Im Frühjahr löste sich meine weinrote Lieblingsjeans in Einzelteile auf, also versuchte ich, zumindest die Hosenbeine weiter zu verwenden. Ich schnitt sie in vier Stücke und nähte sie zu schmalen Taschen. Von innen fütterte ich sie mit einem alten Gästehandtuch, um darin meine Stanzen und Stempelkissen besser gepolstert auf dem Fahrrad zu transportieren. Von dem wilden Kleid, aus dem ich Kissen, Servietten und Wimpelketten angefertigt hatte, waren noch schiefe Reststreifen übrig. Außerdem Spitze in Giftgrün, gerade genug, um die Taschen damit zu verzieren.
Aufgrund der schmalen Hosenbeine fallen die Taschen entsprechend eng aus, was mit der Nähmaschine zu viel Gezerre führte. Die Stanzen und Stempelkissen passen perfekt hinein, sodass ich weniger darum bange, mit dem Gerüttel auf dem Fahrrad die teuren Werkzeuge zu demolieren.
Die Damen der Bastelgruppe bewunderten meine neue Erfindung natürlich gleich… Schließlich kennen sie bereits meinen Einfallsreichtum, um das Papierschneidebrett heil zu transportieren – es war das Erste, was eine eigene Hülle bekam.