aufmerksam

Neues aus Büttenwarder

Zwischen den Jahren ist es ein Genuss, Romane an einem Stück durchzulesen – wann komme ich sonst dazu?
Aber, so schön schmökern ist, die Stunden auf dem Sofa möchten abwechslungsreich gestaltet werden, bevor es Zeit ist, zum Nähtisch zu wechseln.
Meine Empfehlung ist die Sendereihe „Neues aus Büttenwarder“ auf dem NDR, die jedes Jahr um diese Zeit alte und neue Folgen präsentiert.
Büttenwarder ist ein fiktives Dorf in Schleswig-Holstein, das aus einigen Bauernhöfen, einer Dorfkneipe und Natur allerorten besteht.
Die Protagonisten sind stoppelige Bauern, die ganzjährig in Gummistiefeln unterwegs sind und sich täglich etwas Neues einfallen lassen, um das große Geld anzulocken – Hauptsache, sie können das Arbeiten auf Morgen verschieben. Mit Subventionen ist ja heute auch kein Auskommen mehr, außerdem versickern die im verfeindeten Nachbarort Klingsiel (wie jeder weiß). Tatsache ist, die Touristen müssen kommen, und wie sie angelockt werden – dazu gibt´s bannich Ideen. Die werden wahlweise auf dem Liegestuhl neben dem Misthaufen oder im Dorfkrug bei einem „Gedeck“ (Bier und Schnaps) bzw. „Lütt un lütt“ ausklamüstert.
Und was ihnen im Laufe der Zeit alles einfällt – kanns ma kieken!
Meist entsteht zwischen den besten Freunden Brakelmann und Adsche ein heftiger Wettstreit, der in eine kurzzeitige Feindschaft ausartet. Fochbar is dat. Aber auch voller Situationskomik.
Bedauerlicherweise gibt es nach hoffnungsvollen Anfängen spätestens am Ende der Sendung die Einsicht, dass die Sache mit den Millionen wieder einmal nicht gelungen ist. Aber die Freundschaft bleibt, und was wäre das Leben, wenn es sich nur um Geld drehen würde?! Eben.
Wer Einblicke in die norddeutsche Seele riskieren und sich dabei amüsieren möchte findet den Weg dorthin hier entlang.

aufmerksam

Erwin der Schwarze

Auf dem Wochenmarkt stand ich heute neben einem attraktiven jungen Mann mit dunkler Hautfarbe. Er schnackte mit dem ebenfalls jungen Verkäufer und ließ sich zum Schluss noch einige Birnen geben. Um die Menge des Obstes auf der Waage abschätzen zu können, schaute er auf die Anzeige der Kasse.
Er (lesend): „Erwin der Schwarze – heißen die Birnen so?“
Verkäufer: „Nö.  Aber irgendwas muss da ja stehen.“

Glücklicherweise war der junge Mann sowohl entspannt als auch intelligent, sodass er sich nicht beleidigt fühlte. Was „Erwin der Schwarze“ auf der Anzeige sollte, ist mir allerdings ein Rätsel – das Internet kennt keine solche Obstsorte.

 

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