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Mein diesjähriges Fasten-Projekt

Traditionellerweise werden in der Fastenzeit Genussmittel gestrichen:
Alkohol, Schokolade, Kaffee, Fleisch, aber auch Fernsehen und im-Internet-surfen.
Dabei geht es grundsätzlich darum, etwas, das das Leben versüßt, einzuschränken – damit es um so mehr ein Genuss ist und keine Routine oder gar eine Abhängigkeit wird.

Im letzten Jahr fastete ich (zum wiederholten Mal) Konsum: Hier und dort nachzulesen.

Dieses Jahr möchte ich alles Negative fasten – blöde Gedanken, Kritik, Sarkasmus, meckern und so weiter. Mein Ziel ist ein ganzes Telefonat lang (und ich telefoniere sehr ausgiebig) nur Gutes zu sagen. Keine Beschwerden, kein „Was mich heute genervt hat“. Wenn ich nichts Gutes zu einem Thema sagen kann, möchte ich mich im Schweigen üben.

Ich gebe zu: Bisher habe ich es nicht geschafft, nicht ansatzweise.
Aber jede Kritik, die schneller über meine Lippen kommt als ich sie bremsen kann, steht mir überdeutlich vor Augen.
Immerhin.
Etwas Zeit habe ich ja noch.

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Buchempfehlung: „Die Geschlechterlüge“ von Cordelia Fine

Aus dem Klappentext:

Viele bekannte populärwissenschaftliche Bestseller behaupten auf der Basis neurowissenschaftlicher Untersuchungen:
Männer und Frauen haben unterschiedliche Gehirne und daher unterschiedliche Begabungen. Vermeintliche natürliche Unterschiede werden aufgebaut und dienen als Erklärung für gesellschaftliche Rollenstereotype.
Cordelia Fine entlarvt, wie unter dem Deckmantel der Wissenschaft schlampige Untersuchungen, oberflächlich gedeutete Forschung und vage Beweise zu angeblichen Tatsachen gemacht wurden. Sie zeigt, wie unser Leben als Mann und Frau stark von geschlechtertypischen Erwartungen und Vorurteilen beeinflusst wird, selbst wenn wir sie nicht gut heißen. Und welch subtile Macht Stereotype ausüben können.
Das Einzige, was wissenschaftlich bewiesen ist: Es gibt eine neuronale Plastizität.
Unser Gehirn entwickelt sich vor allem durch psychologische Einflüsse, Erfahrungen und Tätigkeiten.
Und für Männer und Frauen gilt: Alles ist möglich!

Dieses Buch lese ich mit großem Gewinn, allerdings recht langsam, da es sich um eine Vielzahl wissenschaftlicher Studien und deren Auswertung handelt.
Es ist gut geschrieben und inhaltlich überzeugend, da ihm sämtliche Effekthascherei fehlt, die sonst derartigen Büchern zu Eigen ist.
An vielen Stellen wird deutlich, wie der Status Quo aufrecht erhalten wird, indem Geschlechterstereotype wiederholt wiederholt wiederholt werden. -Und offensichtlich viele Zeitgenossen in „unsicheren Zeiten wie diesen“ nach einem Anker suchen und ihn in uralten Vorurteilen über das andere Geschlecht (besonders hartnäckig und abwertend Frauen gegenüber) finden. Wie schön, dass dieser Welt doch eine (selbstgefertigte) Ordnung zu Grunde liegt – und sei sie noch so unheilvoll für die Hälfte der Weltbevölkerung.

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„Falsch“ im passenden Zusammenhang bedeutet Liebe

Wir alle suchen nach diesem besonderen Menschen, der für uns bestimmt ist.

Aber wenn du erst einmal genügend Beziehungen hinter dir hast, dämmert dir langsam, dass es die richtige nicht gibt, nur verschiedene Geschmacksrichtungen von falsch.

Warum das so ist? Weil du selbst auf die eine oder andere Art fehlerhaft bist und nach jemandem suchst, der auf eine Art fehlerhaft ist, die dich ergänzt.

Aber du musst schon eine ganze Menge mitgemacht haben, bis sich dein Falsch-Sein vollständig entfalten kann. Erst wenn du auf deine innersten Dämonen gestoßen bist, auf deine unlösbaren Probleme -die, welche dich erst zu dem machen, der du wirklich bist -, dann bist du bereit, eine Partnerin für den Rest deines Lebens zu finden. Dann erst weißt du endlich, wonach du suchst.

Du suchst nämlich nach dem falschen Menschen. Aber nicht einfach nach irgendeinem falschen, sondern nach dem richtigen falschen, nach jemandem, den du verliebt anblickst und dabei denkst: „Genau dieses Problem möchte ich haben.“

Ich werde diesen besonderen Menschen finden, der auf die genau richtige Art der falsche für mich ist.

 

Andrew Boyd

„Tägliche Heimsuchung“

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One Billion Rising – Schluss mit der Gewalt gegen Mädchen und Frauen

One Billion Rising ist eine weltweite Bewegung von Frauen für Frauen, die im September 2012 von der New Yorker Künstlerin und Feministin Eve Ensler initiiert wurde. Die Kampagne fordert ein Ende der Gewalt gegen Frauen sowie Gleichstellung und Gleichberechtigung.

Für den Valentinstag 2013, am 14. Februar, werden weltweit eine Milliarde (=USA-Zahl: „Billion“) Frauen zu Streiks und Protestkundgebungen aufgerufen. Indem sie ihre Häuser, Geschäfte und Arbeitsstellen verlassen und gemeinsam öffentlich tanzen, wollen sie ihre Solidarität und gemeinsame Kraft demonstrieren. Das Ereignis ist auch der 15. Jahrestag der V(agina)-Day-Aktionstage gegen Gewalt gegen Frauen (victory over violence). Die „Milliarde“ hat im Hintergrund die statistische Aussage, dass ein Drittel aller Frauen und Mädchen in ihrem Leben Opfer von Vergewaltigungen oder Misshandlungen werden.

Die Aktion wurde von Ensler initiiert, nachdem sie mit der Veröffentlichung der „Vagina-Monologe“ schon den Anstoß für die V-Day-Aktionstage gab Einer der Auslöser für ihren Aufruf waren im August 2012 die kontroversen Äußerungen des US-amerikanischen Politikers der Republikanischen Partei Todd Akin über „legitimate rape“ (rechtmäßige Vergewaltigung), die sie mit einem offenen Brief beantwortete.

Bis zum 20. September 2012 hatten Menschen aus 160 Ländern ihre Beteiligung an den Aktionen zugesagt.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/One_Billion_Rising

 

„Dance is holy, sexual, and it’s a way of being very powerful and a little dangerous without being violent.“

Eve Ensler

 

Ein tolles Video von Eve Ensler zu der Aktion ist zu finden unter
Break the chain

Und zum Mitmachen in Hamburg:
One-billion-rising-events-in-hamburg

 

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Freiheit für Frauen: Ja oder Nein?

„Frauen möchten so wahnsinnig gern von allen lieb gehabt werden. „Das ist eine Nette!“ ist das größte Kompliment.
Ich versuche immer wieder, ihnen klarzumachen, dass es gerade im Job nicht darum geht, lieb gehabt zu werden, sondern Respekt zu bekommen. Und das gilt, neben dem Liebgehabtwerden, im Privaten genauso. Wunderbar, wenn wir liebevoll und aufmerksam, sorgend und verantwortungsbewusst sind. Bitte bleiben Sie so.
Aber daneben brauchen wir die Kraft, Grenzen zu setzen.
Was passiert, wenn wir es nicht schaffen? Wir fühlen uns als Opfer, ausgenutzt, benutzt, der DVD, also der „Depp vom Dienst“, wie mal jemand sagte. (…)
Und jetzt kommen wir zum „Aber“. Wenn wir es (bestimmte Aufgaben oder Verpflichtungen) nicht reinen Herzens, sondern gezwungenermaßen tun, erzeugt es Stress, schlechte Gefühle wie Bitterkeit, unterdrückte Aggression. Reinhard Sprenger, Trainerkollege und Buchautor, hat folgende einfache, aber zutreffende Definition gefunden:
Stress entsteht, wenn wir „Nein“ denken und „Ja“ sagen.
Und dieser sogenannte Dis-Stress macht unzufrieden, er schwächt uns und macht leider auf Dauer auch krank, wie man inzwischen weiß. Er erzeugt Schatten auf der Seele, raubt uns die Lebensfreude und Lebenskraft. Das bedeutet, wenn wir mehr Leichtigkeit und Freude in unser Leben bekommen wollen, können wir uns entscheiden: entweder im Denken zu einem klaren Ja kommen und die Dinge tun – oder Nein sagen. Die Unzufriedenheit dazwischen zerreißt uns. (…)
Ich werde nicht müde zu verkünden: Alles hat seinen Preis, brav sein hat einen, sich abnabeln hat einen. Ja sagen hat einen und Nein sagen auch. Meinen Wünschen zu folgen hat einen, denen anderer zu folgen auch. Die Frage heißt: Was ist mir meine Entscheidung wert? Wozu verpflichte ich mich freiwillig? Und was möchte ich nicht mehr tun? Das bedeutet für mich erwachsen zu sein oder zu werden. (…)
Oder, wie es der Psychotherapeut Bernd Ulrich Hohmann provokativ nennt: „Schluss mit dem Genöle, der Frauenkrankheit überhaupt.“
Die beste Medizin dagegen sind die Worte „Ich möchte“. Wenn wir werden wollen, die wir sind, dann gehören Entscheidungen dazu, Erwartungen an das Leben, Durchsetzungsstärke. (…)
Egal, wofür wir uns entscheiden, wir bestimmen, was wir tun. Wir geben uns die Erlaubnis dazu. Wir nehmen uns das Recht. Wir stellen Forderungen.“

aus: Sabine Asgodom, „Lebe wild und unersättlich! 10 Freiheiten für Frauen, die mehr vom Leben wollen“, Kösel Verlag

 

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Buchempfehlung: „Das Happiness-Projekt. Oder: Wie ich ein Jahr damit verbrachte, mich um meine Freunde zu kümmern, den Kleiderschrank auszumisten, Philosophen zu lesen und überhaupt mehr Freude am Leben zu haben“ von Gretchen Rubin

Dieses Buch ist großartig und ich könnte davon in einem Schwung zwanzig Exemplare kaufen und reihum verschenken, wenn ich das Geld über hätte!
Das ist die wichtigste Aussage zu diesem empfehlenswerten Buch.
Trotzdem erzähle ich natürlich mehr dazu…. 😉

Die Autorin ist ehemalige Juristin und hat sich vor einigen Jahren entschlossen, das zu tun, was sie im tiefsten Inneren erfüllt, nämlich: Lesen und Schreiben. In dieser Reihenfolge. So recherchiert sie, verfasst Artikel, Biographien und verschiedenste Bücher.
Sie lebt in New York City, ist verheiratet, hat zwei kleine Töchter und ist mit sich selbst unzufrieden. Sie möchte weniger perfektionistisch sein, weniger unzufrieden mit ihrer Arbeit angesichts der eigenen Ansprüche. Sie möchte weniger motzen und urteilen, weniger nörgeln und mehr genießen. Sie möchte die Person werden, als die sie gemeint ist – weniger das tun, was andere tun oder was sie meint, tun zu müssen, und mehr aus eigenen Überzeugungen leben.
So entschließt sie sich, ein Jahr lang auf der Suche nach mehr Glück und Zufriedenheit ihr Leben zu verändern. Heraus gekommen ist neben einem Blog dieses Buch, das ich mit großem Gewinn lese. Es behandelt pro Monat ein großes Thema in mehreren Abschnitten und ist sehr praxisnah und autobiografisch geschrieben. Dabei werden Bereiche untersucht wie Geld, Beziehungen, Achtsamkeit, Kreativität, Gesundheit, Spiritualität, Wachstum.
Die Autorin ist sehr belesen (eine ihrer inneren Berufungen) und fügt großartig Zitate ein, die perfekt passen und nie den Lesefluss stören, weil sie sich ganz natürlich mit den Zeilen verbinden. Das Buch ist sehr persönlich und dadurch angenehm zu lesen, es hat nichts von einem „Zwölf-Punkte-Plan“ oder dergleichen.
Wer möchte, kann am Ende jeden beschriebenen Monats die beiden leeren Seiten nutzen, um ähnliche Ziele zu formulieren und anzugehen. Schließlich ist das Buch keines, das nur gelesen werden möchte- es regt zur Auseinandersetzung an und möchte zum Mitmachen auffordern.

Besonders Menschen, die mit Unzufriedenheit kämpfen und auch solche, die das Gefühl von „Leere“ oder Sinnlosigkeit haben, profitieren meiner Vermutung nach von diesem Buch.
Alle anderen lesen es, wie ich, in ruhigen Momenten eines trubeligen Lebens und werden ihre Lieblingspassagen finden, da bin ich mir sicher.

aufmerksam

Liebe auf dem Wochenmarkt

 

Ein älteres Paar (beide über siebzig) verlässt den Traditions-Stand „Bonbon Pingel“, der Süßigkeiten aller Art verkauft. Sie steckt ihm einen rosa Bonsche in den Mund, während er ihr herzhaft auf den Po klopft und anschließend umsichtig die Kapuze auf der Schulter zurecht rückt.
Das nenne ich wahre Liebe… 😉

aufmerksam, feminin

Buchempfehlung: „Licht an, Socken aus! Ein erfülltes Sexleben als Basis einer guten Ehe“ von Kevin Leman

Punkt 1: Wer glaubt, dass ich in diesem Artikel Details über Sex schreibe und in Boulevard-Manier „auspacke“, irrt. Dennoch lohnt es sich, weiter zu lesen 😉 .

Punkt 2: Ich kann nur jeder Frau empfehlen, eine Freundin zu haben, die Hebamme ist (oder einen artverwandten Beruf hat). Ich bin mit Alexandra (Name geändert) selbstverständlich NICHT deswegen befreundet, weil sie Hebamme ist, schließlich kennen wir uns aus Studentenzeiten. Aber, im Laufe der Jahre, bin ich immer wieder froh und dankbar, dass ich Alexandra als Freundin und als Fachfrau bezüglich Frauenthemen kenne.
Das besagte Buch entdeckte ich Anfang der Woche in ihrem Bücherregal, durfte es mir ausleihen und habe es seitdem verschlungen.

Nun zum Buch.
Ich berichte darüber, weil ich es als Sachbuch großartig finde.
Und, weil es perfekt beweist, dass es keinen Grund gibt, Christ zu sein und Gott gegen Themen der Sexualität auszuspielen. Nachwievor fehlt uns Christen ein angemessener Umgang mit „heißen Themen“, eins davon ist natürlich Sex. Ich finde es überaus bedauerlich, dass viele Zeitgenossen denken, an Gott zu glauben und prüde zu sein wäre unabdingbar miteinander verknüpft. Wenn ich mich in manchen Kirchen umsehe, scheint der Gedanke auf den ersten Blick nahe zu liegen – aber gut, das ist ein anderes Thema.
Kurz: Mir ist meine Beziehung zu Gott wichtig und ein erfülltes Liebesleben ebenso.
Dass ich mit meiner Sexualität sehr bewusst und sorgsam umgehe, versteht sich als Konsequenz daraus. Persönlicher werde ich an dieser Stelle nicht.

Die Quintessenz des Buches ist:
Nimm dir Zeit für deine Ehefrau, deinen Ehemann,
schätze sie/ihn, unterstütze sie/ihn im Alltag und tu alles, wozu du bereit bist, dass ihr ein Leben lang regelmäßig eine schöne Zeit der Zärtlichkeit und der Erotik habt. Seid kreativ und erweitert euer Repertoire. Lasst es nicht zu Routinen  kommen, überrascht euch gegenseitig, traut euch etwas Neues zu. So lange ihr es liebevoll und respektvoll tut, gibt es keine Grenzen dessen, was man miteinander „tun darf“ oder auch nicht (offenbar in den USA weiterhin ein großes Thema).
Das Buch lockt, fordert auf, ermutigt und informiert.
Gut, es wurde von einem Amerikaner geschrieben und das ist an einigen Stellen deutlich spürbar.
Der ewige Verweis darauf, dass Männer stets mehr Lust haben als Frauen, ist für mich absolut nicht verständlich und in der Beweisführung nicht haltbar, aber sonst hat mir der Autor eine Vielzahl guter Ideen zugetragen.
Auch Themen wie „Das erste Mal“, „Sexualität im Alter“ und ähnliches werden besprochen, der Leserkreis ist bewusst sehr offen gehalten.
Eine herzliche Empfehlung von mir!

 

Das Foto stammt vom „alten Handtuch“