Erntedank ist nach dem Sommerurlaub, in dem ich zum ersten Mal in Ruhe innehalte und einen Blick auf meinen Alltag werfe, bereits der zweite Rückblick auf das aktuelle Jahr. Noch nicht so endgültig wie Silvester, aber doch eine deutliche Zäsur. Vorrangig deshalb, weil es für mich schon lange eine Tradition ist, zum Erntedank-Gottesdienst etwas mitzubringen, wofür ich dankbar bin. Ein Erntedankfest ohne Gemeindemitglieder, die nacheinander vorn am Mikro stehen und aus ihrem Leben erzählen, ist für mich kein Erntedank. Es wird für überstandene Krankheiten gedankt, für Omas, die immer noch leben, für erfolgreiche Bewerbungen, für gesunde Babies, für ein Leben nach dem Verkehrsunfall, für abgewendete Insolvenzen, für glückliche Ehen. Auf dem Altar liegen dann verbeulte Verkehrsschilder, Schnuller, Urlaubsfotos, Hochzeitserinnerungen, neue Haustürschlüssel und Röntgenbilder. Früher oder später wird immer geheult, und ein Erntedank ohne Glückstränen für das gelungene Leben anderer ist für mich kein Erntedank. Entsprechend schaue ich in den Wochen vor dem Festgottesdienst auf mein Leben und überlege, wofür ich besonders glücklich bin. Und was ich als Symbol dafür mitbringe. Manchmal musste ich Erntedank während Krisenzeiten feiern, da liefen nicht nur Glückstränen. Aber auch, denn das Glück anderer gibt auch denen Hoffnung, die gerade nicht fröhlich am Mikro stehen und der ganzen Gemeinde ihr Leben zeigen möchten.
Schlagwort: Jesus Christus
Der richtige Blickwinkel
„Ich war verloren, doch ich weiß, dass er mich gefunden hat.
Jesus, ich weiß jetzt, was ich will:
Ich will mit dem Herzen sehen, ich will von Herzen danken, ich will ein von Freude erfülltes Herz.
Von meinem Sehen, von meiner Perspektive hängt es ab, ob ich durch deine Tore einziehe oder nicht. Nur mit Danksagung komme ich hinein. Wenn meine inneren Augen Gott in allen Dingen sehen, dann kann ich auch für alles danken. Indem ich Gott für das Gute, für das Schwere, für alles danke, gehe ich durch sein Tor, hinein in seine Herrlichkeit. In seiner Gegenwart zu leben bedeutet, Freude in Fülle zu haben – mit dem Sehen beginnt der lange, lohnende Weg dorthin.“
Ann Voskamp in „Tausend Geschenke. Eine Einladung, die Fülle des Lebens mit offenen Armen zu empfangen“
Bei uns
Jetzt glücklich
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Das Glück ist nicht in uns,
und das Glück ist auch nicht außerhalb von uns.
Das Glück ist nur in Gott.
Und wenn wir ihn gefunden haben, dann ist es überall.
Blaise Pascal
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Mein Beitrag zu „Sunday Inspiration“.
Wunder gibt es immer wieder
Heute habe ich einen Engel getroffen. Er ist groß, muskulös, blond, braun gebrannt und hat blaue Augen. Und Bartstoppeln. Er zeigte sich als Engel, indem er „Hey!“ rief und hinter mir her lief. Als ich dann doch langsamer fuhr und mich umdrehte, kam er auf mich zu und sprach die wunderbaren Worte: „Hast du einen Schlüssel verloren?“
„Denn er (Gott) tut heute noch Wunder. Stunde um Stunde. Tag für Tag.“
Auf dem Weg zu einem Kindergeburtstag verlor ich heute mein Schlüsselbund, was ich erst feststellte, als ich vor Ort war und mein Rad anschließen wollte (Das erste Wunder war, dass ich es in Rekordzeit quer durch die Stadtteile geschafft hatte und pünktlich kam). Da ich schlecht sagen konnte: „Du, Sabine (Name geändert), ich muss mal kurz zurück zu dieser Kreuzung fahren, da habe ich wohl meinen Schlüsselring verloren, an dem ALLES hängt, was ich an Schlüsseln habe,“ habe ich artig meinen Beitrag zum Geburtstag geleistet und die ganze Zeit gebetet, dass Gott gut auf mein Schlüsselbund aufpasst.
Auf dem Rückweg suchte ich gründlich alles ab und fand nichts. Dann traf ich einen Polizisten (halb zufällig), den ich fragte, was ich jetzt am Besten täte. Er verwies mich an das nächste Polizeikomissariat. Auf dem Weg dorthin schaute ich mich noch einmal genau auf der Kreuzung um. Die ganze Zeit betete ich: „Gott, du weißt, wo meine Schlüssel sind. Du siehst sie jetzt, wer auch immer sie hat. Bitte schenke, dass sie bald zu mir zurück kommen, sonst wird es so schrecklich teuer…“
An der Wache musste ich mein Rad notgedrungen unangeschlossen stehen lassen. Drinnen bekam ich die Auskunft, abzuwarten und die Website des zentralen Fundbüros im Blick zu behalten. Na gut. Vor dem Gebäude überlegte ich, zur Abwechslung einen anderen Weg nach Haus zu fahren und dachte, nee, ein drittes Mal über die Kreuzung schieben und Augen offen halten, wäre die bessere Lösung.
Das tat ich auch – lief im Zick-zack über die Straße, schaute sogar in einen Mülleimer am Laternenmast und inspizierte eine Ecke Unkraut, die ich vorher nicht beachtet hatte.
Nichts.
Also stieg ich auf mein Rad und fuhr los.
Dann tauchte mein Engel auf. Als er nach dem Schlüssel gefragt hatte, meinte ich: „Naja, ich suche ein ganzes Schlüsselbund.“ Er hielt mir meins entgegen, ich bekam fast keine Luft mehr vor Überraschung. Er: „Das habe ich auf der Straße gefunden und dich eben aus dem Fenster gesehen, als du da rum liefst…“ Ich war so verdattert, dass ich fragte, was ich ihm Gutes tun könnte – zehn Euro hätte ich sicher dabei. Er verstand mein dankbares Gestammel genug, um abzulehnen, während ich ihn nicht gehen lassen konnte, ohne mich erkenntlich zu zeigen. Zum Glück fielen mir die elegant verpackten, exclusiven Trüffel ein, die ich statt Trinkgeld auf dem Kindergeburtstag geschenkt bekommen hatte. Also zog ich schnell die Schachtel aus dem Schokoladen-Delikatessgeschäft aus dem Fahrradkorb und meinte: „Hier, die hab ich gerade erst bekommen!“ Nicht, dass er denkt, ich will ihm etwas Blödes andrehen…
Den ganzen Rückweg über konnte ich es nicht glauben. Dass alles so gut ausgegangen war. Dass ich nur eine halbe Stunde später als geplant nach Hause kam. Dass Gott tatsächlich den Schlüssel im Blick hatte. Dass der ehrliche Finder direkt an der Kreuzung wohnte und mich beobachtete, wie ich dort suchend herum lief. Und dass ich sogar ein passendes Dankeschön-Geschenk parat hatte.
„Tut der Herr heute noch Wunder, Stunde um Stunde, Tag für Tag.“
Samuel Harfst
Nichts geht bei Gott verloren.
Kein Gebet, keine Tränen, kein Lachen, kein Schlüssel.
Noch nicht einmal ein paar Entenfedern.
Respekt und Liebe
Stärkendes Gebet
Bewusst dankbar: Erntedank
Erntedank erinnert uns jedes Jahr an alles, was wir empfangen haben: Neue Chancen, gute Gespräche in Freundschaften, befriedigende Projekte in der Arbeitstelle, wachsende Partnerschaften, Frieden in Deutschland, frische und gesunde Nahrungsmittel, sonnige Abende, beschwingte Ausflüge, entspannende Urlaube, überstandene Stresssituationen, ausgelassene Feste.
Klar, an allem waren wir beteiligt, wir hatten unsere Hände im Spiel und haben unser Bestes gegeben. Aber dass es gelungen ist, lag nicht in unserer Verantwortung. Unverdiente Geschenke, Versöhnungen, genug Geld, stabile Freundschaften: Auch wenn wir denken, wir hätten uns selbst zum Erfolg geführt – letztlich ist es Gott, der uns durch dieses Leben begleitet. Der neue Perspektiven eröffnet, Erfolge schenkt, Rückhalt in schwierigen Zeiten. Segen nennen wir das.
Zu wem gehst du, wenn du dankbar bist – generell und für vieles in deinem Leben?
Wer verdient ein umfassendes Dankeschön?
This weekend, we celebrate „Erntedank“ (Thanksgiving) in Germany. This celebration helps us to remember, how much we´ve received during the year: New chances, good conversations in friendships, satisfying projects at work, growing partnerships, peace in our country, fresh and healthy nutrition, sunny evenings, happy excursions, relaxing holidays, endured crisis, jolly feasts.
To whom belongs our gratitude for these moments and developments? We´ve tried our best, but whose performance brought the result? It hasn´t been just our effort, it was grace. God´s grace. He shows us new perspectives, opens doors, brings peace.
To whom do you bring thanks?
Mein Strauß ist ein Beitrag zu Holunderblütchens Blumentag, FloralFridayFoto und Maleviks Rosengarten.
Geborgenheit in Gott
Geborgenheit in Gott
Wo immer Du gehst,
Wo immer Du stehst,
Was immer Du tust,
Wo immer Du ruhst,
Du bist in Gottes Hand
Und bist dort wohl geborgen.
Er ist Dein Vater,
Der Dich liebt,
Und Dir die Kraft
Zum Leben gibt.
ER hat Dich
In Seine Hand geschrieben;
Auf ewig bist Du Sein.
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Heinz Pangels, 1981
Dieses Gedicht fand ich bei der Recherche für einen Abend in unserer Gemeinde. Mir hat der Segen gleich gefallen – nur die hartnäckige Benennung von Gott als „Vater“ stört mich, weil der Name Gottes „Jahwe“ so viel mehr bedeutet als das ewige „Herr und Vater“. Seit Jahrhunderten einseitig übersetzt und unreflektiert weitergegeben, hat die vielschichtige Bedeutung der Bezeichnung „Gott“ im christlichen Glauben viele Facetten verloren.
Ein sehr guter Text zum Thema „Warum es die Bibel verfälscht, Jahwe stur mit „Herr“ zu übersetzen“, ist hier zu finden. Sehr eindrücklich!
Gebet um Weisheit
Aus den heutigen „Herrnhuter Losungen“:
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Himmlischer Vater, lehre mich, deinen Willen zu tun.
Du hast einen Plan mit meinem Leben,
lass mich den nicht durch eigenwilliges Tun verderben.
Behüte mich vor Ungeduld und vor voreiligen Schritten.
Lass deine Kraft mir offenbar werden,
damit ich etwas sei zum Lobe deines Namens.
Marie Hüsing
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