aufmerksam, feminin, glaubhaft

Petition gegen Sexismus in der Außenwerbung

Noch bis Anfang September wird unsere Petition gegen Sexismus in der Außenwerbung, die wir an den deutschen Werberat richten, laufen. Interessanterweise denkt der Werberat, dass es uns um Nacktheit geht. Lieber Werberat: Überhaupt nicht. Vielleicht wecken die Worte “Kinderschutz” und “sexuelle Verfügbarkeit” im Kampagnen-Slogan einfach falsche Assoziationen. Kinder wissen heute zum Glück schon im Kindergarten, wie Babies gemacht werden. Aber warum sich Frauen überall, perfekt gephotoshopped und unrealistisch schlank und schön, Männern anbieten, die meist mehr anhaben, cooler dreinblicken und “den Verkehr regeln” (Axe), wissen sie nicht. “Mami, warum hat die Bikini-Frau da keinen Kopf”? “Ach Spatz, den brauchst du doch nicht. Es geht, wenn du groß bist, doch eh nur um deine Figur, nicht um dein Hirn.”

Nein, lieber Werberat, Nacktheit ist uns Pfurzegal. Uns stört, dass sich das Selbstbewusstsein von Mädchen in den letzten sechs Jahren halbiert hat (WHO) – und in dieser Zeit Außenwerbung mit – wie Sie sagen – “erotischen” Bildern explodiert ist. Wir sehen gerne nackte Menschen – und auch gerne welche mit Hirn, Durchsetzungskraft und einem gesunden Appetit.

Am 2. September 2013 wird die Petition in den Räumen der Heinrich-Böll-Stiftung, Berlin, an den Deutschen Werberat übergeben, Ines Pohl (taz) wird moderieren. Am 1. September werden wir Berlin rocken – alle Mädchen- und Frauenorganisationen Deutschlands, alle Menschen sind eingeladen, gegen Sexismus in der Werbung zu protestieren. Sookee wird singen! Vor dem Brandenburger Tor!

zitiert von http://pinkstinks.de/petition-gegen-sexismus-geht-weiter/

Die Petition kann hier mitgezeichnet werden: http://pinkstinks.de/petition/

… und das Plakat dazu

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Equal Pay Day – Gleichstellung am Bankautomat

„Das Prinzip der Gleichstellung von Frau und Mann ist seit 1981 in der Schweizer Bundesverfassung verankert. Trotz der 32jährigen gesetzlichen Pflicht sind die Lohnunterschiede zwischen Mann und Frau in der Schweiz immer noch frappant:
Für die gleiche Ausbildung, Leistung und Position verdienen Frauen rund 20% weniger als Männer. Die Zürcher Frauenzentrale lässt anlässlich des Equal Pay Day Switzerland für einmal Männer spüren, wie sich finanzielle Diskriminierung anfühlen kann.“

Ein Mann sucht einen Bankautomaten auf und erhält 20% weniger Geld als angefordert.
Er wundert sich.
Ein Mann sucht einen Bankautomaten auf und erhält 20% weniger Geld als angefordert.
Er reagiert verwirrt.
Ein Mann sucht einen Bankautomaten auf und erhält 20% weniger Geld als angefordert.
Er zeigt seine Wut darüber.

Dazu das Video und die Quelle des Zitats oben,

gefunden auf „Watch Salon“.

 

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Buchempfehlung: „Die Geschlechterlüge“ von Cordelia Fine

Aus dem Klappentext:

Viele bekannte populärwissenschaftliche Bestseller behaupten auf der Basis neurowissenschaftlicher Untersuchungen:
Männer und Frauen haben unterschiedliche Gehirne und daher unterschiedliche Begabungen. Vermeintliche natürliche Unterschiede werden aufgebaut und dienen als Erklärung für gesellschaftliche Rollenstereotype.
Cordelia Fine entlarvt, wie unter dem Deckmantel der Wissenschaft schlampige Untersuchungen, oberflächlich gedeutete Forschung und vage Beweise zu angeblichen Tatsachen gemacht wurden. Sie zeigt, wie unser Leben als Mann und Frau stark von geschlechtertypischen Erwartungen und Vorurteilen beeinflusst wird, selbst wenn wir sie nicht gut heißen. Und welch subtile Macht Stereotype ausüben können.
Das Einzige, was wissenschaftlich bewiesen ist: Es gibt eine neuronale Plastizität.
Unser Gehirn entwickelt sich vor allem durch psychologische Einflüsse, Erfahrungen und Tätigkeiten.
Und für Männer und Frauen gilt: Alles ist möglich!

Dieses Buch lese ich mit großem Gewinn, allerdings recht langsam, da es sich um eine Vielzahl wissenschaftlicher Studien und deren Auswertung handelt.
Es ist gut geschrieben und inhaltlich überzeugend, da ihm sämtliche Effekthascherei fehlt, die sonst derartigen Büchern zu Eigen ist.
An vielen Stellen wird deutlich, wie der Status Quo aufrecht erhalten wird, indem Geschlechterstereotype wiederholt wiederholt wiederholt werden. -Und offensichtlich viele Zeitgenossen in „unsicheren Zeiten wie diesen“ nach einem Anker suchen und ihn in uralten Vorurteilen über das andere Geschlecht (besonders hartnäckig und abwertend Frauen gegenüber) finden. Wie schön, dass dieser Welt doch eine (selbstgefertigte) Ordnung zu Grunde liegt – und sei sie noch so unheilvoll für die Hälfte der Weltbevölkerung.

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Reportage „Die Herrschaft der Männer“

Bis zum 14. 03. 2012 ist in der Mediathek von arte die Reportage „Die Herrschaft der Männer“ zu sehen. Näheres dazu ist (auf französisch) zu finden unter http://www.ladominationmasculine.net/

Dazu der Sender:
Am 6. Dezember 1989 betritt ein Mann die École Polytechnique in Montreal. Er dringt in einen Hörsaal ein, zieht eine Waffe, befiehlt den jungen Männern, den Saal zu verlassen, und kündigt an, alle anwesenden Frauen zu erschießen – im Namen seines Hasses auf die Frauen und vor allem auf die Feministinnen. Dann setzt er seine Jagd auf Frauen in den Korridoren der Hochschule fort und tötet 14 Studentinnen. Danach verübt er Selbstmord. Der von ihm hinterlassene Brief ist Zeugnis seines Hasses auf die Frauen, die den Platz der Männer in der Gesellschaft einnehmen.
Ausgehend von diesem Extremfall, untersucht der Dokumentarfilm die vielfältigen Erscheinungsformen von Frauenfeindlichkeit in der westlichen Welt. Dabei zeichnet sich ein kulturelles Kontinuum ab, das vom Bild der Frau in der Werbung bis zu körperlicher Gewalt, von der frühen Vermittlung von Geschlechterrollen durch Spielzeug bis zur Diskriminierung am Arbeitsplatz reicht. Kaum zu glauben, dass im 21. Jahrhundert Männer die Rückkehr zu den uralten Werten des Patriarchats fordern, denen zufolge Frauen an den Herd und Männer an die Macht gehören. Erstaunlich auch, dass gebildete junge Frauen einen „dominanten Partner“ suchen.
Diese Tendenzen mögen auf den ersten Blick randständig erscheinen. Doch der Dokumentarfilm belegt, dass sich hinter der Illusion von der Gleichheit der Geschlechter ein Abgrund an täglichen Ungerechtigkeiten auftut. Solange Kinder in Geschlechterstereotypen erzogen werden, setzt sich wie selbstverständlich eine frauenfeindliche Ungerechtigkeit fort. Aus dem allgemeinen Gefühl heraus, das Geschlechterproblem sei gelöst, werden die Langsamkeit der Fortschritte und die Vielzahl der Rückschläge kaum wahrgenommen.

Zitat aus der Reportage: „Hierzulande ist mit einem Blick auf die Statistik festzustellen, dass alle drei Tage eine Frau an den Schlägen ihres Mannes stirbt. Alle drei Tage. Eine Frau.“

Quelle: http://videos.arte.tv/de/videos/die_herrschaft_der_maenner-6449552.html