Wer kann problemlos die Aufgaben der nächsten Tage sortieren, priorisieren und abarbeiten? Wer schiebt keine Pflichten auf? Wer vergisst nie eine Antwortmail? Wer weiß stets perfekt, wo sie /er gerade steht, was geschafft ist und was noch erledigt werden soll?
Je eigenverantwortlicher und selbstständiger der (Arbeits-)Alltag aussieht, desto mehr Planung und Organisation sind nötig. Wie schaffen wir es, alle wichtigen Stationen des Tages zu erledigen, den Überblick zu behalten und auch noch die Punkte „Haushalt“ und „Spaß“ unterzubringen?
Inspiriert von den Kursen der Volkshochschule zum Thema „Office und Zeitmanagement“ habe ich mir einen eigenen Wochenplan erstellt. Zu den passenden Seminaren habe ich mich selbstverständlich angemeldet – dennoch kann ich bis dahin meine eigenen Versuche im Bereich „Büro-Organisation“ starten.
Um den üblichen „To-do-Zettel“ zu systematisieren, habe ich am Computer eine Tabelle mit meinen wichtigsten Kategorien eingerichtet: Die zentralen Tätigkeiten bekommen, in einzelne Spalten sortiert, den Charakter einer Überschrift. Auf dem Ausdruck sammle ich handschriftlich in den Kategorien die tatsächlichen Aufgaben. So gehört die Spalte „Anrufen / Mailen“ natürlich mit entsprechenden Anliegen und Personen gefüllt. Jederzeit kann ich neue Punkte notieren oder erledigte abhaken.
Wichtig dabei war mir, meine Arbeitsbereiche so eng wie möglich mit meinen wichtigsten Kompetenzen / Talenten zu verschmelzen. So bin ich einerseits sicher, dass ich alles im Blick habe, andererseits weiß ich, dass ich im Rahmen meiner wichtigsten Fähigkeiten aktiv bin. Wer nicht spontan sagen kann, was die eigenen bedeutendsten Begabungen sind, findet hier passende Literatur.
Wem auffällt, dass die größten Arbeitsbereiche während der Woche nichts oder nur wenig mit den eigenen Talenten zu tun hat, sollte einen Schritt zurück treten und auf das eigene Leben schauen. Woher kommt es, dass ich außerhalb meiner zentralen Kompetenzen tätig bin? Ist es Absicht, eine Phase, ein Versehen? Wann und wie stelle ich meine Talente in den Mittelpunkt meines Schaffens? Auch hier bieten die Ratgeber Hilfestellung.
Wichtig waren mir ebenfalls die Einbeziehung der Themen „Haushalt“ und „Spaß“. Mir hilft es, alles übersichtlich auf einem Blatt zu haben – schließlich bekomme ich pro Tag nicht 24 Stunden zum Verteilen auf berufliche Projekte, zusätzliche 24 Stunden für Haushalt und Ernährung sowie frische 24 Stunden für Freizeit und Sport. Nein, in 24 Stunden muss ich alles unterbringen, inklusive genügend Schlaf.
Meine Woche besteht aus sieben Tagen, die sich jeweils aus Arbeit, Haushalt und Spaß zusammensetzen. Wenn jeder Tag dieser Tatsache entsprechen soll, dann fülle ich meine Tabelle doch am besten für alle Bereiche!
Ja, ich finde, dass der Punkt „Spaß“ auf einer To-do-Liste oder einem Wochenplan unbedingt vorkommen muss. Wobei „Spaß“ wiederum ein Oberbegriff ist, der entsprechend meiner Persönlichkeit mit passenden Bezeichnungen und Beispielen gefüllt werden sollte. „Spaß“ kann Entspannung, Kultur, Spirituelles, Sport, Beziehungen und vieles mehr meinen.
Schließlich kann ich weder von mir noch von anderen erwarten, ständig effektiv zu arbeiten, ohne Pausen für Erholung, Inspiration und Quatsch zu haben. Es sei denn, es ist der Wochenplan für meinen persönlichen Roboter, aber selbst dieser muss gelegentlich an die Ladestation…
Niemand kann sich selbst stetige Leistungen abverlangen, ohne die körperlichen, geistigen und seelischen Akkus aufzuladen. Wer meint, dafür keine Zeit zu haben, wird bald erleben, dass ein gestresster Kopf viel mehr Zeit für gute Lösungen benötigt als ein elastischer, inspirierter…
Wie schafft ihr es, Vergnügen und Pflichten, Wichtiges und Unnötiges zu sortieren?