aufmerksam, glaubhaft

Unnötiger Neid

„Anna stellte fest, dass sich in den Mienen der übrigen Umstehenden eine ganz ähnliche Stimmung widerspiegelte. Der Gesichtsausdruck drückte ein Gefühl ihnen gegenüber aus, das ihr so fremd war, dass sie einen Moment brauchte, um es zu dechiffrieren. Neid.
(…)
Anna dachte daran, wie viele Fälle von Neid sich in Luft auflösen würden, wenn die Neider die Wahrheit nur kannten.“

aus: „Vielleicht mag ich dich morgen“ von Mhairi McFarlane

Den gestrigen Samstag verbrachte ich bei 3° C im Dauerregen mit einer super Event-Lady im Wald. Wir führten eine GPS-Schatzsuche mit Kindern durch und gabelten auf dem Rückweg im Dunkeln noch eine junge Frau mit Behinderung auf, die sich im Naturschutzgebiet verlaufen hatte und dringend Hilfe brauchte.
Umso mehr genieße ich einen sonntäglichen Nachmittag auf dem Sofa mit einer schönen Lektüre. Dabei stolperte ich über das obige Zitat und fand es sehr weise…

aufmerksam, glaubhaft

Der Hochmut und der Fall

„Mein Sohn,“ hatte sein Vater ihm gesagt, „Talent findet man überall. An der Oberfläche kann man es aber oft nicht erkennen, und nichts blendet einen so sehr wie die eigene Großspurigkeit.“
Jack hätte ihm fast widersprochen, aber der Gesichtsausdruck seines Vaters brachte ihn zum Schweigen.
„Also, wenn du dich das nächste Mal überlegen fühlst, Jack, dann leg dich ganz still hin, bis der Anfall vorbei ist.“
Jack behauptete gerne, er hätte das nie vergessen, und auch nicht den milden, weisen Gesichtsausdruck seines Vaters, als er diesen Rat aussprach. Und doch war genau das passiert, dachte er.

 

aus: „Die unverhofften Zutaten des Glücks“ von Deborah McKinlay

 

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