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Buchempfehlung: „DAS GROSSE LOS“ von Meike Winnemuth

Mangroven

„Aber ich schweife ab. Was ich eigentlich erzählen wollte, weil es mir hier wieder in den Sinn gekommen ist: die Paradies-Übung. Dies war Teil einer Session, die eine Psychologin auf der Basis von Barbara Shers Buch „Wishcraft“ mit mir für den Artikel gemacht hat.
>Was würden Sie tun, wenn alles, absolut alles möglich wäre, ohne Rücksicht auf Zeit, Raum, Geld oder Logik? Wie würden Sie leben? Was würden Sie den ganzen Tag tun?<
Ich musste mir in allen Einzelheiten meinen perfekten paradiesischen Tag ausmalen. Mach das mal, das bringt unglaublich viel Spaß! Meiner ging, stark verkürzt, so:
(…)
>Sehr nett,< sagte die Psychologin. >Und wie sieht der Tag danach aus?<
Und wie, fragte sie weiter, die ganze Woche, der Monat, das Jahr? Das Spannende war: Je länger der Zeitraum wurde, desto realistischer wurden meine Spinnereien. Immer noch weit genug entfernt von meinem Leben, aber gleichzeitig auch eine Essenz treffend von dem, was ich liebe: Freiheit, das gemeinsame Nachdenken mit anderen, das Neue, das Querverbinden. An einem gewissen Punkt habe ich gesagt: Ich will eigentlich gar nichts Bestimmtes, vergessen Sie Clooney und Rickman. Aber ich will, dass mir etwas passiert. Ich will, dass mich das Leben überrascht.
>Dafür könne Sie was tun,< sagte die Psychologin.
Und das ist wahr.“

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Die Journalistin Meike Winnemuth gewinnt bei  „Wer wird Millonär?“ mit Günther Jauch 500 000 Euro. Von diesem Geld möchte sie ein Jahr lang jeden Monat in einer anderen Stadt verbringen, mitten unter Ortsansässigen, und damit jeden Monat in einen anderen Alltag schlüpfen. Um jeweils für eine Etappe ihres Wegs in einer anderen Kultur eine neue Version ihrer selbst zu erleben.

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„Völlig gerührt saß ich hinterher in der Sonne vor dem Museumscafé, dachte über die Vogels nach und über Doris Duke. Die eine wie die anderen haben nichts anderes getan, als ihrer Intuition zu folgen. Etwas Fremdes, Aufregendes, unerklärlich Schönes hat zu ihnen gesprochen, und sie haben ganz einfach hingehört. Und sich anstecken lassen.
Genau so geht das richtige Leben, dachte ich: Finde heraus, was du liebst, und mach es dann. Das sagt sich so leicht und lebt sich so schwer, aber hier, in Hawaii, an diesem Tag, schien es plötzlich wahnsinnig einfach.“

„Man darf sein Leben nicht damit verschwenden, Erwartungen zu erfüllen. Nicht einmal die eigenen. Es ist erstaunlich, wie wenig man wirklich muss, wenn man mal ernsthaft darüber nachdenkt.
Man hat jederzeit das Recht, die Regeln, die man sich selbst aufgestellt hat, zu ändern.“

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In einem Brief aus Kopenhagen an ihr jüngeres Ich:
„Aber ich will Dich nicht verwirren. Ich erzähle Dir das nur, um mir selbst etwas bewusst zu machen: In Deinem Alter hatte ich keine Ahnung, wie die Welt in meinem Alter aussehen würde. Wenn ich mir überlege, was sich in den letzten 35 Jahren alles verändert hat, wird mir klar: Ich habe nicht den leisesten Schimmer, was in den nächsten 35 Jahren passieren wird. Ich weiß nur: Ich will dabei sein. Mit jedem Tag mehr auf dieser Erde finde ich sie sensationeller, überwältigender, unglaublicher.
Ich schreibe Dir diesen Brief von einer Weltreise. Dass ich sie mache, habe ich nicht geplant. Ich habe nicht darauf hingearbeitet, es hat sich so ergeben.Wie sich auch alle anderen wichtigen Ereignisse in meinem Leben irgendwie ergeben haben. Und deshalb möchte ich Dir eines zu Deiner Beruhigung sagen: Du musst Dir nicht die geringsten Gedanken um die Zukunft machen, die kommt von allein. Du machst das alles ganz richtig so, auch wenn Du nicht weißt, was das alles soll. Und ob es einen Sinn hat. Das mit dem Sinn kommt auch von allein. Ich bin vorhin am Assistens-Friedhof vorbeigeradelt, am Grab des Philosiophen Søren Kirkegaard. Der hat zu diesem Thema alles gesagt, was man wissen muss:
>Das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.<“

Packender, humorvoller Reisebericht und philosophische Einladung an das Leben zugleich:
„DAS GROSSE LOS“ von Meike Winnemuth, btb-Verlag

 

Die Fotos stammen von unserem Ausflug in die Mangroven auf Zanzibar, Tanzania.
Wer das passende Lied sucht: „Toes“ von der Zac Brown Band

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Jesus wässert die jungen Tomaten

Jesus Watering Thy Garden

Nach der inspirierenden Lektüre des Buches „Beten – ein Selbstversuch“ von Klaus Douglass nahm ich mir Zeit, einen der fünfzig Vorschläge daraus umzusetzen.

Dabei ging es um das Beten vor einem Christusbild, das ich mir in diesem Fall aus dem Internet suchte und tatsächlich fündig wurde.
Der Auftrag ist, ein Bild (oder eine Plastik oder eine Statue) von Jesus zu nehmen und es zu sich sprechen zu lassen bzw. sich damit auseinander zu setzen. Dabei ist es wichtig, ein Bild zu nehmen, das etwas in mir anrührt, dem ich auf die Spur kommen möchte. Ein nichtssagendes oder „blödes“ Bild ist bewusst nicht gemeint.
Der Autor Klaus Douglass dazu:
„Positiv verstanden sind religiöse Kunstwerke nicht mehr und nicht weniger als Wegweiser, die uns in die Richtung Gottes weisen. Ein Wegweiser zeigt immer über sich selbst hinaus. Er ist nicht dazu da, dass wir uns allzu lang mit ihm beschäftigen. Sobald wir seine Botschaft verstanden haben, sollen wir uns auf den Weg machen, bis wir gegebenenfalls an ein anderes Richtungsschild geraten.“
Bei mir ist ein Gebet heraus gekommen, das ich gerne teilen möchte bzw. das Lust auf kreatives Beten machen soll.

 

Bildmeditation „Jesus wässert die jungen Tomaten“

Jesus, ich danke dir, dass du dich um Wachstum kümmerst.
Danke, dass du in meinem Lebens-Garten das im Blick hast, was zu keimen beginnt und du dafür Nahrung und Unterstützung gibst.
Ich danke dir für die Veränderungen, die in meinem Leben stattfinden und die durch deine Hilfe möglich sind. Für das, was sprießt und in meinem „Garten“ Form annimmt, danke ich dir.

Jesus, du weißt, welche Veränderungen ich mir wünsche und wie wenig ich davon umsetzen kann. Manche Träume sind Samenkörner, die bis heute nicht zu keimen beginnen. Andere Hoffnungen bilden langsam erste Blätter und Wurzeln, sind aber noch sehr anfällig für alle Einflüsse von außen.
Jesus, oft bin ich enttäuscht von mir, weil es nicht vorwärts geht in meinem Lebens-Garten. Weil ich nachlässig bin, meine Pflanzen des Neubeginns vergesse zu schützen und zu pflegen. Ich übersehe, dass nach dem Entschluss zum Wandel viel Einsatz nötig ist: Gießen, Düngen, Unkraut rupfen, Schädlinge entfernen.
Dann bin ich entmutigt, weil ich keine Früchte sehe und fühle mich unwohl, weil ich meine Ziele nicht erreiche.
Bitte komm du in meinen Lebens-Garten und wässere ihn. Danach ist alles frisch und strahlend, der Staub ist weg gespült und ich sehe wieder klarer. Du zeigst mir, wo es weiter geht und zusammen erkennen wir erste Fortschritte: Es bewegt sich etwas, Aufbruch ist möglich!
Wenn wir zusammen zwischen den frischen grünen Blättern unterwegs sind, erlebe ich, wie viel Freude es macht, gemeinsam das Leben zu verändern.
Danke.

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Amen

 

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Das dazugehörige Foto von Daren Criswell ist zu finden unter
http://www.flickr.com/photos/darencriswell/5743237676/in/photostream/lightbox/

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Buchempfehlung: „Beten – ein Selbstversuch“ von Klaus Douglass

Der Klappentext:
„Lieber Gott, dasselbe wie gestern. Amen.“
Beten – eine mühselige und eintönige Angelegenheit. So empfinden es viele Menschen. Kein Wunder: Es ist ja auch nicht ganz einfach, sich mit einem Wesen zu unterhalten, das man weder sehen noch hören, noch anfassen kann. Doch Beten kann viel spannender sein, als viele ahnen.
„Durch das Beten öffnen wir uns für die Nähe Gottes. Und je vielfältiger unser Gebet ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, etwas von seinen „Signalen“ aufzufangen. Beten macht uns empfänglicher für die Gegenwart Gottes in unserem Leben. Und die ist ermutigend, stärkend, heilsam, inspirierend und tröstend.“ Klaus Douglass

Ich kaufe selten Bücher.
Die meisten leihe ich mir in der Bücherhalle (der Hamburger Begriff für „Bibliothek“) aus, gelegentlich entdecke ich eins im Antiquariat. Viele Bücher gehen durch meine Hände und verlassen mich wieder, und das finde ich völlig in Ordnung so (Meine Bücherregale sind trotzdem reich gefüllt, aber das nur am Rande).
Da die Bücherhallen keine christliche Literatur verleihen, verirrt sich sehr selten Literatur zu Themen des Glaubens in mein Zuhause – schließlich bin ich als Abonnentin der Zeitschrift „AufAtmen“ auch gut mit Themen der Spiritualität und Theologie versorgt. In diesem Fall sprach mich eine Rezension in der „AufAtmen“ so an, dass ich das Buch „Beten – ein Selbstversuch“ in der örtlichen Buchhandlung bestellte. Meist kaufe ich keine Bücher auf Verdacht, erst Recht keine christlichen, weil ich stets amerikanischen Blödsinn erwarte (der leider auch bei Christen den Buchmarkt beherrscht). So viel zu meiner Haltung „Ich kaufe keine Bücher – nur ausnahmsweise.“
In diesem Fall bin ich sehr, sehr froh, diesen Selbstversuch besorgt zu haben:
Das Buch ist tiefgehend, handfest, pragmatisch, fantasievoll, insprierend, lustig, nachdenklich und zielführend.
Ja, es macht Lust auf’s Beten.
Ja, es zeigt konkret, wie ich beten kann.
Der Autor testet fünfzig Tage lang jeweils eine Art zu beten.
Dabei reicht die Spanne von einer katholischen Wallfahrt über das Schreiben eines eigenen Rachepsalms, tanzendes Gebet, das Malen einer Ikone bis zum Übernachten in einer dunklen, alten Kirche. Der Autor besucht aus Neugier einen russisch-orthodoxen Gottesdienst, probiert die „Perlen des Lebens“ (auch Perlen des Glaubens genannt) aus und versucht immer wieder, das Gebet in den Alltag zu integrieren und Beten und Arbeiten zusammen zu bringen.
Da das Buch ähnlich einem Tagebuch geschrieben ist, ist es gleichzeitig ehrlich und subjektiv. Weil Beten eine sehr persönliche Angelegenheit ist, finde ich diese Herangehensweise sehr passend: Niemand kann ein Lehrbuch über das Beten schreiben, da das Gebet die gelebte Beziehung zu Gott darstellt – und die ist zwischen jeder Person und Gott unterschiedlich. So erlebte ich das Buch nah am Leben und nah am Alltag, was das Umsetzen und Nachahmen mancher Ideen sehr erleichtert.
Jeden Morgen habe ich mich auf ein neues Kapitel während des Frühstücks gefreut und fand es wirklich schade, als das Buch sich dem Ende zuneigte.
Auch im Hauskreis fand der Schreibstil und Humor des Autors Anklang.

Kurz: Wer sich dem Glauben annährt und in die „Praxis“ einsteigen will, sollte sich dieses empfehlenswerte Buch ebenso anschaffen wie diejenigen, die schon seit Jahr(zehnt)en glauben und frischen Wind in ihrer Beziehung zu Gott erleben wollen.