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Fastenzeit vor Ostern: Welches Thema ist bei dir dran?

Diese Woche habe ich schon zwei Gottesdienste mit den SeniorInnen gehalten, einen planmäßigen am Montag und ein zusätzliches Friedensgebet am Dienstag. Am Mittwoch verteilte ich schriftliche Andachten in die Appartements aller Interessierten, die nicht dabei waren.
Insofern bin ich gerade voll involviert in praktische christliche Themen, wenn wir jetzt bewusst in die Fastenzeit vor Ostern starten. Viele Menschen nutzen diese „sieben Wochen ohne“ zum Verzicht auf Alkohol, Zucker, Fernsehen oder das ständige auf-das-Smartphone-starren. Über die Jahre habe ich auf diesem Blog immer wieder erzählt, wofür ich die Fastenzeit nutze: Mehrfach habe ich beispielsweise Konsum gefastet und nur Lebensmittel eingekauft. Auch habe ich meine Gedanken trainiert und mir zum Ziel gesetzt, nur Wertschätzendes und Positives über meine Mitmenschen zu denken und zu sagen.
Sowohl das innere und äußere Loslassen, durch das ein Raum für Neues entsteht, als auch das bewusste Einüben von guten Gewohnheiten erlebe ich als wertvoll.
Dieses Jahr möchte ich mich darin üben, die Begabungen, die Gott in mich gelegt hat, zu kultivieren. Damit meine ich ganz besonders die Gaben, die der Heilige Geist schenkt, damit wir für andere Menschen zum Segen werden:
Verwaltung/Organisation, Evangelisation (Menschen von Gott erzählen und authentisch als ChristIn leben), Ermutigung, Glaube, Großzügigkeit und Geben, Hilfsbereitschaft und anderen dienen, Leiterschaft, Barmherzigkeit, Seelsorge (Beratung und Begleitung von Menschen) und Lehre (anderen helfen, die Bibel zu verstehen).
Sie ergeben sich aus den folgenden Bibelstellen:
Römer 12, Verse 3-8
1. Korinther 12
1. Petrus 4, Verse 7-11
Epheser 4, Verse 7-13.
Wer damit wenig anfangen kann, findet hier und hier grundlegende Informationen.
Nun ist die entscheidende Frage, mit welcher dieser Talente dich Gott ausgestattet hat:
Du kannst sie selbst nicht auswählen und bestimmen, was dir gut gefallen würde – nur entdecken. Dabei helfen Selbsttests (je nach Testdesign natürlich unterschiedlich gut), aber viel mehr noch die Beobachtung von Menschen aus deiner Gemeinde. Je nachdem, in welche Gemeinde du gehst, sind die Gaben des Heiligen Geistes weitgehend irrelevant und werden nie thematisiert – oder sie haben im Alltag der Gruppentreffen sowie dem persönlichen Leben Raum. Die ersten 34 Jahre meines Lebens kamen sie in Gottesdiensten, Kleingruppen und Themenabenden nicht vor, entsprechend habe ich bis heute einen gewissen Nachholbedarf. Meine geistliche Begabung habe ich tatsächlich erst in den letzten Jahren entdeckt oder bewusst wahrgenommen, weil andere Personen mich darüber informierten. Sowohl in vertrauten Kleingruppen als auch in Treffen, in denen wir prophetisches Reden übten und Teilnehmende von Gott Weisheiten hörten, die sie weitergaben.
Von daher möchte ich die Gaben des Heiligen Geistes in den kommenden sieben Wochen bewusst in den Fokus nehmen und mich darin üben:
Indem ich Gott bitte, mir mehr darüber zu erzählen.
Indem ich mich nach passender Lektüre umschaue.
Indem ich mit Freundinnen darüber spreche und sie in meinen inneren Prozess einbeziehe.
Indem ich Gott bitte, mir zu zeigen, wem ich dadurch dienen soll.
Indem ich meine Begabung, und sei sie noch so bruchstückhaft, aktiv im Alltag anwende.
Nicht, damit ich mich damit brüsten kann, sondern damit ich anderen dienen und sie die Liebe und Gnade Gottes erleben können.

aufmerksam, glaubhaft, kreativ

Sieben Wochen ohne….. Konsum

Jede und jeder hat so seinen Bereich, wo sie oder er mehr Zeit, mehr Geld, mehr Energie aufwendet als es notwendig und wünschenswert wäre. Das betrifft Medienkonsum, Ernährungsfragen, finanzielle Punkte, Beziehungen, Aktivitäten, kurz: Lebenseinstellungen.
Die Fastenzeit ist dazu da, mit diesen Gewohnheiten aufzuräumen und zu schauen, ob es ohne auch klappt. Und wenn ja, wie es gelingt und was ich dabei erlebe.
In diesem Jahr versuche ich in der Fastenzeit, nichts zu kaufen, das verzichtbar ist. Das bedeutet: Lebensmittel, Shampoo, Putzmittel und ähnliches kaufe ich. Alles andere nicht.
Dabei mache ich unterschiedliche Entdeckungen:

– Den Konsum strikt einzugrenzen spart nicht nur Geld, sondern auch Zeit und Energie (Kaufe ich das? Zu dem Preis? Hier oder woanders? Jetzt oder später?). Bisher geht noch viel Energie durch das Bemühen, nichts zu kaufen, verloren. Weil es jedes Mal eine willentliche Entscheidung ist, wirklich nichts zu kaufen. Oder nur das Notwendige. Sobald es sich automatisiert hat, wird es sehr entspannend sein.

– Wenn ich nicht in die Reichweite einer Geschäftsstraße gelange, gebe ich auch kein Geld aus. Logisch, aber trotzdem eine Erkenntnis, die bestimmtes Verhalten nach sich zieht.

– Ich belohne mich gerne durch Konsum, indem ich mich selbst „beschenke“. Kann ich darauf verzichten? Und gilt eine Stunde entspannter Lektüre (Buch aus der Bücherhalle) mit einer Tasse Tee (Vorrat im Küchenschrank vorhanden) ebenso als Belohnung?

– Verzicht macht kreativ. Bisher habe ich für alle auftretenden Fragen eine Lösung gefunden, ohne dass ich dafür etwas hätte kaufen müssen. Keller und Kammern sind voll mit Dingen, die umfunktioniert wunderbar zu gebrauchen sind. Nebenbei wird das Gehirn auf diese Weise bestens trainiert und in seiner neuronalen Plastizität gefördert.

– Ich werde beschenkt. Als ich Kleidung, die ich schon lange nicht mehr trage, zum Altkleider-Container bringe, sehe ich am Papier-Container daneben einen sehr stabilen Umzugskarton, den ich auf dem Weg nach Hause huckepack auf dem Fahrrad mitnehme. Ich habe mich von etwas getrennt, und wurde dafür auch noch beschenkt – ein Karton weniger, den ich Ende des Jahres kaufen muss, bevor ich ihn packen kann!
Von solchen Beispielen fallen mir viele ein, die in den letzten Wochen passiert sind – kleine und große. Wenn ich vertraue und loslasse, sorgt Gott für mich.

Wen die „offizielle“ Fastenaktion in diesem Jahr interessiert: http://www.7wochenohne.evangelisch.de/

und ein kurzes Video: http://www.evangelische-jugend-oldenburg.de/2012/02/wort-zum-mittwoch-fastenzeit/

 

Eines der Projekte zum „Nulltarif“:
Dieser Stuhl vom Sperrmüll mit seiner Leiter-ähnlichen Lehne wird der langersehnte und bisher als zu teuer befundene „Stumme Diener“.
Danach sieht es jetzt noch nicht aus, aber bald…