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Lektüre für die Seele: Buch „Glücksformeln aus aller Welt“ von Helen Russell

Zufällig fand ich das Buch „Reise zum Glück. Glücksformeln aus aller Welt“ von Helen Russell, die mir bereits bekannt war: Die englische Journalistin zog nach Dänemark, weil ihr Mann eine Anstellung bei LEGO fand. Über ihr erstes Jahr schrieb sie ein ganz wunderbares Buch, das ich damals hier vorstellte: „Hygg Hygg hurra! Glücklich wie die Dänen“ -großartig und sehr lustig!
Dieser Band ist nicht ganz so überzeugend, eher eine Reise durch  verschiedene Kulturen und die Frage, was für sie Glück ausmacht.
Ich würde es primär als Inspirationsquelle für Gespräche und Gruppenstunden verwenden, im Rahmen eines philosophischen Nachmittags beispielsweise.

Für mich persönlich nehme ich den norwegischen Begriff des „utepils“ mit, den ich zwar vorher schon mal gehört hatte, der aber nicht hängenblieb. „Ute“ bedeutet „draußen“ und „pils“ bleibt „Pils (also Bier)“. „Utepils“ ist das erste Bier im Jahr, das im Freien getrunken wird. Was meistens noch Mengen an Schnee beinhaltet, zusätzlich Sonne und FreundInnen. Später im Jahreslauf ist jedes draußen genossene Bier ein „utepils“. Zwar trinke ich grundsätzlich keinen Alkohol, aber „utepils“ kann ja auch ein privates Synonym für einen Tee auf dem Balkon oder eine Fruchtschorle sein. Allein der Gedanke, sich etwas Leckeres zu Trinken zu gönnen und sich damit bewusst nach draußen zu setzen, ist der ausschlaggebende Wohlfühlmoment.

Buchtipp:
Wer sich nach mehr Freude und einem Glauben, der im Alltag praktisch wird, sehnt, schaue sich gern mein Mitmach-Buch „Wo die Freude wohnt“ an. Kreative Ideen, Gebete, Reflexionsübungen laden dazu ein, mit Körper und Seele Gott zu erleben.

Wer selbst philosophische Nachmittage plant oder Andachten hält und sich Impulse wünscht: Informationen, Praxistipps und Erfahrungen zu Andachten und Gesprächen über persönliche Themen präsentiere ich in meinem Praxisbuch „Über die großen Fragen des Lebens sprechen. Achtsamkeit und Spiritualität in der Sozialen Betreuung“. Es ist aufgeteilt in die Bereiche Achtsamkeit, Spiritualität und philosophische Themen und eignet sich sowohl für Einzelbetreuungen als auch Gruppenangebote mit SeniorInnen. Das Fachbuch ist erschienen im Verlag Vincentz Network.

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„Ich bin es nicht wert, dass du mich liebst“: Lebenslügen entlarven

„Aus den Ängsten, nicht genug zu bekommen, nicht genug Anerkennung, nicht genug Geld, aus der Angst, nicht dazu zugehören oder zu kurz zu kommen, hatte sich mein erstes Leben gespeist.“
Bodo Janssen in „Die Stille Revolution“

Batz! Dieser Satz knallte mir voll ins Gesicht.
Lebenslügen lenken uns unbewusst und begrenzen unseren Lebensweg. Sie engen uns ein, halten uns klein, zementieren Ängste.
Das Gemeine an Lebenslügen ist, dass wir sie selbst nicht erkennen. Als Taktgeber und Denkmuster sind sie in unsere DNA übergegangen. Scheinbar sind sie untrennbar mit uns verbunden. Nur selten haben wir genug Abstand und einen klaren Blick auf uns selbst, um diese inneren Grenzen zu entlarven.

„Ich habe nichts Besseres verdient (als das, was ich erlebe).“
„Ich muss mir Liebe und Vertrauen erst erarbeiten.“
„Ich muss immer mein Bestes geben, sonst überholen die anderen mich und ich bin die/der Letzte.“
„Wenn ich erst das Examen geschafft habe / den passenden Partner gefunden / ein Baby bekommen / ein Reihenhaus gekauft habe, werde ich endlich glücklich sein.“
„Ich bin nicht liebenswert und muss mich deswegen immer perfekt schminken und anziehen / anderen Gefallen tun / teure Geschenke machen, damit die anderen nicht merken, wie fehlerhaft ich bin.“
„Das Verhalten / der Erfolg meiner Kinder bestimmt meinen Wert als Mutter (und damit als Mensch).“

Wenn wir diese und andere Lebenslügen lesen, denken wir oft „Wer kann denn so einen Blödsinn denken und danach sein Leben ausrichten?“ Selbst, wenn Freundinnen erzählen, wie sie ihren persönlichen Taktgebern und Angstmachern begegnen, weisen wir noch jede Ähnlichkeit zu unseren eigenen Gedankengängen ab.
Ich habe selbst noch keinen zuverlässigen Weg gefunden, hinter meine Kulissen zu schauen und den blinden Fleck sichtbar zu machen. Bisher bin ich auf plötzliche Geistesblitze oder erhellende Lektüre angewiesen.
Umso glücklicher bin ich, wenn sich der Vorhang ein Stück hebt und ich Lebenslügen am Genick packen und ins Licht ziehen kann.

Zwei passende Lieder: Truth to be told von Matthew West und King of my heart,Bethel Worship

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Glücksrezept, dritte Zutaten

Ein weiteres Zitat aus Maike van den Booms schlauem Buch  „Wo geht´s denn hier zum Glück? Meine Reise durch die 13 glücklichsten Länder der Welt und was wir von ihnen lernen können“:

>> Dieses WIR-Gefühl ist nicht der Anfang von Kriegen. Und so tritt auch unser Bundespräsident für ein selbstbewusstes gemeinsames Deutschland ein und sagte in seiner Rede am holländischen Befreiungstag 2012 im niederländischen Breda:
„Gefahren gehen nicht von Menschen aus, die zu sich selber gefunden haben, sondern von Menschen, die einen Minderwertigkeitskomplex haben.“
Ein Deutschland, das sich selbst liebt, ist ein Geschenk an die Welt. Und an sich selbst.
Und wir können uns gern haben. Wir haben viel erreicht. Es geht uns saugut in Deutschland. Keine besonderen Vorkommnisse innerhalb unseres Landes, die nicht auch in jedem anderen vergleichbaren Land vorkämen. Wirtschaftlich stehen wir blendend da. Aber auch um uns herum: alles friedlich. Wir sind umgeben von Freunden, die nur Gutes im Sinn haben. Wir werden respektiert, wir werden geliebt. Ist das nicht einfach nur großartig?
Ja. Und da sitzen wir dann mit unserem guten Leben und einer Realität, die kaum besser sein könnte. Und besser ist, als sie jemals war. Und wissen nicht so recht, was wir damit anfangen sollen. Wo sind die Probleme, die wir immer lösen mussten, wo sind die Konflikte hin? Auch mit unserem Schuldgefühl können wir nicht mehr glänzen, ohne dass der Rest der Welt genervt mit den Augen rollt. Ja, verdammt, wir sind doch tatsächlich ein stinknormales Land geworden! Und jetzt haben wir als Volk die Chance, uns neu zu erfinden.
Wie möchten wir sein? Wo wollen wir hin? In was für einer Gesellschaft wollen wir leben?<<

 

Teil 1 und 2 der Glückrezepte sind hier erschienen.

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Glücksrezept, zweite Zutaten

Ein weiteres Zitat aus Maike van den Booms schlauem Buch  „Wo geht´s denn hier zum Glück? Meine Reise durch die 13 glücklichsten Länder der Welt und was wir von ihnen lernen können“:

>>Materielles wird dann wichtig, wenn etwas anderes fehlt. Es wird zu einer Ersatzbefriedigung für die „calidez humana (menschliche Wärme)“:
„In Gesellschaften, in denen man sich nicht richtig austauscht, entstehen keine echten intimen Beziehungen. Es zählt nicht mehr der Mensch in seinem Wesen, der vor mir steht, sondern das, was ich an der Außenseite von ihm sehe. Und deshalb ist es wichtig, welche Kleidung du trägst und von welcher Marke sie ist. Hierdurch erwirbst du deinen Status. In Gesellschaften hingegen, in denen zwischenmenschliche Beziehungen stark sind, wie in Lateinamerika, gewinnst du an Ansehen, indem du etwas Gutes für andere Menschen tust.“ (…)
Während Mariano uns noch neuen Kaffee holt, erinnere ich mich an all die Menschen, die mir während meiner Reise immer wieder eine ganz andere Sicht auf Erfolg präsentiert haben. Erfolgreich ist, wer gute Freunde hat, wer seinen Kindern Werte vermittelt, wer eine glückliche Ehe führt, wer seinen Nachbarn hilft.
Das klingt ein wenig nach verkehrter Welt, nicht wahr? (…) Diese Gedanken möchte ich mir nicht entgehen lassen.
Aber Mariano sprudelt schon wieder weiter und ruft an meiner Kamera vorbei: „Als Ergebnis steigt das Bruttosozialprodukt, doch wir werden immer ärmer.“ Auch das noch, denke ich.
„Denn menschliche Armut ist auch, keine Zeit für die Freunde, für die Kinder, für den Partner und für Hobbys zu haben. Man kann viel verdienen und menschlich arm sein.“ (…)
Viele von uns haben die Fähigkeit verloren, Zeit vom Effizienzgedanken zu entkoppeln. Bei vielen zählt das auch für ihre Beziehungen. Ich bin da sicherlich keine Ausnahme. Mariano sprudelt schon wieder weiter: „In anderen Ländern wird es als Müßiggang abgetan, als verlorene Zeit. Immerhin könnten sie auch arbeiten. Stattdessen verbringen sie Zeit mit Freunden und Familie. In Wirklichkeit ist das aber keine verlorene Zeit. Es ist der Müßiggang, der das Glück fördert.“<<

Teil 1 und 3 der Glücksrezepte erschienen hier.

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chachawa: Vor Freude hüpfen

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„Man kann Glück messen an Einkommen, Frau, Kindern, Haus und Auto.
Ich würde es daran messen, wie viel die Menschen lachen,
wie viel sie tanzen und singen.“

Hartmut Rosa

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Glück ist auch, sich im „flow“ mit Blumen zu beschäftigen.
Arbeit kann ich es unmöglich nennen…