aufmerksam, feminin

Buchempfehlung: „Licht an, Socken aus! Ein erfülltes Sexleben als Basis einer guten Ehe“ von Kevin Leman

Punkt 1: Wer glaubt, dass ich in diesem Artikel Details über Sex schreibe und in Boulevard-Manier „auspacke“, irrt. Dennoch lohnt es sich, weiter zu lesen 😉 .

Punkt 2: Ich kann nur jeder Frau empfehlen, eine Freundin zu haben, die Hebamme ist (oder einen artverwandten Beruf hat). Ich bin mit Alexandra (Name geändert) selbstverständlich NICHT deswegen befreundet, weil sie Hebamme ist, schließlich kennen wir uns aus Studentenzeiten. Aber, im Laufe der Jahre, bin ich immer wieder froh und dankbar, dass ich Alexandra als Freundin und als Fachfrau bezüglich Frauenthemen kenne.
Das besagte Buch entdeckte ich Anfang der Woche in ihrem Bücherregal, durfte es mir ausleihen und habe es seitdem verschlungen.

Nun zum Buch.
Ich berichte darüber, weil ich es als Sachbuch großartig finde.
Und, weil es perfekt beweist, dass es keinen Grund gibt, Christ zu sein und Gott gegen Themen der Sexualität auszuspielen. Nachwievor fehlt uns Christen ein angemessener Umgang mit „heißen Themen“, eins davon ist natürlich Sex. Ich finde es überaus bedauerlich, dass viele Zeitgenossen denken, an Gott zu glauben und prüde zu sein wäre unabdingbar miteinander verknüpft. Wenn ich mich in manchen Kirchen umsehe, scheint der Gedanke auf den ersten Blick nahe zu liegen – aber gut, das ist ein anderes Thema.
Kurz: Mir ist meine Beziehung zu Gott wichtig und ein erfülltes Liebesleben ebenso.
Dass ich mit meiner Sexualität sehr bewusst und sorgsam umgehe, versteht sich als Konsequenz daraus. Persönlicher werde ich an dieser Stelle nicht.

Die Quintessenz des Buches ist:
Nimm dir Zeit für deine Ehefrau, deinen Ehemann,
schätze sie/ihn, unterstütze sie/ihn im Alltag und tu alles, wozu du bereit bist, dass ihr ein Leben lang regelmäßig eine schöne Zeit der Zärtlichkeit und der Erotik habt. Seid kreativ und erweitert euer Repertoire. Lasst es nicht zu Routinen  kommen, überrascht euch gegenseitig, traut euch etwas Neues zu. So lange ihr es liebevoll und respektvoll tut, gibt es keine Grenzen dessen, was man miteinander „tun darf“ oder auch nicht (offenbar in den USA weiterhin ein großes Thema).
Das Buch lockt, fordert auf, ermutigt und informiert.
Gut, es wurde von einem Amerikaner geschrieben und das ist an einigen Stellen deutlich spürbar.
Der ewige Verweis darauf, dass Männer stets mehr Lust haben als Frauen, ist für mich absolut nicht verständlich und in der Beweisführung nicht haltbar, aber sonst hat mir der Autor eine Vielzahl guter Ideen zugetragen.
Auch Themen wie „Das erste Mal“, „Sexualität im Alter“ und ähnliches werden besprochen, der Leserkreis ist bewusst sehr offen gehalten.
Eine herzliche Empfehlung von mir!

 

Das Foto stammt vom „alten Handtuch“

aufmerksam, glaubhaft

Körpergebet hilft, Bibelworte aus dem Kopf ins Herz rutschen lassen

„Manche Menschen verpassen den Himmel nur um fünfundvierzig Zentimeter – die Entfernung zwischen ihrem Kopf und ihrem Herzen.“ sagte die wunderbare Corrie ten Boom.
Ist Glaube eine Frage des Kopfes, die wir durch Verstand und theologische Diskussionen entscheiden können? Mit dem Kopf können wir die Bibel lesen und versuchen zu verstehen, wie Gott zu uns spricht. Vom Herzen aus können wir eine Beziehung zu Gott wachsen lassen. Hier entscheidet sich, ob wir unserem Schöpfer vertrauen. Ob wir glauben, dass er es zutiefst und in aller Konsequenz gut mit uns meint. Dass er uns liebt und uns täglich begleitet, egal, wie neblig die Sicht auf unser Leben manchmal aussieht.

Körpergebete helfen, das trockene Wissen des Kopfs mit den Gefühlen und der Lebenskraft des Herzens zu verbinden.
Körpergebete bringen uns zur Ruhe und helfen, wirklich den Moment zu spüren. Sie lenken uns von Sorgen und Ängsten ab, indem sie die wild flatternden Gedanken mit einer geführten Bewegung verbinden und so beruhigen.

Hier möchte ich ein kurzes, prägnantes Körpergebet teilen, dass sich besonders morgens als Start in den Tag eignet.

Es beginnt damit, dass ich mich hinstelle und auf die Gegenwart (zeitlich und in Bezug auf Gott) konzentriere.
Anschließend hebe ich die ausgestreckten Arme seitlich bis über den Kopf und sage:
„Geist des lebendigen Gottes…“
während ich nach oben schaue.
Direkt danach führe ich die Hände vor dem Gesicht nach unten (wie Wasser, das herunter rinnt), während ich spreche:
„… erfrische mich mit der Frische des Morgentaus…“
und halte auf Brusthöhe inne.
Von dort öffne ich die Arme nach rechts und links:
„…öffne mich…“
und dann sage ich
„…fülle mich…“
während ich die Hände vor dem Körper zusammen führe und geöffnet wie eine Schale halte.
Mit den Händen auf dem Brustkorb spreche ich
„…komm in mein Herz…“

und strecke die Hände zum Schluss nach vorn, weil ich jetzt in den Tag aufbreche:
„… und sende mich. Amen.“

Ich hoffe, dass es auch ohne Bilder oder einem Video verständlich ist- sonst gerne über die Kommentarfunktion nachfragen!

aufmerksam, glaubhaft

Bitte um Begleitung

All mein Tun und all mein Lassen sei dir, Herr, ganz heimgestellt.
Führe mich auf rechter Straßen,
mach’s mit mir, wie dir’s gefällt.
Schenk zur Arbeit rechten Fleiß,
lehre mich, was ich nicht weiß,
zeige mir, was ich nicht sehe,
leite mich, wohin ich gehe.

Hamburg 1684

.

Im Museumsdorf am Kiekeberg

aufmerksam, glaubhaft

Bohnensuppe ohne Bohnen

Gestern habe ich es geschafft, vor lauter Müdigkeit in Kombination mit dem ablenkenden Gedanken „Ich will nur mal schnell…“ eine Bohnensuppe ohne Bohnen zu kochen. Alles andere Gemüse schmurgelte im Topf, nur die Bohnen lagen noch im Kühlschrank, als ich den Deckel abnahm und mir auffüllen wollte…
Leider passiert auch Christen, dass sie sich in ihrem Leben umschauen und plötzlich denken: „Hier fehlt doch was… ich habe Jesus Christus ganz aus den Augen verloren.“ Da steht bei uns gedanklich „Christ“ auf der Stirn und was fehlt, ist die Essenz: Gott.
Momentan, wo die Aufgabenlisten täglich wachsen statt zu schrumpfen, denke ich das manchmal. Wieder nicht gebetet, wieder den Tag aus eigener Kraft geschafft, Reserven verbraucht und gemerkt, dass meine Energie nicht so weit reicht, wie sie es mit der richtigen Einstellung täte.
In wuseligen Zeiten fällt oft gerade das weg, was als Quelle dient:
Sich morgens mit einem Blick Richtung Himmel und einem Blick auf den Kalender vor der Arbeit auf den Tag einstimmen.
Für die Patienten beten, bevor wir uns sehen, statt in die Begegnung zu treten und im Nachhinein zu denken: „Hätte ich als Vorbereitung mal gebetet, dann wäre das Gespräch mit Frau Fischer sicher in anderer Stimmung verlaufen – und die Stunde wäre befriedigender gewesen, weil sie das bekommen hätte, was sie benötigte.“ Gerade in der Praxis ist es so wichtig, sich von dem füllen zu lassen, der Freude und Schwung im Übermaß hat (nämlich Gott), statt aus eigenem Antrieb den Patienten gerecht werden zu wollen.
Auch das Stillwerden im Alltag funktioniert dann am wenigsten, wenn man es am meisten braucht – weil es scheinbar immer brennt und Tempo angesagt zu sein scheint.

Eine Bohnensuppe ohne Bohnen, ein christliches Leben ohne Christus – das möchte ich nicht. Gut, dass Gott mir zur Seite steht, auch wenn meine Aktivitäten so viele Staubwolken produzieren, dass ich ihn aus dem Blick verliere. Er ist nah bei mir, mitten im Chaos und im Staub, und sieht mich. Schenkt mir Kraft. Und schaut weiter als mein begrenzter Blick bis zum Horizont, wo die Wohnungsfrage glasklar offen liegt und beantwortet ist.

aufmerksam, glaubhaft

Schrecksekunden

Manchmal passieren urplötzlich Dinge, von denen man erwartet und zutiefst gehofft hat, dass sie sich nie ereignen. Von jetzt auf gleich scheint das Leben so zerbrechlich und so leicht zu erschüttern, dass man es kaum glauben mag.
Gut, wenn es glimpflich abläuft und man kurze Zeit später in der Sonne steht, blinzelt und überwältigt ist, weil man noch einmal davon gekommen ist.
Und sich auf den Schock einen riesigen, vor Zucker und Fett strotzenden Schokoladenkuchen gönnen kann, während sich die Atmung langsam beruhigt.

Stärkt die kraftlosen Hände!
Lasst die zitternden Knie wieder fest werden!
Sagt denen, die sich fürchten: „Fasst neuen Mut! Habt keine Angst mehr, denn euer Gott ist bei euch!“
Jesaja 35, Vers 3-4

Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Furcht gegeben, sondern einen Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.
2. Timotheus 1, Vers 7

aufmerksam, glaubhaft

Wo wohnt Gott?

Einmal, so erzählt eine chassidische Legende, bringt eine Mutter ihren Sohn
zum Rabbi.
Der Rabbi sagt zum Jungen: „Ich gebe dir einen Gulden, wenn du mir
sagst, wo Gott wohnt.“
Der Junge antwortet: „Und ich gebe dir zwei Gulden,  wenn du mir sagst, wo er nicht wohnt.“

 

aufmerksam, glaubhaft

Geheime Schätze

Im Urlaub schauten mein Verlobter und ich die BBC-Reihe „Planet Earth“ an. Dass die Tier- und Pflanzenwelt immer wieder überraschend komplex ist, wissen die meisten von uns, wenn wir vom Schreibtisch weg gelockt werden und man es uns plastisch wieder in Erinnerung ruft.
Die Vielfalt an unterirdischen Höhlen voller variantenreicher Kristalle war für mich beim Anschauen der Dokumentationen besonders überwältigend: Nicht nur die Kristalle als solche, die aus den herausgeschwemmten Partikeln des umgebenden Kalksteins entstehen, sondern auch deren Aufbau in dreidimensionalen Gebilden haben mich begeistert.
Sie befinden sich tief versteckt in Höhlen, und vielleicht kommt in Jahrmillionen mal jemand vorbei, vielleicht aber auch nicht. Einerseits sind sie offensichtlich tot, andererseits aber auch überraschend kreativ in ihrer Entstehung. Im Ökosystem scheinen sie nicht vorzukommen, und dennoch existieren sie – scheinbar ohne jeden „Sinn“.
Da dachte ich: Gott hat wirklich Humor.
Ganz im Geheimen die schönsten Kreationen ohne jeden „Ertrag“ entstehen zu lassen, nur damit er sich daran freuen kann oder um überrascht in Höhlen stolpernde Menschen zu überwältigen. Bestimmt schaut er dort gelegentlich vorbei, bewundert die Schönheit der Kristalle und grinst sich eins…

aufmerksam, glaubhaft

Damit das Leben gelingt

Gottes Nähe sei mit dir bei allem, was du tust und lässt.
Gottes Nähe geleite dich auf allen deinen Wegen und zum Ziel des Lebens.
Gottes Nähe mache dich gelassen in der unruhigen Zeit.
Gottes Nähe nehme dir die Furcht vor einem schweren Leben.
Gottes Nähe vertreibe dir die Angst, dass du dein Lebensziel verfehlen könntest, und die Angst vor dem Tod.
Gottes Nähe sei  mit dir!

Kurt Rommel

P1080658

aufmerksam, glaubhaft

Segen am Morgen

 

 

Gott sei mit dir
beim Anbruch eines neuen Morgens,
dass du gespannt und erwartungsvoll dem entgegen blickst,
was dir dieser Tag abverlangt und was er dir schenken will.

Christa Spilling-Nöker

aufmerksam, feminin, glaubhaft

Gebet für die Frauen dieser Welt

Wie angekündigt, habe ich heute im Gottesdienst im Anschluss an das Abendmahl ein flammendes Fürbittegebet für die Frauen dieser Welt gesprochen.
Ich muss ehrlich gestehen, dass ich noch nie derart Herzklopfen hatte, als ich vor der Gemeinde stand und dass ich zum ersten Mal erlebt habe, wie es ist, wenn man eine Botschaft hat und einem die Worte im Hals stecken bleiben.
Trotzdem ist alles gut gegangen, meine Stimme hat durchgehalten und war nur kurz wackelig.
Als ich mich nach dem anschließenden „Vater unser“ setzte, trafen mich viele Blicke -die meisten davon konnte ich nicht einordnen. Nur eine (eingeweihte) Freundin zeigte den erhobenen Daumen als Anerkennung, mein Vorhaben durchgezogen zu haben.
Überraschender Weise waren die meisten Kommentare im Anschluss positiv. Eine ältere Dame, deren Blick ich als irritierend eingestuft hatte, kam mit ausgestreckten Händen auf mich zu und meinte, sie habe Tränen in den Augen gehabt und solche Gebete bräuchten wir viel mehr (auch wenn die Männer das nicht wollten). Eine weitere ältere Dame dankte mir für das Gebet und wies mich daraufhin, dass ich die Genitalbeschneidung an kleinen Mädchen nicht erwähnte hätte. Daraufhin  meinte ich, dass unsere Gemeinde für derartigen Klartext noch nicht reif sei – vielleicht in ein paar Jahren…
Zwei Männer meinten, nächstes Mal wollten sie für die Männer beten. Bitte, jeder darf für das bitten, was ihr / ihm wichtig ist. Einen blöden Kommentar gab es und ansonsten den Hinweis, für die Kinder dieser Welt könnte auch mal ausführlich gebetet werden.
So bleibt zu sagen: Ein ehrliches Gebet, und sei der Inhalt noch so provokant in konservativen Kreisen, hat noch keinen unberührt gelassen.

Hier das Gebet, das übrigens gut zum Vers des heutigen Tages passt: „Jeder trage des anderen Last.“ Galater 6,2
Gott, du hast alle Menschen geschaffen und kennst jeden von uns.
Jeder ist für dich wertvoll, ganz unabhängig von Geschlecht und Alter.
So bitte ich dich heute morgen für alle Mädchen und Frauen, denen in vielen Teilen der Welt Unrecht getan wird. Ich bitte dich für die Mädchen, die zwangsverheiratet werden. Die zur Prostitution gezwungen werden. Ich bitte dich für die jungen Frauen, die als Arbeitssklavin benutzt werden, weil sie in ihrem Land keine Rechte haben.
Ich bitte dich für die Frauen, die in Krisenregionen und Kriegsgebieten auf der Flucht sind vor Hunger, Gewalt und Schändung.
Du kennst die Frauen, die nicht lesen und schreiben können und keine Zukunft für sich sehen.
Du kennst die Frauen, die unterernährt sind und alles tun, um ihre Kinder durchzubringen.
Uns Frauen in Europa geht es viel besser -und dennoch sind auch wir noch lange nicht gleichberechtigt.
So bitte ich dich für die Frauen und Mädchen überall auf dieser Welt:
Gott, erbarme dich.