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Buchempfehlung: „Weiberabend“ von Joanne Fedler

Die einleitenden Sätze auf der ersten Buchseite sagen bereits alles über den Inhalt:

„Dieses Buch ist allen Müttern auf der Welt gewidmet.
Wann immer du dir wie eine schlechte Mutter vorkommst und dich vollkommen allein fühlst
– du bist es nicht.

Du bist es nicht.“

Dieser Roman handelt von der Autorin und Ich-Erzählerin sowie ihren sieben Freundinnen.
Es ist in vieler Hinsicht autobiografisch, auch wenn sie die Figuren der Freundinnen verfremdet hat, um ihre Privatsphäre zu schützen.
Die Frauen, alle Mütter in den Dreißigern, haben sich eine Nacht von ihren familiären Verpflichtungen freigenommen und treffen sich abends zum Essen und Schnacken.
Dabei wird schnell deutlich, dass jede der Frauen ihr Päckchen zu tragen hat:
Ein untreuer Ehemann, ein psychisch kranker Ehemann, ein ständig auf Geschäftsreisen weilender Mann, gar kein Mann.
Ein geistig behindertes Kind, ein verhaltensauffälliges Kind, Kinder mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten, ein Einzelkind, von einer philippinischen Nanny betreute Kinder während die Mutter Karriere macht: Alle realen Möglichkeiten, die das Familienleben kompliziert gestalten, treten auf.
Dabei ist das Buch weder zynisch noch melodramatisch – es ist einfach sehr, sehr nah an der Realität (was daran liegt, dass die Autorin sowohl eigene Kinder hat als auch Journalistin ist).
Was passiert, wenn aus dem Traum der perfekten Kleinfamilie und dem niedlichen Baby harte Realität wird; was sich körperlich und seelisch bei den Frauen während und nach der Geburt verändert; wie sie eine Beziehung zu ihren Kindern aufbauen und oft genug zweifeln, dass die Liebe und die Geduld reicht.
Wie aus der perfekten Bilderbuch-Mutter eine ungeduldige, schreiende Frau wird, die einfach nur noch Ruhe haben will.
Was das alles für die Liebesbeziehung bedeutet. Und für die Berufstätigkeit der Frau sowie die finanzielle Lage. Wie die Frauen die Rolle von der begehrten Partnerin und der sexy Fremden auf der Straße vermissen, weil sie zu einer abgekämpften, bleichen, schwabbeligen Hülle geworden sind.
Das klingt nicht nach einem Buch, das man freiwillig liest, oder?
Ich habe es trotzdem mit großem Gewinn getan.


Sicher, es ist keine leichte Schnulze, aber so ehrlich und realistisch wie kaum ein Buch, das ich bisher gelesen habe.
Ich kann meine Freundinnen und ihr Leben seit der Geburt der Kleinen nun deutlich besser verstehen. Und ich weiß genau, warum ich keine Kinder möchte – in diesem Buch kamen alle meine Gründe vor.
Trotzdem ist es kein Buch gegen Kinder – es ist ein Buch, das die Realität spiegelt, so wie die Autorin sie erlebt und wie ich sie wiedererkannt habe. Kinder sind großartig – es gibt nichts, was so unverdorben und lebendig ist in unserer industrialisierten Welt. Trotzdem ist es eine große Aufgabe, an 365 Tagen im Jahr 24 Stunden täglich im Dienst zu sein.
Der Roman liefert wieder einmal den Beweis für das afrikanische Sprichwort „Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind aufzuziehen.“ In Zeiten von alleinerziehenden Müttern und zerbrochenen Familien mangelt es an Unterstützung, das erlebe ich in meiner Arbeit täglich neu.

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Buchempfehlung: Die „Pille“ für den Mann

Auszüge aus dem Buch „Die Pille und ich – Ein Mann im Selbstversuch“ von Clint Witchalls (rororo):
Das Buch handelt von einem Journalisten, der sich zu Recherche-Zwecken bei einer englischen Studie anmeldet. Getestet werden soll ein hormonelles Verhütungsmittel für den Mann in Form eines Stäbchens, das in den Oberarm gepflanzt wird und kontinuierlich Hormone abgibt.
Mir hat es sehr gut gefallen, weil es sachlich und gleichzeitig sehr humorvoll geschrieben ist – und die Frage stellt: Warum ist grundsätzlich die Frau für die Verhütung beim Sex (und die möglichen Folgen in Form einer Schwangerschaft) verantwortlich, wenn doch beide dabei Spaß haben?

In den 14 Jahren unserer Ehe habe ich mich noch nie so gefühlt wie jetzt. Ich war nie besitzergreifend und anhänglich. Und hatte nie Zweifel an Sams Liebe.
Als ich Sam erzähle, wie ich mich fühle, meint sie: „Genauso fühle ich mich jeden Monat, kurz vor meiner Periode. Ich hab dir gesagt, es sind die Hormone. Jetzt weißt du, wie das ist.“
Wie kann man es aushalten, sich so zu fühlen, nutzlos, hässlich und ungeliebt? Nach Bestätigung betteln. Ich könnte das nicht jeden Monat ertragen.

(…)
Wasser tropft auf meine Tastatur. Das hat mir gerade noch gefehlt, ein Leck im Dach. Ich schaue an die Decke, um zu sehen, von wo das Wasser kommt. Dann wird mir klar, es tropft aus meinem Gesicht. Ich bin am Heulen.
Ich wische mir das Gesicht an meinem T-Shirt ab und bin irritiert. Obwohl ich durchaus eine feminine Ader habe, bin ich keine Heulsuse. Ich heule nur, wenn Leute sterben, die mir nahe stehen, oder wenn mein Penis im Reißverschluss eingeklemmt wird. Was also ist los? Warum heule ich – nur weil ich einen blöden Artikel neu schreiben muss? Ich weiß es ehrlich nicht.
(…)
„Was glaubst du, bin ich fett?“ frage ich Sam.
Sie schaut von ihrem Buch auf. Und sieht mich vor sich stehen mit einem Handtuch um die Hüfte.
„Du tropfst.“
„Ja, aber bin ich fett?“
„Nein, natürlich nicht.“
„Okay, aber was sagst du dazu?“ Ich packe meinen Hüftspeck und wackle damit hin und her.
„Das ist doch nicht fett.“
„Würdest du mit mir zusammenbleiben, wenn ich ein fettes Schwein wäre?“
„Nein, ich würde dich abservieren,“ sagt sie mit einem schelmischen Grinsen.
„Echt? Nur weil ich fett bin?“
„Was ist los mit dir in letzter Zeit?“
„Ich weiß nicht. Ich komme mir einfach hässlich vor. Ich mache mir Sorgen, du könntest dich in jemand anderen verlieben. In jemanden, der nicht so fett und armselig ist.“
„Weißt du was?“
„Was?“
„Diese Hormone lassen dich langsam zur Frau werden.“

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Selbstheilungskräfte aktivieren

Gerade habe ich beim heutigen Themen-Abend auf „arte“ interessante Impulse zum Thema „Der innere Arzt – was Gehirn und Psyche für die Heilung tun“ bekommen.

Der Link: http://www.arte.tv/de/4204560.html

Wieder einmal wurde deutlich, wie wichtig das Gespräch zwischen Arzt und Patient bzw. Therapeut und Patient ist und wie viel durch eine sensible Aufklärung sowie den Blick auf die Ressourcen bewirkt werden kann – und das zu geringeren Kosten für das Gesundheitswesen als der Einsatz teurer Medikamente und Operationen.

Dabei ging es darum, wie die Selbstheilungskräfte (wieder) aktiviert werden können und wie der Patient eigenverantwortlich die Behandlung mitgestalten kann.
So kam eine Psychotherapeutin zu Wort, die viel mit Krebskranken arbeitet:
Sie ließ die Patienten einen zufälligen Buchstaben aus dem Alphabet nennen und bat sie, möglich viele Wörter zu finden, die mit diesem Buchstaben anfangen und Wohlbefinden ausdrücken. Durch eine willkürliche Aktivierung positiver Assoziationen kann der Patient sich aus einer Situation der Niedergeschlagenheit selbst zu einem veränderten Blick führen.
-Und sei es nur für den Moment, wo die Hoffnungslosigkeit oder die Angst übermächtig zu werden droht und eine Ablenkung dringend notwendig ist.
Zusätzlich wurde wieder einmal bewiesen, wie wichtig positives Denken ist – auch dabei unterstützt die Übung.

Gerald Hüther, der bekannte Neurologe, kam ebenfalls zu Wort und beschrieb, was Menschen gesund hält bzw. was der inneren und äußeren Gesundheit Auftrieb gibt:
– Das Wissen, kompetent zu sein (Selbstwertgefühl)
– Das Wissen, jemanden zu haben, der einem hilft, wenn man nicht mehr weiter weiß (Soziale Kontakte)
– Das Wissen, dass ich geborgen bin in dieser Welt (Spiritualität, Glaube)

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Lebensgefühl

 

„Ich entscheide,

ob es mir gut geht.

Ich hatte keine Lust mehr, mich als Opfer zu fühlen, und mir verordnet:
Schluss mit dem Leiden!
Mir wurde klar: Ich muss aus der Opferrolle rauskommen
– und dafür muss ich mein Denken ändern.“

 

 

Laura Munson
in: „emotion“ Mai 2011

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Wie Lebensmittel uns krank machen

Gerade habe ich eine sehr interessante Dokumentation zum Thema „Die Tricks der Lebensmittelindustrie“ auf arte angeschaut.
Erschreckend ist, wie sehr die Politik die Konzerne unterstützt – zu Lasten der Gesundheit der Verbraucher und zu Lasten der Krankenkassen, die den Schaden in Form von Krankheiten und wachsenden Allergien wieder ausbügeln müssen.

Beispiele:
– Der durchschnittliche Deutsche nimmt im Jahr 40kg Zucker zu sich (der durchschnittliche US-Bürger 60kg), jeder einzelne Kilogramm davon ist überflüssig!
– Übergewichtige Kinder (die vor allem dank des Zuckers übergewichtig sind) haben den gleichen körperlichen Verschleiß und die gleichen Krankheiten wie ein durchschnittlicher 60 Jähriger.
– Es werden mehr und mehr Zusatzstoffe und chemische Reaktionen in Lebensmitteln eingesetzt, die a) zu Einsparungen an Rohmaterial führen und damit die Herstellungskosten senken und b) von niemandem auf der Welt mehr kontrolliert werden können, weil sie in internen Labors der Konzerne stattfinden und dank der Lobbyarbeit nicht auf dem Produkt deklariert werden müssen.
– Die Höchstgrenzen von Pestiziden in der Landwirtschaft werden seit wenigen Jahren zunehmend mehr eingehalten- klingt super, ist aber falsch: Einzelne Pestizide werden in der Menge weniger versprüht, gleichzeitig wird durch die Hinzunahme weiterer Pestizide ein chemischer Cocktail gemixt, der weniger einschätzbar ist als die bisherigen Schädlingsbekämpfungsmittel. Dadurch wird keines der Pestizide als solches zu viel eingesetzt, aber wie sich die chemischen Substanzen untereinander verhalten und welche Wechselwirkungen sie innerhalb der Mischung und schließlich auf den Menschen haben, weiß niemand: Die Konzerne, die Pestizide herstellen, dürfen diese als Betriebsgeheimnisse unter Verschluss halten. Dadurch weiß keiner, was genau auf dem Obst und Gemüse landet.
– Gesundheitsförderliche Wirkungen, wie sie Activia oder Actimel versprechen, sind zu 80% nicht erwiesen. Im Gegenteil: Der Zusatz von Vitaminen in Getränken und Lebensmitteln ist langfristig schädlich! Kein Mensch in Mitteleuropa muss Vitamine einnehmen, die der Nahrung künstlich zugesetzt werden.
– Die Zahl der Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten ist in den letzten Jahren explodiert. Warum, erklärt sich, wenn man sich mit dem Thema „Warum Lebensmittelkonzerne nicht satt machen, sondern krank“ näher beschäftigt.

Wer ganz klar als Verbraucher Position beziehen will, muss als logische Konsequenz alle großen Lebensmittelkonzerne meiden (angefangen bei Danone, Kellogs, Kraft, Nestle, Unilever und vielen weiteren) und sein Kaufverhalten nachhaltig umstrukturieren:
– Gemüse und Obst frisch kaufen: Das heißt regional (aus der Umgebung) und saisonal (der Jahreszeit entsprechend) – also auf dem Wochenmarkt oder beim Erzeuger
– Fertiggerichte meiden (und damit meine ich alles, was man nicht persönlich aus frischen Zutaten zu Hause kocht – von der Pizza bis zur Tütensuppe)
– Zucker reduzieren
– Bio-Produkte kaufen
– die Zutatenlisten gründlich lesen und Produkte meiden, die Dinge enthalten, die kein Mensch freiwillig essen will (eine Auflistung spare ich mir, da sie endlos wäre – die folgenden Internet-Adressen wissen eh besser Bescheid als ich)

Tatort Supermarkt

http://www.foodwatch.de/

http://www.lebensmittelklarheit.de/

http://www.greenpeace.de/

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Frauen-Gesundheit

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Obwohl ich mehrere medizinische Fachbücher besitze, weiß ich bis heute nicht genau, wie der weibliche Zyklus funktioniert.
Der Grund dafür liegt einerseits darin, dass die herkömmliche Literatur auch für Menschen, die eine Reihe Seminare an der Uniklinik hatten, schwer verständlich ist. Diese mangelnde Verständlichkeit ist in der Beschreibung und Verkürzung der Vorgänge im Körper der Frau zu suchen, weil sie vorrangig von Männern dargestellt werden (mein Grundlagenwerk zum Thema Anatomie und Physiologie ist von einem alten Herrn geschrieben worden).
Zusätzlich ist der einzige Kommentar einer jeden Gynäkologin (und ich kenne inzwischen eine Handvoll), die ich frage, wie man auf natürliche Weise den Zyklus ins Lot bringen kann, „die Pille“. Bisher habe ich nirgendwo eine andere Antwort außer „Nehmen Sie die Pille, es gibt nichts anderes“ gefunden, und diesem Ratschlag verweigere ich mich konsequent. Die negativen Erfahrungen meiner Freundinnen sowie die Untersuchungsergebnisse bezüglich der Nebenwirkungen hormoneller Verhütungsmittel schrecken absolut ab.
Noch dazu, wenn es vorrangig darum geht, das prämenstruelle Syndrom zu besiegen.

Nun habe ich gerade das Buch „Verhütung  Zyklus  Kinderwunsch“ von Simone Hoffmann gekauft und blättere emsig darin.
Es ist von einer Journalistin und Ärztin geschrieben worden, die sich darüber ärgert, dass Frauen zu wenig wissen, was in ihrem Körper vorgeht.
Die sich darüber ärgert, dass es stets darum geht, Frauen und ihre hormonellen Vorgänge „passend“ zu machen, sie zu verändern, zu unterdrücken oder zu optimieren.
Der Rahmen des Physiologischen, also Gesunden und „Normalen“ ist weit gesteckt – der weibliche Körper kann nicht so normiert werden, wie männliche Ärzte dies gerne wollen und tun. Umso ärgerlicher ist es, wenn weibliche Gynäkologen statt auf Aufklärung ebenfalls auf Chemie setzen und die Frauen unmündig lassen.
Ich bin der Meinung, dass eine informierte Frau eine gesunde Frau ist – und sei es dadurch, dass sie mit dem Informationszuwachs ein besseres Gespür für ihren Körper bekommt.
Und ich bin der Meinung, dass ein informierter (Ehe-)Mann ein besserer Partner ist und eine offene, lockere Kommunikation über Körper und Sexualität den Wert der Partnerschaft steigert.

Ich empfehle dieses Buch jeder und jedem, die/der den weiblichen Körper besser verstehen und dabei unabhängig von der Manipulation durch voreingenommene Ärzte und Pharmakonzerne sein möchte. Es eignet sich für Frauen und Männer gleichermaßen und zeichnet sich durch hohe Sachlichkeit aus.