aufmerksam, glaubhaft

Zwischen den Sternen unterwegs

„Auf dem Mond fühlte ich die überwältigende Präsenz Gottes.
Ich spürte seinen Geist viel näher als ich das je auf Erden gefühlt habe, unmittelbar neben mir – es war umwerfend.
Auf dem Mond wurde mir die unermessliche Macht Gottes
und seines Sohnes kristallklar.

Es ist wichtiger, dass Jesus Christus seinen Fuß auf die Erde setzte,
als der Mensch den Seinen auf den Mond.“

James Benson Irwin, US-amerikanischer Astronaut und Pilot der Mondlandefähre auf der Apollo-15-Mission
aufmerksam, glaubhaft

Die Kraft des Wartens

Am Freitagmorgen spielte mein Kopf bereits im Halbschlaf das Lied „Es liegt Kraft in dem Warten auf den Herrn“ ab. Es ist eigentlich kein Lied, das ich regelmäßig höre oder singe, insofern schaute ich kurz nach dem Aufstehen erstmal im Internet nach, um heraus zu finden, wie der Text nochmal hieß und was mir diese Morgenbotschaft sagen wollte.
In der Küche zeigte als nächstes ein Blick auf den tagesaktuellen Kunstkalender Frauen, die an einem milden Abend in Dänemark in den Dünen sitzen und wartend über´s Meer schauen.
Danke, Gott, ich habe die Botschaft schon vor Wochen geschnallt, und dennoch versuche ich, neben dem Warten meine Zukunft wenigstens teilweise voran zu bringen. Was völlig in Ordnung ist, solange ich Gottes Tempo von 2 km/h anerkenne und damit in Frieden lebe, denke ich.

Warten – eine höchst unbeliebte Tätigkeit, die sich sinnlos und nach Nichtstun anfühlt.
Und doch erleben wir immer wieder, dass wir wissen wollen, wie es weitergeht und was Gott für unsere Zukunft vorbereitet hat. Wenn wir den Plan bloß kennen würden, dann würden wir ihn auch umsetzen können! Und dennoch mutet uns Gott regelmäßig neu zu, auf ihn und sein Reden zu warten. Manchmal können wir das gut aushalten, so wie ich im Moment. Manchmal zerreißt es uns fast, so wie eine Freundin in einer jahrelangen Ehekrise.
Letzte Woche im Gebetskreis waren wir uns einig, dass in scheinbaren Stillstands-Zeiten oft besonders viel passiert. Eben nicht an der Oberfläche als Ereignisse oder Erfolge, sondern unterirdisch in unserem Denken und Fühlen. Hier habe ich schon einmal darüber geschrieben: Leerstellen bedeuten manchmal Fülle
Trotzdem braucht es jedes Mal wieder eine Menge Vertrauen, dass Gott uns nicht auf´s Abstellgleis geschoben hat, sondern dass er im Hintergrund aktiv ist: In unserem Herzen, in unseren Mitmenschen, an dem Ort, den er für uns vorbereitet.
Gleichzeitig sollen wir nicht grundsätzlich passiv abwarten und uns in fünf Jahren die Spinnweben vom Gesicht wischen, weil wir irgendwie dachten, das mit dem Warten sei immer die passende Entscheidung. Nein, wir sind für unser Leben selbst verantwortlich – wenn wir warten, dann deshalb, weil Gott uns deutlich gemacht hat, dass Warten eine aktive Tätigkeit und ein waches Vertrauen ist, wozu wir genau jetzt aufgefordert werden.

»Gott wird nicht müde, nie verliert er den Mut, bis er auf der ganzen Erde für Gerechtigkeit gesorgt hat.
Selbst die Bewohner der Inseln und der fernen Küsten warten auf seine Weisung.«
Jesaja Kapitel 42, Vers 4

Jesus sagt: »Ihr sollt so leben wie Diener, die darauf warten, dass ihr Herr von einer Hochzeit zurückkommt.
Seid wie sie dienstbereit und achtet darauf, dass eure Lampen brennen. Wenn ihr Herr zurückkommt und klopft, können sie ihm schnell öffnen.«
Lukas Kapitel 12, Vers 35

»Wir alle aber warten auf den neuen Himmel und die neue Erde, die Gott uns zugesagt hat. Wir warten auf diese neue Welt, in der endlich Gerechtigkeit herrscht.«
2. Brief des Petrus Kapitel 3, Vers 13

Und im Original: Everlasting God

aufmerksam, glaubhaft

Eine Minute später wäre alles vorbei gewesen!

Juhu: Über dreißig Grad Außentemperatur, Samstag Kirche putzen, Sonntag arbeiten, was kann es Besseres geben?!
Auf das Wochenende habe ich mich trotz Himmelfahrt nicht gefreut, aber wir sind ja erwachsen und tun, was die Pflicht verlangt. So fuhr ich gestern artig in die Kirche, um dort meine Putzpflicht als Mitglied abzuleisten. Immerhin besitzt die Gemeinde im Keller einen krass ausgestatteten Putzraum, sodass ich wie ein Profi mit dem Kärcher-Staubsauger durch die Räume sausen kann. Mein Team hatte sich komplett weggetauscht, sodass ich gar nicht wusste, wer nun eigentlich als Ersatz putzt und wann und überhaupt.
Entsprechend lag ich Gott auf dem Weg in die Kirche mit diversen Bitten in den Ohren, und dann fiel mir ein, dass ich ja mal in den Dank-Modus wechseln könnte. Also lief ich dankend die letzten Schritte durch die Hitze und lobte Gott für alles mögliche, unter anderem dafür, dass ich bestimmt gleich irgendwelche netten Menschen treffen würde. Dann überlegte ich, welche der Türen wohl offen wäre. Normalerweise hätte ich direkt die Tür im Hinterhof angesteuert, aber diesmal dachte ich, ich könnte es ja der Wahrscheinlichkeit zum Trotz vorne probieren. Schließlich ist in der Gemeinde zwischen Bandprobe, Kinder-Aktions-Tag und Putzdienst samstags jede Menge los.
Vor mir öffnete sich eine inoffizielle Vordertür und ein Ehepaar kam heraus.
Ich: „Moin, komme ich durch das Treppenhaus auch in die Gemeinde? Ich will nämlich putzen.“
Die beiden schauten sich und mich perplex an: „Hier ist heute niemand! Es wurde extra eine Verbindungstür offen gelassen, damit wir beide rein und rauskommen. Sonst ist alles zu, alle sind unterwegs! Wärst du nur eine Minute später gekommen, hättest du vor verschlossenen Türen gestanden!“
Ich, heiter: „Ach, kein Problem, ich habe Gott eben dafür gedankt, dass ich gleich nette Leute treffe. Na also, da seid ihr ja, und ich bin da, dann kann ich doch gleich loslegen.“
Sie, drängend: „Aber wenn du eine Minute später gekommen wärst, wären wir weg gewesen und du wärst nicht reingekommen!“
Ich: „Ja, das war eine Gebetserhörung! Eben noch gebetet, schon erfüllt, ist doch wunderbar!“
Die beiden schauten mich nur sprachlos an.
Sie, ratlos: „Aber eine Minute später, und aus dem Putzen wäre nichts geworden…“
Ich strahlte sie an: „Gebetserhörung, sag ich doch.“
Sie, etwas entkräftet: „Wir haben jedenfalls auch geputzt, und es ist nur noch ein Bereich über, der gereinigt werden muss…“
Ich: „Wunderbar, dann ist das ja mein Job. Schönes Wochenende noch!“
Die beiden waren immer noch sprachlos: Nur eine Minute später…. und es wäre nichts aus meinem Einsatz geworden, ich hätte zurückfahren müssen.

Tja, aber Gott weiß ja, was er tut: Ich hatte keinen Bock, wirklich fit war ich durch die plötzliche Hitze auch nicht, trotzdem war ich artig in die Bahn gestiegen und zur Kirche gefahren.
Dann ist es doch nur fair, dass Gott sich darum kümmert, dass alles, was außerhalb meiner Hand liegt, hinhaut und ich meiner Pflicht nachkommen kann, oder?
Na also. Warum sollte er so gemein sein, wenn ich meine Freizeit opfere, mich dann auf die Fresse fallen zu lassen? Neee, das mit der perfekten Minute war von göttlicher Hand exakt getaktet.

aufmerksam, glaubhaft

Mein Leben im Kaninchenstall: Warum akzeptieren wir enge Grenzen?

In unserem Alltag sind wir MeisterInnen darin, uns abzufinden:
Wir finden uns ab mit unserem Aussehen, mit unseren Beziehungen, mit unserem Gehalt, mit unseren Familien. Und damit finden wir uns ab mit Einschränkungen und Grenzen und nennen das Ganze „Ist wie´s ist.“ In vielen Fällen ist Kapitulation sinnvoll, damit wir uns nicht täglich an unerreichbaren Zielen und unserem Versagen auf dem Weg dorthin aufreiben.
Aber warum finden wir es normal und gesund, von Gott nichts mehr zu erwarten?
Warum dödeln in unseren Kirchen alle ziellos vor sich hin?
Warum glauben wir das, was wir immer schon geglaubt haben? Oder lassen unsere Beziehung zu Gott sanft einschlafen, nur um uns selbst gelegentlich zu versichern, dass wir immerhin noch „höhere moralische Ansprüche als die anderen“ haben? Frei nach dem Motto „Gott ist mir egal, aber wenigstens schlage ich meine Frau nicht und betrüge nicht bei der Steuererklärung.“
Warum glauben wir, ein kraftvolles Gebetsleben wäre „was für Spinner“?
Warum glauben wir, die Power des Heiligen Geistes wäre „nur etwas für Ausgeflippte“?
Kurz: Warum geben wir uns mit einem Leben grau-in-grau zufrieden? Und wenn schon der Alltag ist, wie er ist: Warum leben wir dann unsere Beziehung zu Gott nicht kraftvoll und hoffnungsvoll? Warum machen wir es uns im Kaninchenstall gemütlich und versichern uns und allen anderen stark gerupften Karnickeln im Gedränge um uns, dass unser Leben so aussehen soll?

Ich bin mir todsicher, dass Gott mit uns allen etwas Größeres vorhat. Mit dem Leben von uns allen, mit den verschnarchten und aussterbenden Kirchen, mit unseren Familien, mit unseren Arbeitsplätzen. Hallo, für so ein ödes Leben wie unseres hätte Jesus sich doch nie kreuzigen lassen und den ganzen Stress mit dem Sterben und Auferstehen durchgezogen! Niemals hätte er gesagt:
„So Leute, das waren wirklich drei heftige Tage, mit Intrigen und Verhören, Folter und Todesangst und stundenlangem Sterben und Trip in die Hölle und zurück. Ich habe die Herausforderung angenommen, stellvertretend für jeden Dreck in eurem Leben zu sterben, jetzt bin ich auferstanden – dann lasst uns mal schön zurück in ein farbloses, enges Leben gehen!“
Natürlich hat Gott etwas Größeres, Bunteres, Kraftvolleres, Gesünderes und Fröhlicheres mit uns vor als diese enttäuschende Darbietung, die wir momentan „Leben“ nennen und mit der wir uns abgefunden haben!

Wie können wir Gott als Ursprung unseres Lebens hier und heute mehr Raum geben? Wie möchte er uns verwandeln und aus engen Denkmustern befreien?
– Welches Unkraut möchte Gott aus deinem Herzen und deinem Leben reißen? Was möchtest du selbst loswerden? Womit soll Gott dich stattdessen füllen?

– Wo glaubst du, dass erstmal das Chaos geordnet werden muss, bevor dein „echtes“ Leben endlich beginnen kann? Gott ist der allmächtige Chaos-Bändiger. Und lässt viel Gutes aus dem scheinbaren Durcheinander wachsen. Versteckst du dich vielleicht hinter der Ausrede, zuerst „innerlich aufräumen“ zu wollen, bevor Gott dich verändern und als Segen benutzen kann? An welchem Punkt möchtest du Gott dein Vertrauen schenken, dass er am besten weiß, wie dein Leben gelingt? Wo lässt du dich herausfordern, statt auszuweichen?

– Im Paradies war die Schlange unterwegs und hat die Harmonie zwischen Gott und Mensch mit Lügen zerstört. Welchen Lügen glaubst du? Was treibt dich weg von Gott? Was gehört in deiner Seele entlarvt und entmachtet, damit Gott sich heilsam in dir entfalten kann?

– Vielleicht herrscht in dir auch einfach nur Leere. Entweder, weil du mit Gott und Glauben nichts anfangen kannst und auf der Suche nach etwas bist, das dich im Innersten befriedigt. Oder du hast Gott aufgegeben und bist seit einiger Zeit planlos in deinem Alltag unterwegs. Zeige Gott deine Leere und bitte ihn, sie mit dem aufzufüllen, was du heute und hier am meisten brauchst.

– Wenn du dein Leben eigentlich ganz in Ordnung, aber etwas langweilig findest: Bitte Gott um Sehnsucht. Bitte Gott, dass er dein Herz öffnet und dir begegnet. Bitte Gott, dass er durch den Heiligen Geist in dir wirkt und dich von Innen heraus erneuert. Dir die Augen öffnet, dich Neues entdecken lässt, dich Spannendes hören lässt, dich Herausforderndes spüren lässt.

„Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Furcht gegeben, sondern einen Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.“ 2. Korinther 1, 7

Buchtipp:
Wer sich nach mehr Freude und einem Glauben, der im Alltag praktisch wird, sehnt, schaue sich gern mein Mitmach-Buch „Wo die Freude wohnt“ an. Kreative Ideen, Gebete, Reflexionsübungen laden in die Räume der „Villa der Freude“ ein, wo mit Körper und Seele Gott erlebt werden kann.

aufmerksam, glaubhaft

Sprung über den Tellerrand: Tschüß öder Gottesdienst, hallo Power am Sonntagmorgen!

Wer seit Jahrzehnten Mitglied in der gleichen Kirchengemeinde ist, ist dort fest verwurzelt. Aber nicht jedeR ist glücklich mit der Situation vor Ort: Die einen hadern mit den Traditionen, die anderen mit internen Konflikten, die nächsten mit betonierten Moralvorstellungen und die übernächsten mit der fehlenden Mitbestimmung. Je nach Konfession (evangelisch, katholisch, freikirchlich) und Ort (Großstadt, Kleinstadt, Dorf) sind die Gründe der Unzufriedenheit ganz verschieden.
Als aktives Mitglied einer Freikirche fühlte ich mich lange wohl, bis ich mich schleichend immer mehr entfremdete. Mir fehlte frischer Wind, neue Kontakte, ein gemeinsam geteilter Alltag, Tiefgang in der Predigt. Kurz: Die Wurzeln meines „Gemeindebaums“ wurden von Maden durchlöchert und die Baumkrone warf immer mehr Blätter ab. So schaute ich mich in der christlichen Szene nach einer neuen Heimat um und wurde, Gott sei Dank, schnell fündig.

Neulich kam das Gespräch auf meinen Gemeindewechsel und wieder einmal wurden die Augen groß, als ich erneut erklärte, dass ich nicht einfach in eine andere Gemeinde (innerhalb des gleichen Verbands) gehe, sondern stattdessen Mitglied in einer anderen Freikirche wurde. Das war keine Absicht, ich finde die Baptisten weiterhin gut und wünschen ihnen von Herzen Gottes Segen. Natürlich habe ich mir die Entscheidung nicht leicht gemacht, aber nach 18 Monaten des „Keine-Lust-auf-Gottesdienst-und-Hauskreis-habens“ war klar, dass meinem Glauben und meiner Seele der Frust nicht gut tut. Und dass nach zwölf Jahren in der gleichen Gemeinde dringend eine Neuausrichtung dran war. Nicht einfach nur in irgendeine andere Kirche, sondern in eine andere Form der Spiritualität. Hätte ich den gleichen Kram in grün statt blau haben wollen, hätte ich mich nicht auf die Suche nach einer tieferen Dimension des Glaubens machen brauchen.

An der Stelle frage ich mich:
Warum sind so viele Menschen in ihren Kirchen unzufrieden und bleiben dennoch dort?
Weil sie Angst haben, andere mit ihrem Weggang zu verletzen?
Weil sie glauben, dass Gott es nicht lustig findet, wenn sie das sinkende Schiff verlassen, statt verbissen den kläglichen Rest der örtlichen Gemeinde am Leben halten zu wollen?
Weil sie glauben, sie dürften nicht die Konfession (evangelisch, katholisch, freikirchlich) wechseln, weil sie damit ihrer bisherigen Lebensgeschichte den Rücken kehren?
Weil sie Angst vor der Ablehnung alter Freunde haben, wenn sie „plötzlich in einen anderen Verein“ gehen?
Weil sie meinen, es sei irgendwie unchristlich, die Gemeinde zu wechseln, einfach weil man absolut keinen Bock mehr auf verkrustete Strukturen und Worte statt Taten hat?
Weil die Angst vor Neuem die Hoffnung auf eine bessere Alternative überwiegt?

Ich bin mir sehr sicher, dass es Gott sch***egal ist, zu welcher Konfession wir gehören.
Ich bin mir auch sehr sicher, dass es existenziell wichtig ist, dass wir unseren Glauben ernähren:
Durch kraftvolle Predigten und weise Bücher, durch inspirierende Vorbilder, durch ermutigende und kritische Gemeinschaft mit anderen Christen. Wer keine Lust mehr auf die eigene Gemeinde hat und dennoch nichts ändert, bietet den Angriffen dunkler Mächte den idealen Nährboden. Als ChristInnen sind wir sowieso die Minderheit in dieser Welt, warum sollten wir uns durch einen erschlafften Glauben und fehlende Unterstützung anderer ChristInnen selbst schwächen?
In meiner neuen Gemeinde habe ich das erste Mal seit sehr langer Zeit den Eindruck, dass es viel zu lernen und zu erleben gibt.
Es gibt Menschen, die beten mit einer Kraft und Intensität, wie ich sie noch nie erlebt habe. Ich lerne Menschen kennen, die eine Tiefe in ihrer Beziehung zu Gott haben, die mich stark beeindruckt. Mit mir selbst passieren mitten im Gottesdienst Dinge, die mir völlig neu sind und als ermutigendes Geschenk für den Alltag wirken. Ich schreibe nach vielen Jahren wieder die Predigten mit, einfach weil es sich endlich wieder lohnt (neulich saßen wir zu dritt neben einander und kritzelten alle, was das Zeug hielt). Ich höre, spüre und sehe Gott so umfassend, wie noch nie zuvor. Und merke dennoch ständig, wie viel intensiver mein Glaube noch werden kann.
Warum sollten wir auf Gottes tiefgreifendes Wirken in unserem Leben und handfeste Vorbilder verzichten, wenn wir dazu einfach nur die Gemeinde wechseln brauchen?

Ich frage ganz ernsthaft: Warum sollten wir uns mit einer ermüdeten, genervten Beziehung zur Ortsgemeinde und einem verwaschenen, distanzierten Blick auf Gott zufrieden geben?

Warum?

aufmerksam, glaubhaft

Welken Blumen und falschen Worten zum Trotz: Wenn Gott zu uns spricht

Beim „Malen mit Gebet“ erlebten wir gleich am Anfang, wie Gott wirkt:
Die Organisatorin des Treffens bringt sonst immer Blumen mit, ob nun einfach als Deko oder als Motiv zum Malen. An diesem Samstag hatte sie noch nicht einmal etwas zum Frühstücken im Haus, daher war klar, dass Blumen gerade völlig nachrangig sind.
Vor Ort fanden wir dann auf dem Flügel einen sieben Tage alten Tulpenstrauß. Er sah entsprechend entblättert aus, trotzdem rettete ich einige Exemplare und trug sie zu meinem Maltisch. Nicht nur ich hielt die zerbrechliche Schönheit der verwelkenden Tulpen fest, auch die anderen Künstlerinnen malten die Reste der Blumen. Jede auf ganz eigene Weise. Dass wir alle mit dem gleichen Motiv in den Maltag starten, ist noch nie mit frischen Blumen passiert. Und Gottes Botschaft, die wir im Austausch miteinander darin entdeckten: „Kümmert euch nicht um Kleinigkeiten und sorgt euch nicht darum, ob etwas fehlt. Ihr werdet von allem genug haben!“

Ich bin wahnsinnig schlecht darin, die Bibel korrekt zu zitieren. Meistens fange ich an mit: „Also, ich kenne einen wunderschönen Vers, der steht irgendwo…. in Jeremia. Oder Jesaja.“ Meistens kann ich dann zumindest den Vers korrekt auswendig, aber wie mir angesichts meines Bild von den verwelkten Tulpen aufging: Manchmal vertüdel ich sogar in sehr kurzen Sätzen wichtige Worte. Naja.
Wie ich heute, als ich den Blogartikel schreibe, feststelle: Es heißt nicht „Mein Wort ist in den Schwachen mächtig“ sondern „Meine Kraft ist in den Schwachen mächtig“. Ähem. So oder so stammt es aus dem zweiten Brief an die Korinther in Kapitel 12, Vers 9.
Aber auch, wenn ich mir selbst simple Verse nicht akkurat merken kann, vertraue ich darauf: „Sein (Gottes) Wort ist die Kraft, die das Weltall zusammenhält.“ (Brief an die Herbräer, Kapitel 1, Vers 3)

Der Hintergrund meines Bildes, mit Buntstiften und Tusche angefertigt, stammt hierher.

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Beten: Wie geht das eigentlich?

Neulich telefonierte ich mit einer Freundin, und wir kamen auf das Thema „Gebet“. Sie glaubt nicht an Gott und schien sich bisher auch überhaupt nicht dafür zu interessieren, wie ich meine Beziehung zu Gott praktisch im Alltag lebe. Aber jetzt stellte sie Fragen, und da sich bestimmt andere Menschen ähnliche Fragen stellen, möchte ich sie heute beantworten. Dabei hangle ich mich an den W-Fragen entlang: Wer, wo, wie, was, wann, wozu und so weiter.

Wer kann beten?
Gott ist nicht der Chef eines exklusiven Clubs, bei dem man Mitglied sein muss. Beten können alle, egal, ob sie überhaupt an Gott glauben, oder nicht. Für Gott zählt nur, dass wir uns an ihn wenden. Völlig egal, wenn wir seit Jahrzehnten nicht gebetet haben oder überhaupt noch nie, er ist immer an uns interessiert.

Wo können wir beten?
Zum Beten ist keine Kirche nötig. Wir können im Bett beten, auf dem Klo, im Bus, bei der Arbeit, überall – völlig egal.

Wie beten wir?
In Gedanken formulieren wir, was wir Gott sagen wollen: Wofür wir dankbar sind, was wir brauchen, wovor wir Angst haben, welche Hilfe wir uns wünschen. Wenn wir allein sind, können wir diese Gedanken laut aussprechen. Wenn wir mit anderen Menschen zusammen sind, reicht es, sie zu denken.
Wenn ich morgens U-Bahn fahre, bete ich im Stillen für die Menschen, die mir den Tag über begegnen und für meine Arbeit. Einmal saß mir ein farbiger Mann gegenüber, während ich innerlich betete, und spürte mein Gebet. Er fragte mich, ob ich an Gott glaube, und gab mir einen guten Gedanken mit auf den Weg. Krass, oder? Gebet bewegt Gott und die Welt, auch wenn es nur in unserem Kopf passiert.
Auch, wenn wir christliche Lieder singen, ist das eine Art Gebet.
Wer mag, kann Bibelverse auswendig lernen, wie den Psalm 23 oder das „Vater unser“. Das hilft in den Momenten, wenn wir zu müde, zu ängstlich oder zu verwirrt sind, um einen klaren Gedanken fassen zu können. Dann wirkt das Gebet wie eine Art beruhigender Meditation, die uns von Sorgen ablenkt und unseren Blick auf Gott fokussiert.

Was beten wir?
Wir können für jeden Bereich unseres Lebens beten: Beziehungen, Arbeit, Geld, Zukunftsfragen. Wir können Gott um Hilfe bitten, um einen klugen Hinweis, wir können ihm danken oder einfach beschreiben, wir wir uns fühlen.
Wenn wir gemeinsam mit anderen beten, tauschen wir uns vorher aus. Wir erzählen, was in unserem Leben gerade los ist, was uns freut, ärgert oder Sorgen bereitet. Alle in der Runde erzählen von sich, dann schließen wir die Augen und werden einen Moment still, um uns auf Gott zu konzentrieren und alle Ablenkungen auszublenden. Wenn wir für andere Menschen beten, tun wir das laut, damit sie unserem Gebet inhaltlich folgen und es im eigenen Herzen unterstützen können. Im Gebet versuchen wir uns auf das zu konzentrieren, was wir dieser Person aufgrund ihrer aktuellen Situation wünschen. Alle Interessen unseres Egos klammern wir aus und erzählen Gott, was wir uns wünschen, was er im Leben dieser Person tun soll. Christen nennen das „segnen“.
Das Gebet für andere ist immer positiv! Selbst, wenn eine Person gemobbt wird, beten wir nur dafür, dass sich der Konflikt bald auflöst und die gemeinen Personen erkennen, wie unfair ihr Verhalten ist. Im Gebet wird niemals etwas Böses ausgesprochen oder anderen gewünscht.

Wann beten wir?
Morgens beim Frühstück oder auf dem Weg zur Arbeit beten wir, um entspannt und konzentriert in den Tag zu starten. Wir wünschen unseren Kolleginnen, Kundinnen, Vorgesetzten alles denkbare Gute. Wir bitten Gott um Weisheit, damit wir kluge Entscheidungen treffen. Wir bitten ihn um Fairness und innere Ruhe in Konflikten. Wir können auch mitten in einer Teambesprechung beten oder in einer Gehaltsverhandlung. Den ganzen Tag über können wir uns immer wieder an ihn wenden oder gedanklich kurz durchschnaufen.
Abends danken wir Gott beim Abendessen oder im Bett für alle Momente, in denen er uns gehört und geholfen hat.

Wozu beten wir?
Kurz gesagt: Weil Gott allmächtig ist und wir nicht. Weil unser Blickfeld oft so begrenzt ist und Gott den absoluten Überblick hat, immer und überall. Weil er weiß, wie sich knifflige Situationen am Besten lösen lassen. Weil er weiß, was für uns das Richtige ist, auch wenn wir noch komplett auf dem Egotrip unterwegs sind. Weil sich unsere Ängste vor Gott beruhigen, wenn wir sie ihm hinhalten. Weil täglich so wahnsinnig viel Gutes passiert, das einfach kein Zufall sein kann: Es ist Gottes sichtbare Liebe in unserem Leben.

Zu wem beten wir?
Christen glauben, dass Gott eine Person als drei Varianten ist: Gott, Jesus und Heiliger Geist. Wenn wir beten, ist es für Gott völlig egal, ob wir ihn ansprechen oder Jesus oder den Heiligen Geist. Aber wir selbst haben unterschiedliche Bedürfnisse: Zu Gott beten viele, wenn es um kraftvolle Entscheidungen und mächtiges Eingreifen geht. Zu Jesus beten Menschen eher, wenn sie Trost suchen, ängstlich sind, sich schwach fühlen. Und der Heilige Geist wird meistens angesprochen, wenn wir uns übernatürliches Wirken wünschen: Veränderungen im Herzen von uns selbst und anderen.
Das sind allerdings nur Beispiele, jeder kann sich mit jedem Anliegen sowohl an Gott als auch an Jesus Christus und den Heiligen Geist wenden.

Warum beenden wir Gebete mit „Amen“?
„Amen“ bedeutet so viel wie „So sei es!“ Es ist eine Unterstreichung und Verstärkung dessen, was wir vorher gebetet haben. Wenn andere Menschen zu unserem Gebet „Amen“ sagen, bedeutet das „Ich bin deiner Meinung! Ich schließe mich deinem Gebet an!“ In Afrika und Amerika rufen viele, die einer betenden Person zuhören, zwischen durch „Amen!“ und „Hallelujah!“, um sie anzufeuern und zu unterstützen. Eine Art Cheerleading für Gott und die Menschen, für die wir beten.

aufmerksam, glaubhaft

Da kann man nichts machen? Da kann man beten!

Zu Weihnachten habe ich ein besonderes Geschenk gestaltet. Schon lange vorher habe ich den passenden Inhalt mehrfach überdacht. Ich habe mich um ein individuelles, selbstgemachtes Äußeres des Geschenks bemüht. Ich habe versucht, dass die Verpackung Lust auf das Innere macht.
Nun habe ich das Geschenk aus der Hand gegeben. Ich weiß nicht, wie es ankam. Ob es schon benutzt wurde. Wie die erste Reaktion darauf war. Ob es direkt wieder weg gelegt wurde oder stückweise immer mehr im Alltag zum Begleiter wird. Das liegt alles nicht in meiner Hand, auch wenn ich mir von Herzen wünsche, dass dieses Geschenk einen wertvollen Einfluss gewinnt.
Jetzt könnte ich traurig werden, weil ich nicht weiß, ob all meine guten Gedanken und Wünsche rund um dieses Geschenk ihr Ende in einer Schublade finden, weil die Person das Geschenk unbeachtet weglegt. Und ich daran nichts ändern kann.
Oder ich kann darauf vertrauen, dass Gott mich bei der Gestaltung des Geschenks geführt hat und die beschenkte Person weiter begleiten wird. Auch, wenn sie davon nichts ahnt. Ich kann beten, dass mein Geschenk ausprobiert wird, mehrfach eine zweite Chance erhält und eines Tages wirklich zum Freund wird.
Es liegt nicht in meiner Hand. Aber alles, ALLES, was nicht in meiner Hand liegt, liegt automatisch in Gottes Hand.
Ist das nicht wunderbar? Auf dieser Welt kann nichts verloren gehen, weil Gott letztlich der ist, der den Überblick behält.
Egal, wie verloren wir uns fühlen, wie sehr in der Schwebe oder über dem Abgrund. Egal, wie weit weg Gott sich anfühlt: Es gibt nichts, NICHTS, was außerhalb seines Einflussbereichs läge.

„Suche Frieden und jage ihm nach!“ ist die Jahreslosung für 2019 aus Psalm 34,15.
Frieden darin zu finden, dass alles in Gottes Hand liegt und es nichts gibt, was außerhalb seiner Möglichkeiten liegt, finde ich einen guten Anfang für das neue Jahr.

aufmerksam, feminin, glaubhaft

Buchempfehlung: „Das wilde Herz der Ehe“ von Stacy und John Eldredge

Als Warnung vorab: Dieses Buch ist das mit Abstand beste Buch über gesunde und glückliche Ehen, das ich jemals gelesen habe. Wirklich. Und es ist eins der besten christlichen Bücher, das ich in den letzten Jahren in der Hand hatte. Garantiert.
Wenn ich also untypischer Weise sehr leidenschaftlich dieses Buch empfehle, liegt es daran, dass es mich absolut überzeugt hat. Und das kommt bei mir sehr selten vor.
Den Inhalt des Ratgebers in wenigen Sätzen verständlich und umfassend darzustellen, finde ich in diesem Fall sehr schwierig. Daher möchte ich einzelne Zitate für sich sprechen lassen:

„Mir wird bewusst, dass ich meiner Ehe ähnlich begegne wie meiner Gesundheit. Ich tue nur das Nötigste und hoffe, mit meiner Unvernunft und meinen Versäumnissen davon zu kommen, indem ich hier und da ein wenig Kommunikation und Romantik einstreue, so wie ich als eine Art Lebensversicherung ab und zu Vitaminpillen schlucke.“

„Und nun bedenken Sie Folgendes: Die Ehe ist der Zufluchtsort des Herzens.
Ihnen wurde das Herz eines anderen Menschen anvertraut. Egal, welche Mission Ihr Leben sonst noch hat – dieses Herz zu lieben und zu schützen, gehört zu Ihren größten Aufgaben.
Die Ehe beinhaltet das Privileg und die Ehre, dem Herzen eines anderen Menschen so nahe zu sein, wie man es überhaupt nur sein kann. Niemand sonst bekommt die Gelegenheit, so vertraut zusammen zu leben wie Mann und Frau in der Ehe. (…) Niemand übt einen größeren Einfluss auf die Seele Ihres Ehepartners aus als Sie. Niemand hat einen offeneren Zugang zum Herzen Ihres Ehepartners als Sie. Das ist eine ungeheure Ehre.“

„Verheiratet zu sein kostet Sie alles. Tränen. Schlaflose Nächte. Unglaubliche Verletzungen und Opfer. Die Ehe wird Sie dazu veranlassen, Ihr Herz und Ihre Seele, Ihre Sehnsüchte und Ihren Charakter genauestens unter die Lupe zu nehmen. Das tut weh. Das ist nicht leicht. Aber das wissen Sie ja bereits!
Natürlich kostet es uns alles, wenn wir lieben – denken Sie nur an das Kreuz. Doch die Liebe ist es immer wert.
Wir alle wissen, dass es schwer ist zu lieben. Die Ehe ist hart. Sie ist hart, weil sie angefeindet wird. Der Teufel hasst die Ehe. Er hasst das wunderschöne Bild von Jesus und seiner Braut, für das die Ehe steht. Er hasst die Liebe und das Leben und alles Schöne. Die Welt hasst die Ehe. Sie hasst Einheit und Treue und Ausschließlichkeit. Und auch unsere menschliche Natur ist in dieser Sache nicht unser Verbündeter – sie rebelliert dagegen, dass wir etwas anderes höher stellen sollen als uns selbst. Unsere menschliche Natur stirbt nur ungern.
Da haben Sie´s: Wir leben in einer großartigen Liebesgeschichte, die inmitten kriegerischer Auseinandersetzungen spielt. Wir brauchen einander – unbedingt.“

„Der erste große Schock der Ehe besteht darin zu entdecken, wie hart sie ist. Der zweite Schock folgt dem ersten meist auf dem Fuß: Beide Ehepartner sind ein ansehnlicher Scherbenhaufen. Warum muss er sich ständig verteidigen? Warum hat sie zu anderen Zeiten Lust auf Sex als er? Warum kann er keine Kritik vertragen? Warum klebt sie so an ihm? Was ist das für eine nur mühevoll unterdrückte Wut? Wo kommt diese Sucht her? Warum redest du nicht mit mir? Wer bist du überhaupt?!“

„Es beginnt damit, dass wir unsere Energie nicht mehr darauf verwenden, den anderen zu verändern (nach dem Motto: „Wenn du dich nur ändern würdest, könnte mein Leben so viel schöner sein!“), sondern Gott fragen: „Wo muss ich mich verändern?“

„So sind wir Menschen. Wir sind alle rissige Gefäße. Wie sandiger Boden. Wenn es ums Glücklichsein geht, ist unsere Seele wie ein Sieb, wie ein Reifen, in dem ein Nagel steckt, wie das Gedächtnis unseres Großvaters. Es scheint, als gäbe es in uns einen Obdachlosen, der mit seinem Einkaufswagen ziellos umher irrt.
Für eine Ehe ist das brutal.
Wir können den tollsten Sex haben, dass die Wände wackeln, aber ich will es am nächsten Morgen gleich wieder so haben. Das eine war gestern. Und was ist heute? Wir können die innigsten Gespräche führen, in denen unsere Seelen tief miteinander verbunden sind, doch Stacy will am nächsten Tag gleich so weitermachen.
Manchmal schaue ich Stacy morgens in die Augen, wenn sie die Küche betritt, und sehe ihre Frage: Ist mit mir alles in Ordnung? Stimmt unsere Beziehung? Und dann denke ich mir: Das gibt´s doch nicht. Wir hatten gestern so einen tollen Abend. Hat das denn überhaupt keine Bedeutung? Was braucht sie denn noch? Es kann einen mürbe machen. Immer noch nicht zufrieden?
Machen wir uns nichts vor: Wir sind unersättlich. In jedem von uns regt sich ein unermessliches Verlangen nach mehr. Eine schmerzliche Leere. Ein nicht enden wollender Hunger. Wenn wir uns nicht dessen bewusst sind und nicht wissen, wie wir damit umgehen sollen, wird unsere Unersättlichkeit großen Schaden anrichten.“

„Satan wird in der Bibel als äußerst aktive Bedrohung eingeschätzt, doch die wenigsten Menschen leben entsprechend. Mal im Ernst, wie viele Ehepaare kennen Sie, die bemerken, was Satan in ihrem Leben anrichtet, und die tatsächlich jeden Tag im Gebet dagegen angehen? Oder auch nur einmal in der Woche? Oder einmal im Monat?
Sie haben einen Feind. Ihre Ehe hat einen Feind.
Und ob Sie es glauben oder nicht, das ist eine gute Nachricht. Denn daraus folgt die Erkenntnis, dass Ihr Ehepartner nicht Ihr Feind ist.
Er ist nicht der Feind. Sie ist nicht der Feind. Wirklich nicht. (…)
Ja, manchmal fühlt es sich so an. Stacy und ich lebten jahrelang mit dem Gefühl ständiger Anklage. Sie „fühlte“ sich von mir angefeindet. Ich „fühlte“ mich von ihr angefeindet. Es war für uns eine ziemlich große Entlastung zu erkenne, dass dieses Gefühl, angeklagt und angefeindet zu werden, eigentlich nicht aus uns herauskam. Es kam von dem, den man nicht ohne Grund den „Ankläger“ nennt (Bibel, Offenbarung Kapitel 12, Vers 10).
Würde man uns zwingen, die „Top 3“ zu nennen, die einer Ehe am meisten weiterhelfen, so würden wir folgende Liste aufstellen:

  1. Finde deine Identität und Sicherheit bei Gott!
  2. Stell dich deiner Zerbrochenheit!
  3. Lerne, die geistlichen Attacken abzuwehren, denen deine Ehe ausgesetzt ist!

Wenn Sie nur diese drei Grundsätze beherzigen und nichts darüber hinaus tun, so werden Sie dennoch staunen, wie viel Freiheit, Liebe und Freude freigesetzt werden.“

So weit die Zitate aus den ersten Kapiteln des Buchs als Auftakt und Einladung, es zu lesen. Es lohnt sich!
Stacy und John Eldredge, „Das wilde Herz der Ehe“, Gerth Medien

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Wenn Gott Gebete hört und handelt

Neulich brauchten wir dringend einen Termin bei einem Spezialisten. Mein Mann sah das Problem zu Beginn deutlich gelassener als ich, aber zehn Tage später fanden wir es beide gleich wichtig und dringend. Nachdem ursprünglich kurzfristige Termine möglich waren, gab es zum Zeitpunkt der Entscheidung nur noch Termine im Januar. In meinen Augen war das viel zu spät, also betete ich: Für ein Datum vor Weihnachten. Am liebsten hätte ich gebetet: „Bitte schenke uns eine Möglichkeit gleich in dieser Woche,“ aber dazu war ich zu hanseatisch-höflich.
Es wurde ein Termin frei, und zwar vor Weihnachten. Nicht in der Woche, in der ich mir am meisten Sorgen machte, sondern vor Weihnachten.
Natürlich bin ich darüber sehr dankbar. Dennoch denke ich: „Marie, wenn du dich darauf verlässt, dass Gott dein Gebet erhört: Warum betest du dann nicht um ein Wunder im Terminkalender, und zwar für MORGEN? Warum die großzügige Frist bis Weihnachten?“
Und die Moral von der Geschicht: Überleg dir, worum du bittest. Gott ist viel großzügiger und (all)mächtiger, als wir meinen. Wir brauchen nicht bescheiden in unseren Gebeten sein und absichtlich kleine Brötchen backen, um Gott nicht zu überfordern mit unseren Wünschen oder Problemen. Was soll für Gott zu groß sein?!