Gott hat wirklich Humor:
Als er gerade damit beschäftigt war, verschiedene Edelsteine zu erfinden, dachte er sich: „Immer nur Glitzer und brilliante Farben ist auch langweilig, ich mach mal einen Edelstein, der aussieht wie altes Kaugummi, das jemand auf den Boden gespuckt hat.“ Und so erfand er den Howlith.
Wir fühlen uns in manchen Momenten wie altes Kaugummi:
Kraftlos und ausgelutscht, verknautscht und bleich, innerlich leer.
Niemand von uns mag diese Phasen, weil wir vor anderen nicht schwach und unsicher wirken wollen. Wir wollen ein fröhliches, erfolgreiches Leben genießen und von anderen beneidet werden, nicht bemitleidet. Und doch gibt es immer wieder diese Ausgespucktes-Kaugummi-Phasen.
Der Howlith bringt mich zum Nachdenken:
Gott hat einen Schmuckstein gestaltet, der sich dadurch auszeichnet, dass er reichlich hässlich ist. Er hätte auch einfach noch eine weitere Variante Diamant oder Bernstein oder Rubin erfinden können. Hat er aber nicht. Das bedeutet für mich, dass in Gottes Plan das Langweilige, Unattraktive und Verquere absichtlich seinen Platz hat. Es ist kein Versehen aus Müdigkeit, kein Unfall. Sondern ein Teil unseres Lebens, der seinen Sinn und seinen Wert hat, auch wenn wir uns damit nicht vorzeigbar fühlen und Angst vor dem Urteil anderer haben.
Mich ermutigt es, in müden Zeiten darauf zu vertrauen, dass Gott mitten in der Altes-Kaugummi-Phase mit mir ist. Dass ich mich darauf verlassen kann, dass er mich liebt und mich geborgen hält. Und dass Leistung und Ehrgeiz vor Gott völlig irrelevant sind. Er liebt uns um unseretwillen, nicht um unserer Leistung willen. Völlig egal, wie durchgekaut und ausgespuckt wir uns gerade fühlen.
Deswegen habe ich aus Howlith-Steinen eine Kette und Ohrringe gebastelt, um mich selbst daran zu erinnern, dass Gottes Liebe bedingungslos ist.
„Der lebendige Gott ist mit uns,
dessen Kraft nie versagt,
dessen Arm niemals müde wird,
dessen Weisheit unendlich
und dessen Kraft unverändert ist.“
Georg Müller