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Selbstgebaute Meisen-Mensa im „Nachbarschaftsgarten der zweiten Chance“

Taaa-daaaaa:
Heute präsentiere ich stolz meine neu gebaute „Meisen-Mensa“ in meinem „Nachbarschaftsgarten der zweiten Chance“ zwischen Straße und Parkplätzen! Bestehend aus einem Besenstiel, den ich unterwegs mit dem Fahrrad aufsammelte, zwei Futtermöglichkeiten aus dem Baumarkt (gekauft von meinem Preisgeld) sowie Vogeldeko aus dem Müll. Alles zusammen strich ich mit weißer Grundierung an, um die Wettereinflüsse zu minimieren.

 

Leider scheinen die Vögel es in meiner Grünfläche direkt an der Durchgangsstraße zu ungemütlich zu finden: Bisher ist das Futter in beiden Spendern unberührt.
Einen Schutz gegen Ratten wollte ich noch um den Besenstiel fixieren, denn wenn wir eins haben, dann sind es Ratten. Aber selbst die haben sich an meiner „Meisen-Mensa“ bisher nicht gezeigt… gibt wohl stressbedingte Darmverschlingungen.

 

 

Parallel dazu sammle ich gerade die Samen einjähriger Stauden ein, um sie nächstes Jahr neu aussäen zu können. Wenn mir am Straßenrand „Schätze“ abgeblühter Blumen jenseits fremder Grundstücke ins Auge springen, wandern sie natürlich auch sofort in die Tasche meiner Regenjacke: Am Ende entsteht ein buntes Kuddelmuddel statt einer sortenreinen Trennung der Samen. Naja, so wild wie der Garten wächst, ist eben auch die Arbeit im Hintergrund (-;
Außerdem besorgte ich neulich im Baumarkt eine Packung Krokuszwiebeln, damit die Saison für Hummeln und Bienen so früh wie möglich starten kann: Durch den Klimawandel werden sie aufgrund steigender Temperaturen viel früher aktiv, finden dann allerdings noch kaum Nahrungsangebot. Ein Bienenbeet benötigt daher schon früh diverse Nahrungsquellen für die Insekten. Frühblüher brauchen Frost und sollten zwischen September und November gesetzt werden – doppelt so tief, wie die Zwiebel groß ist, und mit der kleinen Spitze (dem „Nubsi“) nach oben.

Alle sind jetzt in kleinen Gruppen eingebuddelt, auch wenn es sicher keine 60 Stück waren.

 

Mein „Garten-Café“ hat nun ein offizielles Schild erhalten, bestehend aus einem geretteten Blechteller, der hier eine zweite Chance bekommt. Mit Edding beschriftet, angenagelt – schon wirkt das Arrangement noch lauschiger und lädt dazu ein, den Straßenlärm einen Moment auszublenden.
Während die meisten Menschen im Park und auf dem Friedhof aktuell für den Winter Heide und Silberblatt pflanzen, hat irgendjemand sie weggeworfen. Anderer Leute Verlust ist mein Gewinn, so stehen neben dem Silberblatt vom letzten Jahr frische Calluna-Exemplare. Und für die Bepflanzung auf dem Balkon reichen die geretteten winterharten Sorten auch noch….

Nun sieht es hier richtig malerisch und herbstlich aus, so lange der Hausmeister nicht mit seinem Laubbläser herum fuhrwerkt.
Thema Laub: Im englischen Sprachraum gibt es den Spruch „leave the leaves“, direkt übersetzt „lasst die Blätter liegen“. Statt das Herbstlaub wegzurechen und im Frühjahr teuren Kunstdünger aufzubringen, ist es viel einfacher, schneller, günstiger und vor allem ökologischer, die Blätter einfach verrotten zu lassen. Ja, da, wo sie eben liegen. Wer will, braust mit dem Rasenmäher drüber, dann zersetzen sie sich auf Rasenflächen schneller. Nur Wege, auf denen Passant:innen bei Feuchtigkeit ausrutschen und hinfallen können, gehören natürlich geräumt. Auch hier: Die Blätter einfach in die Hecke schieben, die sich daraus die Nahrung für die neue Vegetationsperiode zieht, statt das Laub in Plastiksäcken zur Abholung an den Straßenrand zu stellen. Wer Angst hat, das im Laub diverse Schnecken und Käfer direkt neben den Stauden überwintern, kann es auch auf den Kompost werfen.

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Organischer Dünger für den „Nachbarschaftsgarten der zweiten Chance“: Schafwolle zum GuerillaGardening

Der „Nachbarschaftsgarten der zweiten Chance“ vor dem Haus zwischen Straße, Rad- und Fußweg wächst und gedeiht. Alle Pflanzen und Dekorationsgegenstände stammen vom Müll, wurden gerettet, von mir möglichst standortgerecht eingepflanzt und erfreuen die Nachbarschaft.
Die Rosen blühen, wild überwuchert von der zotteligen Wicke, die sich ausbreitet, als gäbe es kein morgen. Auch die Ringelblumen aus der Samenmischung leuchten, bisher sind es nur orangefarbene. Überall sind eifrig Hummeln und Marienkäfer unterwegs, ich hoffe, dass auch Wildbienen fündig werden: Ein Bienenbeet soll schließlich nicht (nur) die domestizierten Arbeitsbienen der Imker beglücken.

 

 

Inzwischen habe ich mich auch dem Thema „organischer Dünger“ angenommen und kräftig Schafwolle gesammelt. Eigentlich müsste sie beim Einpflanzen der Stauden unten in das Pflanzloch kommen, gewässert werden, und der Wurzelballen dann eingesetzt. Da nun alle Stauden ihre „Füße“ längst im Straßenbeet verankert haben, zupfte ich die Wolle auseinander und verteilte sie auf der Oberfläche zwischen den Blumen. Wenn es regnet, hält die Wolle die Feuchtigkeit schön fest und gibt sie langsam wieder ab: Den Effekt kann sie von mir aus gern auf statt in der Erde ausüben.
Besser als Kunstdünger ist Schafwolle für einen Bienengarten allemal…

 

 

Auch die Grünpflanzen entwickeln sich prächtig, im hinteren Bereich des Nachbarschaftsbeets ist ein richtiger Dschungel entstanden:
Fingerhut und Königskerze sind verblüht, die Hosta zeigen noch letzte Blüten. Wunderbar entwickeln sich die Farne, Binsen, Gräser, Skimmiebüsche, Mühlenbeckia, Günsel und weitere Grünpflanzen.

 

 

 

 

 

 

 

 

Parallel breitet sich der wilde Rucola immer weiter aus, am liebsten genau entlang der Pflastersteine am Übergang zum Radweg und den Parkplätzen.
Zu schade, dass ich ihn dort an der Straße nicht pflücken und verzehren kann!

 

 

Viel Freude schenkt mir das Bobachten der heimischen Wildpflanzen, wie dem Rainfarn, Mageriten, Taubnesseln, Habichtskraut usw. Ich hoffe sehr darauf, dass sie sich erfolgreich versamen und im nächsten Jahr von allein wiederkommen!
Parallel macht mir die Solidago (Goldrute) Sorgen: Sie ist zwar eine großartige Bienenweide, aber auch extrem wüchsig. Ähnlich wie Topinambur schenkt sie im Spätsommer viel Nahrung, verbreitet sich allerdings über Wurzelausläufer wie verrückt und vertreibt andere heimische Pflanzen. Die meisten Solidago, die sich alle selbst ausgesät haben, habe ich bereits ausgegraben und eine Parklücke weiter eingegraben. Dort können sie sich gern mit allen anderen invasiven Stauden gegenseitig bedrängen. Gleichzeitig hoffe ich, dass aus der benachbarten Parklücke ein paar der Nachtkerzen sich zu mir hin ausbreiten.
Wie es so ist im Leben: das, was man hat, schätzt man nicht und wünscht sich immer das, was bei den Nachbar*innen so viel verlockender aussieht! (-;

Natürlich geht immer mal etwas schief, so manche gerettete Pflanze wuchs nicht an oder vertrocknete dennoch. Eine Hitzeperiode killte diverse Bacopa und Lobelien, letztere fand ich zum Glück in einer Regenphase noch einmal auf dem Kompost, sodass nun neue Exemplare blühen.

Wer sich dafür interessiert, wie im Herbst 2023 alles begann, kann hier nachlesen.

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Sommer im „Nachbarschaftsgarten der zweiten Chance“: Guerilla Gardening als Aufwertung des Stadtteils

 

Im „Garten der zweiten Chance“, meinem Beet zwischen den Parkbuchten vor dem Haus, ist der Sommer eingezogen. Der üppige Regen freut nicht nur Massen an Nackt-schnecken, auch das Unkraut profitiert- und ein bißchen die Stauden: Alle stammen aus dem Müll und wurden von mir gerettet.
Ich freue mich sehr über das Currykraut, das ich neulich in die sonnigste Ecke direkt am Radweg umsetzte, wo es sich prächtig entwickelt – und damit die wenigen Schattenplätze für andere Pflanzen im Beet freigab. Direkt daneben sprießt eine fantastische Glockenblume – ich liiiiebe Glockenblumen, endlich habe ich dank des Guerilla Gardenings auch welche! Und die Insekten freut es sowieso: Die waldartige Atmosphäre wird im Bienengarten an der Durchgangsstraße zunehmend spürbar.

Meine sehr geschätzten Hosta blühen so langsam, sie bringen Höhe im hinteren Bereich der Fläche und sind ebenfalls eine gute Nektarquelle. Daneben beenden irgendwelche weißen Nelken ihre Blüte, da wollte ich noch rausfinden, wer das genau ist.

Mein Sandbett für Bienen und Hummeln scheint dagegen bisher weder den Insekten noch den Singvögeln als Staubbad zuzusagen. Naja, vielleicht entdeckt es ja noch eine Spezies für sich…

 

 

Die Heuchera blühen so zart und romantisch und knallen mit ihrem Laub, das in kräftigen Komplementär-kontrasten von mir gruppiert wurde, auch an trüben Tagen. Frisch aus dem Müll stammen ebenfalls wunderbare Nelken, die zwar reine Schmuckstauden sind, doch auch die bekommen einen Platz bei mir.

Gleich vorn an der äußersten Ecke haben sich Ameisen ausgebreitet. Mitten in ihrem Domizil sprießt eine Pflanze, die verdächtig nach Rucola aussieht. Würde sie nicht direkt am Weg und auf der Hunderoute stehen, hätte ich längst mal reingebissen. Es scheint ein Schmalblättriger Doppelsame aus der Familie der Rauke zu sein – am ganz anderen Rand des Beets wächst Ackersenf, der sich selbst ausgesät hat: Das ist definitiv eine andere Pflanze.

 

Hinten rechts strebt die Königskerze dem Himmel entgegen, inzwischen mit den ersten geöffneten Blüten, die prompt von Hummeln belagert werden. Meine Wette läuft noch – in den nächsten Wochen wird sie in der Höhe sicherlich das Weidentipi überholen!

 

 

 

 

 

Damit auch das Totholz mal seinen Auftritt bekommt:
Es wird schön von Binsen, Farn, großen Exemplaren von Skimmie und Günsel umwachsen. Für einen Bienengarten sind Habitate für holzlebende Bienen nötig, rein Optisch schenken die großen Holzstücke noch mehr Waldgefühl.

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Neues aus dem „Nachbarschaftsgarten der zweiten Chance“: Von Rosen und Raupen

Hach, was freue ich mich an meinem Straßenbeet, genannt „Garten der zweiten Chance“.
Alle Stauden, die ich von öffentlichen Kompoststellen rette, finden hier zwischen Fuß- und Radwege sowie Straße ein Zuhause. Viele Pflanzen, die ich im Februar und März einsammelte, kommen nun so richtig in Schwung: nach der Hitze- und Trockenperidoe freuen sie sich über den Regen von ganzen zwei (!) Tagen. Und das in Hamburg, wo man uns doch nachsagt, wir wären immer in Regenjacken unterwegs… So blüht nun die größte meiner fünf Rosen, innen Sonnengelb und außen Kirschrot. Oder Mohnrot? Ich muss sie weiter beobachten
Immerhin hat der Starkregen die Blattläuse vertrieben, dabei knickte zwar Knospe Nr. 2 um, aber naja: Die Rosensaison geht ja erst los.

Farblich sehr schön passend blüht das Habichtskraut, bei dem Fachleute warnen, es würde sich wie verrückt ausbreiten. Da es von zahlreichen Insekten geliebt wird, hat es dazu meine offizielle Genehmigung! Überhaupt wird dieser Sommer zeigen, was genau ich eigentlich alles gerettet und eingebuddelt habe, wer überlebt und wer einen anderen Standort braucht. Ja, und sicher auch, wer stirbt – heute holte ich eine große Runde mehrerer besonders hübschen Heidepflanzen aus dem Boden, die einfach die krasse Sonneneinstrahlung nicht mögen (und deren Wurzelballen zu verfilzt sind, um langfristig anwachsen zu können).

Das grau-behaarte Zeug, das seeehr entfernt an Lavendel erinnerte und stark würzig riecht, entpuppt sich im Wachstum tatsächlich als Currykraut und wird aus dem halbschattigen Bereich in das Gebiet der Farne umgesiedelt: Letztere stehen in praller Sonne und brauchen einfach mehr Feuchtigkeit. Immerhin, ein kleines bißchen Schutz spenden die Blätter der jungen Linde inzwischen.

Ganz glücklich bin ich, dass die mageren Blättchen von neulich tatsächlich zu einer Campanula (Glockenblume) gehören, die erste beginnt gerade zu blühen. So, so schön – ich liebe alles, was an Waldgärten erinnert! Daneben nicken die zarten Blütenstände der Heuchera im Wind, und hinter dem Tipi aus Ästen wächst die Königskerze langsam, aber sicher zu einer ordentlichen Höhe. Ich nehme noch Wetten an, wer am Ende im Juli größer sein wird: Die Königskerze oder das Tipi?!

 

 

Auch über die Fingerhüte freue ich mich, sie stammen von einem großen Sandberg neben einem neu gebauten Geschäftskomplex in der Nähe. Zuerst war ich mir nicht hundertpro sicher, ob die zaghaften Blattrosetten mal Fingerhut oder doch Königskerzen würden – beide mag ich sehr, also kam es nicht drauf an. Sie schenken ganz wunderbar Höhe im hinteren Teil des Beets und werden den Sommer als Teil des „Bienengarten“ große Mengen an Insekten beglücken.

 

 

Zwischendurch blieb eine (mir fremde) ältere Dame stehen und befragte mich, ob ich das Beet „ganz aus eigenem Antrieb angelegt“ hätte. Ja, und auch ganz ohne Hilfe! Ich erklärte ihr, dass nur Pflanzen und Gegenstände aus dem Müll hier einziehen dürften, um darauf hinzuweisen, dass vieles auch jenseits der erwarteten Lebensdauer eine Daseinsberechtigung hat.

Zum Schluss ein Blick auf meinen kleinen Freund, den Marienkäfer: Endlich ist er da, ich habe schon so nach ihm gesucht, da ich genügend Futter in Form von Blattläusen fand!
Genug geschnackt, ich muss wieder runter ins Beet: Nacktschnecken und die Raupen des Frostspanners absammeln, juhu!

 

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Ökologisch und kostengünstig einen Garten gestalten

Von einem Garten voller Leben, Düften und Farben träumen viele Menschen. Am besten mit ökologischem Nutzen für viele Tierarten und so kostengünstig wie möglich. Einige Vorüberlegungen sind nötig, damit die Blumen und Sträucher üppig wachsen:

  • Wie ist der Boden? Sandig, lehmig, humusreich?
    Wie ist der pH-Wert?
    Entsteht schnell Staunässe oder versickert das Wasser sehr zügig?
  • Wie ist das Klima?
    Trocken, feucht, windig, durch starke Wechsel geprägt?
  • Wie viel Pflege kann in der Freizeit geleistet werden?

Passend zu den Bedingungen vor Ort werden die Pflanzen ausgewählt.
Dabei hilft ein Spaziergang durch die nächste Kleingarten-Kolonie:
Was wächst hier gut? Welche Erfahrungen machen die Gärtner vor Ort? Welche Fehler sind zu vermeiden? Viele RentnerInnen freuen sich über einen Plausch am Gartentor und geben sehr gern Erfahrungen weiter! Sie wissen auch, welche Vögel und Insekten in der Region heimisch sind und welche Pflanzen sie bevorzugen.
Wer Blumen aussucht, die nicht zum Boden und zum Klima passen, wird viel Aufwand leisten müssen: Ständiges Wässern ist alles andere als ökologisch sinnvoll und kostengünstig. Genauso wenig das weitläufige Verteilen von teurer (und oft torfreicher, damit klimaschädlicher) Blumenerde aus dem Baumarkt oder großflächiges Düngen, das das Grundwasser belastet. Wer die falschen Stauden pflanzt, kämpft oft gegen Schädlinge, die wiederum mit irgendeinem Gift in Schach gehalten werden müssen.
Kurz: Einfach mal die Nachbarn oder die SeniorInnen im Kleingarten-Verein nach ihren Erfahrungen fragen. Das spart eine Menge Ärger, Geld und künstliche Helfer aus dem Chemieregal.

Auswahl der Sträucher:

  • Sind sie hier in natürlichen Hecken und Knicks heimisch? Beispielsweise Weißdorn, Holunder, Brombeeren, Schlehen. Sie blühen nacheinander und für Insekten sehr vielfältig. Später tragen sie Beeren, die von Tieren und Menschen verzehrt werden können.
    Moderne Strauchzüchtungen blühen vielleicht exotisch, bieten aber keinen Raum für Nistplätze oder Nahrung für Tiere.
  • Bilden sie abwechslungsreiche Höhen und Tiefen, enge und luftige Zweige?
    Eine gerade Hecke, die rund um das Grundstück läuft, ist schnell angelegt. Viel gesünder für das Ökosystem vor Ort ist eine bunte Kette unterschiedlicher Büsche, die verschiedenen Tieren ein breites Angebot an Lebensraum bieten.

Auswahl der Blumen:

  • Würden die Blumen auch in einem Bauerngarten oder auf einer wilden Wiese wachsen?
    Wenn ja, sind sie wahrscheinlich für viele Insekten attraktiv. Hochgezüchtete Rosen oder Blumen, die stark gefüllt sind, bieten dagegen keine Nahrung.
  • Sind die Blüten offen, sodass Bienen und Hummeln die Pollen erreichen können?
  • Haben die Blüten einen „gelben Staub“ in der Mitte, die Pollen, die von Insekten gesammelt werden?
  • Wie wäre es mit einer „wilden Ecke“?
    Auf einem Spaziergang sammeln wir möglichst viele Samen und Früchte von Wildkräutern und Wildstauden und säen sie in der „wilden Ecke“ aus. So entsteht kostenlos ein Paradies für Wildtiere. Es braucht weder gedüngt, noch bewässert, noch beschnitten werden. Bequemer und ökologischer geht´s nicht.
  • Ein Platz mit Sand und Steinen lockt Hummeln an, die hier nisten. Auch Eidechsen mögen Steinhaufen, die die Sonnenwärme speichern.
  • Gartenkräuter blühen wunderschön und variantenreich. Wer einen Teil der Kräuter blühen lässt, kann den anderen Teil zum Abernten nutzen. So erleben Mensch und Tier gleichermaßen Genuss.
  • Eine Schale mit Wasser lockt alle Tiere der Umgebung an. Darauf ein Stück Holz treiben lassen sowie einen dicken Stock schräg ins Wasser stellen, damit Tiere wieder hinaus klettern können, wenn sie ins Wasser gefallen sind.
  • Gibt es Pflanzen mit dichtem Laub, unter dem sich Tiere verstecken können? Farne oder Hosta sind schön und bieten Versteckplätze.
  • Abwechslung ist alles: Möglichst viele verschiedene Gartenblumen und Wildkräuter garantieren Nahrung für alle Geschmäcker. Wie ein Obstsalat, der viele verschiedene Vitamine enthält, entsteht eine Bienenweide aus abwechslungsreichen Pflanzen. Hier sind hilfreiche Pflanzenlisten als Übersicht vorgestellt.

Johanniskraut

Auf dem Balkon:

  • Statt nur Blumenkästen zu bepflanzen, lohnt es sich, die volle Höhe des Balkons auszunutzen: Mit Kübeln auf dem Boden können Stockrosen, Königskerzen oder Fingerhut (Achtung, giftig) wunderbar in die Höhe wachsen. Auch Rankpflanzen können die Streben des Balkons nutzen, damit die Auswahl nicht nur auf kleine Blumen begrenzt bleibt.
  • Auch auf dem Balkon lockt eine Wasserschale Vögel und Insekten zum Erfrischen an. Ein Stein zum Laden und wieder aus dem Wasser krabbeln beugt ertrunkenen Insekten vor.
  • Die oben dargestellte „wilde Ecke“ lässt sich in einer Pflanzschale als Miniatur-Ausgabe mit Kornblumen und Mohn gestalten.
  • Nistplätze für Insekten brauchen nur wenig Platz: Äste des Riesenknöterichs (ein schreckliches, monströses Unkraut) werden gekürzt, gebündelt und zusammen gebunden. In den hohlen Ästen können Wildbienen nisten. Wer mit einem Paketband ein Bündel Stroh, Heu oder trocknes Gras zusammenfasst, das Garn durch das Bodenloch eines Blumentopfs zieht und aufhängt, bietet ebenfalls Nistplätze oder einen Ort zum Überwintern.
  • Bienenweiden wie Sommerflieder oder Spiräe gibt es auch als kleine Variante, die auf dem Balkon Platz findet. Blütenreiche Sträucher können im Winter kräftig zurück geschnitten werden, damit sie nicht zu groß werden.
  • Viele Wildpflanzen sind auch für den Balkon geeignet: Malven, wilde Möhre, Johanniskraut, Lavendel, Katzenminze, Ringelblume, Lobelien, blühende Kräuter wie Oregano, Salbei, Rosmarin.

Stockrose

Kostengünstig Blumen pflanzen

  • Viele Gartenkolonien bieten Tauschbörsen oder Ableger von eigenen Pflanzen an. Einfach mal nach dem nächsten Termin fragen!
  • Auch Biohöfe veranstalten immer wieder Hoffeste, bei denen ein Staudenmarkt Teil des Erlebnisses sein kann. In Hamburg beispielsweise auf Gut Karlshöhe oder im Freilichtmuseum am Kiekeberg
  • Stehlen Sammeln ist natürlich ebenfalls eine Möglichkeit: Die Samenkapseln von Stockrosen und Malven lassen sich wunderbar im Vorbeigehen ernten. Auch Mohnkapseln oder die Samenstände der Akelei können abgeknipst und zu Hause ausgesät werden. Spaziergen gehen und die Augen offen halten!

Königskerze

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Blumen pflanzen? Für Bienenschutz aktiv werden!

Sonnenschein und plötzlichen Wärme verlocken dazu, dass alle wie besengt in ihren Gärten wühlen, die Kübel auf der Terrasse neu füllen oder die Balkonkästen bepflanzen. Dabei sollen die Blumen möglichst hübsch und billig sein. Nur: Sind sie auch für die Bienen und Hummeln geeignet, die seit Jahren immer weniger Nahrung finden? Was bunt und unkompliziert wächst, ist nicht automatisch reich an Nahrung für Insekten…
Tipps für einen Bienenfreundlichen Garten oder Balkon:

  • Für Nahrungsangebot von März bis September sorgen. Beginnend mit Krokussen im zeitigen Frühjahr bis zu Astern im Herbst. Auch blühende Büsche und Bäume einbeziehen wie Holunder, Schlehen, Kornelkirsche, Wildrosen. Ebenso Brombeeren, Himbeeren und Johannisbeeren sowie Obstbäume.
  • Einheimische Pflanzen bevorzugen, da sie mehr Nektar für Bienen enthalten.
  • Statt bunter und gefüllter Blumen, die modern und exotisch aussehen, möglichst natürliche Stauden wie aus Großmutters Garten wählen. Gefüllte Blüten enthalten nur wenig Nektar und hindern durch die Blütenblätter die Insekten an der Nahrungssuche.
  • Für den Balkonkasten geeignet und eine gute Nahrungsgrundlage für Bienen und Hummeln: Katzenminze, Salbei, Goldkosmos, Goldlack, Fächerblume, Kapuzinerkresse oder niedrige Strohblumen, Verbene, Männertreu, Wandelröschen, Löwenmäulchen, Küchenkräuter.
  • Blumen für Bienen: Astern, Sonnenblumen, ungefüllte Dahlien, Malvenarten
  • Stauden für Hummeln: Akelei, Rittersporn, Eisenhut, Löwenmaul
  • Heimische Wildpflanzen für Wildbienen: zum Beispiel Natternkopf, Schafgarbe, Scharfer Hahnenfuß
  • Keine Gartenerde mit Torf kaufen, da der Torfabbau unwiederbringliche Biotope zerstört und damit den Lebensraum von heimischen Insekten verringert.
  • Nicht spritzen oder mit chemischen Mitteln düngen.
  • Äste bündeln und Steinhaufen an sonnigen Stellen auslegen, sie bieten sich als Unterschlupf an. Wilde Ecken im Garten zulassen, statt alle Kräuter auszureißen und glatte Rasenflächen anzulegen, die keine Nahrung bieten und keinen Wohnraum ermöglichen. Auch sandige Flächen, in denen Hummeln ihr Loch graben können, und Schalen mit Wasser verbessern die Lebensgrundlage der Insekten.

Wer sich für das Thema tiefergehend interessiert: Der Bienenfreundliche Garten