aufmerksam, feminin, kreativ

Den Kleiderschrank aufwerten: Vorhandenes in Lieblingsstücke verwandeln

Sicherlich besitzt du auch Kleidungsstücke, die zwar tragbar sind, aber nicht mit Begeisterung von dir angezogen werden. Qualitativ in Ordnung (oder sogar hochwertig), Farbe ist auch irgendwie okay, aber dennoch ziehst du sie eher zu Hause am Wochenende an, wo dich keiner sieht. Stimmt´s?
Heute möchte ich Ideen teilen, wie Langweiliges wieder aufregend wird.
Wer mag, lädt dazu Freundinnen ein, die ihre Knopfkiste, Spitzenreste und Ähnliches mitbringen – vielleicht hat eine andere genau das, was du brauchst? Und dir fällt exakt die Idee ein, die eine Freundin inspiriert?

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Vorher

 

  • Der Stoff gefällt dir, aber die Farbe ist leider langweilig?
    Nach der Materialzusammensetzung auf dem eingenähten Schildchen schauen und entsprechende Textilfarbe kaufen. Für Baumwolle gibt es andere Farben, die mit höherer Temperatur gefärbt werden, als für Polyacryl zum Beispiel. Die Farbe, die sich im Eimer statt in der Maschine verwenden lässt, mag ich am liebsten.
    Wenn nicht das ganze Kleidungsstück gefärbt werden soll:
    Stoffmalfarbe mit einem nassen Pinsel aufspritzen führt zu künstlerischen, lebhaften Mustern auf einfarbigen Stoffen. Als Beispiel zeige ich die Tischdecke meiner froschgrünen Party, die mit gespritzter Stoffmalfarbe entstanden ist.

Hier habe ich zum Beispiel eine Strickjacke im Eimer gefärbt –  aus ödem Sandbeige wurde ein sattes Grün, das ich mit weiteren Akzenten (Borte, Ansteckorden, Perlen) zusätzlich aufgewertet habe.

 

Strickjacke grün

 

  • Die Farbe gefällt dir, das Kleidungsstück wirkt aber nichtssagend?
    Stoffbänder, Spitzen und Borten lassen sich einfach aufnähen (bei stretchigen Shirts und gestrickten Stoffen lieber per Hand statt an der Maschine) und verwandeln oft überraschend effektiv. Von nichtssagend zu elegant, von öde zu sexy – abhängig von der Spitze und deren Farbe.
    Auch farblich harmonierende oder kontrastierende Stoffe, mit denen ein Kragen gedoppelt wird oder die als Taschen und Ärmelflicken aufgesetzt werden, verändern Kleidung zum Positiven.
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    Auch ausgetauschte Knöpfe verändern ein Kleidungsstück gravierend. Dabei sollten sie ungefähr so groß und so schwer wie die ursprünglichen Knöpfe sein, sonst leiern die Löcher aus und die Knopfleiste hängt unvorteilhaft nach vorn.
    Ebenso lässt sich eine Knopfleiste mit einem fröhlichen Stoff verstecken, um einen zentralen Blickfang zu schaffen. Dazu werden die Knopflöcher zugenäht, die Knöpfe entfernt und auf die ursprüngliche Knopfleiste Spitze oder Stoff genäht. Anschließend Druckknöpfe unsichtbar von innen gegennähen, um weiter das Kleidungsstück schließen zu können.
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    Für interessante Details sorgen ebenfalls Accessoires zum Anstecken wie mein Orden. Auf Flohmärkten und in Schmuckabteilungen lassen sich diverse Schätze finden…Gerne nähe ich Perlen auf, um einfarbige Pullis oder Shirts aufzuwerten. Am Kragen, entlang des Ausschnitts, rund um den Saum – ein kleines Glitzern für den Alltag…
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    Gerne nähe ich aus stretchigem Pailettenband „Gürtel“:
    Dazu einfach den Taillenumfang messen und ein Pailettenband oder stretchige Spitze im Fachhandel kaufen, die Länge ergibt sich aus dem Taillenumfang sowie vier Zentimetern zusätzlich: Zwei Zentimeter zum Nähen. Und zwei für die Bequemlichkeit.
    Zu Hause die beiden Enden des Bandes zusammen nähen, das Band mit zusätzlichen Stichen vor dem Ausfransen bewahren und in den entstandenen Kreis schlüpfen. Weite Strickjacken lassen sich damit auf Figur bringen, an einem anderen Tag wird der „Schlupf-Gürtel“ als besonderer Akzent zu einem Kleid getragen.

 

Detail Strickjacke

 

  • Die Passform ist an sich okay, aber nicht wirklich vorteilhaft?
    Passt die Länge zu deinen Proportionen? Ist das Kleidungsstück zu lang oder zu kurz? Zu Langes lässt sich kürzen (beim Abschneiden bedenken, dass für den Saum noch Stoff und damit Länge zum Umschlagen benötigt wird), zu Kurzes lässt sich mit kontrastfarbigem Stoff oder Spitze etwas verlängern.
    Zu weite Kleidung kann mit Abnähern besser sitzen, dazu einfach im Kleiderschrank schauen, wie Abnäher an anderen Kleidungsstücken gearbeitet sind.
    Weite Pullis, die fest gestrickt sind, lassen sich mit einer diagonalen Naht auf Figur bringen. Hier habe ich darüber geschrieben.
    Kurze Ärmel lassen sich mit den Ärmeln eines anderen Oberteils verändern.
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  • Der Ausschnitt ist öde?
    Wenn der Ausschnitt nicht mit Spitze, kleinen Knöpfen oder Perlen aufgewertet werden soll, lässt der sich durch einen Wasserfallkragen verwandeln. Dazu einen Wasserfallkragen von einem anderen, ebenfalls nicht überzeugenden Oberteil abtrennen und festnähen. Oder einen Loop (runder Stoffschlauch) aus weichem Jersey nähen und am Ausschnitt befestigen. Hier habe ich eine Anleitung dazu vorgestellt.

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  • Es lässt sich hinten und vorne nichts Schönes daraus gestalten?
    Dann bleibt immer noch die Möglichkeit, das Kleidungsstück in eine Kissenhülle, eine Tasche, einen Türstopper oder etwas ganz Anderes zu verwandeln…

 

Meine kreativen Ideen teile ich bei CreaDienstag, Meertje, Dienstagsdinge und HandmadeOnTuesday.

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Tischtuch aus Kinderbettwäsche nähen

Kinderbettwäsche

 

Oben ist meine „Graziela“-Bettwäsche aus den achtziger Jahren zu sehen. Wie neulich bereits angekündigt, habe ich aus dem Deckenbezug eine Tischdecke genäht. Dazu trennte ich einfach die Seitennähte auf und säumte dann das gesamte Stück Stoff.
Wer eigene alte Bettwäsche hat und diese auch als Erwachsene in veränderter Form nutzen möchte, kann diese Idee leicht umsetzen. Ebenso gut können aus dem aufgeschnittenen Stoff viele kleinere und größere Sofa-Kissen genäht werden. Auch für Kinder, die aus einer kleinen Decke heraus gewachsen sind, aber das Motiv noch mögen, bietet sich die Verwandlung an: Die geliebten Erinnerungen können zu Kuscheltüchern, Stofftieren, Wäschebeuteln und Buchhüllen verarbeitet werden.

 

Tischtuch Graziela

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Die Idee teile ich bei CreaDienstag, HandmadeOnTuesday, Dienstagsdinge, Upcycling, Meertje und Kiddikram.

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Verwandlung eines Blazers von langweilig in künstlerisch

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Diesen Blazer besitze ich schon sehr lange. Gleich nach dem Kauf erhielt er damals die schwarzen Akzentnähte, die schwarzen Satinbänder sowie ein Monogramm, passende Knöpfe und ein Schleifchen am Revers.

 

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Das sah soweit ganz nett aus, aber wirklich oft und überzeugt habe ich den Blazer dennoch nicht getragen: Irgendwie wirkte er trotzdem langweilig. Nett, aber brav und farblos.

 

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Seit langem wartet ein Glas voll dunkelgrüner Textilfarbe auf seinen Einsatz: Hier fanden das Projekt und das passende Material zusammen!
Zuerst ließ ich den Blazer eine Runde in der Waschmaschine drehen und spritzte anschließend grüne Farbe darüber (zum Schutz der Wohnung draußen im Garten). Da die Farbe auf den nassen Stoff traf, verlief sie sehr schön, was genau meiner Vorstellung entsprach.

 

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Ohne Chichi, dafür mit bunten Sprenkeln und Knöpfen aus dunkelgrauem Perlmutt mag ich den Blazer jetzt wieder richtig gern. Die unkonventionelle und unbeschwert-spontane Ausstrahlung passt aktuell genau zu meinem Lebensgefühl.

 

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Persönliche Kreationen anderer Frauen gibt es beim CreaDienstag und bei Meertje zu entdecken.