aufmerksam

Kindermund: Conni, unsere Heldin

Szenen aus meinem Alltag als Logopädin

Es gibt eine Kinderbuchfigur namens „Conni“, die ich aus der Kindheit meiner jüngsten Geschwister kenne. Sie mochten Connis Erlebnisse als Bücher und Kassetten (!) damals so sehr, dass ich heute noch auswendig „Conni, Conni mit der Schleife im Haar. Conni, Conni die ist einfach wunderbar!“ singen kann. Conni kann quasi alles, vom Fußballspielen bis zum Gewinn eines Pferderennens.
Ein neunjähriges Mädchen erzählte mir nun ganz begeistert, dass sie aus der Schulbücherei ein Buch von Conni ausgeliehen hätte. Lebhaft schilderte sie, wie großartig die Geschichte sei und ob ich das Buch auch kenne und ob es Conni ehrlich gibt und wenn ja, wo sie sie mal treffen kann?
Dass Kinder heutzutage freiwillig lesen, und das in einem der sozialschwächsten Viertel Hamburgs, finde ich „einfach wunderbar“. Angesichts des mutmaßlichen Alters von Conni fürchte ich allerdings, dass die gute Hope* nicht viel Freude an einer Studentin hätte…
Trotzdem rührte es mich, wie nah am Leben die Geschichte offenbar erlebt wurde, sodass der Wunsch entstand, Conni „in echt“ kennenzulernen.

* Namen wie immer geändert

aufmerksam, kreativ

Kindermund: Hygienefallen lauern überall

Szenen aus dem Alltag einer Logopädin

Junge, 5 Jahre alt: „Deine Hose ist hässlich.“
Ich: „Ach. Warum denn?“
Er: „Weil man deine Füße nicht sieht.“

Ich desinfiziere mir die Hände, ein Sechsjähriger beobachtet mich dabei.
Ich: „Das stinkt ganz schön, ne?“
Er: „Jaahaa. Was ist das denn?“
Ich: „Damit mache ich mir die Hände ganz besonders gut sauber.“
Er: „Nee, das stinkt so, damit gehn die Hände nich sauber.“
Ich: „Doch, das ist extra starke Seife.“
Er: „Wie heißt’n das?“
Ich: „Hmmm… das ist ein schweres Wort… also man kann es „Stinki“ nennen.“
Er: „Nee, wie heißt das echt?“
Ich: „Des-in-fek-tions-mi-ttel.“

Ein Sechsjähriger erzählt von der Katze, die sie seit einigen Tagen haben.
Er: „Wir haben ein Katzenfutter gekauft, wo die Katzen richtig gut von werden.“

Wir spielen mit kleinen Fingerpuppen, um die Präpositionen zu üben.
Der Junge schaut in den kleinen Papagei hinein, ich frage:
„Was ist denn in dem Papagei?“ (nichts)
Kind: „Da drin ist Bakteriens.“

aufmerksam

Kindermund: Interessante Lebewesen

Szene aus meinem Alltag als Logopädin

Mit einem 9 jährigen Mädchen spiele ich „Personen / Dinge raten“, dazu schreiben wir den zu suchenden Begriff verdeckt auf einen kleinen Klebezettel und kleben ihn an die Stirn der anderen. Da sie sich verplappert, komme ich schnell darauf, dass ich „Meikel Jeksen“ sein soll, wie der Zettel verkündet.
Während sie rät, fragt sie mich: „Bin ich so eine Spachtel? Im Schmetterlingspark laufen die überall rum, so kleine Vögel…die könn` nich` fliegen… so Spachteln eben?!“ Sie meinte „Wachteln“.