aufmerksam, feminin, glaubhaft

Wir brauchen welche, die weinen können

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Brauchbitten

Wir brauchen welche
die weinen können
die trauern um alle
die nicht überlebt haben
um alle
die gebrochen wurden in ihrer Würde
vergewaltigt verstümmelt und zu Tode gequält

Wir brauchen welche
die schreien können
die das Unrecht beim Namen nennen
laut und deutlich
für alle
die zum Schweigen gebracht wurden
die sprachlos geworden sind in ihrem Schmerz

Wir brauchen welche
die kämpfen können
die nicht davonlaufen beim ersten Geruch des Schreckens
wir brauchen welche
die hoffen können
die dein Mund sind dein Ohr und dein Schrei
denen schick deine Kraft Gott
die lass ansteckend sein

(Carola Moosbach, Rechte bei der Autorin)

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Text entdeckt auf der Website des „trotz allem“-Gottesdiensts, ein Angebot für Frauen mit Gewalterfahrungen

aufmerksam, feminin, glaubhaft

Berufliche Veränderung: Sammlung von Gedanken und Artikeln zu Jobwechsel und Quereinstieg

KirschenImmer wieder treffe ich Menschen, die genau wie ich ihrem ursprünglichen Traum- und tatsächlichen Ausbildungsberuf den Rücken gekehrt haben. Viele frustrierte Frauen aus schlecht bezahlten sozialen Berufen natürlich, in deren Lebenslauf ich mich wiederfinde. Aber auch ganz andere Hintergründe, die dazu führen, dass wir uns kennenlernen und austauschen.
Über die Zeit habe ich einige Artikel zum Thema „Berufliche Veränderung“ geschrieben.
Um Personen, die über das Stichwort „Jobwechsel“ auf meine Seite finden, übersichtlich zu helfen, sammle ich hier die bisherigen Artikel.
Unabhängig davon freue ich mich über alle ehemaligen Logopädinnen, die mich anschreiben und um Rat bitten. Ihr seid immer herzlich willkommen! Alle anderen Frauen natürlich auch…

Warum immer mehr Logopädinnen hinschmeißen und sich neu orientieren:
Ein ehrlicher Bericht über das wahre Leben der Logopädinnen im Arbeitsalltag
sowie der „Club der ausgestiegenen Logopädinnen“: Ich suche Mitstreiterinnen!
Wie es überhaupt soweit kommt, dass immer noch viele junge Frauen von ihren Müttern und Lehrerinnen die Logopädie als hervorragenden Beruf mit Teilzeitoption zum Kinderkriegen empfohlen bekommen: Muttis Meinung

Tipps und Lektüre für alle Aussteigerinnen, Sich-neu-Orientierenden, Quereinsteigerinnen, Noch-einmal-Studierenden und geflüchtete Logopädinnen 😉 

Buchempfehlung für zwei Ratgeber voller praktischer Anleitungen, um Kompetenzen zu entdecken und Potenziale zu vertiefen. Kreativ, inspirierend, praktisch und weise – meine Lieblinge im Bücherregal

Rumjammern oder anpacken? Buchempfehlung für eine Anleitung zum Loslegen statt Abwarten
Viel zu gewinnen hat die, die den inneren Stillstand verlässt
Ein ehrlicher Blick auf das eigene Leben  hilft weiter als jedes „Ich müsste doch zufrieden sein“
Verantwortung für das eigene Leben übernehmen und Freiheit entdecken

Love it – change it – or leave it

Ein Ja zu Herausforderungen und neuen Perspektiven finden

Die richtigen Fragen erkennen und beantworten

Was MUSS ich wirklich? Und was glaube ich nur, dass ich es tun muss, weil alle anderen das behaupten? Eine Inspiration zum Entdecken von neuen Spielräumen und zur Befreiung aus engen Horizonten
Und: Ein Ja zu dem Satz „Dafür bin ich nicht zuständig“

Gedanken über den Mut, beruflich auszusteigen und sich neu zu orientieren: Leerstellen (im Lebenslauf) bedeuten oft Fülle

Tipps einer Quereinsteigerin

Kindheitsträume leben

Für all jene, die sich beruflich neu sortieren und dabei den Überblick über Ideen, Aufgaben, Pflichten und Freizeit haben wollen: Ideen zum effektiven und erfüllten Arbeiten

Neuer Mut für die, die bereits ihre Träume wahr werden lassen, aber plötzlich so mutlos und müde sind.

Sprüche für Mut zur Veränderung:
Wagemutig,
mit neuem Anlauf,
Philosophisches über die Arbeit,
Was in dir steckt, ist wichtig,
Lebensträume – Lebensaufgaben.

 

Küste

aufmerksam, glaubhaft

Lebendige Vergänglichkeit

Wildblumenwiese

 

Heute stieß ich zufällig auf diese wunderbare, stimmungsvolle und sehr authentische Reportage über den größten Parkfriedhof der Welt, den Friedhof Ohlsdorf in Hamburg. Im Stil eines englischen Parks gestaltet, dominieren mächtige Bäume, wilde Blumenwiesen und viele Gewässer das 391 Hektar große Areal. Hier leben neben vielen Vögeln (auch bedrohten Uhus) Füchse, Rehe, Waschbären und Wasserschildkröten, die sich ihren eigenen Lebensraum erobert haben.
Märchenspaziergänge, Lesungen zu erotischen Grabmalen, Veranstaltungen im Garten der Frauen, naturkundliche Wanderungen – hier ist viel lebendige Kultur zu erleben.
Wen es interessiert: „Im Wald der Engel“ im NDR

 

Rosen auf dem Friedhof Ohlsdorf

 

„Alle Geschöpfe der Erde fühlen wie wir,
alle Geschöpfe streben nach Glück wie wir.
Alle Geschöpfe der Erde lieben, leiden und sterben wie wir,
also sind sie uns gleich gestellte Werke des allmächtigen Schöpfers
– unsere Schwestern und Brüder.“

Franz von Assisi

aufmerksam

Eintritt frei: Kostenlose Veranstaltungen in Hamburg

Zarte Rose

 

Jetzt habe ich in den letzten Wochen diversen Personen von den „Kulturlotsen“ erzählt und während eines Seminars (als Teilnehmerin) einen Stehgreif-Vortrag darüber gehalten, weil es mir gerade passend schien, und habe mein eigenes Blog dabei völlig außer acht gelassen. Passiert.

Also, die „Kulturlotsen“ sind ein Verein ehrenamtlicher Interessierter, die auf ihrer Website kostenlose Veranstaltungen in Hamburg sammeln. Mit der Hilfe vieler HamburgerInnen, die über ein Formular selbst Events melden können. Diese werden geprüft, um fehlende Informationen ergänzt und online gestellt. Für alle Generationen sind Konzerte, Ausstellungen, Lesungen, Führungen, Filme und vieles mehr im Angebot.
Ziel ist, Menschen mit wenig Geld den Besuch von Veranstaltungen zu erleichtern, indem nur kostenlose Angebote veröffentlicht werden. SeniorInnen, die mit geringer Rente auskommen müssen und gerne in Gesellschaft sind werden ebenso angesprochen wie Kinder mit Migrationshintergrund, die selten Zugang zu kulturellen Angeboten haben. Auch Menschen mit Behinderungen werden mit möglichst vielen Informationen zum Thema „Barrierefreiheit“ versorgt, um ihnen die Teilnahme zu ermöglichen.

Warum schreibe ich darüber?
Zum Einen, weil ich diesen Verein großartig finde, der sich für die Personengruppen im reichen Stadtstaat Hamburg einsetzt, denen der Zugang zu Kultur oft schwer gemacht wird. Unnötiger Weise, wie das breite Angebot an kostenlosen Möglichkeiten zeigt.

Zum Anderen, weil jeder Verein von Mitarbeit lebt: Durch Menschen, die kostenlose Veranstaltungen melden. Durch Menschen, die hinter den Kulissen redigieren. Und durch Menschen, die zu denen gehören, die etwas abgeben können und den Verein finanziell unterstützen.
In diesem Sinne lade ich herzlich dazu ein, diese sinnvolle Möglichkeit von „Kultur für alle“ zu fördern.

 

Üppige Rose

aufmerksam, feminin, kreativ

Floristik-Event in Hamburg

Birgit Farwick

Birgit Farwick in Aktion

 

Im „Wandsbek Quarree“, einem der vielen Einkaufscenter Hamburgs, findet seit einigen Jahren immer im September ein floristischer Wettbewerb statt. Die Auszubildenden Hamburgs erstellen pro TeilnehmerIn ein Werkstück nach einer thematischen Vorgabe, das ausgestellt wird. Außerdem bekommen sie eine Aufgabe, die live vor Ort ausgeführt und anschließend bewertet wird. Zusätzlich gibt es floristische Shows mit Anleitungen sowie Mitmach-Aktionen für Kinder und Erwachsene.

 

 

Dieses Jahr war „Farbe bekennen“ das Motto, entsprechend bunt sahen die Kreationen aus.

 

 

Beeindruckende Konstruktionen inklusive eines Drachens auf Pappmachee präsentierten sich den BesucherInnen.

 

Floristik selbstgemacht
Dank diverser SponsorInnen bezahlte jede Besucherin nur einen symbolischen Euro für das gesamte Angebot, bestehend aus Gefäß, Steckschwamm sowie sämtlichen verwendeten Blumen. Entsprechend herrschte ein wildes Hauen und Stechen zwischen den Blumen, aber ich habe dennoch zwei schöne Gestecke gefertigt. Und eine Bekannte aus meiner Event-Floristik-Zeit im letzten Jahr getroffen… 😀

 

Rose + Hortensie

 

Meine beiden Gestecke, einmal lieblich-üppig mit Hortensie, Rosen und Schleierkraut sowie einmal natürlich-rustikal mit Sedum (Fetthenne), Chrysanthemen und Sonnenblumen.

 

Herbstliches Gesteck

 

Every year in september a shoppingmall in Hamburg hosts a special event: Young florists in their last year of education compete for a price. They create workpieces following a theme and also have to produce a workpiece live on stage. Demonstrations with established florists also take place. The visitors are invited to create their own centerpieces.

Diesen Beitrag verlinke ich mit RUMS, FloralFridayFoto, FridayFlowerday und Freutag.

aufmerksam

Ausflug zur norddeutschen Gartenschau im Arboretum Ellerhoop

Wer in Hamburg wohnt, erreicht mit dem Auto schnell Eutin zur diesjährigen Landesgartenschau. Leider liegt das Gelände relativ „zerfranst“ am Seeufer, sodass sich viele kleine Flächen aneinander reihen. Da die Anlage alte Strukturen wie einen Bauernhof sowie alten Baumbestand einschließt, wirkt es zum Glück nicht überall wie „Neubaugebiet“. Auch die Anbindung an den Schlosspark, die historische Allee und die Promenade am See sind gelungen. Dass für viele Monate die komplette Promenade für die BewohnerInnen der Stadt gesperrt ist (es sei denn, sie betreten sie als zahlende BesucherInnen), wirkt fragwürdig. Ein durchwachsenes Erlebnis unseres Besuchs neulich…

 

Arboretum

Ausgesprochen positiv gestaltete sich der Besuch des „Arboretums Ellerhoop“ heute. Vor Ort stellten wir fest, dass es sich sogar „Norddeutsche Gartenschau im Arboretum“ nennt – kein Wunder, die Blumen ziehen den größten Teil der Aufmerksamkeit auf sich.

Tempel

Die Anlagen wurden fantasievoll und abwechslungsreich gestaltet. Neben ästhetischen Themengärten sind informative Bereiche zum Thema „Steine“, „Fossilien“ oder „Klimawandel“ zu finden. Dschungelartige Pfade durch einen Bambuswald, liebliche Bauerngärten und üppig blühende Lotusblüten im Teich folgen einander und garantieren ganz unterschiedliche Erlebnisse.

Teich

Dank der gewachsenen Strukturen wirkt der Park sehr natürlich. Das typische „Neubaugebiet“-Gefühl der Bundes- und Landesgartenschauen tritt nicht auf. Auch hatten wir wesentlich mehr Ruhe, weil weniger BesucherInnen unterwegs waren.
Unbedingt müssen wir noch einmal wiederkommen, um beim Dreh des „Fernsehgartens“ im NDR dabei zu sein… Nach der Sommerpause geht es dort am 25.08. wieder los.

Wicken

Vom Blütenmeer der Narzissen im Frühjahr über die deutschlandweit einzigartige Lotusblüte im Sommer bis zum „Indian Summer“ im Herbst lohnt sich der Besuch im Laufe des Jahres immer wieder.

Located near Hamburg, the „Arboretum Ellerhoop“ remains to visitors a bit like paradise. Lots of different gardens in many colours and shapes, ponds with blooming lotus and whole woods of bamboo seem like an botanical adventure. Wide meadows with wild flowers, cottage gardens and very special kinds of different trees offer many interesting experiences.

Verlinkt mit FloralFriday Foto.

kreativ

Kreative Sommerferien: Kunstwerke mit historischen Druckpressen gestalten

Der zweite Bericht aus meinen künstlerischen Sommerferien findet im hamburger „Museum der Arbeit“ statt. Begonnen hat die kreative Serie zur Freizeitgestaltung mit dem Besuch einer Ausstellung und dem Angebot „Japanischen Stempel schnitzen“. Später werde ich mit Acrylfarbe matschen, einen Strauß am Wegesrand pflücken, eine Bonbonmanufaktur besuchen und eine Kreativ-Party organisieren.

 

Druck Flamingos

 

Jeden Montag haben im Museum der Arbeit am Barmbeker Bahnhof die historischen Werkstätten geöffnet. Überraschend viele, sehr motivierte und sympathische Ehrenamtliche erzählen dort alles Wissenswerte über das Buchbinden sowie die Geschichte des Setzens und Druckens. Von 17.00 bis 21.00 Uhr können die Maschinen unter Anleitung benutzt werden – völlig egal, für welches Projekt und in welcher Stückzahl. Neben dem Museumseintritt wird eine Spende nach eigenem Ermessen für das Material (und die Instandhaltung) gezahlt. Auch Kinder sind willkommen!

 

Wandgestaltung

 

Ich hatte das Glück, einen ganz wunderbaren Profi an der Hand zu haben, der meine spontane Inspiration angesichts eines Flamingo-Stempels fachgerecht umsetzte. Mit endloser Geduld ließ er sich von mir anweisen, an welcher Stelle der Flamingo als nächstes platziert werden sollte, damit am Ende auf dem Blatt ein ganzer Schwarm gedruckt war. Dabei druckten wir nach dem ersten Farbauftrag auch einen zweiten bis vierten Flamingo, ohne neue Farbe einzusetzen. Dadurch entstanden immer hellere Töne, die dem Schwarm eine gewisse Tiefe geben. Der nette Ehrenamtliche errechnete anhand meiner Wünsche den korrekten Platz des Flamingos auf der Druckplatte, damit am Ende der Vogel dort zu sehen war, wo ich ihn haben wollte. Dank meiner Instruktionen und deren kompetenter Umsetzung nahm das Unikat bald Formen an, während sich sogar Schaulustige um die Druckpresse sammelten. Ich fand meine Idee mit der multiplizierten, farblich changierenden Variation der gleichen Figur sehr simpel und war ganz überrascht, wie interessiert und begeistert die Kommentare der anderen BesucherInnen ausfielen.

 

Flamingos

 

Nebenan wurden Dankeskarten für die „Nachbereitung“ einer Hochzeit gedruckt, während eine Ecke weiter komplette selbst geschriebene Gedichte gesetzt und gedruckt wurden. Wer mit einem Plan kommt, liegt klar im Vorteil; aber wie ich festgestellt habe, sind auch spontane Ideen verheißungsvoll und umsetzbar.
Damit lade ich sehr herzlich ein, diese Möglichkeit zu nutzen und zu unterstützen und eifrig in die winzigen grauen Kästen zu spenden, die leicht zu übersehen sind. Das Angebot besteht ganzjährig und ist dank der Uhrzeit auch nach Dienstschluss im Feierabend praktisch nutzbar. Ein rundum gelungenes Angebot!

 

Verlinkt mit CreaDienstag, Handmade on Tuesday, Dienstagsdinge, Lieblingsstück4me.

aufmerksam, kreativ

Kreative Sommerferien: Japanischen Stempel mit Initialen schnitzen

Japanischer Garten

 

Dieses Jahr habe ich das große Glück, ausgedehnte Sommerferien erleben zu können. Damit sie auch wirklich voller Erlebnisse sind, habe ich mir viel vorgenommen: Kreative Aktionen, Ausflüge und eigene Projekte. Um besonders Hamburgerinnen zu zeigen, welche kostengünstigen und bequemen Möglichkeiten es gibt, den Horizont zu erweitern, möchte ich die kreativen Experimente teilen.

 

Japan. Stempel

 

„Planten und Blomen“ bedeutet auf plattdeutsch „Pflanzen und Blumen“. Es ist ein zentraler Park, der sich von den Messehallen bis zum Dammtor an der Außenalster zieht und im Süden über die Wallanlagen bis zum Hafen hinunter reicht. Nahe des CCHs befindet sich der japanische Garten mit einem Teehaus. Dort finden regelmäßig Veranstaltungen zu japanischer Kultur statt, von der Teezeremonie über Vorträge bis hin zu Workshops – kostenlos oder kostengünstig.
So besuchte ich das Angebot „Stempel schnitzen“, bei dem ich zu Beginn ein kleines, längliches Stück grünen Marmor und ein japanisches Stempelkissen (bestehend aus rotem Brei in einer Dose) überreicht bekam. Alle TeilnehmerInnen hockten auf einem flachen Podest und arbeiteten an niedrigen Bänken, noch nie habe ich so viele extrem krumme Rücken gleichzeitig gesehen…
Ein Blatt mit japanischen Schriftzeichen und ihren Bedeutungen lag als Inspirationsquelle aus. Wir zeichneten eigene, sehr kleine Entwürfe, spiegelten sie (oder auch nicht, was reihum für Dramen sorgte), übertrugen sie mit Bleistift auf den Marmor und ritzten los.
Dabei glitt der spitze Metallstab oft ab oder blieb stecken, da der Stein als Naturmaterial minimal unterschiedlich strukturiert ist. Kurz: Es gab beeindruckende Ergebnisse von den anderen Teilnehmerinnen, ich verließ die Veranstaltung mit einem sehr mittelmäßigen Ergebnis, aber dafür unverletzt. Letzteres ist viel wert bei schlechter Arbeitshaltung und spitzen Geräten in Kombination!
Nun weiß ich, was ich nicht kann und mag, nämlich frickelige Präzisionsarbeit mit scharfem Werkzeug, bei der es ständig auf Millimeter ankommt.

 

Japanische Stempel

 

Um mich nach dem verkrampften Hocken und Kratzen zu entspannen, genoss ich die wunderbaren Blumen überall im Park, und nahm schöne Fotos auf. Wenn vor lauter Blumengenuss und interaktiven Wasserspielen die Zeit schneller verfliegt als gedacht, lohnt es sich, bis abends zu den kostenlosen, sehr beeindruckenden Wasserlichtspielen bleiben. Jeden Monat im Sommerhalbjahr steht dabei ein anderes Programm zur Auswahl, von Filmmusik bis Oper wird jeden Tag live die Wasserlichtorgel mit Musik aufgeführt.

 

Japanischer Garten 2

 

Wer den japanischen Garten in Ruhe genießen möchte, sollte während der Woche kommen, am Wochenende ist der beliebte Park „Planten un Blomen“ oft sehr gut besucht.

Diesen Beitrag verlinke ich mit RUMS, wo alles gesammelt wird, was wir Frauen zu unserem eigenen Vergnügen tun.

aufmerksam, feminin

Von Talentierten und Verrückten

Mit meiner Tante war ich neulich in der „Kunststätte Bossard“ unterwegs. Sie liegt südlich von Hamburg am nördlichen Rand der Lüneburger Heide. Der Name war mir natürlich seit Langem bekannt, auch Fotos hatte ich von dem Ensemble schon öfter gesehen, nur war ich bisher nie dagewesen.
Um es kurz zu machen: Johann Bossard, der seine 29 Jahre jüngere Schülerin heiratete (wie immer: alter Mann ehelicht talentierte, junge Studentin), hatte einen außergewöhnlich gruseligen Geschmack und träumte viel vom „nordischen Heldenmenschen“. Er baute sich ein Wohnhaus, einen Kunsttempel, weitere Gebäude und obskure Naturdenkmäler auf ein weitläufiges Heidegrundstück am Wald. Seine liebste Farbe war braun (na, woran erinnert uns das?) und sogar die Fenster seines Wohnhauses bemalte er mit brauner Farbe. Die gesamte Wohnhalle ist mit heroischen Gestalten, nordischen Helden, viel dunklem Holz, düsterem Metall und wilden Farben vom Boden bis zur Decke gestaltet. Schon im Sommer graust es einen, im Winter will ich dort nicht länger verweilen…
Draußen war es, dank des sommerlichen Wetters, besser auszuhalten – bis die Skulpturenreihe voller arischer Gesichter mich äußerst irritierte. Wobei ich es interessant fand, die Skulpturen sofort mit Nazi-Kunst zu assoziieren, und nicht genau zu wissen, warum. Mit meiner Tante philosophierte ich darüber und kam zu folgendem Ergebnis: Sie zeichnen sich durch spitze, sehr gerade lange Nasen aus. Die Augen sind scharfe Ellipsen mit einer blauer Iris und undurchdringlichem Blick, sie zeigen keine Emotionen. Kantige Kiefer, hohe Wangenknochen, kein Gramm Fett im Gesicht lassen sie kühl und kämpferisch aussehen. Mit ihrer hohen Stirn und dem relativ weit „hinten“ beginnenden Haaransatz wirken sie altmodisch und leiderprobt (als hätten sie geschlechterübergreifend früh Glatzen entwickelt). Sie sind groß, haben breite Schultern, einen hageren Körperbau, lange Arme und sind nirgends rund oder weich. Selbst die Frauen sehen aus wie Männer mit langen, blonden Haaren, denen jemand halbierte Apfelsinen auf den Brustkorb geklebt hat. Zusammengefasst sind sie das komplette Gegenteil des Kindchenschemas.
Nun lässt sich fragen, warum Johann Bossard unter den Nazis keine beispiellose Karriere machte, war er doch ein früher Wegbereiter des Gedankenguts, das er völlig freiwillig entwickelte und künstlerisch umsetzte. Bei allem gruseligen Helden-Quatsch bleibt festzuhalten, dass seine Kunst leider viel zu wild und durcheinander war, um den Nazis zu gefallen. Ich behaupte, dass seine Formensprache schwer nach „entarteter Kunst“ in den Augen der Nazis ausgesehen haben muss. Da halfen dem Herrn Bossard auch die Lieblingsfarbe braun und all die blonden Schöpfe nichts.

 

Dahlie

 

Dennoch entwickelte sich der Besuch erfreulich, wofür ein ganz anderes Thema zuständig war: Vor Ort ist die Ausstellung „Die Malweiber von Paris. Deutsche Künstlerinnen im Aufbruch“ zu sehen. Frauen wurden bis in die zwanziger Jahre davon abgehalten, Kunst zu studieren, sie galten als körperlich und seelisch zu schwach, um die Strapazen auszuhalten. In extra dafür eingerichteten Malklassen durften die begüterten Frauen Unterricht nehmen, dabei zeichneten sie natürlich gefällige Stillleben und niemals anatomische Studien oder gar Akte. Da die erfolgreichen Dozenten selbstverständlich Männer unterrichteten, waren die Stundeninhalte der weiblichen Kurse meist dilettantisch, was zu entsprechend mäßigen Produkten führte. Dies sahen die Männer als Beweis, das Frauen eh kein Talent besäßen und ihnen das Wahrnehmen und Erschaffen von Kunst gänzlich fremd sei. In Paris durften Frauen die Kurse der Männer zum doppelten Preis besuchen – was für uns völlig dreist klingt, war die einzige Hoffnung deutscher Frauen, sich ausbilden zu lassen. Dafür, dass es dennoch verhältnismäßig wenig Frauen waren, zeigen viele von ihnen gute bis hervorragende Ergebnisse. Nur ein geringer Teil der Künstlerinnen und ihrer Werke ist heute bekannt, hier möchte die Ausstellung für mehr Öffentlichkeit und Anerkennung sorgen. Bedauerlicher Weise heirateten die meisten Künstlerinnen dann doch (auch wenn ihnen oft bewusst war, dass ihre Selbstständigkeit und damit die Zeit zum Malen oder Bildhauern damit ein Ende hätte), bekamen Kinder und rutschten in ein bürgerliches Leben. Zu Lasten der eigenen Kreativität und Ausdrucksmöglichkeit, natürlich. Einige schafften es, sich mit ihrer Kunst alleinerziehend durchzuschlagen oder für ihren Mann mit zu verdienen. Wie sie es geschafft haben mögen, unter sehr unbequemen Bedingungen drei Kinder aufzuziehen, den Haushalt zu schmeißen, Aufträge zu ergattern und diese erfolgreich abzuarbeiten, frage ich mich wirklich. Entsprechend früh starben einige…
Die Ausstellung hartnäckiger Künstlerinnen ist noch bis zum neunten September 2016 zu sehen, Dienstag bis Sonntag von 10.00 bis 18.00 Uhr.

aufmerksam, Gäste & Feste, kreativ

Floristischer Workshop: Sommerliche Tischdekoration

Beispiel 1Tischdekoration Variante 1

 

Endlich fand im Hamburger Raum wieder ein floristischer Workshop statt. Nachdem Pflanzen Kölle zwischenzeitig keine Workshops mehr anbot und ich erst heute wieder Termine entdeckte, war ich schon willig, nach Berlin zu fahren. Als ich bereits die Fahrkarten ausgedruckt hatte, erfuhr ich, dass der Kurs wegen zu wenig Anmeldungen storniert werden musste… So ein Pech! Umso glücklicher bin ich, diese Woche Gärtnerei Jenkel kennen gelernt zu haben, die ich zu einem ersten Workshop besuchte.

 

Beispiel 2Tischdekoration Variante 2

 

Drei Werkstücke wurden nacheinander und unter Anleitung gestaltet: Erst eine Türdekoration, die ich sehr spießig fand und so abwandelte, dass sie im Endzustand nur halbspießig wirkt. Dann ein Tischgesteck, das in zwei Varianten angeboten wurde, was ich für einen hervorragenden Service halte. Hier gefiel mir das Design sehr gut und das Endergebnis ist ausgesprochen gelungen. Und zum Schluss entstand ein Turm aus vier Blumentöpfen, der entweder mit Sukkulenten oder mit Kräuter bepflanzt werden konnte. Alle Materialien waren im Preis inbegriffen, vor Ort konnten zusätzliche Dekorationsteile erworben und verarbeitet werden.

 

Widerhaken

 

Für beide Gestecke war Reynoutria / Japanischer Riesenknöterich die Basis, deren entblätterte Triebe auf der Steckmasse mit einem Trick befestigt wurden: Aus einem Steckdraht wurde ein U geformt, dessen offene Enden nach vorn bzw. hinten gebogen wurden, wodurch „Widerhaken“ entstanden. Auf dem Foto halte ich den Draht so, dass die Widerhaken gut sichtbar sind – verarbeitet wird es natürlich so, dass das U den Trieb hält und die Haken im Steckmoos verschwinden.

 

Mein Gesteck

 

Mein fertiges Gesteck, das heute für ein Frühstück mit einer Freundin einen wunderbaren Mittelpunkt bildete. Dazu später mehr…

The last months I´ve been desperately searching for a workshop with flowers around Hamburg. Now I´ve found a nursery which offers workshops with lots of creative ideas, a nice guidance and good prices. This week I visited a course where we created three different pieces with flowers. One of them was the table-decoration which I´m showing here. Two different options could be chosen, what a good idea to find something suitable. I´m happy!

Diesen Beitrag verlinke ich mit dem Friday-Flowerday, FloralFridayFoto, Maleviks Rosengarten, Flower Power Bloggers und Freutag.