aufmerksam, glaubhaft

Grauer Nebel

Manchmal fehlt der Schwung für das, was du dir vornimmst. Manchmal greift Müdigkeit und eine große Portion Ernüchterung um sich. Manchmal zieht grauer Nebel ein, und du fragst dich, was aus deinen Zielen, Träumen und Plänen geworden ist. Sehnsucht ist nicht länger etwas, das dich lockt und motiviert, sondern nur noch ein diffuses Gefühl der Verlorenheit und der Wunsch nach einem Platz im Leben.
Kennst du das?

Wie kann es sein, dass etwas, das dich begeistert und angetrieben hat, nur noch ein müdes Schulterzucken hervor ruft? Dass du an dir selbst zweifelst? Dass du deine Kompetenzen lächerlich gering findest und dich fragst, ob aufgeben vielleicht das ist, was dieser Moment erfordert? Dass du dich deiner Vision schämst, statt sie schwungvoll ins Leben zu holen?

 

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Neulich fiel mir in genau so einem Moment, der mich selbst irritierte und lahmlegte, das passende Buch in die Hände. Ich hatte es vor einigen Jahren gekauft, nie gelesen und im Bücherregal vergessen. Beim Aufräumen traf es mich: „TraumDiebe. Lass dir nicht wegnehmen, was Gott dir ins Herz gibt“ nennt sich die Lektüre von Andre Wilkes. Genau der passende Titel in diesem Augenblick.

Nach einem ersten Kapitel über das (Wieder-)Entdecken unserer Träume beschreibt der Autor die Traumdiebe:
Der Erste nennt sich „Wer bin denn ich, dass ich………“ Wieso sollte genau mein Plan aufgehen? Warum sollte gerade mein Leben in dieser kaputten Welt etwas zählen? Woher soll ausgerechnet in meinem Leben Erfolg kommen?
Der zweite heißt „Wer bist denn du, dass du……“ und bezieht sich auf das verlorene Vertrauen in Gott. Der Ballast der Enttäuschung wiegt manchmal so schwer, dass wir Gott nicht mehr über den Weg trauen. Gott hat nicht so gehandelt, wie ich es mir gewünscht habe. Meine Vorstellungen von ihr/ihm haben sich als Irrtum heraus gestellt. Der naive Kinderglaube trägt nicht lebenslang. Und dann?
Der dritte Traumdieb wird „Wie soll das gehen?“ genannt: Die Falle der Realität und damit das scheinbare Triumphieren der Ernüchterung. Der „gesunde Menschenverstand“ mischt sich mit seinem liebsten Satz „Das haben wir schon immer so gemacht“ und dem Zwilling „Schuster, bleib bei deinen Leisten“ ein.
Als vierter Dieb schleicht sich die Frage „Was werden die anderen sagen?“ ein. Angst vor der Meinung von PartnerIn, FreundInnen und Familie zieht durch unsere Gedanken. Angst um das eigene Image, den aufgebauten Lebensweg und die damit verbundenen Erfolge greift Raum: Verliere ich das, wenn ich mit meinem Traum Ernst mache?
An fünfter Stelle macht sich Selbstzweifel breit: „Und wenn ich mich irre?“ Wenn meine Sehnsucht eine Täuschung ist? Wenn meine Vision ein Fiebertraum war? Meine tiefsten Wünsche illusorisch? Wenn Gott doch nicht oder anders zu mir gesprochen hat, als ich es meine gehört zu haben?
Der sechste Traumdiebt fragt „Warum sollte es diesmal klappen?“ und verweist auf unsere Niederlagen, gescheiterten Projekte, verstaubten Pläne. Warum sollte es ausgerechnet jetzt anders laufen? Ich weiß doch genau, was ich in meinem Leben alles schon versiebt habe…

Allein zu erkennen, dass es diese unbewussten Zweifel gibt und wie sie sich auf einen Punkt bringen lassen,  fand ich sehr hilfreich. Auch, zu lesen, welche inneren Schwachstellen sie ausnutzen, und dass es anderen genauso ergeht. Ich glaube nicht nur an einen allmächtigen liebenden Gott, sondern ebenso, dass es negative Mächte gibt. Die uns kleinmachen, versklaven, in Süchte führen, lahmlegen. Der Autor geht darauf nicht weiter ein, viel wichtiger ist ihm in den folgenden Kapiteln, zu lernen, Gott im Alltag zu entdecken. Als Botschaft, Ermutigung, Ereignis.

 

 

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Ich möchte dich ermutigen, hinter die Fassade der Müdigkeit und Lustlosigkeit zu schauen. Aufzuhören, dich selbst zu beschimpfen, weil es nicht besser, glatter und erfolgreicher läuft.
Vielleicht leben in deinem Kopf Lügen, die dich lahmlegen. Alte Sätze, die dich geprägt haben, und noch heute verunsichern. Blöde Kommentare, die seit Jahrzehnten in uns gären und Energien ziehen.
Dann ist es Zeit, diese Räuber hinter sich zu lassen.
Manchmal hilft es schon, sie als Lügner und Diebe deiner Träume zu entlarven und sich zu wünschen, dass sie gehen. Denn Erkenntnis ist oft der erste Schritt zur Veränderung.

aufmerksam, glaubhaft

Andacht: Offen sein für Gottes Reden

Die Andacht eignet sich als Vorbereitung auf eine Predigt. Die Gottesdienstbesucher werden eingeladen, sich einzustimmen und auf den Gottesdienst einzulassen. Zu Beginn wird die Motivation geklärt, warum man eigentlich in der Kirche ist – aus Gründen der Tradition? Um schöne Musik zu hören? Damit der Pastor genau das sagt, was ich heute hören will?
Der Blick wird von der eigenen Befindlichkeit gelöst und in einen geöffneten Horizont geleitet – nach dem „Ankommen“ folgt das „Sich öffnen“, das in „Staunen und Stille“ mündet.

Die Lieder stammen entweder aus „Feiern & Loben – Die Gemeindelieder“
Hänssler Verlag / Bundes-Verlag / Oncken Verlag 2003
oder sind moderne Worship-Songs

Lied „Holy Spirit, you are welcome here“
oder Gesangbuch Lied 333 „Herr, ich komme zu dir“

Eingangsfrage:
Was tue ich hier?

Bin ich hier, weil der Gottesdienst am Sonntag zum Pflichtprogramm gehört?
Bin ich hier, weil ich etwas erwarte? Was könnte es sein, das ich mir erhoffe?
Gute Gedanken aus der Predigt? Schöne Musik? Unterhalten werden?
Was ist, wenn Gott etwas ganz anderes vorhat – mit der nächsten Stunde, mit der Botschaft, mit mir, mit uns?
Bin ich bereit, meine Aufmerksamkeit von mir weg auf Gott zu richten und zu warten, dass er mir entgegen kommt?

„Menschen, die mit Jesus rechnen, kommen immer in vorbereitete Verhältnisse.“
Paul Deitenbeck

Lied „Sei du der Mittelpunkt in meinem Leben“
oder Gesangbuch Lied 361 „Ich vergesse, was hinter mir liegt“

Ankommen
Ich bin hier.
Ich bin hier richtig.
Ich bin hier und lasse alles andere draußen.

„Viel zu lange schon sind wir in einem fremden Land gewesen. Jetzt aber lädt Gott Sie ein, nach Hause zu kommen. Dort, wo man fröhlich ist und wo der Frieden wohnt.“
Richard J. Foster

„Ich habe das Bild eines Gottes mit ausgebreiteten Armen vor mir, der auf mich wartet, bei dem ich willkommen bin.“
Gloria Chisholm

„Liebe ist die Antwort des Herzens auf die überwältigende Güte Gottes. Also kommen Sie einfach in ungeschönter Ehrlichkeit zu ihm und reden Sie mit ihm.“
Richard J. Foster

Lied „Heiliger Geist“ oder „Here I am to worship“ oder „Vater ich komme jetzt zu dir“
oder Gesangbuch Lied 34 (Kanon) „Wir sind hier zusammen“

Sich öffnen und aufnehmen, was der Heilige Geist mir zeigen will
Ich bin gespannt.
Ich erwarte nichts, ich warte. Auf ein Zeichen von dem, der mir entgegen kommt.
Auf ein Zeichen von dem, der hier anwesend ist und mich berührt.
Auf eine Botschaft, die für mich bestimmt ist.

„Beten macht das Herz weit, bis es so groß ist, dass es Gottes Geschenk, nämlich ihn selbst, in sich aufnehmen kann.“
(Agnes Gonxha Bojaxhiu) Mutter Teresa

„Lasst euch von Gott erneuern. So entsprecht ihr immer mehr dem Bild, nach dem Gott euch geschaffen hat.“
Kolosser 3, 10

„Wenn Menschen ehrlich werden, wird Gott wirklich der Herr. Wenn Menschen hören, redet Gott. Wenn Menschen gehorchen, geschehen Wunder.
Wenn wir Gottes Wort hören und Gottes Werke tun, dann wird unser ganzes Leben ein nie endendes Erntedankfest.“
Friedrich von Bodelschwingh

Lied „Mein Gott ist größer“
oder Gesangbuch Lied 3 „Dir, Gott, sei die Ehre“

Staunen, Still sein
Gott ist hier. Ich staune über seine Gegenwart. Ich freue mich, dass er da ist.
Er erreicht mich. Ich genieße es.
Ich schweige und bete.

„Gebet ist nicht, dass wir Gott mit unseren Bitten bestürmen, sondern dass wir in Einklang kommen mit Gott.“
Oswald Chambers

„Der Glaube kommt allein aus dem Hören der Botschaft; die Botschaft aber gibt uns Christus.“
Römer 10, 17

Stilles Gebet

> Überleitung zur Predigt