Stell dir vor, Gott lädt dich ein, ihn zu treffen: Auf einer Waldlichtung, ganz privat zwischen großen Bäumen und blühenden Büschen. Du sitzt kuschelig und luftig in einem Fliederbusch, seine Blütentrauben rahmen deinen Blick ein. Die Sonnenstrahlen streicheln dich, während dir die Blätter Schatten geben. Berauschender Duft steigt dir in die Nase, während du innerlich loslässt und ganz im Hier und Jetzt ankommst. Vor dir auf der Lichtung steht Jesus, seine Arme sind weit geöffnet und heißen dich willkommen. Liebevoll und ruhig schaut er dich an. Er erwartet nichts, du brauchst nichts tun – es genügt, dass du und er anwesend sind. Ein Fuchs kommt auf die Lichtung geschlichen und setzt sich vor Jesus. Aus einer hohen Tanne kommt eine Eule lautlos angeflogen. Blaumeisen und Schwalben tanzen über Gott in der Luft. Du genießt die Stille und das Gefühl von Frieden, das von Jesus ausgeht und dich umhüllt. Er freut sich, dass du hier bist und dir die Zeit nimmst, ihm zu begegnen. Gott genießt es, mit dir zusammen zu sein – auch, wenn scheinbar nichts passiert. Sanft berührt er dein Herz und lässt dich innerlich zur Ruhe kommen. Alle Gedanken, die dich antreiben, beurteilen, abwerten werden ganz still: Sie haben kein Recht, dich zu belästigen. Du darfst Gottes Gegenwart aufsaugen, dich von ihm sanft berühren und heilen lassen. Du bist da. Er ist da. Das allein genügt.
Buchtipp: Wer sich nach mehr Freude und einem Glauben, der im Alltag praktisch wird, sehnt, schaue sich gern mein Mitmach-Buch „Wo die Freude wohnt“ an. Kreative Ideen, Gebete, Reflexionsübungen laden in die Räume der „Villa der Freude“ ein, wo mit Körper und Seele Gott erlebt werden kann.
Heute morgen beim Frühstück spukte mir auf einmal das Lied „Zünde an dein Feuer“ durch den Kopf. Es ist die deutsche Version der Nationalhymne Israels, ha Tikva. Mir kam der Gedanke, das Lied als Grundlage für eine Andacht zu verwenden: Aus dem Inhalt ergeben sich verschiedene Fragen, die als Impuls allein oder gemeinsam reflektiert werden können. Input zum Lied „Zünde an dein Feuer“ Der Text eignet sich wunderbar, um bedrückende Gedanken loszulassen und das Herz für Gottes Gegenwart zu öffnen. Wer es nicht kennt oder sich die Melodie vergegenwärtigen möchte, findet eine Version mit Gitarren hier und einmal a capella hier.
Buchtipp: Wer sich nach mehr Freude und einem Glauben, der im Alltag praktisch wird, sehnt, schaue sich gern mein Mitmach-Buch „Wo die Freude wohnt“ an. Kreative Ideen, Gebete, Reflexionsübungen laden dazu ein, mit Körper und Seele Gott zu erleben.
Wer selbst philosophische Nachmittage plant oder Andachten hält und sich Impulse wünscht: Informationen, Praxistipps und Erfahrungen zu Andachten und Gesprächen über persönliche Themen präsentiere ich in meinem Praxisbuch „Über die großen Fragen des Lebens sprechen. Achtsamkeit und Spiritualität in der Sozialen Betreuung“. Es ist aufgeteilt in die Bereiche Achtsamkeit, Spiritualität und philosophische Themen und eignet sich sowohl für Einzelbetreuungen als auch Gruppenangebote mit SeniorInnen. Das Fachbuch ist erschienen im Verlag Vincentz Network.
Für die SeniorInnen der Residenz schrieb ich einen Impuls zu Psalm 92, den ich allen spirituell Interessierten vorbei brachte. Er ist so neutral gehalten, dass er für sämtliche Generationen passt – wer mag, adaptiere ihn gern für die eigene Gruppenzusammensetzung. Anhand der zentralen Aussagen des Psalms lade ich mit Fragen zum Nachdenken und zum Gebet ein, das Konzept kann privat oder in Gemeinschaft eingesetzt werden. Hier kann meine Andacht heruntergeladen werden: Andacht zu Psalm 92
Vor Kurzem endete die Kleingruppe „Creating with the Creator“, in der wir durch verschiedene Formen der Kunst im Gespräch mit Gott waren. Durch unseren Schöpfer (creator) ließen wir uns selbst zum Gestalten und Schöpferischsein (creating) inspirieren. Diese neun Abendtermine, die meisten online über Video, haben mein Leben und mein Selbstverständnis als Gläubige und Künstlerin nachhaltig verändert. Sie waren alle 14 Tage mein absolutes Highlight und ich würde viel dafür tun, sie fortsetzen zu können! So entschloss ich mich an einem Sonntag, an dem ich zu müde für den Gemeindetrubel war, von Zuhause aus den Livestream zu verfolgen und die Predigt in Bildern festzuhalten. Dabei hätte ich nicht öffentlich in der Gemeinde sitzen wollen, während mir sämtliche SitznachbarInnen neugierig über die Schulter schauen oder rund um mich tanzen (und dabei meine Malutensilien in alle Richtungen fliegen). So saß ich ganz friedlich im morgendlichen Sonnenschein am Küchentisch, hörte Pastor Daniel zu, wie er über „die Rhythmen der Stille“ predigte und versuchte, alle Kernaussagen bildnerisch festzuhalten. Ich hatte die Befürchtung, dass mich das Malen zu sehr vom Zuhören abhält: Wenn ich kreativ bin, bekomme ich von meiner Umgebung absolut nichts mehr mit. Aber es ging überraschend gut, sodass ich hier gerne dazu ermutige, es selbst einmal zu versuchen. Am besten im Format Din A 3, damit genügend Raum bleibt und man nicht ständig überlegt, wie man den Platz einteilt und wie viele Bildchen man wohl noch malen wird, bis die Predigt endet. Und unbedingt allein, damit man sich lockermacht und auf den Prozess einlassen kann. Und wer meine Schrift nicht entziffern kann, aber dennoch etwas über Stille lernen möchte, hier die Hauptaussagen: * Auszeiten sind keine Belohnung, sie sind die Voraussetzung für ein aktives Leben. * Stille und Alleinsein sind kostbar, deshalb kosten sie etwas: Ich werde auf bestimmte Aktivitäten verzichten, werde Verpflichtungen ablehnen oder Termine auf später verschieben. * Jesaja Kapitel 30, Vers 15: „Denn so spricht Jahwe, der Herr, Israels heiliger Gott: „Durch Umkehr und Ruhe werdet ihr befreit, im Stillsein und Vertrauen liegt eure ganze Kraft. Doch ihr wolltet es ja nicht.“ * Geh den Impulsen Gottes in der Stille nach. Wenn du versuchst, still zu werden, und dich vor lauter durcheinander quasselnden Gedanken in deinem Kopf nicht auf die Stille einlassen kannst: Sage innerlich „Zeig mir, was jetzt dran ist, Jesus!“ Wenn du ständig an Aufgaben denkst, die du noch erledigen sollst, kehre zurück und denke: „Zeig mir, was jetzt dran ist, Jesus!“ Vertrau darauf, dass er zu dir spricht. * von Franz von Sales: „Wenn dein Herz wandert oder leidet, bring es behutsam an seinen Platz zurück und versetze es sanft in die Gegenwart deines Herrn. Und selbst wenn du in deinem Leben nichts getan hast, außer dein Herz zurückzubringen und wieder in die Gegenwart unseres Gottes zu versetzen, obwohl es jedes Mal wieder fortlief, nachdem du es zurückgeholt hattest, dann hast du dein Leben wohl erfüllt.“ * Nimm dir täglich Zeit, den Sonnenaufgang oder -untergang zu beobachten: Je nachdem, was besser zu deinem Biorhythmus und Alltag passt. Gib Gott die Chance, zu dir zu sprechen – und dir die Chance, still zu werden. * Erfüllung kommt nicht aus dem Internet, Ablenkung schon.
Anna Kaufmann erzählte neulich die Geschichte einer Familie, die ihre eigenen belegten Brote mit auf eine Kreuzfahrt nahm. Hier stelle ich sie in meinen Worten vor: Die Eltern buchten zwei Kabinen für sich und ihre Kinder, was nur mit Hilfe ihrer Ersparnisse möglich war, packten Proviant ein und gingen an Bord. Sie genossen die Stationen ihrer Reise, entdeckten verschiedene Städte und Inseln. Doch die Kinder waren hungriger als sonst, und die Nahrungsmittel reichten nicht. Als abzusehen war, dass dieses Problem gelöst werden musste, ging der Vater zu einem Kellner und fragte, ob sie vielleicht einzelne Mahlzeiten zubuchen könnten. Nicht gleich Vollpension, sondern eine Mahlzeit pro Tag, um die Kosten übersichtlich zu halten. Der Restaurantkaufmann reagierte irritiert und erschrocken, wollte keine Antwort geben und bat um einen Moment Geduld, um die Vorgesetzte zu holen.
Die Vorgesetzte war sich nicht sicher, ob sie das Anliegen verstanden hatte, fragte mehrfach nach und meinte dann: „Ist Ihnen bewusst, dass Sie mit der Buchung der Kreuzfahrt nicht nur die Kabinen bezahlt haben, sondern von morgens um sieben bis nachts um eins in sämtlichen Restaurants speisen können? Dies ist eine All-Inclusive-Reise: Sie haben einmal bezahlt und können sämtliche Angebote des Schiffs in Anspruch nehmen. Von den Sportgeräten bis zum Eis-Café!“ Warum haben sich die Eltern mit den längst trocken gewordenen Käsebroten begnügt? Warum glauben wir nicht, dass Gott es wirklich gut mit uns meint? Warum meinen wir, von einzelnen Brotkrumen satt werden zu müssen, indem wir uns mit verflachten Traditionen bescheiden, statt uns nach Gottes ganzer Fülle auszustrecken? Durch Jesus haben wir uneingeschränkten Zugang zu Gott (das feiern wir Ostern), durch den Heiligen Geist haben wir einen Komplizen, der uns Gottes Gegenwart erfahrbar macht und hilft, mit Gott in Kontakt zu kommen und zu bleiben (das feiern wir Pfingsten).
Warum haben wir nicht mehr Hunger danach, Gott wirklich spürbar und präsent in unserem Alltag zu erleben? Warum zwingen wir unsere Sehnsüchte mit einem Zischeln und einem Finger auf dem Mund zur Ruhe, statt sie ungefiltert heraus brechen zu lassen und vor Gott zu bringen? Warum meinen wir, uns in bestimmte Riten, Frömmigkeitsstile und Gemeinden hinein pressen zu müssen, statt die Tiefe unseres Hungers ernst zu nehmen und bei Gott stillen zu lassen? Kurz: Warum sind wir dermaßen knickerig mit uns selbst, statt unseren himmlischen Vater, der allmächtig ist, für uns sorgen zu lassen? Er täte es so gern, wenn wir ihm nur unser Herz öffnen könnten.
Buchtipp: Wer sich nach mehr Freude und einem Glauben, der im Alltag praktisch wird, sehnt, schaue sich gern mein Mitmach-Buch „Wo die Freude wohnt“ an. Kreative Ideen, Gebete, Reflexionsübungen laden in die Räume der „Villa der Freude“ ein, wo mit Körper und Seele Gott erlebt werden kann.
Kennst du die grauen Decken aus Recyclingmaterial, die zum Umziehen und Renovieren benutzt werden? Sie sind hässlich, filzig und nur für Drecksarbeit gemacht. Vielleicht kennst du auch die unsichtbaren Decken, die auf dich geworfen werden, um dich zu behindern. Decken, unter denen du keine Luft mehr bekommst, die Orientierung verlierst und im Dunklen sitzt. Decken, die dich daran hindern, vorwärts zu gehen. Decken, die so schwer und undurchdringlich sind, dass du nur noch am Boden liegst und aufgeben möchtest. Diese Decken sind Lebenslügen, die dich davon abhalten sollen, deiner Bestimmung zu folgen. Sie werden eingesetzt von Menschen, die „es gut meinen“ und dich „vor Enttäuschungen bewahren“ wollen. Aber ebenso von Menschen, die neidisch sind und sich selbst nicht trauen, ihr Schicksal in die Hand zu nehmen. Diese stickigen, belastenden Decken stammen auch vom Bösen, das dich daran hindern will, das volle Potenzial zu erleben, das Gott in dich hinein gelegt hat. Immer, wenn du dich auf unbekanntes Land traust und ein wenig mehr Gottes gute Zukunft ergreifen möchtest, wirft dir das Böse eine Decke über den Kopf, um dich aufzuhalten.
When he told you you’re not good enough (Wenn er dir sagte, dass du nicht gut genug bist) When he told you you’re not right (Wenn er dir sagte, du seist nicht richtig) When he told you you’re not strong enough (Wenn er dir sagte, dass du nicht stark genug bist) To put up a good fight (Um dich zur Wehr zu setzen) When he told you you’re not worthy (Wenn er dir sagte, du seist es nicht wert) When he told you you’re not loved (Wenn er dir sagte, du seist nicht geliebt) When he told you you’re not beautiful (Wenn er dir sagte, du seist nicht wunderschön) You’ll never be enough (Du könntest nie genügen)
Fear is a liar (Angst ist ein Lügner) He will take your breath (Er wird dir den Atem nehmen) Stop you in your steps (Dich in deinem Schritt aufhalten) Fear is a liar (Angst ist ein Lügner) He will rob your rest (Er wird dir deine Ruhe klauen) Steal your happiness (Deine Freude stehlen) Cast your fear in the fire (Lass deine Angst im Feuer schmelzen) ‚Cause fear, he is a liar (Denn Angst, sie ist ein Lügner)
When he told you you were troubled (Wenn er dir sagte, du seist gestört) You’ll forever be alone (Du würdest für immer allein sein) When he told you, you should run away (Wenn er dir sagte, du sollest weglaufen) You’ll never find a home (Und dass du nie ein Zuhause findest) When he told you you were dirty (Wenn er sagte, du seist schmutzig) And you should be ashamed (Und du sollst dich schämen) When he told you, you could be the one (Wenn er dir sagte, du könntest die einzige Person sein) That grace could never change (Die selbst von Gnade nie verändert werden könnte)
Oh, fear is a liar (Angst ist ein Lügner) He will take your breath (Er wird dir den Atem nehmen) Stop you in your steps (Dich in deinem Schritt aufhalten) Fear is a liar (Angst ist ein Lügner) He will rob your rest (Er wird dir deine Ruhe klauen) Steal your happiness (Deine Freude stehlen) Cast your fear in the fire (Lass deine Angst im Feuer schmelzen) ‚Cause fear, he is a liar (Denn Angst, sie ist ein Lügner)
Let Your fire fall and cast out all my fears (Lass dein Feuer fallen und verbrenne all meine Ängste) Let Your fire fall, Your love is all I feel (Lass dein Feuer fallen, deine Liebe ist alles, was ich fühle)
Lass dich nicht verunsichern. Lass dich nicht einschüchtern. Du bist Gottes geliebte Tochter, Gottes geliebter Sohn. Sein Königskind. Geliebt und schon vor dem Beginn des Universums dazu auserwählt, sein Kind zu sein. Durch seine Gnade und seine Vorliebe für dich hat er dich von allem befreit, was dich einengt, und dich mit Fülle gesegnet. Du brauchst ihm nur noch mit „Ja, ich möchte dein Kind sein!“ antworten.
Glaube ist, mich daran zu erinnern, dass ich Gottes unbezahlbarer Schatz bin, auch wenn ich mich absolut wertlos fühle.
Glaube ist, mich daran zu erinnern: Er hat gesagt, ich bin wertvoll in seinen Augen; ich bin seine Geliebte, sein Geliebter.
Glaube ist, mich mitten in meinem Kummer zu erinnern: Nichts kann mir meinen größten Segen wegnehmen – seine Gegenwart in meinem Leben.
Glaube ist, mich zu erinnern, dass ich ohne Makel vor Gott stehe – wo ich doch nichts anderes sehe als meine Gemeinheit, Nichtswürdigkeit und Selbstsucht.
Glaube ist, mich zu erinnern: Gott liebt mich genauso zärtlich und leidenschaftlich, wenn ich versage, wie wenn ich aufrecht gehe.
Glaube ist, mich zu erinnern: Ich trage Gottes Ehrfurcht gebietende Gegenwart in jede alltägliche Begegnung hinein – auch wenn ich mich niedergeschlagen und müde fühle.
Glaube ist, mich zu erinnern: Nicht durch meine Versuche, sondern durch mein Vertrauen bin ich gewachsen.
Glaube ist, mich zu erinnern: Obwohl der Weg vor mir so dunkel wie die Nacht aussieht – Gott kann sehen und leitet mich unfehlbar.
Glaube ist, mich zu erinnern: Vieles an mir wird sich im Himmel verändern, aber ich werde nicht ein Stück gerechtfertigter sein, als ich es gerade jetzt bin. Christus ist meine Rechtfertigung.
Glaube ist, mich zu erinnern, dass ich für Gott unentbehrlich bin – auch wenn ich mich gerade völlig fehl am Platz fühle.
Glaube ist, mich zu erinnern, dass in Gottes Reich alles auf Verheißungen gründet, nicht auf Gefühlen.
Für alle, die passend zu Pfingsten eine schwungvolle Auswahl an Liedern wünschen und die auf der Suche nach einem Gottesdienst sind: Hier habe ich beliebte Songs zum Thema „Heiliger Geist“ versammelt und verlinke eine Predigt von heute.
„Heiliger Geist leite die Zeit, zeig uns den Weg, führ uns zum Thron. Heiliger Geist, komm, wir brauchen mehr von dir“ von Timo Langner