aufmerksam, glaubhaft, kreativ

Bildmeditation: Triff Gott im Wald

Stell dir vor, Gott lädt dich ein, ihn zu treffen:
Auf einer Waldlichtung, ganz privat zwischen großen Bäumen und blühenden Büschen.
Du sitzt kuschelig und luftig in einem Fliederbusch, seine Blütentrauben rahmen deinen Blick ein. Die Sonnenstrahlen streicheln dich, während dir die Blätter Schatten geben. Berauschender Duft steigt dir in die Nase, während du innerlich loslässt und ganz im Hier und Jetzt ankommst.
Vor dir auf der Lichtung steht Jesus, seine Arme sind weit geöffnet und heißen dich willkommen. Liebevoll und ruhig schaut er dich an. Er erwartet nichts, du brauchst nichts tun – es genügt, dass du und er anwesend sind.
Ein Fuchs kommt auf die Lichtung geschlichen und setzt sich vor Jesus. Aus einer hohen Tanne kommt eine Eule lautlos angeflogen. Blaumeisen und Schwalben tanzen über Gott in der Luft.
Du genießt die Stille und das Gefühl von Frieden, das von Jesus ausgeht und dich umhüllt.
Er freut sich, dass du hier bist und dir die Zeit nimmst, ihm zu begegnen.
Gott genießt es, mit dir zusammen zu sein – auch, wenn scheinbar nichts passiert.
Sanft berührt er dein Herz und lässt dich innerlich zur Ruhe kommen.
Alle Gedanken, die dich antreiben, beurteilen, abwerten werden ganz still: Sie haben kein Recht, dich zu belästigen.
Du darfst Gottes Gegenwart aufsaugen, dich von ihm sanft berühren und heilen lassen.
Du bist da.
Er ist da.
Das allein genügt.

Buchtipp:
Wer sich nach mehr Freude und einem Glauben, der im Alltag praktisch wird, sehnt, schaue sich gern mein Mitmach-Buch „Wo die Freude wohnt“ an. Kreative Ideen, Gebete, Reflexionsübungen laden in die Räume der „Villa der Freude“ ein, wo mit Körper und Seele Gott erlebt werden kann.

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Predigtnotizen einmal anders: Mit Tuschkasten im Gottesdienst, auf der Suche nach Stille

Vor Kurzem endete die Kleingruppe „Creating with the Creator“, in der wir durch verschiedene Formen der Kunst im Gespräch mit Gott waren. Durch unseren Schöpfer (creator) ließen wir uns selbst zum Gestalten und Schöpferischsein (creating) inspirieren. Diese neun Abendtermine, die meisten online über Video, haben mein Leben und mein Selbstverständnis als Gläubige und Künstlerin nachhaltig verändert. Sie waren alle 14 Tage mein absolutes Highlight und ich würde viel dafür tun, sie fortsetzen zu können!
So entschloss ich mich an einem Sonntag, an dem ich zu müde für den Gemeindetrubel war, von Zuhause aus den Livestream zu verfolgen und die Predigt in Bildern festzuhalten. Dabei hätte ich nicht öffentlich in der Gemeinde sitzen wollen, während mir sämtliche SitznachbarInnen neugierig über die Schulter schauen oder rund um mich tanzen (und dabei meine Malutensilien in alle Richtungen fliegen).
So saß ich ganz friedlich im morgendlichen Sonnenschein am Küchentisch, hörte Pastor Daniel zu, wie er über „die Rhythmen der Stille“ predigte und versuchte, alle Kernaussagen bildnerisch festzuhalten. Ich hatte die Befürchtung, dass mich das Malen zu sehr vom Zuhören abhält: Wenn ich kreativ bin, bekomme ich von meiner Umgebung absolut nichts mehr mit. Aber es ging überraschend gut, sodass ich hier gerne dazu ermutige, es selbst einmal zu versuchen. Am besten im Format Din A 3, damit genügend Raum bleibt und man nicht ständig überlegt, wie man den Platz einteilt und wie viele Bildchen man wohl noch malen wird, bis die Predigt endet. Und unbedingt allein, damit man sich lockermacht und auf den Prozess einlassen kann.

Und wer meine Schrift nicht entziffern kann, aber dennoch etwas über Stille lernen möchte, hier die Hauptaussagen:
* Auszeiten sind keine Belohnung, sie sind die Voraussetzung für ein aktives Leben.
* Stille und Alleinsein sind kostbar, deshalb kosten sie etwas: Ich werde auf bestimmte Aktivitäten verzichten, werde Verpflichtungen ablehnen oder Termine auf später verschieben.
* Jesaja Kapitel 30, Vers 15: „Denn so spricht Jahwe, der Herr, Israels heiliger Gott: „Durch Umkehr und Ruhe werdet ihr befreit, im Stillsein und Vertrauen liegt eure ganze Kraft. Doch ihr wolltet es ja nicht.“
* Geh den Impulsen Gottes in der Stille nach. Wenn du versuchst, still zu werden, und dich vor lauter durcheinander quasselnden Gedanken in deinem Kopf nicht auf die Stille einlassen kannst: Sage innerlich „Zeig mir, was jetzt dran ist, Jesus!“ Wenn du ständig an Aufgaben denkst, die du noch erledigen sollst, kehre zurück und denke: „Zeig mir, was jetzt dran ist, Jesus!“ Vertrau darauf, dass er zu dir spricht.
* von Franz von Sales: „Wenn dein Herz wandert oder leidet, bring es behutsam an seinen Platz zurück und versetze es sanft in die Gegenwart deines Herrn.
Und selbst wenn du in deinem Leben nichts getan hast, außer dein Herz zurückzubringen und wieder in die Gegenwart unseres Gottes zu versetzen, obwohl es jedes Mal wieder fortlief, nachdem du es zurückgeholt hattest, dann hast du dein Leben wohl erfüllt.“
* Nimm dir täglich Zeit, den Sonnenaufgang oder -untergang zu beobachten: Je nachdem, was besser zu deinem Biorhythmus und Alltag passt. Gib Gott die Chance, zu dir zu sprechen – und dir die Chance, still zu werden.
* Erfüllung kommt nicht aus dem Internet, Ablenkung schon.

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Welken Blumen und falschen Worten zum Trotz: Wenn Gott zu uns spricht

Beim „Malen mit Gebet“ erlebten wir gleich am Anfang, wie Gott wirkt:
Die Organisatorin des Treffens bringt sonst immer Blumen mit, ob nun einfach als Deko oder als Motiv zum Malen. An diesem Samstag hatte sie noch nicht einmal etwas zum Frühstücken im Haus, daher war klar, dass Blumen gerade völlig nachrangig sind.
Vor Ort fanden wir dann auf dem Flügel einen sieben Tage alten Tulpenstrauß. Er sah entsprechend entblättert aus, trotzdem rettete ich einige Exemplare und trug sie zu meinem Maltisch. Nicht nur ich hielt die zerbrechliche Schönheit der verwelkenden Tulpen fest, auch die anderen Künstlerinnen malten die Reste der Blumen. Jede auf ganz eigene Weise. Dass wir alle mit dem gleichen Motiv in den Maltag starten, ist noch nie mit frischen Blumen passiert. Und Gottes Botschaft, die wir im Austausch miteinander darin entdeckten: „Kümmert euch nicht um Kleinigkeiten und sorgt euch nicht darum, ob etwas fehlt. Ihr werdet von allem genug haben!“

Ich bin wahnsinnig schlecht darin, die Bibel korrekt zu zitieren. Meistens fange ich an mit: „Also, ich kenne einen wunderschönen Vers, der steht irgendwo…. in Jeremia. Oder Jesaja.“ Meistens kann ich dann zumindest den Vers korrekt auswendig, aber wie mir angesichts meines Bild von den verwelkten Tulpen aufging: Manchmal vertüdel ich sogar in sehr kurzen Sätzen wichtige Worte. Naja.
Wie ich heute, als ich den Blogartikel schreibe, feststelle: Es heißt nicht „Mein Wort ist in den Schwachen mächtig“ sondern „Meine Kraft ist in den Schwachen mächtig“. Ähem. So oder so stammt es aus dem zweiten Brief an die Korinther in Kapitel 12, Vers 9.
Aber auch, wenn ich mir selbst simple Verse nicht akkurat merken kann, vertraue ich darauf: „Sein (Gottes) Wort ist die Kraft, die das Weltall zusammenhält.“ (Brief an die Herbräer, Kapitel 1, Vers 3)

Der Hintergrund meines Bildes, mit Buntstiften und Tusche angefertigt, stammt hierher.

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Malen mit Gebet

Neulich schleppte ich große Zeichenblöcke, Buntstifte und den Tuschkasten in die Kirche, um mich dort zum „Malen mit Gebet“ mit anderen Frauen zu treffen. Der Input zu Beginn war relativ kurz und bald richteten sich die anderen an ihren Tischen ein. Nur ich wusste nicht so richtig, wohin mit mir und was ich anfangen soll…
So begann ich, die friedliche Stimmung im Finnlandurlaub festzuhalten. Auch, weil im neuen Jahr der ausgeloste Spruch „Suche Frieden und jage ihm nach“ sein wird.
So pinselte ich vor mich hin und ließ die Gedanken schweifen…

Danach war ich erneut unschlüssig, womit ich mich weiter beschäftigen sollte, bis mir der Eindruck aus dem Gottesdienst neulich einfiel:
In der Gebetszeit zeigte Gott mir einen üppig gedeckten Tisch, der wie ein Stillleben alter Meister überquoll. So gut meint es Gott mit mir, dass er mir Leben und Segen im Überfluss schenkt.

„Vor den Augen meiner Feinde deckst du mir deinen Tisch; festlich nimmst du mich bei dir auf und füllst mir den Becher randvoll. Deine Güte und Liebe umgeben mich an jedem neuen Tag; in deinem Haus darf ich nun bleiben mein Leben lang.“ (aus Psalm 23)

Auch, wenn ich unmöglich ein derartiges Kunstwerk mal eben aus dem Handgelenk malen kann, wollte ich den Eindruck festhalten. So wuchs die sommerliche Tafel mit der Traube von rechts unten über die Mitte nach links, bis am Ende der Rosenstrauß das Festmahl komplettierte.
Zum Schluss legten wir unsere Bilder alle auf dem Boden aus und teilten miteinander Eindrücke und Deutungen, bis die Künstlerin selbst erzählte, was sie darstellen wollte.
Die Bilder und Botschaften der anderen berührten mich tief, ebenso ihre Beobachtungen zu meinen Werken. Schließlich steht nicht der künstlerische Wert im Vordergrund, sondern die innere Wirkung und Stärkung, die wir mit und durcheinander erfahren.

Verlinkt mit Creadienstag, DienstagsDinge.