch etwas Sinnvolles zu sagen….

 

Buchtipp:
Wer sich nach mehr Freude und einem Glauben, der im Alltag praktisch wird, sehnt, schaue sich gern mein Mitmach-Buch „Wo die Freude wohnt“ an. Kreative Ideen, Gebete, Reflexionsübungen laden in die Räume der „Villa der Freude“ ein, wo mit Körper und Seele Gott erlebt werden kann.

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Aufbruch in der Lebensmitte: Unsere vervollständigte Persönlichkeit ist unsere Frucht.

„Es gilt, das Urteil der anderen in der Lebensmitte abzustreifen und zu entscheiden, welcher Weg nun der unsrige sein soll. C. G. Jung spricht sogar von der Suche nach der eigenen Bestimmung. Die Erklärung liegt schon im Wort. Wohin, sagt also die innere Stimme, soll die Reise jetzt gehen?
Diese Stimme ist gar nicht so einfach zu hören. Zu laut ist das Getöse der Vielstimmigkeit im Außen. Zu mächtig die Vorgaben, Wünsche und Konventionen der anderen, der „Herde“, wie Jung sie etwas unfreundlich tituliert. Die Herde, unsere Freunde, Familien, unser Partner, die Kollegen oder sogar die Gesellschaft, kann uns keine Antworten auf unsere Fragen geben. Was sie reproduzieren und wiederkäuen – um im Bild zu bleiben-, ist in der Regel bekannte Konvention. Sie geben uns keinen Hinweis auf unsere Bestimmung. (…)

In der Lebensmitte wenden wir uns dann dem inneren Ursprung und dem Entdecken das ganzen „Selbst“ wieder zu. Das Selbst besteht aus dem Bewussten und dem Unbewussten. Dieses Unbewusste muss in der Lebensmitte erst (wieder) entdeckt, gehört, verstanden und dann in das ganze „Selbst“ integriert werden. Diese Vervollständigung der Persönlichkeit, der „psychischen Ganzheit des Menschen“ in der zweiten Lebensmitte, wird als Quelle für neue Lebenskraft gesehen. (…)

Es braucht Vertrauen in den eigenen Weg, Geduld für die Dauer des Entwicklungsprozesses, ein loyales Ausharren und vertrauensvolle Hoffnung in sich selbst, dass man sich diesen Weg bahnen kann. Wir werden uns nur bewegen, wenn der Leidensdruck hoch ist. (…)

Es ist also innere Arbeit, ein innerer Aufbruch, den wir wagen müssen in der zweiten Lebenshälfte. Diese innere Arbeit wird Früchte für die zweite Lebenshälfte tragen. Suchen wir die Frucht unserer Arbeit also nicht im Außen. Nicht im Gehalt. In der Eigentumswohnung. Nicht im teuren Urlaubsaufenthalt. Wir tragen die Früchte unserer inneren Arbeit ins uns. Unsere vervollständigte Persönlichkeit ist unsere Frucht.“

aus: „Worauf wartest du noch? Eine Ermutigung zum Aufbruch in der Lebensmitte“ von Antje Gardyan, rororo

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Lektüre für die Seele: Buch „Aloha und alles auf Anfang“ von Annicken R. Day

Wer sich aktuell fragt, was im Leben wirklich wichtig ist, hat vielleicht Lust, es mit diesem Roman zu versuchen:
Maya setzt ihre gesamte Energie für ihre Karriere ein, egal, was das kosten mag. Bis sie an einen Punkt kommt, wo sie die Anweisungen ihres Chefs aus moralischen Gründen nicht umsetzen kann. In beispielloser Ehrlichkeit beantwortet sie die Fragen der ZuschauerInnen eines Kongresses, auch wenn sie schon in dem Moment weiß, dass sie damit ihren beruflichen Selbstmord einleitet. Da sie die Erwartungen ihrer Firma aufgrund eigener Integrität komplett in den Wind geschossen hat, beschließt sie, sich für einige Tage zurückzuziehen und auszuruhen: Schließlich wird sie sowieso keinen Job mehr haben, wenn sie von der Konferenz nach Hause fliegt.
So bleibt sie auf Hawaii, dem Austragungsort der Konferenz, und erlebt dort eine umfassende Transformation ihres Denkens und Fühlens.
In der Schilderung der nächsten Ereignisse streut die Autorin viele philosophische Gedanken ein, die der eigentlich Schatz des Romans sind. Die weitere Handlung fand ich oft unbefriedigend, aber für die Denkanstöße der ersten Kapitel bin ich sehr dankbar. Daher möchte ich einige der Zitate vorstellen:

„Ich habe einfach beschlossen, sämtliche Schubladen (in die Menschen mich stecken möchten) zu ignorieren. (…) Die Menschen glauben, dass die Schubladen, in denen sie ihr Leben verbringen, abgeschlossen oder festzementiert sind, aber in Wirklichkait bestehen sie nur aus Luft. Sie glauben, all die Begrenzungen seien real, aber in Wahrheit sind sie Illusionen. (…) Wenn also Begrenzungen nur Illusionen sind, gibt es sie eigentlich nicht. Was bedeutet, dass wir einfach tun können, worauf wir Lust haben, weil das, von dem wir annehmen, dass es uns hindert, gar nicht wirklich da ist.“

„Wenn nichts sicher ist, ist alles möglich.“

„Was da spricht, ist das Ego, meine Lieben. Man erkennt es daran, dass es alles tut, um dem Augenblick, in dem ihr euch befindet, die Freude auszusaugen.
Da steht ihr nun im Paradies, barfuß im Sand, und habt allen Grund der Welt, glücklich zu sein und diesen Augenblick zu genießen, und da kommt das Ego mit all den Gründen angehetzt, warum ihr es nicht verdient habt, es so gut zu haben.“

„Eines Morgens fragte Annabelle, die damals gerade einmal fünf war, wie es ist, erwachsen zu sein: „Hast du es auch irgendwann lustig, Mommy?“ wollte sie wissen.“

„Lucy hatte mir ein Motto von sich ans Herz gelegt, und zwar „Fang neu an“, was bedeutet, die Vergangenheit Vergangenheit sein zu lassen und jeden Augenblick als Möglichkeit eines Neustarts zu begreifen.“

aus: „Aloha und alles auf Anfang“, Annicken R. Day

Buchtipp:
Wer sich nach mehr Freude und einem Glauben, der im Alltag praktisch wird, sehnt, schaue sich gern mein Mitmach-Buch „Wo die Freude wohnt“ an. Kreative Ideen, Gebete, Reflexionsübungen laden dazu ein, mit Körper und Seele Gott zu erleben.

Wer selbst Andachten hält und sich Impulse wünscht: Informationen, Praxistipps und Erfahrungen zu Andachten und Gesprächen über persönliche Themen präsentiere ich in meinem Praxisbuch „Über die großen Fragen des Lebens sprechen. Achtsamkeit und Spiritualität in der Sozialen Betreuung“. Es ist aufgeteilt in die Bereiche Achtsamkeit, Spiritualität und philosophische Themen und eignet sich sowohl für Einzelbetreuungen als auch Gruppenangebote mit SeniorInnen. Das Fachbuch ist erschienen im Verlag Vincentz Network.

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Weisheitsgeschichte vom Adler und Hubschrauber: Lebe ich mit Leichtigkeit oder aus eigener Anstrengung?

Während ich am Küchentisch saß und aß, beobachtete ich einen Greifvogel, der sich von warmen Aufwinden empor tragen ließ. Mit weit ausgebreiteten Schwingen stieg er leicht und lautlos höher und höher, ganz von allein. Langsam zogen sich die Kreise weiter nach Norden, und der Vogel folgte den thermischen Winden in großen Spiralen. Ohne jede Kraftanstrengung wurde er höher getragen und beobachtete von dort die Stadt.

Über mir wurde es laut, ein Hubschrauber flog über das Dach und kam in mein Blickfeld. In einer geraden Linie zog er Richtung Südosten, sein Propeller drehte sich gleichmäßig und energisch. Während er viel tiefer als der Greifvogel über die Dächer brauste, verbreitete er Lärm und Unruhe. Alles an ihm schrie: „Ich bin wichtig! Ich habe einen Auftrag! Es gibt viel zu tun! Die Arbeit muss schnell erledigt werden!“

Während der Raubvogel sich ganz auf den natürlichen Auftrieb verließ und keinerlei Aufwand betrieb, knatterte der Hubschrauber mit Hilfe von Treibstoff und Technik deutlich niedriger durch die Luft.
Für mich war die Verbindung zu meinem Leben sehr deutlich:
Aus eigenem Antrieb möchte ich möglichst viel leisten, fordere ständige Anstrengung von mir und ringe um Erfolg. Ich treibe mich ununterbrochen an, knattere wie ein Hubschrauber laut und geschäftig durch den Alltag. Es kostet viel Kraft, um nicht langsamer zu werden, sondern das Tempo zu halten und allen Ansprüchen zu genügen. Und ob sich Erfolge einstellen – wer kann das so genau sagen?
Viel lieber möchte ich den Hubschrauber stehen lassen und mich mit ausgebreiteten Armen dem Aufwind anvertrauen. Möchte mich fallen lassen und erleben, dass ich getragen bin. Dass sich Probleme und Fragen zum Guten wenden, auch ohne meinen Einsatz. Ich möchte zulassen, dass der Wind mich an Orte trägt, die ich auf direktem Wege mit dem Hubschrauber nie angeflogen hätte – die mir aber gut tun und ein Auftanken ermöglichen.

Buchtipp:
Wer sich nach mehr Freude und einem Glauben, der im Alltag praktisch wird, sehnt, schaue sich gern mein Mitmach-Buch „Wo die Freude wohnt“ an. Kreative Ideen, Gebete, Reflexionsübungen laden dazu ein, mit Körper und Seele Gott zu erleben.

Wer selbst Andachten hält und sich Impulse wünscht: Informationen, Praxistipps und Erfahrungen zu Andachten und Gesprächen über persönliche Themen präsentiere ich in meinem Praxisbuch „Über die großen Fragen des Lebens sprechen. Achtsamkeit und Spiritualität in der Sozialen Betreuung“. Es ist aufgeteilt in die Bereiche Achtsamkeit, Spiritualität und philosophische Themen und eignet sich sowohl für Einzelbetreuungen als auch Gruppenangebote mit SeniorInnen. Das Fachbuch ist erschienen im Verlag Vincentz Network.

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Buchempfehlung: „Everything I’ve Ever Done That Worked“ von Lesley Garner

Ich handle gerne freundlich, klug und geduldig.
Das ist mein erklärtes Ziel, aber oft kommt mir meine Menschlichkeit dazwischen:
Wie so viele andere verhalte ich mich versehentlich (und routinemäßig) egoistisch, ungeduldig und treffe vorschnelle Entscheidungen. Um mir selbst im Morast der täglichen Hoffnungen und Enttäuschungen ein festes Fundament zu geben, starte ich bewusst mit Weisheit in den Tag: Als Christin lese ich während des Frühstücks ein Sachbuch, eine Andacht oder einen Fachartikel, der meine Seele ernährt und meinen Geist herausfordert. Ich suche Weisheit, um meinem Inneren Wachstumsimpulse zu geben und meine unruhige, selbstbezogene, sprunghafte menschliche Natur in den Hintergrund treten zu lassen. Das ist keine Garantie dafür, dass mein Tagewerk gelingt – aber eine wesentlich bessere Voraussetzung, als wenn ich es nicht täte.

Nun ist die Frage, was Menschen, die mit Gebet, Bibellesen und christlicher Ratgeberliteratur nichts anfangen können, ihrer Seele morgens zum Frühstück anbieten?
Zufällig (danke, Jesus….) zog ich das Buch „Everything I’ve Ever Done That Worked“ von Lesley Garner aus einem öffentlichen Bücherschrank. Die drei bis vierseitigen Essays sind so schlau und auf den Punkt und schwungvoll und inspirierend und weise, dass ich mich komplett in die Gedankensammlung verliebt habe. Ich lese extrem viel, aber ihre Gedanken sind mir tatsächlich noch nirgendwo untergekommen. Bodenständig und gleichzeitig fantasievoll, realistisch und auch in Krisen aufmunternd und humorvoll: Die Texte sind ein wahrer Schatz.
Lesley Garner, zum Zeitpunkt der Veröffentlichung in ihrer Fünfzigern, schreibt über Lebenslektionen, kreative Auszeiten, innere Haltungen, praktische Alltagstipps und wie wir unsere Seele befreien.
Ich liebe dieses Buch!
Christliche Sachbücher helfen meiner Suche nach Weisheit und innerer Entwicklung oft weiter, psychologische Ratgeber gelegentlich auch. Diese Sammlung an pointierten Impulsen redet weder von Gott noch von Psychologie, ist aber dennoch von Schöpferkraft, Kreativität und Klugheit durchdrungen.
Manche Bücher würde ich gerne kofferweise kaufen und an alle verschenken, die ich gern habe – diese Entdeckung ebenfalls! Es ist nur auf Englisch erhältlich, was den Lesegenuss nicht schmälert: Ich finde es leicht und flüssig lesbar.

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Kurze philosophische Gedanken für zwischendurch

Stell dich deinen Ängsten.
Lass dich nicht von irgendwelchen Bedenken abhalten.
Verbünde dich mit dem Schrecken, denn wer weiß, wohin es dich führt.

„Jeder hat heimlich Kummer, den er zu verbergen versucht“, erwiderte Emily und starrte auf den Namen der Frau, die sie nur zu gut kannte.

„Vergiss nicht“, sagte er mit einem Kuss auf jede Wange und noch einem per la fortuna, „wenn du nichts an dich heranlässt, stehst du am Ende mit leeren Händen da.“

Es waren die Menschen, die Catriona geprägt hatten, sie zu der Frau gemacht hatten, die sie wurde.
Jede zwischenmenschliche Interaktion, so geringfügig sie auch sein mag, hat einen Einfluss darauf, wer man wird.
Jedes Gespräch, jede Enttäuschung, jede Berührung verquicken sich zu einem Kuddelmuddel, das wir Leben nennen.

alle Zitate aus: „Alles Glück da draußen“ von Katherine Slee

 

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Lektionen aus dem Garten

„Ein Garten ist ein großartiger Lehrer:
Er lehrt uns Geduld und umsichtige Wachsamkeit,
er lehrt uns Fleiß und Sparsamkeit,
und vor allem lehrt er vollkommenes Vertrauen.“
Gertrude Jekyll

„Im Garten wachsen viele Dinge, die dort nie gesät wurden.“
Thomas Fuller

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Das Leben voll ausschöpfen

„Der Gott, der dieses Universum aus dem Ärmel schüttelte,
es mit Galaxien und Sternen füllte, mit Pinguinen und Papageitauchern
– das ist der Gott, der mit herrlicher Sturheit liebt.
Der Gott, neben dessen Macht die Atombombe nichts ist,
hegt zärtliche Gefühle für uns.
Ein Leben in der Liebe Gottes befreit uns von der Umklammerung der Angst.“
Brennan Manning

„Im Augenblick zu leben setzt das grundlegende Vertrauen voraus,
dass das Leben in der Fülle, dass Jesus ja verspricht, nur im Hier und Jetzt erfahrbar ist.
In seinem zerschundenen und gebrochenen Körper hat Jesus deine und meine Sünde getragen,
jeden Verlust, jede seelische Wunde, die nicht heilen will:
Wir sind alle unbedeutende Leute, die Gott berufen und begnadet hat, auf eine bedeutsame Weise zu wirken.“
Brennan Manning

aufmerksam

Þetta reddast: Es wird sich alles finden

In einem Roman, der in Island spielt, las ich heute von der isländischen Philosophie „Þetta reddast“. Ausgesprochen wird das þ als englisches „th“, hier einmal zum Anhören.
Þetta reddast ist das Vertrauen darin, dass sich unklare Verhältnisse von allein sortieren und am Ende alles gut ausgehen wird.
Oder, wie die Bibel im Brief an die Römer im fünften Kapitel sagt:
„Wir freuen uns auch dann, wenn uns Sorgen und Probleme bedrängen, denn wir wissen, dass wir dadurch lernen, geduldig zu werden.
Geduld aber macht uns innerlich stark, und das wiederum macht uns zuversichtlich in der Hoffnung auf die Erlösung.
Und in dieser Hoffnung werden wir nicht enttäuscht werden. Denn wir wissen, wie sehr Gott uns liebt, weil er uns den Heiligen Geist geschenkt hat, der unsere Herzen mit seiner Liebe erfüllt.“
Þetta reddast!

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Glaube ist, mich daran zu erinnern, dass….

Glaube ist, mich daran zu erinnern, dass ich Gottes unbezahlbarer Schatz bin, auch wenn ich mich absolut wertlos fühle.

Glaube ist, mich daran zu erinnern: Er hat gesagt, ich bin wertvoll in seinen Augen; ich bin seine Geliebte, sein Geliebter.

Glaube ist, mich mitten in meinem Kummer zu erinnern: Nichts kann mir meinen größten Segen wegnehmen – seine Gegenwart in meinem Leben.

Glaube ist, mich zu erinnern, dass ich ohne Makel vor Gott stehe – wo ich doch nichts anderes sehe als meine Gemeinheit, Nichtswürdigkeit und Selbstsucht.

Glaube ist, mich zu erinnern: Gott liebt mich genauso zärtlich und leidenschaftlich, wenn ich versage, wie wenn ich aufrecht gehe.

Glaube ist, mich zu erinnern: Ich trage Gottes Ehrfurcht gebietende Gegenwart in jede alltägliche Begegnung hinein – auch wenn ich mich niedergeschlagen und müde fühle.

Glaube ist, mich zu erinnern: Nicht durch meine Versuche, sondern durch mein Vertrauen bin ich gewachsen.

Glaube ist, mich zu erinnern: Obwohl der Weg vor mir so dunkel wie die Nacht aussieht – Gott kann sehen und leitet mich unfehlbar.

Glaube ist, mich zu erinnern: Vieles an mir wird sich im Himmel verändern, aber ich werde nicht ein Stück gerechtfertigter sein, als ich es gerade jetzt bin. Christus ist meine Rechtfertigung.

Glaube ist, mich zu erinnern, dass ich für Gott unentbehrlich bin – auch wenn ich mich gerade völlig fehl am Platz fühle.

Glaube ist, mich zu erinnern, dass in Gottes Reich alles auf Verheißungen gründet, nicht auf Gefühlen.

Pamela Reeve