Geschichten von Powerfrauen finde ich immer großartig, umso mehr, wenn dabei neue Formen des Arbeitens und Wohnens entstehen. Die Dokumentation „Herrenhäuser in Frauenhand“ stellt zupackende Frauen vor, die alten Gemäuern neues Leben schenken.
Die drei Gutshofbesitzerinnen arbeiten mit und in den Gebäuden als Künstlerin, Hotelbesitzerin und Musikerin. Zusammen mit anderen Frauen, die in Mecklenburg-Vorpommern nach ihrer eigenen Faςon leben, gestalten sie ein unterstützendes Netzwerk.
Außerdem aktuell:
Wer die Filme „Mit Mut, Mörtel und ohne Millionen“ kennt, entdeckt hier den sechsten Teil der Dokumentation der „Gutshausretter“.
Schlagwort: Schloss
Stilvolle Unterhaltung
Wer mich gut kennt, weiß, dass ich ein Laster habe: Ich liebe Gutshöfe, ausgedehnte Parks, altes Leinen und Silberbesteck sowie Reportagen rund um das Thema „Adel“. So muss ich umgehend mitteilen, dass ich in der Mediathek des WDR gerade die (fast aktuellen) Sendungen zur dritten Runde „Von und zu lecker“ entdeckt habe.
Wieder laden sechs Besitzerinnen von Landgütern zum Menü ein, reihum besuchen sich die Damen gegenseitig. Es wird sowohl das Gut und die dort wohnende Familie als auch das Dinner vorgestellt. Diese Sendungen sind wunderschön anzusehen, weshalb ich sie Gleichgesinnten wärmstens empfehle:
Von und zu lecker– wie immer nur zeitlich begrenzt in der Mediathek abrufbar.
Einladung zur „Soirée in der Orangerie“: Tischdekoration gestalten
Liebe Gäste habe ich vor Kurzem bewirtet.
Der Abend stand unter dem Motto „Soirée in der Orangerie“: Wie in einem fürstlichen Gewächshaus dekorierte ich das Wohnzimmer und erfreute mich an den vielen Blumen überall: Auf dem Druck der historischen Tapete über dem Tisch, den selbstgenähten Kissen aus exotischen Stoffen und den frischen Blüten im ganzen Zimmer.
Getreu meinem Vorsatz für 2015, endlich die Steckmasse zu wässern und floristisch loszulegen, fertigte ich für einen „Verwöhnabend“ unter Frauen für jede ein kleines Gesteck an.
Am Tag zuvor bereitete ich die Gläser vor, sodass sich die Steckmasse gut vollsaugen konnte. Das überschüssige Wasser goss ich am nächsten Morgen ab und arrangierte cremefarbene Gerbera, eine kleine rote Rosenknospe, Rosenblätter und Schleierkraut in den Votivgläsern.
Die wunderbaren Pfauenservietten von der Berliner Museumsinsel bekamen ebenso ihren Auftritt wie selbstgemachte Platzkärtchen, deren historische Abbildung ich auf „The Graphics Fairy“ aufstöberte.
.
Außerdem nähte ich Kissen aus Musterstoffen vom Raumausstatter – endlich ein Grund, die zauberhaften Jacquard-Schätze zu verarbeiten!
Zusammen mit einem Platzkärtchen wurde Jede mit frischen Blüten begrüßt.
Am Ende des Abends durfte Jede ihren Blumengruß mit nach Hause nehmen – das standfeste Glas ließ sich gut transportieren, und dank des Steckschwamms gab es kein Malheur mit schwappendem Wasser im Auto.
In den Buchenzweige hatte ich gläserne Anhänger verteilt, die dort wie Lampions funkelten – eine Orangerie ist am Abend bekanntermaßen nicht soooo umfassend erleuchtet, daher schimmerte das Glas rot und grün zwischen den Zweigen….
Über die Teakbank hängte ich ein gerahmtes Ausstellungsplakat mit dem Druck einer antiken Tapete, die exotische Früchte und Ranken zeigt.
Darunter drapierte ich frisch an der Nähmaschine vollendete Kissen, auf denen ganz ähnliche gewebte Früchte und Blüten zu entdecken sind.
Durch die abgebildeten tropischen Gewächse gestaltete ich den imaginären Schauplatz der Orangerie, ohne große Palmen oder tatsächliche Zitronenbäumchen im Wohnzimmer unterbringen zu wollen.
Fürstliche Gläser und silberne Kerzen lassen die Tafel leuchten und unterstreichen den eleganten Charakter. Feines Porzellan mit grünen Ranken und zarten „Blütenblätter-Rändern“ fügt sich auf der Tafel ein. Ein „Abend im Gewächshaus“ wäre ein ebenso denkbares Motto, würde aber viel rustikaler inszeniert als die Idee der „Soirée in der Orangerie“.
Zauberhafte Blumen sind auch bei Holunderblütchen sowie zwei amerikanischen Blogs hier und dort zu bewundern. Schöne Erlebnisse werden in Sarahs Wundertüte gesammelt.
Kreative Projekte sind bei Art of 66 zu finden.
Preußisch Blau
Wer stilvolle Unterhaltung und lebendige Geschichten aus einer anderen Zeit mag, findet vier schöne Reportagen zum Thema „Gutshöfe in Preußen – damals und heute“ unter folgendem Link:
Während dessen nehme ich Pullover auseinander und nähe sie anschließend „optisch aufgefrischt“ wieder zusammen, so macht die öde Tätigkeit des Auftrennens und mit-der Hand-Nähens angesichts des vor mir Flimmernden Spaß und ich komme gut voran.
Gut Tremsbüttel nahe Bargteheide
(Seltsam, wie irritierend so eine baumelnde Deutschlandflagge wirkt und negative Gedanken evoziert).
Niveauvolle Unterhaltung mit Rezept-Ideen
Wie bereits beschrieben, saß ich in der Zeit zwischen den Feiertagen öfter auf dem Sofa vor dem Fernseher, was ich sonst nie tue. Aber manchmal ist der Kontrast zum Alltag in den Ferien dadurch besonders spürbar, dass plötzlich Zeit für all die Dinge bleibt, die sonst ausgespart werden. So ließ ich mich vom Fernsehprogramm verführen, während ich per Hand nähte und Fleißarbeit vollbrachte.
Neben dem launigen Büttenwarder entdeckte ich im NDR die Wiederholung einer Sendereihe namens „Von und zu lecker“. Dabei handelt es sich, kurz gesagt, um eine Abwandlung des „Perfekten Dinners“ – in diesem Fall mit Niveau und Lerneffekt und ohne den unsympathischen Sprecher:
Sechs adelige Landfrauen laden sich gegenseitig ein und kochen jeweils ein regionales, saisonales Menü. Während dessen führen die jeweiligen Männer (oder ein anderes Familienmitglied) über den Hof und teilweise durch das angrenzende Dorf, um allerhand Wissenswertes zu Architektur und Historie zu erzählen.
Herrlich: Alle sind gebildet, gut gekleidet, freundlich und herzlich. Sie haben Geschmack, geben sich Mühe mit der Auswahl von Nahrungsmittel, Zubereitungsart und Tischdekoration und sind dabei bodenständig geblieben. Alle Gerichte werden gelobt, die Gastgeberin wird durchweg positiv in ihrem Auftreten bewertet, nur der Kommentar „Das Fleisch war meiner Empfindung nach etwas trocken“ fällt mehrfach.
Im Übrigen: Harmonie und Ästhetik aller Orten. So mag ich das.
Unter dem oben farbig abgesetzten Namenszug ist die entsprechende Seite der NDR-Mediathek zu finden, unter der die Videos abrufbar sind.
Viel Freude damit und gute Unterhaltung!
Herrenhäuser nahe Hamburg
Nahe Hamburg liegen in der Nähe von Bargteheide und Ahrensburg zwei schöne Güter: Schloss Tremsbüttel und Gut Jersbek.
Der Park von Schloss Tremsbüttel, das in ein Tagungshotel mit einem standesamtlichen Zimmer zum Heiraten umgewandelt wurde, lässt sich ein kleiner Spaziergang unternehmen: Die Anlage besteht aus blühenden Wiesen um einen Teich mit altem Baumbestand ebenso wie aus Gestaltungslementen der letzten Jahre. Leider ist das Rauschen der nahen Autobahn recht deutlich zu hören, sodass wir nicht lange verweilten.
Im Jagdzimmer (überflüssigerweise in „Lounge“ umbenannt) lassen sich Tee und Torten genießen, die hellen Säle mit Blick auf den Garten sind meist für Gruppen reserviert. Der uns bedienende Hotelfachmann erzählte uns Wissenswertes zum Gebäude und seiner Geschichte.
Weitere Impressionen unter http://www.tremsbuettel.de/
In Jersbek lässt sich das Gut nicht anschauen, da es im Privatbesitz ist. Dagegen ist deutlich mehr Raum für Spaziergänge vorhanden, da in der abwechslungsreichen Landschaft eine historische Anlage soweit wie möglich erhalten wurde. Hier können BesucherInnen entdecken, was man sich unter einem (norddeutschen) Barockgarten vorzustellen hat:
Alleen, doppelte Alleen, sich kreuzende Alleen und von Bosketten unterbrochene Alleen.
Desweiteren halbhohe Hecken, haushohe Hecken und wie eine Burgmauer geschnittene Hecken. 😉
Auf einer breiten Allee mit Sichtachse bis in den Wald sind viele Schlüsselblumen zu entdecken, je nach Witterung blühen sie von Ende März bis Mitte April. Beim ersten Versuch Ende April waren sie leider alle längst verblüht, daher lohnt es sich,den Park etwas früher zu besuchen. Den Hinweis dazu hatte ich hier entdeckt:
„Heute überzieht im späten April ein Meer von Schlüsselblumen das Rasenmittelstück der Allee mit zartem Gelb. “
(Zu finden unter http://www.gartenrouten-sh.de/index.php?id=barockgartenjersbek)
An den Park schließt sich ein Buchenwald an, der inzwischen für Verstorbene als „Ruhewald“ gestaltet wurde. Auch eine Gedenkstätte der Vorbesitzer des Guts kann dort entdeckt werden.
In Jersbek lässt es sich im Anschluss noch im „Fasanenhof“ einkehren: Sowohl zur Teezeit als auch am Abend war ich hier bereits zu Gast, schon durch die unmittelbare Nähe lohnt sich der Besuch.
„Heute überzieht im späten April ein Meer von Schlüsselblumen das
Rasenmittelstück der Allee mit zartem Gelb. „