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Mein „Gebet für den Alltag“ in der Zeitschrift LYDIA

Die Post ist da!

Gerade erhielt ich ein dickes Paket voller Ausgaben der aktuellen LYDIA. Die christliche Frauenzeitschrift hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Leserinnen in schwierigen Momenten zu unterstützen und Gott in den Herausforderungen des Lebens immer wieder zu vertrauen.
Dort sandte ich Ende letzten Jahres mein „Gebet für den Alltag“ ein, das in der aktuellen Ausgabe als „Morgengebet“ abgedruckt wurde. Von der Änderung des Titels habe ich nichts gewusst, finde es dennoch passend, weil ich selbst es gern am Morgen bete.

 

Gott des Alltags,
bitte begleite mich durch diesen Tag.

Gott der Liebe,
bitte gib mir offene Augen und Ohren für meine Mitmenschen.

Gott der Hoffnung,
bitte schenke mir Zuversicht in Momenten, die mich verunsichern.

Gott der Weisheit,
bitte hilf mir, kluge Entscheidungen zu treffen.

Gott der Kraft,
bitte erfülle mich mit deiner Lebensenergie.

Gott der Stille,
bitte erfrische mich mit deiner Ruhe.

Gott des Friedens,
bitte segne meine Gedanken und Gefühle
und hilf mir, dein Licht in diese Welt zu bringen.

Amen

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© Marie Krüerke

Alle Rechte liegen bei mir, gern kann es mit Rücksprache in Gebetskreisen und Gottesdiensten genutzt werden.

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Mein Plädoyer für genussvolle Feste in der Kirche, erschienen in der Zeitschrift AufAtmen

Im Mai schrieb ich ein flammendes Plädoyer für einen neuen Blickwinkel der „christlichen Szene“ auf das Thema „Feiern“. Nun ist der Artikel in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „AufAtmen“ erschienen. Das Magazin ist das einzige auf dem christlichen Markt, das ich gern lese und abonniert habe. „AufAtmen“ entsteht in der Zusammenarbeit von Christinnen und Christen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die AutorInnen kommen aus der evangelischen und katholischen Kirche ebenso wie diversen Freikirchen. Die Zeitschrift ist unabhängig, hat Tiefgang, fordert heraus, erlaubt Einblicke in den Glauben anderer, lädt zu neuen Blickwinkeln ein und informiert über Aktuelles aus der gesamten deutschsprachigen christlichen Szene. Etwas Besseres gibt es meiner Einschätzung nach auf dem Markt nicht.

Wann feierst du? Was feierst du? Siehst du Feiern als Teil deines Glaubens? Gibt es in unseren Gemeinden eine Kultur des Feierns? In der Bibel entdecke ich sie häufig. In Jeremia 31, 13 etwa heißt es: „Die Mädchen tanzen im Reigen, die jungen Männer und die Alten feiern miteinander. Denn ich verwandle ihre Trauer in Freude, ich tröste sie und schenke ihnen Glück nach all ihrem Leid.“
Ich wundere mich, wenn ich in der Bibel von derart ausgelassenen Festen lese – und in der christlichen Szene so wenig davon wiederfinde. Weder in meinem baptistischen Umfeld, noch in der katholischen Schwiegerfamilie oder der evangelisch-lutherischen Kirche meines Vaters erlebe ich Feste, die diese Bezeichnung verdienen. Ich kenne steife Veranstaltungen, wo die Trauung nicht von der Trauerfeier zu unterscheiden ist. Ich kenne Festgottesdienste, die sich durch eine Vielzahl an Grußworten auszeichnen – das erinnert manchmal mehr an eine Veranstaltung an der Universität als an einen fröhlichen Anlass. Und Gottesdienste, denen durch eine Aneinanderreihung von ehrwürdigen Chorälen Tiefe und Feierlichkeit verliehen werden soll und die letztlich doch nur förmlich und unpersönlich geraten. Wenn ich mich dagegen in der Bibel umschaue, sind die Treffen der Gläubigen von ganz anderem Erleben erfüllt: „Denn dort wohnt der Herr. In seiner Gegenwart sollt ihr mit euren Familien feiern, essen und euch an allem freuen, was ihr erarbeitet und von ihm geschenkt bekommen habt“, 5. Mose 12, 7.

 

Aber all diese Texte von Wein, Tanz und Lachen scheinen in der heutigen christlichen Landschaft eher irritierend und fehl am Platz, warum eigentlich? Wir alle mögen liebevoll zubereitete Mahlzeiten, Gemeinschaft mit Menschen, die wir schätzen und eine Atmosphäre, die zum Verweilen und Genießen einlädt. Feiern hat in der christlichen Tradition eigentlich eine hohe Bedeutung. Schon Martin Luther hat gesagt, dass man Gott nicht allein mit Arbeit dienen kann, sondern auch mit Feiern und Ruhen. Und Reinhard Deichgräber erinnert uns, dass sich unser Leben „nicht in der Anstrengung vollendet, sondern in der gelösten Gebärde freien Empfangens und Genießens.“ Richard Foster stimmt zu: „Feiern ist die Möglichkeit, lachend und Gott preisend vorwärts zu gehen.“

Haben wir in der Tradition der Puritaner und Calvinisten die Freuden des Glaubens und das Ausdrücken einer vertrauensvollen Fröhlichkeit verlernt? Oder beschäftigt uns nach wie vor die Angst, mit ausgelassenen Festen und der Einbindung aller fünf Sinne in den Gottesdienst zu sehr „der Welt und ihren oberflächlichen Freuden“ nahe zu kommen? Warum haben interaktive Elemente ihre Berechtigung im Familiengottesdienst oder bei Veranstaltungen der Jugendlichen, aber nur selten im Alltag der Gottesdienste?
Ich erlebe eine große Diskrepanz zwischen dem „modernen Leben“ einerseits, in dem wir uns mit Freunden treffen, unsere Freizeit abwechslungsreich gestalten und Zeiten im Kreis der Familie genießen. Und andererseits den Gottesdiensten, die häufig nach „Schema F“ ablaufen und sich in „singen, beten und Predigt hören“ erschöpfen.

Soweit der Einstieg in meinen Artikel. Wer mehr lesen möchte, findet Informationen zur Einzelheftbestellung und kostenlosen Probeexemplaren auf der Seite von AufAtmen.

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Buchempfehlung: „Nine Woman, One Dress“ von Jane L. Rosen

Aktuell bin ich froh über jede ruhige Minute und vertiefe mich gern in Bücher, wozu mir in den letzten Monaten oft die Zeit fehlte.
Heute möchte ich das Buch „Nine Woman, One Dress“ empfehlen, das es auf englisch in den Hamburger Bücherhallen auszuleihen gibt.
Es lässt sich leicht lesen und enthält nur wenige Vokabeln, die mir unbekannt waren. Daher gehe ich davon aus, dass es auch andere gerne und flüssig lesen werden…

 

Stecknadeln

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Zum Inhalt:
Jane L. Rosen schreibt, dass es in jeder Saison ein Kleid gäbe, das zum Liebling der Frauen wird. Es würde entweder von einem bekannten Supermodel oder von einem Laufsteg-Neuling in die Öffentlichkeit getragen und innerhalb kürzester Zeit weltberühmt.
Der Roman startet bei einem neunzigjährigen Schneider, der viele Jahrzehnte lang Schnittmuster entwarf und letztlich für die Gestaltung des Kleids verantwortlich ist. Jedes folgende Kapitel erzählt von einer Frau (manchmal auch einem Mann), ihrem Leben und dem Bezug zu diesem Kleid. Ein unerfahrenes Model, das mit diesem „kleinen Schwarzen“ zum ersten Mal den Laufsteg betritt. Eine Frau mittleren Alters, die schon lange in einem bekannten New Yorker Kaufhaus in der Damenmode-Abteilung die Kundinnen berät. Eine Sekretärin, die seit zwanzig Jahren heimlich in ihren Chef verliebt ist. Zwei arabische Schwestern in Paris, die keine andere Möglichkeit der Kleidung als die Burka kennen. Eine Frau, die nach dem Betrug ihres Manns und dem Ende ihrer Ehe als Privatdetektivin unterwegs ist. Und viele weitere mehr, deren Wege sich kreuzen. Sie arbeiten mit dem Kleid, sie leihen es, sie tragen es, sie bringen es zurück oder behalten es für immer. Sie erleben Sternstunden, Niederlagen, neue Hoffnung und verwirrende Zweifel. Sie entdecken sich selbst, ihre Familie oder neue Bekannte in anderem Licht.
Dieser Roman ist eine Hommage an das Leben, die Liebe und New York.
Sehr zu empfehlen!

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Buchempfehlung: „Letters from Lighthouse Cottage“

Wer die eigenen Englisch-Kenntnisse auffrischen möchte, schaut sich oft etwas unwohl in den Regal des örtlichen Buchladens oder der Bibliothek um: Was lässt sich gut lesen? Was ist spannender Lesestoff, dessen Schreibstil und Inhalt uns auch unter „erschwerten Bedingungen“ gefällt? Wer entspannt und zügig mit der Lektüre voran kommen und niveauvoll unterhalten werden möchte, sollte zu „Letters from Lighthouse Cottage“ von Ali McNamara greifen. Der Roman ist genauso leicht zu lesen wie manch andere Unterhaltsungsliteratur, dabei humorvoll und weise geschrieben.

 

Leuchtturm

 

Wir begleiten Grace, die in einem englischen Küstenort namens Sandybridge aufwächst und von der weiten Welt träumt, ab ihrem fünfzehnten Lebensjahr. Sie hardert mit ihrem Image, wünscht sich cool und schlank zu sein und hasst es, ihren Eltern bei Haushaltsauflösungen für das eigene Antiquitätengeschäft zu helfen. Eines Tages entdeckt sie bei einer Haushaltsauflösung eine alte Remington-Schreibmaschine. Zu ihrem großen Erstaunen schreibt dieses alte Gerät von allein Briefe, die ihr Ratschläge für die nächste Zukunft geben – allerdings manchmal so ungenau, dass Grace sich oft mehr ärgert, als es als Hilfe zu erleben. Kurz darauf trifft sie Charlie, der mit seinen Eltern gerade in die Stadt zieht und ihr bester Freund wird. Beide als „uncool“ abgestempelt, sind sie oft mit Graces Hund am Strand unterwegs und teilen ihren Alltag. Während Grace ihre erste Liebe mit Danny erfährt, gibt sie ihr Bestes, um den Kontakt zu Charlie weiterhin aufrecht zu erhalten.
Der Roman begleitet Grace durch die letzten Schuljahre, die Uni, ihre Reisen, ihre Ehe und ihre Rückkehr mit ihrer Tochter nach Sandybridge. Dabei geben kurze Rückblicke Informationen über ihre Lebensstationen, während die meiste Handlung abläuft, wenn sie in Sandybridge ist. Charlie und sie haben immer Kontakt gehalten, auch ihre erste Liebe Danny wird im Laufe der Jahre zu einem Freund, auf den sie bei Besuchen in der Heimat trifft.
Nun ist Grace über vierzig, die Ehe gescheitert, das Leben in London zu teuer, und findet sich mit ihrer Tochter „zu Hause“ wieder. Ihre Mutter braucht nach dem Tod ihres Vaters dringend Unterstützung im Geschäft und es ist schön, Cahrlie wieder öfter zu sehen und mit Danny Bier zu trinken. Doch war´s das? Grace sehnt sich nach einem beruflichen Projekt, das ihren Ehrgeiz weckt. Und danach, dass ihr Herz heilt. Sie findet die alte Schreibmaschine, die sie all die Jahre nur gelegentlich gesehen und nach ihrem Rat befragt hat, wieder. Doch trotz deren Briefe liegen die Entscheidungen in Graces Hand…

 

Schären

aufmerksam, feminin

Buchempfehlung: „Wo die Liebe zu Hause ist“ von Elizabeth Noble

Ich hatte bereits in der Bücherhalle (eine Filiale der Hamburger Bibliotheken) den dringenden Verdacht, diesen Roman bereits gelesen zu haben. Zum Glück lieh ich den Band trotzdem aus, auch ein zweites Mal war das Lesevergnügen groß.
An New Yorks Upper East Side steht ein hohes Stadthaus voller Menschen mit unterschiedlicher Vergangenheit und ganz verschiedenen Alltagserlebnissen. Die meisten der NachbarInnen leben aneinander vorbei, einige grüßen sich freundlich, andere ignorieren einander seit Jahren, die wenigsten treffen sich absichtlich. „Ein Haus voller Sehnsüchte, Träume und Geheimnisse – und wenn die ans Licht kommen, bleibt nichts, wie es war…“ So der Klappentext.
Junge Paare mit Kinderwunsch, ehrgeizige Ehemänner, einsame Singles, eine alte englische Lady, ein homosexuelles Paar, Familien im Dauerstress, diverse Kindermädchen und Portiers: Sie alle leben scheinbar miteinander, aber eher nebeneinander. Was passiert, wenn Beziehungen in Bewegung geraten – innerhalb der Partnerschaften und Freundschaften genauso wie quer über den Flur zu bisher Unbekannten?
Ein wunderbares, manchmal trauriges, dennoch leichtes Buch für die Urlaubslektüre oder friedliche Abendstunden auf dem Balkon.

„Wo die Liebe zu Hause ist“ von Elizabeth Noble, Goldmann Verlag

Mühlenkamp
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Literarische weibliche Vorbilder gesucht

Stockenten

 

Die Hamburgerinnen kennen die Bücherhallen, allen anderen erkläre ich es gern: Für eine Mitgliedskarte mit einem (sehr humanen) Jahresbeitrag können wir überall in der Hansestadt in 35 Bücherhallen (öffentlichen Bibliotheken) diverse Medien ausleihen und abgeben. Querbeet durch die Stadtteile, was nicht vorrätig ist, wird bestellt.

Dabei gibt es einen treuen Stamm von Angestellten, manche davon kenne ich noch aus meiner Kindheit, wenn ich den entsprechenden Stadtteil besuche…
Nun habe ich vor einigen Monaten einen der Angestellten in „meiner“ Stammbücherhalle gefragt, ob ihm Biografien von erfolgreichen Frauen einfielen. Die Regale stehen voller (Auto-)Biografien zum Thema Vergewaltigung, Beschneidung, Zwangsehen, ehelicher Gewalt, gestorbenen Söhnen, gekidnappten Töchtern usw.
Wenn ich darauf keine Lust habe, bietet sich mir das reiche Spektrum zum Thema „als Frau würdevoll Altern“ an. Möchte ich auch das nicht lesen, gibt es immernoch die Abteilung „Wie ich mich in Afrika verliebte und desillusioniert zurückkehrte“.
Daher erklärte ich dem netten Herrn, dass mich keins dieser Themen anspräche. So gut ich es finde, dass derartige Leidensgeschichten publik gemacht werden – lesen möchte ich sie nicht. Es reicht mir völlig, dass ich weiß, dass Frauen überall auf der Welt auf jede erdenkliche Weise weh getan wird. Da brauche ich keine Details, besten Dank.
Also bat ich den Angestellten, doch mal zu überlegen, welche positiven, dynamischen, erfolgreichen Frauen-Biografien ihm einfallen.
Bedauerlicher Weise kannte er keine, weder im Bestand noch sonstwo.
Dementsprechend forderte ich ihn auf, doch bitte die Augen aufzuhalten und mir einen Hinweis zu geben, wenn ein entsprechendes Buch angeschafft würde. Heute fragte ich nach, und er meinte, er habe neulich einen Band über „einige Engländerinnen damals“ gesehen, „aber das würde Ihnen nicht gefallen.“ Da vertraue ich voll seinem Urteil, mir gefallen eine ganze Reihe Bücher und darin behandelte Themen nicht 😉
Jedenfalls versicherte er mir erneut, weiterhin die Augen offen zu halten.

Liebe Damen, fällt euch eine Lektüre ein, in der eine Frau fröhlich und gewitzt und kämpferisch und ausdauernd ihr Leben meistert?
Wenn nicht, wer von uns schreibt´s?

 

Stockenten

 

Wer sich fragt, was die Stockenten und ihre Küken hier sollen:
Wir haben alle mal klein angefangen, auch erfolgreiche Frauen aus (ungeschriebenen) Büchern…

aufmerksam

Buchempfehlungen zu unternehmerisch erfolgreichem Handeln

Vor Kurzem unterhielt ich mich mit einer befreundeten Hebamme darüber, wie es sein kann, dass Therapeutinnen und verwandte medizinische Berufsgruppen in ihrer Ausbildung NICHTS über unternehmerisches Handeln lernen. Als Logopädin war der wertschätzende Umgang mit PatientInnen sowie das Fachwissen alles, worauf es in den Augen der Dozentinnen ankam. Einige Stunden Rechtskunde ergänzten die pädagogischen, linguistischen und medizinischen Fächer, aber Betriebswirtschaft? Das brauchen notorisch unterbezahlte Therapeutinnen doch nicht! Auch Wissen über finanzielle Grundlagen in der Kalkulation,  Standortbestimmung am Markt sowie Führungsqualitäten für tragfähige unternehmerische Entscheidungen- völlig unerheblich…!
An dieser Stelle frage ich mich, ob die ausbildenden Institute es darauf anlegen, dass die Absolventinnen darauf angewiesen sind, reich zu heiraten. Nein, das meine ich nur halb als Witz, keine Logopädin kann langfristig von ihrem Gehalt leben (es sei denn, sie schätzt den Lebensstil notorisch klammer Studentinnen sowie die Aussicht auf Altersarmut).

Vor Kurzem las ich die beiden Bücher „Der clevere Gastronom“ von Franziska Schumacher und „Gewinn steigern!“ von Christoph Trinkl. Ausgangspunkt war, dass ich in der Zentralbibliothek nach Büchern zum Thema „Eventgestaltung“ suchte und in angrenzenden Fachbereichen unterwegs war. Gastronomie und Eventmanagement sind sich überschneidende Branchen, entsprechend fand ich die Lektüre lohnend.
Während des Lesens dachte ich, dass die Inhalte sich fast eins zu eins auf die meisten mittelständischen Betriebe aller Branchen übertragen lassen.
Alle Unternehmen brauchen ein fundiertes Wissen über den Markt und die Konkurrenz. Alle sollten ihre Kennzahlen wirklich prüfen, statt mit ungefähren Zahlen zu hantieren und sich stetig zu verkalkulieren.
Alle müssen bestimmen, was ihre Alleinstellungsmerkmale sind: Warum sollen sich KundInnen, PatientInnen oder KlientInnen für unser Angebot interessieren? Wofür schlägt unser Herz? Was ist unser Angebot und wie einzigartig ist es? Wie sieht unsere Zielgruppe aus, wie erreichen wir sie?
Welche 20% des Einsatzes bringen 80% des Umsatzes? Auf welche Prioritäten fokussieren wir uns, um unnötigen Aufwand und fehlende Gewinne in Zukunft zu sparen?
Wie erhalten wir die Motivation der Angestellten aufrecht? Wie sichern wir ihnen anständige Gehälter und regelmäßige Fortbildungen? Wie funktioniert ein fairer und klar positionierter Führungsstil?
Wie bleiben wir in den ständig wechselnden Gegebenheiten, Trends und Wirtschaftsflauten gewinnorientiert und zukunftsfähig?

Ich kenne genau eine therapeutische Praxisinhaberin vom Hörensagen, die sich darüber fundiert Gedanken gemacht hat. Diese Dame hatte vor vielen Jahren eine (leitende?) Angestellte, die vorher als Bänkerin tätig war. Sie konnte außerdem bereits vor über 15 Jahren aktuelle Statistiken und Zahlen zu allen Bereichen ihres Betriebs vorweisen. Komisch, warum ausgerechnet die ihren Laden im Griff hat?! Eine einzige gut organisierte Praxisinhaberin in ganz Hamburg, eine. Das finde ich schade, für die ganze Branche. Und dass Auszubildende und Studentinnen in diesen wichtigen Bereichen nicht auf wirtschaftliches Denken vorbereitet werden, ist eine unverschämte Katastrophe.
Mir kann es heute egal sein, da ich nicht mehr als Logopädin arbeite.

Davon unabhängig lege ich die Lektüre der beiden Bände allen Quereinsteigerinnen und Gründerinnen ans Herz: Egal, was ihr vorhabt – für die Dienstleistungsbranchen sind hier viele wertvolle Tipps zu entdecken!

 

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Buchempfehlung: „Die 10 größten Lernlust-Killer. Wie unsere Kinder mehr Spaß an der Schule haben“ von Jutta Wimmer

„Wenn ich nur darf, wenn ich soll,
aber nie kann, wenn ich will;
dann kann ich auch nicht,
wenn ich muss.
Wenn ich aber darf, wenn ich will,
dann mag ich auch, wenn ich soll,
und dann kann ich auch,
wenn ich muss.
Denn die, die können sollen,
müssen auch wollen dürfen.

(VerfasserIn unbekannt)

 

Jutta Wimmer ist Lehrerin, Dozentin in der Erwachsenenbildung und Mutter. Früher war sie selbst Schülerin und kann sich noch gut daran erinnern, was sie damals in der Schule erlebt hat. Dies ist die Grundlage des Sachbuchs, das sich umfassend der Frage widmet, wie alle Beteiligten mehr Freude am täglichen Schulbesuch haben: SchülerInnen, LehrerInnen und Eltern. Jutta Wimmers Stärke liegt darin, alle Blickwinkel einnehmen und die jeweilige Lage schildern zu können. Alle Mitwirkenden werden von ihr gebührend wohlwollend und kritisch zugleich beobachtet und angesprochen. Somit ist dieses Buch keines, das „den gleichgültigen LehrerInnen“ oder „den überambitionierten Eltern“ oder „den verwöhnten SchülerInnen“ eins auswischt und die jeweilige Gegenseite gut darstellt. Diesen fairen und ganzheitlichen Blick finde ich so angenehm und sachdienlich für die Diskussion.

Für einen kurzen Überblick liste ich die „10 Lernlustkiller“ auf, die in je einem Kapitel behandelt werden:
„Lernlustkiller 1: Überfrachtete Lehrpläne
Lernlustkiller 2: Der fehlende Sinn des Lernstoffs
Lernlustkiller 3: Langeweile im Unterricht
Lernlustkiller 4: Angst vor schlechten Noten
Lernlustkiller 5: Schule als Selbstwertbedrohung
Lernlustkiller 6: Fehlende Nähe zum Lehrer
Lernlustkiller 7: Abstrakte Lernmethoden ohne Langzeitwirkung
Lernlustkiller 8: Unzureichende Hirnnahrung
Lernlustkiller 9: Zu wenig Pausen, zu wenig Bewegung, zu wenig Schlaf
Lernlustkiller 10: Fremdbestimmung beim Lernen

Gute Aussichten: Lustvolle Lehrer, lernbegierige Schüler, entspannte Eltern“

Mit großem Gewinn habe ich dieses Buch gelesen, das ich ähnlich spannend wie einen gut geschriebenen Roman fand. Auch wenn mich das Thema aktuell nur wenig betrifft, war es eine unterhaltsame Bereicherung meines Blicks auf das Thema „Lernen“. In Hamburg ist es über die Bücherhallen auszuleihen.

Jutta Wimmer, „Die 10 größten Lernlust-Killer. Wie unsere Kinder mehr Spaß an der Schule haben“, erschienen im Kösel-Verlag 2015

Wer sich für Möglichkeiten der lebenwerten Schule interessiert:
Schule im Aufbruch, von und mit Margret Rasfeld, Stephan Breidenbach und Gerald Hüther.

 

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Meiner Meinung nach hilft es manchmal, das Feiern nicht „als Belohnung“ auf später zu verschieben und erstmal auf Erfolge zu warten. Es ist völlig legitim, hier und heute für Lebenslust zu sorgen, auch wenn es der äußere Eindruck gerade nicht hergibt. Feiern, wenn alles super ist, kann JedeR – aber feiern, wenn es gerade schwierig wird: Das ist Lebenskunst! In diesem Sinne knallt hier die Konfetti-Kanone…

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Grauer Nebel

Manchmal fehlt der Schwung für das, was du dir vornimmst. Manchmal greift Müdigkeit und eine große Portion Ernüchterung um sich. Manchmal zieht grauer Nebel ein, und du fragst dich, was aus deinen Zielen, Träumen und Plänen geworden ist. Sehnsucht ist nicht länger etwas, das dich lockt und motiviert, sondern nur noch ein diffuses Gefühl der Verlorenheit und der Wunsch nach einem Platz im Leben.
Kennst du das?

Wie kann es sein, dass etwas, das dich begeistert und angetrieben hat, nur noch ein müdes Schulterzucken hervor ruft? Dass du an dir selbst zweifelst? Dass du deine Kompetenzen lächerlich gering findest und dich fragst, ob aufgeben vielleicht das ist, was dieser Moment erfordert? Dass du dich deiner Vision schämst, statt sie schwungvoll ins Leben zu holen?

 

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Neulich fiel mir in genau so einem Moment, der mich selbst irritierte und lahmlegte, das passende Buch in die Hände. Ich hatte es vor einigen Jahren gekauft, nie gelesen und im Bücherregal vergessen. Beim Aufräumen traf es mich: „TraumDiebe. Lass dir nicht wegnehmen, was Gott dir ins Herz gibt“ nennt sich die Lektüre von Andre Wilkes. Genau der passende Titel in diesem Augenblick.

Nach einem ersten Kapitel über das (Wieder-)Entdecken unserer Träume beschreibt der Autor die Traumdiebe:
Der Erste nennt sich „Wer bin denn ich, dass ich………“ Wieso sollte genau mein Plan aufgehen? Warum sollte gerade mein Leben in dieser kaputten Welt etwas zählen? Woher soll ausgerechnet in meinem Leben Erfolg kommen?
Der zweite heißt „Wer bist denn du, dass du……“ und bezieht sich auf das verlorene Vertrauen in Gott. Der Ballast der Enttäuschung wiegt manchmal so schwer, dass wir Gott nicht mehr über den Weg trauen. Gott hat nicht so gehandelt, wie ich es mir gewünscht habe. Meine Vorstellungen von ihr/ihm haben sich als Irrtum heraus gestellt. Der naive Kinderglaube trägt nicht lebenslang. Und dann?
Der dritte Traumdieb wird „Wie soll das gehen?“ genannt: Die Falle der Realität und damit das scheinbare Triumphieren der Ernüchterung. Der „gesunde Menschenverstand“ mischt sich mit seinem liebsten Satz „Das haben wir schon immer so gemacht“ und dem Zwilling „Schuster, bleib bei deinen Leisten“ ein.
Als vierter Dieb schleicht sich die Frage „Was werden die anderen sagen?“ ein. Angst vor der Meinung von PartnerIn, FreundInnen und Familie zieht durch unsere Gedanken. Angst um das eigene Image, den aufgebauten Lebensweg und die damit verbundenen Erfolge greift Raum: Verliere ich das, wenn ich mit meinem Traum Ernst mache?
An fünfter Stelle macht sich Selbstzweifel breit: „Und wenn ich mich irre?“ Wenn meine Sehnsucht eine Täuschung ist? Wenn meine Vision ein Fiebertraum war? Meine tiefsten Wünsche illusorisch? Wenn Gott doch nicht oder anders zu mir gesprochen hat, als ich es meine gehört zu haben?
Der sechste Traumdiebt fragt „Warum sollte es diesmal klappen?“ und verweist auf unsere Niederlagen, gescheiterten Projekte, verstaubten Pläne. Warum sollte es ausgerechnet jetzt anders laufen? Ich weiß doch genau, was ich in meinem Leben alles schon versiebt habe…

Allein zu erkennen, dass es diese unbewussten Zweifel gibt und wie sie sich auf einen Punkt bringen lassen,  fand ich sehr hilfreich. Auch, zu lesen, welche inneren Schwachstellen sie ausnutzen, und dass es anderen genauso ergeht. Ich glaube nicht nur an einen allmächtigen liebenden Gott, sondern ebenso, dass es negative Mächte gibt. Die uns kleinmachen, versklaven, in Süchte führen, lahmlegen. Der Autor geht darauf nicht weiter ein, viel wichtiger ist ihm in den folgenden Kapiteln, zu lernen, Gott im Alltag zu entdecken. Als Botschaft, Ermutigung, Ereignis.

 

 

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Ich möchte dich ermutigen, hinter die Fassade der Müdigkeit und Lustlosigkeit zu schauen. Aufzuhören, dich selbst zu beschimpfen, weil es nicht besser, glatter und erfolgreicher läuft.
Vielleicht leben in deinem Kopf Lügen, die dich lahmlegen. Alte Sätze, die dich geprägt haben, und noch heute verunsichern. Blöde Kommentare, die seit Jahrzehnten in uns gären und Energien ziehen.
Dann ist es Zeit, diese Räuber hinter sich zu lassen.
Manchmal hilft es schon, sie als Lügner und Diebe deiner Träume zu entlarven und sich zu wünschen, dass sie gehen. Denn Erkenntnis ist oft der erste Schritt zur Veränderung.

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Buchrezension: „Eine Flaschenpost voller Träume“ von Penelope J. Stokes

„Wir alle haben Wünsche – Träume, Ziele und Sehnsüchte – für unser Leben. Einge davon gehen in Erfüllung und einige nicht. Wenn sie nicht in Erfüllung gehen, versuche daran zu denken, dass Gott vielleicht etwas Besseres für dich bereithält als das, worum du gebeten hast.“

Brenda Delaney, Anfang dreißig, befand sich noch am Drehort, als einer der Bauarbeiter ihr eine blaue Flasche brachte. Er reichte sie der Journalistin ins Auto, mit der Information, diese Falsche in dem historischen Gebäude gefunden zu haben, das nun abgerissen werden sollte. Etwas später entdeckte sie in der Flasche vier beschriebene Blätter von Freundinnen, die am Weihnachtsmorgen 1929 ihre Wünsche formuliert und gemeinsam verwahrt hatten. Obwohl Brenda in ihrem Sender eine gute Position erreicht hatte und beruflichen Erfolg erlebte, fühlte sie sich in letzter Zeit oft unruhig und unzufrieden. Voller Neugier machte sie sich auf die Suche nach den vier Freundinnen, in der Hoffnung, ihren Beruf mit neuer Leidenschaft füllen zu können.

 

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Diese unbewussten Träume sind die wichtigsten. Gott sieht in unser Herz und kennt unsere Seele in- und auswendig. Unsere bewussten Träume bleiben vielleicht unerfüllt, aber die Träume der Seele, diese tieferen Träume, gehen immer in Erfüllung. Wir müssen nur unsere Augen offen halten und das Wunder erkennen, wenn es geschieht.

Tatsächlich findet Brenda über einige Umwege die Freundinnen, die zum Glück alle noch leben. In langen Gesprächen erfährt sie viel über deren Lebenswege, geplatzte Hoffnungen und neue Perspektiven.

 

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„Dann merke dir auf jeden Fall die folgenden Zeilen,“ fuhr Hazel fort. „Die Zeit kann es leichter machen, weise zu sein… Man braucht nur Geduld.“
„Was bedeutet das?“
„Das bedeutet,“ seufzte Hazel,“dass man, wenn man mit Hoffnung wartet, Weisheit finden wird. Weisheit kommt nicht vom Verstand, durch Verständnis, sondern aus dem Herzen durch Vertrauen. Glaube, Kind. Gott macht keine Fehler. Mit Gott gibt es keine verpassten Gelegenheiten, kein irreparables Versagen, nur Lektionen, die gelernt werden müssen.“ (…)

„Ich wünschte mir, ich hätte etwas tun können…“
Catherin zog sie in die Arme. „Es gab etwas,“ flüsterte sie Ellie ins Ohr. „Und du hast es getan. Du hast sie geliebt. Deine Anwesenheit hat in ihrem Leben etwas bewirkt.“
„Bist du sicher?“ schluchzte Ellie. „Das erscheint mir nicht genug zu sein.“
Catherine lente sich zurück und hielt Ellie auf Armeslänge von sich fort. „Liebe ist immer genug. Sie ist das Beste, das wir einander schenken können. Liebe ist Gottes Hand in Menschengestalt.“
„Aber einfach nur zu lieben, ist so… so unangemessen, so wenig,“ widersprach Ellie.
„Ich wollte mit meinem Leben etwas bewirken, wollte ihm Bedeutung verleihen. Ich wollte etwas tun, etwas… etwas…“ Sie zuckte die Achseln, weil ihr die Worte fehlten.

„Etwas Sinnvolles?“ beendete Catherine den Satz für sie. „Dein Leben zählt, Ellie, vielleicht nicht so, wie du es dir als Teenager mit großen Träumen vorgestellt hast. Die Bedeutung ist eher im Kleinen sichtbar.“ (…)

Es war nicht nur die Geschichte von vier Freundinnen, die sich trotz aller widrigen Umstände nach fünfundsechzig Jahren wiedergefunden hatten. Hierbei ging es um Träume, um ihre Erfüllung und ihren Tod. Das war der gemeinsame Nenner, der Faktor, der den Zuschauer dazu brachte, sich mit diesen Frauen zu identifizieren. Jeder hat Träume und die meisten Menschen, dachte Brenda, haben nie die Gelegenheit, sie sich zu erfüllen, oder gehen nicht das Risiko ein, es zu versuchen. Versagen ist der große menschliche Gleichmacher und die Träume sterben unerfüllt. In dieser Geschichte gab es alles: Liebe, Verlust, Pathos, Erfüllung.
Und sie stellte eine der größten universellen Fragen des Lebens:
Welches sind deine Träume? Und was bist du bereit, auf dich zu nehmen, um sie in Erfüllung gehen zu lassen?

 

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Diesen Roman fand ich beim Aufräumen im Bücherregal wieder, nachdem ich ihn als Teeny bekommen hatte und lange nicht mehr darin gelesen habe. Ich finde darin viele Lebensweisheiten und empfehle ihn als amüsante und zugleich philosophische Lektüre.

Penelope J. Stokes, „Eine Flaschenpost voller Träume“, GerthMedien (aktuell nur antiquarisch erhältlich)