aufmerksam

Buchempfehlung: „Die souveräne Leserin“ von Alan Bennett

Dieser kleine Roman beschreibt, wie die britische Queen das Lesen für sich entdeckt.
Eigentlich nur, weil sie einem ihrer ungezogenen Hunde hinterher läuft und dabei auf einen Bücherbus trifft, der neben den Abfalleimern der Küche im Hof hält. Dort lernt sie den Küchenjungen Norman kennen, der mit Vorliebe homoerotische Literatur liest und der Queen natürlich ebensolche empfiehlt. Nachdem sich die Queen aus Höflichkeit ein Buch mitnimmt und sich ebenso aus Höflichkeit hindurch quält, muss sie beim Zurückbringen des Buchs in der nächsten Woche natürlich anstandshalber ein neues Buch aussuchen. Innerhalb kürzester Zeit liest sie wirklich gern und wirklich viel. Plötzlich kommt sie zu spät, weil die Lektüre so fesselnd ist, oder schmökert im Wagen, während sie abwesend der Menge entlang der Straßen winkt. Bei Staatsbesuchen hat sie überraschend neue Themen, die alle durcheinander bringen, statt über das Wetter und den Stau zu sprechen.
Kurz: Die Queen ist auf einmal unbequem und zeigt auffallend viel eigene Meinung, was auf Widerstand unter den Bediensteten stößt.

Eine wirklich gelungene Lektüre, unterhaltsam und dennoch niveauvoll.
Die suoveräne Leserin“ von Alan bennett, Wagenbach Salto

Details vom Balkon, aus Mangel an englischen Parks bei uns zu Hause…

aufmerksam, feminin

Buchempfehlung: „Letters from Lighthouse Cottage“

Wer die eigenen Englisch-Kenntnisse auffrischen möchte, schaut sich oft etwas unwohl in den Regal des örtlichen Buchladens oder der Bibliothek um: Was lässt sich gut lesen? Was ist spannender Lesestoff, dessen Schreibstil und Inhalt uns auch unter „erschwerten Bedingungen“ gefällt? Wer entspannt und zügig mit der Lektüre voran kommen und niveauvoll unterhalten werden möchte, sollte zu „Letters from Lighthouse Cottage“ von Ali McNamara greifen. Der Roman ist genauso leicht zu lesen wie manch andere Unterhaltsungsliteratur, dabei humorvoll und weise geschrieben.

 

Leuchtturm

 

Wir begleiten Grace, die in einem englischen Küstenort namens Sandybridge aufwächst und von der weiten Welt träumt, ab ihrem fünfzehnten Lebensjahr. Sie hardert mit ihrem Image, wünscht sich cool und schlank zu sein und hasst es, ihren Eltern bei Haushaltsauflösungen für das eigene Antiquitätengeschäft zu helfen. Eines Tages entdeckt sie bei einer Haushaltsauflösung eine alte Remington-Schreibmaschine. Zu ihrem großen Erstaunen schreibt dieses alte Gerät von allein Briefe, die ihr Ratschläge für die nächste Zukunft geben – allerdings manchmal so ungenau, dass Grace sich oft mehr ärgert, als es als Hilfe zu erleben. Kurz darauf trifft sie Charlie, der mit seinen Eltern gerade in die Stadt zieht und ihr bester Freund wird. Beide als „uncool“ abgestempelt, sind sie oft mit Graces Hund am Strand unterwegs und teilen ihren Alltag. Während Grace ihre erste Liebe mit Danny erfährt, gibt sie ihr Bestes, um den Kontakt zu Charlie weiterhin aufrecht zu erhalten.
Der Roman begleitet Grace durch die letzten Schuljahre, die Uni, ihre Reisen, ihre Ehe und ihre Rückkehr mit ihrer Tochter nach Sandybridge. Dabei geben kurze Rückblicke Informationen über ihre Lebensstationen, während die meiste Handlung abläuft, wenn sie in Sandybridge ist. Charlie und sie haben immer Kontakt gehalten, auch ihre erste Liebe Danny wird im Laufe der Jahre zu einem Freund, auf den sie bei Besuchen in der Heimat trifft.
Nun ist Grace über vierzig, die Ehe gescheitert, das Leben in London zu teuer, und findet sich mit ihrer Tochter „zu Hause“ wieder. Ihre Mutter braucht nach dem Tod ihres Vaters dringend Unterstützung im Geschäft und es ist schön, Cahrlie wieder öfter zu sehen und mit Danny Bier zu trinken. Doch war´s das? Grace sehnt sich nach einem beruflichen Projekt, das ihren Ehrgeiz weckt. Und danach, dass ihr Herz heilt. Sie findet die alte Schreibmaschine, die sie all die Jahre nur gelegentlich gesehen und nach ihrem Rat befragt hat, wieder. Doch trotz deren Briefe liegen die Entscheidungen in Graces Hand…

 

Schären