aufmerksam, kreativ

Regnerische Weihnachtsfloristik

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Diese weihnachtlich geschmückten Pflanzen hatten bisher ein wirklich dramatisches Leben: Gerettet wurden sie aus dem Kompost einer Baumschule, wo Schatz und ich einen Tannenbaum absägten und ihn zum Transport nach Hause auf mein Fahrrad schnallten. Funktionionierte hervorragend, alle Beteiligten kamen heil zu Hause an.

 

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Tags darauf sammelte ich Lärchenzapfen und verarbeitete sie in der Wohnung zu kleinen Kränzen und anderen Elementen. Dabei krochen durch die Wärme lauter sehr, sehr lebendige Wanzen aus den Lärchenzapfen und schwirrten innerhalb weniger Minuten überall herum. Die restliche Population, die aus dem Winterschlaf erwachte, kroch auf allen Flächen umher. Daraufhin verbrachte ich wahnsinnig viel Zeit damit, unzählige Leben zu beenden, und versuchte, nicht die Geduld zu verlieren. Weiterhin finde ich an den unmöglichsten Orten in dieser Wohnung Wanzen. Das habe ich davon, ständig Naturmaterial ins Haus zu schleppen und verarbeiten zu wollen… Bis (fast) alle Wanzen tot waren und die Blumentöpfe endlich Gestalt angenommen hatten, war leider die Sonne gewandert und damit das Tageslicht verschwunden. So musste ich die Fotosession verschieben….

 

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Da wir heute herrlichstes Regenwetter haben, entschied ich mich, das Meiste aus dem wenigen Tageslicht heraus zu holen und dazu den Balkon zu nutzen. Der Balkon ist brandneu, nach ewigen Bauarbeiten (seit Mai) steht er endlich. Leider ist er nach wie vor mit zwei groben Holzlatten verbarrikadiert, sodass wir ihn nicht nutzen können. Nachdem ich heute mehrfach versucht hatte, die Latten durch kräftigen Körpereinsatz zu entfernen, kroch ich unter der untersten auf den Balkon und zurück – mehrfach, bis alles aufgebaut und die Fotos im Kasten waren. Im Regen.
So dramatisch sehen die Arrangements gar nicht aus…

Wer sich nun fragt, was ich mit Pflanzen möchte, die nur langweilige Blätter haben, ohne Beeren oder sonstige Raffinesse: Diese geretteten Stauden sind Heuchera, deren Blätter sehr gern in der Floristik als Bindegrün benutzt werden. Laut Aussagen einer Expertin sind die Blätter, die in Bündeln auf dem Blumengroßmarkt verkauft werden, überdurchschnittlich teuer. Daher freute ich mich sehr, als ich die beiden Stauden aus dem Kompost retten konnte und hoffe, dass sie den Winter gut überstehen. Im neuen Jahr werde ich sie als Quelle für Schnittgrün nutzen (auch wenn ich mit zwei Pflanzen nicht weit komme, aber der Anfang zählt…).

 

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Verlinkt mit CreaDienstag, Meertje, DienstagsDinge und HandemadeonTuesday.
Blumen werden bei FloralFridayFotos und Maleviks Rosengarten gesammelt.

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Grün. Mit einem Hauch von Grün.

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Angesichts des knallbunten Blütenreigens frisch aus dem Gewächshaus, der von der Floristin bis zum Discounter lockt, wirkt der einfarbige Strauß aus immergrünen Sträuchern und Ranken derzeit sehr ungewöhnlich.
Ich aber genieße den herben Duft und bewundere die Struktur der einzelnen Gehölze und ihre differenzierten Farbschattierungen: Auch ein monochromer Strauß ist nicht einfach „nur grün“.

 

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Besonders die panaschierten Blätter haben es mir angetan, eine ähnliche Pflanze habe ich vor über fünfzehn Jahren schon einmal bei mir auf dem Fensterbrett gepflegt.

 

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Floristische Kreationen gibt es freitags immer bei Holunderblütchen.