aufmerksam, feminin, glaubhaft

Du bist mein Lieblingsmensch! Warum wir diesen Satz öfter hören und sagen sollten

„Du bist mein Lieblingsmensch!“
Eine Aussage, die wir vielleicht als Kind einmal gehört haben, ähnlich wie „Du bist meine beste Freundin!“ Oder ein Satz, nach dem wir uns immer gesehnt haben und der uns bis heute viel zu selten oder gar nicht zugesprochen wurde. Manchmal auch eine Botschaft, die an Bedingungen geknüpft ist: „Ich mag dich, wenn du…. dich für meine Belange einsetzt, meine Regeln einhälst, meinen Launen folgst.“

Umso wichtiger finde ich es, hier und heute als erwachsene Person anderen Menschen bedingungslos Gutes zu wünschen und ebenfalls liebevolle Botschaften anzunehmen, statt sie herunterzuspielen oder uns ihrer als nicht wertvoll genug zu erachten.

„Hoffen heißt, an das Abenteuer der Liebe glauben,
Vertrauen zu den Menschen haben,
den Sprung ins Ungewisse tun
und sich ganz Gott überlassen.“
Augustinus von Hippo

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Sommer in Wandsbek: Auftakt in der Volkshochschule Farmsen

Heute startete die Veranstaltungsreihe „Sommer in…Wandsbek“, organisiert von der Hamburger Volkshochschule. Die 181 Stadtteile Hamburgs sind in sieben Bezirke unterteilt, einer davon ist Wandsbek. Eine Woche lang laden Führungen, Kurse, Blicke hinter die Kulisse von Institutionen und Experimente zum Mitmachen ein.
Die Volkshochschule Farmsen gestaltete eine Fotoausstellung mit Bildern aus dem Bezirk, eingereicht von KursteilnehmerInnen und HobbyfotografInnen. Mein Bild aus dem Wittmoor reiht sich in die Galerie mit ein.

Im Anschluss an die Vernissage trafen sich sowohl Interessierte für Shanties als auch für erste Versuche auf Plattdeutsch, sodass der musikalische Rahmen sehr hamburgisch ausfiel.
Die nächsten Veranstaltungen locken mit einem Blick ins „Studio Hamburg“, einer Kräuterwanderung, experimentellem Brauen, Farben aus Pflanzen, besonderen Tapas uvm.

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SeniorInnen und ihre Wortwahl verstehen – Hamburger Mundart übersetzt

Als Hamboorger Deern habe ich viele der Ausdrücke, die ich kenne und gebrauche, lange für „normal“ gehalten. So lange, bis jemand Anderes sie nicht kannte oder nicht verstand. So wie neulich bei einem Seminar, wo die Dozentin beim gemeinsamen Mittagessen den Begriff „begöschen“ nicht kannte. Daher für alle Zugezogenen ein kleiner Überblick über Begriffe aus dem Missingschen und dem Plattdeutschen. Wer mit älteren Menschen arbeitet und zugezogen ist, versteht durch die Beispiele sicherlich mehr. Viel Spaß!
Als kleine Bemerkung vorab: Die Hamburger Arbeiter kannten keinen Dativ, den Genitiv erst recht nicht, daher wird konsequent (auch in meinen Beispielen) der Akkusativ benutzt.

An und für sich: „Das is ja an un für sich kein Problem, aber schwierig wird es dann, wenn…….“ An un für sich meint „generell, normalerweise“

abbeldwatsch: „Wenn der läuft, neee, der is so appeldwatsch!“ Abbeldwatsch meint „tollpatschig, ungelenkig, albern“

backsig: „Jetzt ma vorsichtig, der Tisch is ganz backsig!“ Backsig meint „klebrig“

Bangbüx: „Wat isse doch für ´ne Bangbüx!“ Bangbüx meint „Angsthase“

bannig: „Da is aber bannig wat los“ Bannig meint „viel“

begöschen: „Den muss man aba auch Tach un Nacht begöschen.“ Begöschen (mit langem öö) meint „umsorgen, kümmern, hegen und pflegen“

betüdeln: siehe begöschen

Da nich für: „Dankeschön!“ „Ach was, da nich für.“ Hamburgerinnen haben es generell nicht so mit großen Gesten, ein Dank wird abgetan mit „Da nich für“

fünsch: „Hör sofort auf damit! Du machs mich noch ganz fünsch!“ Fünsch (mit langem üü gesprochen) meint „ärgerlich, wütend, aufgebracht“

Hool di fuchtig! Als ich den Spruch das erste Mal hörte, dachte ich, ich hätte etwas falsch gemacht und würde beschimpft. Aber nein, „Hool di fuchtig“ meint „Bleib gesund!“ Und das ähnlich Klingende „Hool di stief“ meint „Halt durch!“

kieken: „Na, denn lass mich ma kieken.“ Kieken meint „gucken“

krüsch (mit langem üü): „Krüsche Kinder haben´s schwer.“ Krüsch meint „mäkelig, schwierige Esser, anspruchsvoll in der Ernährung“

maddelig: „Och nee, ich fühl mich heut wieder sooo maddelig“ Maddelig meint „müde, abgeschlangen, krank“

mittenmang: „Mittenmang in Hamborch“ Mittenmang meint „mittendrin“

N´beeten scheef hat Gott leef: Ein Satz, um sich oder andere zu trösten, wenn etwas nicht so gelingt wie es soll: „Ein bißchen schief hat Gott lieb.“

Nee, lass man: „Nee, lass man, ich geh lieber nach Hause.“ Freundlich gemeinte, saloppe Ablehnung eines Angebots oder einer Unternehmung

Pamps oder Papps: „Dat ist doch kein Mittachessen, dieser Pamps!“ Pamps meint „Brei“

Pappenheimer: „Wo stecken meine Pappenheimer?“ Scherzhaft für Menschen, die oft etwas Aushecken.

pesen: „Da is sie aber ab gepeest!“ Pesen meint „rennen, schnell fahren“. In Mecklenburg-Vorpommern auch „peern“ oder „peddern“ genannt

pimpelig: siehe „krüsch“

Puschen oder Pampuschen: „Och nee! Da wollde ich doch glatt inne Puschen aus´n Haus gehn!“ Puschen sind Hausschuhe. „Komm mal in die Puschen!“ meint: Beeil dich!

rammdösig: „Wenne zu lange inne Sonne liegst, wirst du davon ganz rammdösig.“ Rammdösig meint „schläfrig, abgeschlagen, matt“

Rotz um die Backen schmieren: Neulich drückte eine sehr gepflegte Dame mir gegenüber aus, wie froh sie über meinen Einsatz sei und wie gern sie mich habe. Kurz darauf hängte sie an, dass sie mir ja „Keinen Rotz um die Backen schmieren“ müsse, schließlich sei sie nicht verpflichtet, mich zu loben. Sie meine es aus ganzem Herzen ehrlich! Rotz um die Backen schmieren ist das Äquivalent zu „Honig ums Maul schmieren“

rum aasen: „Du soll´s mit den Zuckerguss nich so rum aasen!“ Rum aasen oder aasen meint „verschwenden, vergeuden, zu üppig einsetzen“

schedderig: „Nee, min Deern, mit die Hose kanns aber nich zun Arbeiten gehn! Die is doch schedderig!“ Schedderig meint „dreckig, ungepflegt, abgewetzt“

Schinken klopfen: Ich kroch eines Montags auf den Knien halb unter, halb hinter der Leinwand herum, um den Beamer in die Steckdose zu stecken. Daraufhin schlug eine Dame angesichts meines halb verschwundenen Rückens vor, eine Runde „Schinken klopfen“ (Po verhauen) mit mir zu spielen.

Schmöök: „Na Fiete, has noch ´n Schmöök für mich?“ Schmöök ist eine Zigarette oder Zigarillo, generell etwas zum Rauchen

schnoopen: „Ich hab gaar nix mehr zun Schnoopen da.“ Schnoopen meint „naschen“, Schnoopkram sind Süßigkeiten

tüdelig: „Nee, was bin ich heude wieder tüddelig!“ Tüddelig meint „vergesslich, unkonzentriert“

 

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Kindermund: Versehentlich verbotene Wörter

Szene aus meinem Alltag als Logopädin

Mit einem kleinen Jungen, frisch in die Vorschule gekommen, übe ich die Präpositionen. Auf einem Blatt mit verschiedenen Situationen springt unter anderem ein Mädchen in eine Pfütze.
Ich: „Wo springt das Mädchen hinein?“
Er: „In die Schlampe (Vermischung der Begriffe „Schlamm“ und „Pampe“).“

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Kindermund: Bäume unter sich

Szenen aus meinem Alltag als Logopädin:

Mit einem sehr temperamentvollen Mädchen lese ich das Gedicht vom „großen, kecken Zeitungsblatt“ (von Josef Guggenmos). Ich erkläre dem Mädchen inklusive einer interaktiven Demonstration, was Purzelbäume sind, da sie im Text vorkommen. Im Anschluss soll sie mir Strophe für Strophe das Gedicht nacherzählen und berichtet von „Baumrollen“.

 

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Therapiematerial für die Logopädie

Projekte liebe ich. Dass ich jemals aufwache und denke, mir fehle ein Projekt, kann ich mir nicht vorstellen. Überhaupt, die Welt ist, wohin ich schaue, voller Vorhaben und Konzepte.
Die Krux ist: Meiner Beobachtung nach benötigen die Kirchen, Konzerne, Praxen, Unis und anderen Anbieter von Dienstleistungen und Bildungsangeboten in Deutschland weniger neue Programme als vielmehr eine bessere, transparentere Darstellung des vorhandenen Portfolios an interessanten Angeboten.
Auch ich selbst könnte, statt wieder in meiner Freizeit ein neues privates oder ehrenamtliches Projekt zu eröffnen, mein vorhandenes Engagement klarer darstellen. Da ich keine Public-Relations-Trulla bin, ist mir das eher fremd, aber irgendwo muss ein Anfang ja beginnen 😉

So denn:
„Madoo.net“ ist eine Homepage, auf der SprachtherapeutInnen aller Berufsgruppen ihr Therapiematerial aus der eigenen Herstellung dem riesigen „Kollegium“ artverwandt Tätiger zur Verfügung stellen. Es kann kostenlos herunter geladen und in der täglichen Arbeit benutzt werden. Ich habe davon schon oft profitiert und ebenfalls Arbeitsblätter, die ich erstellt habe, hochgeladen.
Auch für SozialpädagogInnen, LehrerInnen und interessierte Eltern sind Informationen zur Aufklärung über Sprachschwierigkeiten sowie passende Ideen zur Förderung zu entdecken.

Hier geht es zu meinen therapeutischen Informationsblättern und Übungen.

 

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Irgendwann habe ich mir vorgenommen, es zur Gewohnheit werden zu lassen, die Abschiedsgeschenke der Patienten zu fotografieren – oft vergesse ich es aber auch…

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Kindermund: Ganz neu

Szenen aus meinem Alltag als Logopädin

Thema Gegensätze, ich stelle ein Beispiel vor:
„Wie ist die Oma? Alt ist die Oma.“
Kind: „Ja.“
Ich: „Wie ist das Baby?“
Kind: „Neu!“

Wir besprechen die Jahreszeiten.
Ein Hamburger Jung, ganz der Experte, zum Frühling:
„Es regnet, aber nicht so viel wie immer.“

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Kindermund: Wie wertvoll ist ein Fisch?

Szenen aus meinem Alltag als Logopädin

Ein Siebenjähriger erzählt mir:“Ich bekomme Kampffische, die kosten fünf Euro zusammen. Da kostet dann ein Fisch zwei Euro und der andere drei Euro.“
Als ich ihm erklären wollte, dass beide Fische gleich viel kosten und wie ich ihm das vorrechnen kann, wurde er sehr ärgerlich…

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Kindermund: Zuhause

Szenen aus meinem Alltag als Logopädin:

Ein Fünfjähriger antwortete mir:
„Nee, das Auto ist nicht vom Nikolaus, das habe ich schon lange. Das ist von vorvorvorvorvorgestern, als ich noch fast ein Baby war.“

Im Seniorenheim auf Hausbesuch.
Ich fragte eine winzige alte Dame: „Wo schläft denn die Katze?“
Sie schaute mich mit klaren blauen Augen an und antwortete: „Im Katzenklo.“

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Kindermund: Am Tannenbaume, da hängt ’ne Pflaume…

Szenen aus meinem Alltag als Logopädin:

Wir üben Haupt- und Nebensätze mit dem Fokus auf den „richtigen Ort für das Verb“ (Verbzweitstellung im Hauptsatz versus Verbendstellung im Nebensatz). Dabei soll Miroslav* möglichst viele unterschiedliche „Klebewörter“ (Konjunktionen) benutzen, „um die beiden Sätze zusammen zu kleben“.
Hier das Ergebnis der Hausaufgabe im Auszug, stolz präsentiert:
Der Tannenbaum siet schön aus, weil er geschmökt ist.
Ich Esse birne, obwohl ich die garnich mag.
Frau Maja reitet heute, weil sie reiten will.

Ahmed* malt einen Tannenbaum bunt.
Ich frage ihn: „Sind das Papierherzen?“
Er: „Nein, echte Herz.“
Ich stelle es mir kurz bildlich vor und höre schnell damit wieder auf, weil mir übel wird.

* Namen wie immer geändert