Hausarbeit ist notwendig, aber kaum jemand tut es mit Freude. Manche saugen gerne Staub, aber hassen es, das Bad zu putzen. Andere spülen liebend gern per Hand ab, vermeiden es aber grundsätzlich, zu feudeln. Wieder andere tun nichts davon freiwillig….
Es ist wissenschaftlich bewiesen worden, dass wir die Zeit, die wir für eine Aktion im Haushalt (zum Beispiel Fenster putzen) veranschlagen, meist zu üppig bemessen. Wir denken: „Wenn ich jetzt bügle, dauert das bestimmt so lange wie ein kompletter Film im Fernsehen,“ weshalb wir, wenn wir schlau sind, beides miteinander kombinieren. Und stellen dann fest: Die Bügelwäsche ist längst vor dem Spielfilm fertig.
Ähnlich ergeht es mir mit dem Bettbeziehen – meist ist es reine Pflicht. Aber der Moment, wo ich in das frisch bezogene Bett schlüpfe und das Waschmittel schnuppere (oder den Duft der Wiese hinter dem Haus, wo die Laken im Wind hingen), ist die „Pflicht“ wert:
Das Gefühl von neuer Bettwäsche wirkt absolut erhebend auf mich. Besonders in Zeiten mit schlechtem Schlaf und vielen Sorgen gelingt es manchmal, auf diese Weise gern schlafen zu gehen.
Besonders sauber wirkt die weiße Bettwäsche aus der Aussteuer von Vorfahren oder aus dem Antiquariat – der weiße Stoff mit dem gleichfarbenen Jaquardmuster erweckt den Eindruck absoluter Reinheit. Da weiße Stoffe gekocht und geblichen werden können, braucht niemand Fleck-Empfindlichkeit zu befürchten.