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Getrödelt – gefunden – gefreut: Amalienburg

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Diese Kaffeekanne hat ein wahrhaft schweres Los: Seit Jahren wird sie als Teekanne benutzt und ist weit und breit allein in unserer Küche. Niemand trägt das gleiche Dekor, stets thront sie als Solitär auf der Tafel…
Nun hat das Elend ein Ende, sie bekam zwei passende Teller, ein Schälchen und einen Eierbecher (für Blümchen!) als BegleiterInnen spendiert. Mehr war weder finanziell noch bezüglich des begrenzten Platzes im Geschirrschrank nicht möglich.

 

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Die tatsächliche Amalienburg steht einerseits in München im Schlosspark Nymphenburg, wo wir gerade erst vor Kurzem unterwegs waren und alles besichtigten. Eine weitere Amalienburg ist Teil der Hofburg in Wien. Das dänische Amalienborg in Kopenhagen wiederum bildet die Stadtresidenz der Königin Margrethe II.
Leider ist Porzellangeschichte als Lektüre schwer aufzutreiben, insofern bleibt unklar, woher genau die Vorlage des Musters stammt. Die dänische Seite Musselmalet verweist auf einen deutschen Ursprung der Porzellanmanufaktur Meißen. Bei meinen Exemplaren heißen die Stempel am Boden „Heinrich“ und, als andersfarbige Markierung, „Villeroy & Boch“ – Meißen also nicht. Meißen hat das weitbekannte Muster „Indisch Blau“, auch als Strohblumenmuster bekannt, und das Zwiebelmuster seit langer Zeit im Programm. Sie ähneln dem Service „Amalienburg“, das klärt den Ursprung dennoch nicht sicher.
Interessanterweise scheint das Muster in Skandinavien deutlich populärer zu sein als bei uns als „Entstehungsort“, Royal Copenhagen stützt einen großen Teil seines Ruhms darauf. Es nutzte die blaue Ranke auf weißem Grund vor 240 Jahren als Grundlage für die erste Geschirrserie des Hauses, allerdings ohne die Ursprünge des Musters dabei zu nennen.
So geht das Muster vielleicht auf die blau-weißen Fliesen im Schlösschen Amalienburg (Nymphenburg) zurück. 1739 war Schloss Amalienburg in München fertiggestellt, 1775 wurde laut Royal Copenhagen das Design erfunden (und 1880 von Arnold Krog neu aufgelegt). Tatsache ist, dass sich das deutsche und das dänische Muster derart ähneln, dass einer beim anderen kopiert haben muss.

Wer mir näheres Wissenswertes verraten oder meine These widerlegen kann, ist herzlich eingeladen, mir zu schreiben!

Dies ist mein Beitrag zu „Getrödelt – gefunden – gefreut“.