aufmerksam, feminin

Kinderreich ohne eigenen Nachwuchs

Mir ist bisher nie gelungen, anderen Menschen zu erklären, dass ich Kinder von ganzem Herzen liebe und dennoch keine eigenen haben möchte. Wer derart sozial kompetent, fröhlich und geduldig ist wie ich, muss doch einfach Kinder bekommen, höre ich hartnäckig.

In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „Emotion“ erschien ein sehr guter Artikel, der genau das beschreibt:
„Denn Frauen, die keine Kinder wollen, gelten als egoistisch. Frauen, die keine bekommen können, tun uns leid. So oder so, ihnen fehlt angeblich etwas – als sei jede Frau dazu bestimmt, Mutter zu sein.
Elizabeth Gilbert, 46, wehrt sich gegen dieses Vorurteil, auf Oprah Winfreys TV-Couch erklärt sie: „Es gibt Frauen, die sind dafür gemacht, eine Mutter zu sein, es gibt Frauen, die sollten Tanten sein, und es gibt Frauen, die sollten nicht näher als drei Meter an ein Kind herangelassen werden.“ Die beiden waren sich einig, dass sie zum Tanten-Team gehören. „Gib mir ein Kind, und es wird geknuddelt,“ sagt Gilbert. „Ich liebe es, Kinder aufwachsen zu sehen und für sie da zu sein, ich hatte nur nie das Bedürfnis, ein eigenes zu haben.“ (…)

Kinderlose Frauen leisten einen besonderen Beitrag zu Gesellschaft, ob sie gestressten Eltern das Kind abnehmen oder im Büro einspringen, wenn ein Anruf aus der Kita kommt. Sie sind wie „Eltern“ für Eltern, ein Back-up in Momenten der Überforderung. Wenn wir auf sie als Sonderfälle schauen, denen etwas fehlt oder die der Gesellschaft weniger geben, liegen wir völlig falsch. (…) Wenn es ein Dorf braucht, um ein Kind zu erziehen, gibt es eben viele Rollen zu besetzen. (…)
„Es kann sich ja nicht jeder nur um seine Kinder kümmern“, sagt Sabine Beer. „Manche sollten sich mit all ihrer Energie um die Welt kümmern, in der unsere Kinder dann leben.“

 

Stiefmütterchen

Auch Stiefmütter(chen) können wertvoll sein…

aufmerksam, glaubhaft, kreativ

Dankbarkeit und Hoffnung

Aktuell können wir uns vor Rückblicken auf das vergangene Jahr kaum retten, alle Medien sammeln die Höhe- und Tiefpunkte der letzten zwölf Monate.
Hier möchte ich drei Internetseiten teilen, auf denen Anregungen zur persönlichen Rückschau und zum Ausblick auf das neue Jahr gegeben werden.

Schneeflocke
Kerstin Hack teilt tiefgehende und inspirierende Gedanken: Mein Blick ins neue Jahr 2016
Die achtsamen Fragen beantwortet sie für sich selbst und lädt ein, ebenfalls darüber nachzudenken.

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Ann Voskamp verspricht der vor ihr liegenden Zeit, was sie empfangen, verabschieden, glauben, hoffen und sein möchte: Dies ist das Jahr / This is the year

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Sonja Klante stellt zehn Fragen zur eigenen Entwicklung – der, die stattgefunden hat, und der, die wir uns wünschen.

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Sowohl zur persönlichen Besinnung über Silvester und Neujahr als auch für Gesprächsrunden, Freizeiten und Konfirmandenunterricht bieten sich die Fragen an.
Wer mag, verschickt die Fragen zusammen mit einer Einladung zum Treffen, sodass alle TeilnehmerInnen vorab einen Blick auf die Themen werfen und sich erste Gedanken machen können.

Alle Schneeflocken-Illustrationen stammen von The Graphics Fairy.

aufmerksam, glaubhaft

Schwarze Bohnen für mehr Dankbarkeit im Alltag

Vor Kurzem hörten wir im Gottesdienst eine Predigt zum Thema „Dankbarkeit“, die der Pastor einer benachbarten Gemeinde hielt. Aus seiner Heimat hatte er kleine, schwarze, getrocknete Bohnen mitgebracht. Er ließ sich einen Kollekten-Korb geben und leerte sie hinein, um sie dann durch die Sitzreihen gehen zu lassen. JedeR durfte sich circa zehn Exemplare heraus nehmen und in die linke Hosentasche stecken.
Bei jedem Grund zu danken, erklärte uns der Pastor, sollten wir eine Bohne aus der linken Tasche in die rechte wandern lassen. Am Abend sollte wir anhand des Inhalts der rechten Tasche nachvollziehen und erinnern, was im Laufe des Tages Positives passiert war.
So weit so gut.
Was mich besonders berührte, war, dass die Beispiele des Predigers wenig mit seinem eigenen Ego zu tun hatten. Wo ich mich über positive Dinge freue, die mir selbst passieren, nannte er ganz andere Beispiele: Dankbarkeit, jemandem geholfen zu haben. Dankbarkeit, einem Obdachlosen etwas Geld gegeben zu haben – wie schön, dass er genug hat, um etwas davon teilen zu können!
Allein die Idee, für das zu danken, was ich geteilt habe, unterschied sich sehr grundlegend von der Idee, dafür zu danken, was ich Gutes erlebt und bekommen habe.
Wieder ein Beweis dafür, wir egozentrisch wir WesteuropäerInnen sogar in unserer Dankbarkeit sind…

aufmerksam, glaubhaft

Hoffnung als Nahrung

 

Und wäre die Nacht auch noch so finster, es kommt der Morgen.
Weißt du, was es heißt, von der Zukunft zu leben,
von der Hoffnung sich zu nähren,
den Himmel im Voraus zu genießen?

Charles Haddon Spurgeon

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aufmerksam, glaubhaft

Zu Besuch bei Gott

 

Der Christ hat nichts anzubieten aus einem Vorrat, über den er verfügt.
Er hat nichts gesammelt.
Er ist nur Gast am Tisch des Herrn, und als Botschafter des Evangeliums
lädt er die anderen dazu ein.

Afrikanisches Sprichwort
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aufmerksam, glaubhaft

Täglich betet das Murmeltier

Bei uns in der Kirche haben wir einen freundlichen älteren Mann, der seit Jahren in jedem Gottesdienst das Gleiche betet – mit minimalen Abweichungen. Dazu sei gesagt, dass wir neben Gebeten, die von vorn von den PastorInnen und Gemeindemitgliedern gesprochen werden, auch Gebetszeiten haben, in denen wir vor Gott still sind und laut oder leise beten – wer laut betet, tut dies von ihrem / seinem Platz aus, beendet das Gebet mit „Amen“ und die Gemeinde unterstützt das Gebet ebenfalls mit „Amen“.
Nun betet dieser alte Herr jeden Sonntag laut und dankt Gott für diesen herrlichen Morgen (unabhängig von Wetterlage und politischer Situation), für die Möglichkeit, sich in aller Freiheit im Gottesdienst zu versammeln und dafür, dass Gott auch „in all unsern Schwääächen und Gebreeechen uns naaaahe ist“.
Noch vor einigen Jahren habe ich innerlich mit den Augen gerollt, wenn dieser alte Herr sein Gebet sprach, das zwar frei formuliert ist, aber dem wöchentlichen Gebet der letzten zehn Jahre auf´ s Haar gleicht: Die Schwääächen und Gebreeechen waren mir wohl bekannt, und ich hätte mir allzu oft gewünscht, dass jemand anderes aus der Gemeinde betet und damit die stille Zeit abwechslungsreicher wird. Später habe ich mir vor Augen gehalten, dass er ist, wie er ist, und so von Gott geliebt wird – an ihn sind die Gebete schließlich gerichtet, nicht an mich.

Neulich am Sonntag wurde mir zum ersten Mal bewusst, wie wertvoll das Gebet dieses Mannes ist:
Es ist wertvoll, unabhängig von der eigenen Laune, dem Wetter und der Wirtschaftslage Gott „für diesen herrlichen Tag“ zu danken. Wir haben mehr Grund zum Danken als zum Jammern, also lasst uns dessen bewusst sein!
Es ist wertvoll, sich vor Augen zu halten, dass Religionsfreiheit ein schwer erkämpftes und in unseren Zeiten umkämpftes Gut ist! Lasst uns den Gottesdienst genießen, statt ihn pflichtbewusst abzusitzen! All die Menschen, die unter Verfolgung und den Auswüchsen eines Regimes leiden und sich nur heimlich unter großer Gefahr zum Gottesdienst treffen können, brauchen unser Gebet.
Es ist wertvoll, von anderen Menschen an „Schwääächen und Gebreechen“ erinnert zu werden, auch wenn es uns selbst gut geht – erstens wird niemand von uns langfristig von Krisen verschont und da ist es hilfreich, zu wissen, an wen ich mich wenden kann: An Gott und an FreundInnen, die für mich einstehen, wenn meine Hoffnung und Zuversicht nicht bis Morgen reicht. Und zweitens gibt es immer jemanden in unserem Bekanntenkreis, die oder der eine schwere Zeit erlebt und von uns Unterstützung verdient. Leider ist in unserer Gesellschaft Leistung, Fitness, Schönheit und Prestige wichtiger als die Weisheit der Vergänglichkeit. Es täte uns gut, öfter darüber nachzudenken – auch darüber, dass wir unsere Gesundheit geschenkt bekommen und sie nicht verdient haben.
In diesem Sinne danke ich für diesen herrlichen Morgen, für Gottes Gegenwart und für die Religions- und Meinungsfreiheit, dank derer ich dies schreiben kann.

aufmerksam, glaubhaft

Fragen für Gesprächsrunden über den Glauben

Diese Fragen, die ich mir überlegt habe, eignen sich wunderbar für Gebets- und Hauskreise. Auch als Ideen für Gespräche auf Gemeindefreizeiten oder Jugendreisen bieten sie sich an: JedeR sagt so viel oder wenig, wie die Person es als passend empfindet. Sowohl mit Christen, die Gott und die Kirche erst seit Kurzem kennen, als auch mit „alten Hasen“ entsteht intensiver Austausch und sehr interessante Einblicke in das Erleben der Anderen.

In unserem Hauskreis ziehen wir blind eine Frage, und bisher finden wir die daraus entstehenden Diskussionen sehr spannend und wertvoll.

„Wie geht es mir mit dem Bibellesen?
Fällt es mir leicht, finde ich es anstrengend, erlebe ich es als Pflicht?“

„Wann und wie habe ich Gott in der letzten Zeit erlebt?“

„Was genieße ich im Gottesdienst?“

„Welche Lieder berühren mich und warum?
Kommen sie in unserem Gottesdienst vor?“

„Was erlebe ich im Gebet?“

„Auf Gott vertrauen:
Wann fällt es mir leicht, wann schwer?
Ist das für mich im Moment ein Thema?“

„Was möchte ich mit Gottes Hilfe wagen?“

„Mag ich Rituale? Habe ich welche oder wünsche ich sie mir?“

„Gibt es für mich Vorbilder im Glauben?
Woher kenne ich sie?“

„Bei welcher Person hoffe ich, dass sie oder er den Weg zu Jesus findet?“

 

 

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aufmerksam, glaubhaft

Mit Gott verbunden

 

„Herr, mein Gott:
Wie ein Fisch nicht ohne Wasser sein kann,
so kann ich nicht ohne dich leben.
Ich freue mich zu leben,
auch wenn ich manchmal neben mir stehe,
wenn ich auf der Stelle trete und nicht weiß,
wohin es mit mir gehen soll.
Vor allem freue ich mich,
dein Kind zu sein
und in mir den Atem des göttlichen Lebens zu tragen.“

Aus Afrika

 

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Katze im Sonnenuntergang auf Zanzibar