aufmerksam, kreativ

Jahresausklang im Nachbarschaftsgarten der zweiten Chance: Christrosen, Chrysanthemen und Nachzügler

Die letzten Blüten erfreuen mich im „Nachbarschaftsgarten der zweiten Chance“ zwischen Straße, Parkplätzen und Fußweg:
Die Helleborus (Christrosen), die ich in diesem Jahr zwischen März und Juni (!) aus dem Müll rettete, haben den Sommer wunderbar überlebt: Und das, obwohl sie weniger Schatten haben, als sie sollten, und direkt am Radweg wachsen. Einige weitere Exemplare sind nicht mehr aufzufinden, obwohl sie noch vor Kurzem mitten in der Rabatte standen – ob hier der mistige Dickmaulrüssler verantwortlich ist?

Die Früchte der Maiglöckchen, die ich bei umfangreichen Bauarbeiten am Nachbarhaus vor dem Bagger rettete, leuchten zwischen den Binsen: Am hinteren Rand der bepflanzten Grünfläche werden sie nächstes Jahr hoffentlich schön neu austreiben. Obwohl ich die Maiglöckchen bei tropischen Temperaturen mitten während der Blüten ausbuddelte und umpflanzte, zeigen die Fruchtstände, dass sie den sommerlichen Stress wohl gut überstanden haben.

Ebenfalls ganz hinten im Beet, direkt an der Durchgangsstraße, steht die Kugeldistel. Ich zog sie auf dem Balkon aus Samen, von denen nur zwei Stück überhaupt aufgingen. Anschließend wuchsen sie reichlich zaghaft, sodass ich irgendwann die Geduld verlor und sie vom Balkon unten ins Beet setzte. Ganz ehrlich, keine Ahnung, was mit Exemplar Nummer 2 passiert ist. Ich hatte auf die letzte verbliebene Kugeldistel keine Hoffnung mehr gesetzt – bis sie jetzt im Herbst plötzlich munter drauf los wuchs. Versteh jemand Stauden – jedenfalls freue ich mich, dass sie nun als Teenager die kränklichen Kinderjahre überstanden hat und nächstes Jahr hoffentlich viele, viele Insekten in meinem Bienenbeet glücklich macht!

 

Neben meinem Garten-Café blühen die gelben Chrysanthemen ganz wunderbar, auch sie überstanden die Sommerhitze gut. Daneben recken weitere Chrysanthemen ihre Knospen in den Himmel: Ein sehr mageres Exemplar zog ich aus dem Müll und verpflanzte es hierher, allerdings blieb es die ganzen Sommermonate über spillerig. Dann wuchs es weit in die Höhe und treibt den Zuwachs bis heute voran – mal schauen, wann die Chrysantheme mal blühen möchte! Sie scheint ein großartiges Pflaumenlila auszubilden, ich freue mich schon auf die Blüten. Und werde nächstes Jahr wohl den Chelsea-Chop einsetzen, damit sie buschiger austreibt.

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Erster Platz für meinen „Nachbarschaftsgarten der zweiten Chance“ als Bienenweide

Juhu!
Mein „Nachbarschaftsgarten der zweiten Chance“ hat den ersten Preis beim beebetter Award 2024 gewonnen!
Die Redaktion von Mein schöner Garten schreibt dazu:
„Marie Krüerke hat in Hamburg-Fuhlsbüttel in Eigeninitiative einen verwahrlosten Grünstreifen entlang des Fuhlsbütteler Damms in eine blühende Kleinoase für Wildbienen und Insekten verwandelt. Dafür hat sie andernorts weggeworfene Pflanzen gerettet und ihnen eine neue Bestimmung gegeben. Auf ihrer mit viel Liebe zum Detail gestalteten Verkehrsinsel blüht, kreucht und fleucht es jetzt mannigfaltig und eine Augenweide für die Nachbarschaft ist das kleine Naturparadies obendrein. Für die #beebetter-Expertenjury von Deutschlands größtem Gartenmagazin Mein schöner Garten ist das Engagement von Marie Krüerke gegen die Wegwerfmentalität und für Artenschutz und -vielfalt beispielhaft und preiswürdig.“

Schön, dass der Bienengarten immer mehr Form annimmt und neben Insekten und Vögeln auch Passant:innen aus dem Quartier erfreut. In den nächsten Monaten erscheint mein priesgekröntes Guerilla-Gardening-Beet in diversen Zeitschriften, bis dahin muss Instagram hier und hier reichen…