aufmerksam, glaubhaft

Wenn sich unser Leben ganz anders entwickelt, als wir wollen

Gott hat wirklich Humor:
Seit zwei Jahren bete ich dauernd für ein Anliegen, und nichts passiert. Gar nichts, zumindest aus meiner menschlichen Perspektive nicht. Stattdessen habe ich mit Projekten Erfolg, die mir gar nicht (mehr) wichtig sind, die sich aber (quasi versehentlich) zum Selbstläufer entwickeln. Was ja schön ist. Wirklich.
Aber eben nicht das, wofür ich seit zwei Jahren bete und was einen sehr großen Teil meines Lebens bestimmt.
Ich fiel aus allen Wolken, als ich die Anfrage erhielt, für einen sozialen Preis Teil der Jury für 2020 zu werden (mehr verrate ich an anderer Stelle, wenn ich es offiziell darf). Natürlich freue ich mich, zusammen mit zwei weiteren Jurymitgliedern und einer Verantwortlichen von Seiten des Verlags ausgewählt worden zu sein. Es ist eine fantastische Würdigung meiner Kompetenz und darauf bin ich stolz.
Dennoch fühle ich mich wie ein kleines Mädchen, das von seiner Oma einen rosa Angora-Pulli geschenkt bekommt und völlig verkrampft pflichtbewusst „Danke, liebe Oma, für diesen kuscheligen Pulli!“ hervor presst. Einfach, weil das Geschenk zwar schön ist, aber eben nicht das, wofür ich mich seit zwei Jahren abstrample.

Kurze Zeit später erhielt ich die Anfrage einer Wochenzeitung für Management in der Seniorenpflege, ob ich kurzfristig einen Artikel über meine „Atemfreude“ schreiben könne. Klar konnte ich, zwei Tage später lag der Redakteurin mein Text inklusive Bildmaterial vor. Es ist schön, zu erleben, dass Interessierte auf mich zukommen, statt ständig krampfhaft um Aufmerksamkeit für meine Arbeit werben zu müssen.
Aber auch hier: Danke, Gott, für den Erfolg, aber eigentlich liegt mein Fokus doch ganz wo anders…

Gott hat Humor.
Er gibt mir (noch) nicht das, wofür ich seit Langem brenne, und wirft mir stattdessen Geschenke vor die Füße, mit denen ich vor Überraschung nichts anzufangen weiß.
So ist es in meinem Leben oft: Ich wünsche mir eine schöne, glatte, große rote Paprika, und stattdessen bekomme ich zwei hellgelbe Krumme, vier scharfe winzige Rote und eine schiefe Gelb-grüne. Was definitiv aufregender und vitamintechnisch abwechslungsreicher ist als die EU-normierte Fließband-Paprika, an die ich gedacht hatte. Aber eben nicht das, womit ich gerechnet habe.
Fakt ist, mit Gott wird es nie langweilig.
Und er lässt mich nicht im Stich. Während er aus mir unerfindlichen Gründen der Meinung ist, dass das Erreichen meines Ziels noch etwas dauern sollte, hält er mich mit wilden Überraschungen bei Laune.

Das passende Lied dazu: „Still (Hide me now)“ von Hillsong

aufmerksam, feminin, glaubhaft

Leben als Gottes Kind

„Seht doch, wie groß die Liebe ist, die Gott der Vater uns schenkt!
Denn wir dürfen uns nicht nur seine Kinder nennen,
sondern wir sind es wirklich.“
(Die Bibel, erster Brief des Johannes Kapitel 3, Vers 1)

Ich bin in einer sehr bodenständigen Familie in einem (stillgelegten) Bauernhaus aufgewachsen. Meine Mutter fand Barbie-Puppen zum Glück sexistisch und nutzlos, meine Kleidung war praktisch und in klaren Grundfarben gehalten. Tüllröckchen, Rosa und Pink sowie jede Form von Disney-Prinzessinnen-Quatsch gab es nicht.
Dennoch gab es immer eine Seite in mir, die gern etwas Besonderes gewesen wäre. Mehrfach las ich den Kinderbuch-Klassiker „Sarah, die kleine Prinzessin“ von Frances Hodgson Burnett, wo ein reiches Mädchen durch den Tod ihres Vaters plötzlich ausgestoßen und als Dienstmagd behandelt wird, bis endlich Rettung eintrifft. Später träumte ich, parallel zu meinen feministischen Überzeugungen, von einem Mann, der mich liebevoll anschaut und immer nur mein Bestes als Ziel hat. Und dass mich, trotz meiner zupackenden Art, die europäischen Königshäuser interessieren, haben meine Freundinnen bis heute nicht verstanden.
Irgendwo tief in mir steckt die Sehnsucht, wertvoll, ausgewählt und unendlich geliebt zu sein.

Im Januar schenkte Gott mir das innere Bild eines großen roten Umhangs, der mich einhüllt und schützt, Gottes Umhang der Gnade. Innen ist er kuschelig warm und hält mich geborgen, nach außen wehrt er alle Angriffe ab. Ich nähte für einen Teddy einen Umhang aus weinrotem Samt, um mich immer wieder daran zu erinnern. Dennoch verlor ich in den folgenden Monaten diese wunderbare göttliche Unterstützung wieder aus den Augen.
Im April hatte während eines Gebetsabends eine mir unbekannte Frau den Eindruck, dass ich jederzeit zu Gott auf eine Burg flüchten kann, um an seinem reich gedeckten Tisch aufzutanken und zu genießen.
Im Mai erzählten mir eine junge Frau, dass sie mich im Gebet mit einer goldenen Krone auf dem Kopf gesehen habe. Und erinnerte mich an das Kinderbuch „Nicht wie bei Räubers“, wo aus einem Dreckspatz ein Königskind wird.
Im November erinnerte mich ein Mitglied meines Gebetskreises an mein Bild vom Umhang der Gnade und meinte, er habe den Eindruck, inzwischen sei eine Krone hinzugekommen.
Und vorletzten Donnerstag Abend brach vor meinen Augen ein Leistungssportler in Tränen aus und sagte: „Wenn du nur sehen könntest, wie Gott dich anschaut! Gott setzt dir die Krone auf, die dich auszeichnet als sein Kind. Er ist froh, dass du zu ihm gehörst. Er beschützt dich wie ein Adler unter seinen riesigen Flügeln, er führt dich durch Stürme wie ein Schiff, das mitten in den Wellen in Ruhe segelt.“

Also glaubte ich endlich, dass all diese Menschen, die mich gar nicht kennen und dennoch das gleiche Bild vor Augen haben, die Wahrheit sagen. Dass das, was in meinem Alltag passiert, nur ein Teil der Realität ist. Die scheinbar geltende, aber doch nur vordergründige Realität, der Gottes Sicht der Dinge weit überlegen ist. Dass ich Gottes Umhang der Gnade und seine Krone der Liebe trage. Dass er mich auserwählt hat, dass er mich grenzenlos liebt, dass mich täglich sein liebevoller Blick begleitet und er nur mein Bestes wünscht.
Egal, wie weit manche Wegstrecke sich anfühlt.
Egal, wie lange das Erreichen meiner Lebensziele braucht.
Egal, wie viele Hindernisse mich von der Verwirklichung meiner Träume trennen.
Ich bin Gottes Kind, er führt und begleitet mich. Auch, wenn ich an der Hand meines himmlischen Vaters oft frage:
„Wie laaaange noooch? Ich wiiilll nicht mehr! Wann sind wir daaaa? Ich bin so müüüüde. Ich kaaaann nicht mehr, muss Pipi, will mich ausruhen! Ist es noch weeeiiit?“


Also habe ich mich hingesetzt und mich als Gottes Kind gemalt, mit dem Umhang der Gnade und der Krone seiner Liebe. Denn was ich male, vergesse ich weniger schnell. Es soll kein Kunstwerk sein, sondern eine ständige Erinnerung daran, dass jenseits des Alltags Gott einen ganz anderen Blick auf uns hat als wir selbst oder unsere Mitmenschen.
Auch du bist Gottes Kind, bist von ihm geliebt und gerettet, ob du es weißt und glaubst oder nicht!

„Kraft und Würde sind ihr Gewand,
und sie lacht des künftigen Tages.“

(Die Bibel, Buch der Sprüche Kapitel 31, Vers 25)

„Du gabst ihm, was er sich von Herzen wünschte,
und seine Bitten schlugst du nicht ab.
Mit Glück und Segen hast du ihn überschüttet
und ihm eine goldene Krone aufs Haupt gesetzt.“
(Die Bibel, Psalm 21, Vers 2 und 3)

aufmerksam, feminin, glaubhaft

„Ich möchte hier nicht das Sorgenkind sein“: Warum es so schwer fällt, Schwäche zuzugeben und um Hilfe zu bitten

„Ich möchte hier nicht das Sorgenkind sein,“ dieser Satz einer Freundin fiel in einem gemütlichen Bistro in Dänemarks ältester Stadt Ribe. Dabei ist Anja* eine der fröhlichsten, scheinbar unverwüstlichsten Frauen, die ich kenne.
Ein paar Tage zuvor hatte mir Clara* (Name geändert) erzählt, dass sie aus einem Kurs der Gemeinde ausgetreten war, weil sie von einem der Leiter zu sehr gefordert und zu Leistung gepusht worden war. Sie hatte ihm nie direkt gesagt, dass sie seine befehlende Art als Zwang empfunden hatte, die ihr Angst machte, statt sie zu ermutigen.
Und ich selbst überlege tatsächlich manchmal, bevor ich nach dem Gottesdienst zu denjenigen gehe, die an dem Tag mit allen beten, die göttlichen Rückenwind suchen: Meine Güte, Marie, kommt es denen nicht zu den Ohren raus, dass du schon wieder anmarschiert kommst? Oder dir selber, ständig mit dem gleichen Quark vor Gott zu kommen und damit auch noch unschuldige Andere zu belästigen?

Drei Beispiele, ein Problem:
Selbst in der Kirchengemeinde, wo „bedingungslose Liebe“ durch die Person Jesus Christus allgegenwärtig ist, trauen wir uns nur eingeschränkt, anderen die dunkelsten Orte unserer Seele zu zeigen. Zu groß ist die Sorge, als psychisch schwach oder geistlich unreif zu gelten. Wir wollen nicht die sein, für die gebetet wird und die allgemeines Mitleid ernten. Der scheinbare Tiefpunkt ist erreicht, sollten unsere Namen jemals in der Rubrik „Wir beten besonders für die folgenden Menschen….“ auf dem Sonntagsblatt erscheinen. Klar, dazu muss man Krebs haben oder obdachlos sein, das sollte uns in nächster Zeit nicht passieren. Und dennoch scheuen wir davor zurück, anderen unsere Lebensgeschichte zuzumuten. Andere mit unseren Enttäuschungen und Narben zu belasten. Oder uns einfach „nur“ Erwartungen zu widersetzen, weil sie nicht zu uns passen.

Wir haben ein Team aus tollen Frauen, die regelmäßig einen Abend lang in der Gemeinde sitzen und für alle beten, die vorbei kommen und Heilung brauchen. Ob es um Bandscheibenvorfälle oder Depressionen oder Neugeborene mit Behinderung geht, ist dabei völlig egal.
Ganz ehrlich, bei einer Gemeinde mit mehreren hundert Mitgliedern würde man doch glauben, dass die Damen kaum aus dem Gebet heraus kämen. Dass es Warteschlangen gäbe.
Stattdessen erzählte mir eine ganz frustriert, dass sie oft ans Aufgeben denkt, weil kaum jemand auftauche.
Wie bitte?
Da sitzen Frauen, die die liebevollste, geduldigste, kraftvollste und weiseste Ausstrahlung haben, die ich je erlebte, und keiner kommt?
Weil wir uns sogar dann zu sehr schämen, über unsere Schwächen zu reden, wenn uns nur eine einzige, dafür ausgebildete und zutiefst begabte Person gegenüber sitzt?
Wenn es diese Person sogar glücklich macht, uns zu dienen und für uns zu beten?
Und das nur, weil unser Ego sogar in den dreckigsten Momenten unseres Lebens zu groß ist, um zu sagen „Ich brauche deine Hilfe und ich mute mich dir zu“?
Und das unter ChristInnen, die daran glauben, dass es Gottes sehnlichster Wunsch war, die gesamte Sch*** des menschlichen Lebens zu erfahren, sämtliche vorstellbaren Schmerzen zu erleiden, nur um uns zu befreien?
Wenn Gott uns die Freiheit von unserer Vergangenheit, von unseren Fehlern und Grenzen geschenkt hat, warum haben wir dann Angst davor, was andere von uns denken? Noch dazu, wenn diese anderen sogar den gleichen Glauben wie wir teilen und keine gleichgültigen Arbeitskollegen sind, die wir nur oberflächlich kennen?

Ich kann es mir nur damit erklären, dass unser Ego immer noch größer ist als die Wahrheit in unseren Herzen. Auch meins, immer wieder. Und dass es genügend Mächte in dieser Welt gibt, die uns ständig einflüstern, dass wir sogar in der Kirche gut aussehen, intelligent reden und physisch wie psychisch belastbar sein sollen. Dass die Maßstäbe dieser Welt auch unsere Gemeinschaft durchdringen, wir als Kind Gottes neben anderen Kindern Gottes doch immer noch gut dastehen wollen. Wie peinlich, wenn uns jemand für ein Sorgenkind hielte! Ich kenne solche Gedanken selbst sehr gut.
Und doch liegt genau darin die Macht der Wahrheit:

Dreimal habe ich zum HERRN gebetet, dass Er mich davon befreie. Jedes Mal sagte Er: „Meine Gnade ist alles, was du brauchst. Meine Kraft zeigt sich in deiner Schwäche.“ Und nun bin ich zufrieden mit meiner Schwäche, damit die Kraft von Christus durch mich wirken kann. Da ich weiß, dass es für Christus geschieht, bin ich mit meinen Schwächen, Entbehrungen, Schwierigkeiten, Verfolgungen und Beschimpfungen versöhnt. Denn wenn ich schwach bin, bin ich stark.

2. Korinther Kapitel 12, Verse 8-10

Das passende Lied dazu: Raise A Hallelujah

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Ein guter Tag beginnt


Micha Keding singt davon, dass es ein guter Tag wird, wenn wir ihn mit Gott un in seiner Liebe beginnen. Weil wir wissen, dass er an unserer Seite ist und sich kümmert, was auch immer uns in den nächsten Stunden passieren wird.

 

Wie wir in den Tag starten, bestimmt, was wir erleben.
Und selbst, wenn viele Termine nicht verhandelbar sind, entscheidet eine bewusste innere Haltung darüber, wie wir sie erleben.
Ich bitte Gott jeden Morgen auf dem Weg zur Arbeit um Segen für den Tag:
Ich bringe jedes Mitglied des Teams vor Gott, bitte für die Leitung, bitte für die Menschen, denen wir dienen.
Ich bitte um gutes Gelingen meiner Veranstaltungen und um eine wohlwollende Gemeinschaft der SeniorInnen untereinander.
Ich bitte Gott, mit seinem Segen voraus zu gehen, die Orte zu fluten, die ich besuche.
Für unsere Seele ist es so wichtig, aufmerksam und positiv in den Tag zu starten und sich geborgen zu wissen.
Das bestimmt nicht nur unsere eigene Herzenshaltung und Leistung, es wirkt sich durch unsere Ausstrahlung auf unser ganzes Umfeld aus.

Einmal saß ich betend in der U-Bahn und ein fremder, farbiger Mann sprach mich an: Obwohl äußerlich nicht erkennbar ist, wenn ich bete, hat er es gespürt und gab mir eine ermutigende Botschaft weiter. Beten verändert nicht nur unser Herz, sondern strahlt auf die gesamte Umgebung aus.

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Eine Minute später wäre alles vorbei gewesen!

Juhu: Über dreißig Grad Außentemperatur, Samstag Kirche putzen, Sonntag arbeiten, was kann es Besseres geben?!
Auf das Wochenende habe ich mich trotz Himmelfahrt nicht gefreut, aber wir sind ja erwachsen und tun, was die Pflicht verlangt. So fuhr ich gestern artig in die Kirche, um dort meine Putzpflicht als Mitglied abzuleisten. Immerhin besitzt die Gemeinde im Keller einen krass ausgestatteten Putzraum, sodass ich wie ein Profi mit dem Kärcher-Staubsauger durch die Räume sausen kann. Mein Team hatte sich komplett weggetauscht, sodass ich gar nicht wusste, wer nun eigentlich als Ersatz putzt und wann und überhaupt.
Entsprechend lag ich Gott auf dem Weg in die Kirche mit diversen Bitten in den Ohren, und dann fiel mir ein, dass ich ja mal in den Dank-Modus wechseln könnte. Also lief ich dankend die letzten Schritte durch die Hitze und lobte Gott für alles mögliche, unter anderem dafür, dass ich bestimmt gleich irgendwelche netten Menschen treffen würde. Dann überlegte ich, welche der Türen wohl offen wäre. Normalerweise hätte ich direkt die Tür im Hinterhof angesteuert, aber diesmal dachte ich, ich könnte es ja der Wahrscheinlichkeit zum Trotz vorne probieren. Schließlich ist in der Gemeinde zwischen Bandprobe, Kinder-Aktions-Tag und Putzdienst samstags jede Menge los.
Vor mir öffnete sich eine inoffizielle Vordertür und ein Ehepaar kam heraus.
Ich: „Moin, komme ich durch das Treppenhaus auch in die Gemeinde? Ich will nämlich putzen.“
Die beiden schauten sich und mich perplex an: „Hier ist heute niemand! Es wurde extra eine Verbindungstür offen gelassen, damit wir beide rein und rauskommen. Sonst ist alles zu, alle sind unterwegs! Wärst du nur eine Minute später gekommen, hättest du vor verschlossenen Türen gestanden!“
Ich, heiter: „Ach, kein Problem, ich habe Gott eben dafür gedankt, dass ich gleich nette Leute treffe. Na also, da seid ihr ja, und ich bin da, dann kann ich doch gleich loslegen.“
Sie, drängend: „Aber wenn du eine Minute später gekommen wärst, wären wir weg gewesen und du wärst nicht reingekommen!“
Ich: „Ja, das war eine Gebetserhörung! Eben noch gebetet, schon erfüllt, ist doch wunderbar!“
Die beiden schauten mich nur sprachlos an.
Sie, ratlos: „Aber eine Minute später, und aus dem Putzen wäre nichts geworden…“
Ich strahlte sie an: „Gebetserhörung, sag ich doch.“
Sie, etwas entkräftet: „Wir haben jedenfalls auch geputzt, und es ist nur noch ein Bereich über, der gereinigt werden muss…“
Ich: „Wunderbar, dann ist das ja mein Job. Schönes Wochenende noch!“
Die beiden waren immer noch sprachlos: Nur eine Minute später…. und es wäre nichts aus meinem Einsatz geworden, ich hätte zurückfahren müssen.

Tja, aber Gott weiß ja, was er tut: Ich hatte keinen Bock, wirklich fit war ich durch die plötzliche Hitze auch nicht, trotzdem war ich artig in die Bahn gestiegen und zur Kirche gefahren.
Dann ist es doch nur fair, dass Gott sich darum kümmert, dass alles, was außerhalb meiner Hand liegt, hinhaut und ich meiner Pflicht nachkommen kann, oder?
Na also. Warum sollte er so gemein sein, wenn ich meine Freizeit opfere, mich dann auf die Fresse fallen zu lassen? Neee, das mit der perfekten Minute war von göttlicher Hand exakt getaktet.

aufmerksam, glaubhaft, Presse

Wie ich beschenkt wurde, weil ich andere beschenkte

Wenn mich Abdruckanfragen erreichen, freut mich das immer sehr. Auch, wenn ich meine Gebete und Artikel kostenlos zum Nachdruck freigebe, ist es eine wertvolle Bestätigung meiner Arbeit. Gestern erreichte mich das Belegexemplar eines Buchs für die Angestellten einer Senioreneinrichtung: Prall gefüllt mit Weisheiten, Gebeten und klugen Impulsen möchte es die MitarbeiterInnen im Alltag stärken und Fundgrube für ein freundliches Wort zum Weitergeben sein. Eine wunderbare Aktion, und ich bin dankbar, dabei sein zu können. Obwohl es anfangs darum ging, dass andere von meinen Gedanken profitieren, habe ich jetzt selbst einen Schatz erhalten, den ich noch oft in die Hand nehmen werde.

aufmerksam, glaubhaft

Neues Leben aus toten Herzen

Gott versichert uns:
„Ich will ihnen ein ungeteiltes Herz und einen neuen Geist geben.
Ja, ich nehme das versteinerte Herz aus ihrer Brust und gebe ihnen ein lebendiges Herz.“

aus der Bibel, Buch Hesekiel, Kapitel 11, Vers 19

 

„Mach dich zum Leben auf!
Lebe!
Freude wird deinen Geist erfüllen.
Deine Augen sehen wieder die Blume, die blüht.
Deine Ohren hören wieder den Vogel, der pfeift.
Du arbeitest mit deinen Händen.
Herrlich schmeckt ein Stück Brot, ein Glas frisches Wasser…
Du wirst spüren: Wir sind gemacht für die Freude.“

Phil Bosmans

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Wirksame Waffen gegen Angst in der Nacht


Wer eine ausgeprägte Intuition hat, oder eine tiefe Gottesbeziehung, kennt diese Momente:
Wenn wir plötzlich die sichtbare oder unsichtbare Gegenwart des Dunklen spüren, die uns bedrängt. Oft nachts, wenn wir scheinbar schutzlos schlafen.
Grad neulich sprachen wir in der Kirche darüber, und mein Gegenüber hat mich eindrücklich und kraftvoll daran erinnert: Was auch immer uns Angst machen will, Gott hat diese Welt und das Böse darin bereits besiegt. Wir haben alle die Wahl, welche Entscheidungen wir treffen und wem oder was wir folgen. Dennoch hat Jesus am Kreuz das Böse bereits entmachtet, auch wenn diese Wahrheit im Alltag oft unterzugehen scheint. Was auch immer uns Angst machen will, ist nur eine böse Fratze dessen, der die Welt zwar vernichten will, es aber letztlich nicht kann. Gott hat schon gesiegt, der Kampf gegen das Böse ist bereits erledigt. Das mag oft nicht sichtbar sein hinter all dem Leid und der Willkür menschlicher Bosheit. Trotzdem ist es die Tatsache, auf die ChristInnen ihr Leben bauen.


Sch***egal, wie unser Leben mit menschlichem Blick aussehen mag, wovon wir uns irritieren und verletzen lassen: Unsere Namen stehen im Himmel schon an der Tür zu unserem ewigen Zuhause. Daran kann niemand und nichts etwas ändern. Was wir sehen, sind die letzten und immer schlimmer werdenden Zuckungen des Bösen, das bereits verloren hat.
Wer sich mit Angriffen dunkler Mächte auseinander setzt, deklariert als Gegenmaßnahme die Wahrheit: Jesus liebt uns. Er hat alle unsere Fehler und unsere Scham ans Kreuz genommen und ist für uns gestorben. Er hat uns ein für alle mal von der Sch***e unseres Lebens gereinigt und befreit. Als seine Kinder befehlen wir allen bösen Gestalten, uns in Frieden zu lassen.
Wer bedroht wird, stärkt die eigene Position durch das konsequente Lob Gottes. Er hat uns wunderbar geschaffen, er liebt uns durch alle Katastrophen und persönlichen Schwächen hindurch, er schützt und leitet uns. Er ist für alles Gute in unserem Leben verantwortlich und möchte uns noch so viel mehr schenken. Wer nachts von Albträumen aufwacht und zu müde ist für ein intensives Gebet, kann einfach Lobpreislieder laufen lassen. Sie richten unseren Blick auf Gottes Größe und entmachten ganz schnell alles, was uns bedrängen möchte. Das Zitieren von auswendig gelernten Gebeten und Bibelversen schaffen wir vor Müdigkeit vielleicht nicht, dann können wir über das Internet laut aus der Bibel vorlesen lassen. So können wir uns passiv vom Wort Gottes ermutigen lassen und werden bald Ruhe haben, denn das Wort Gottes vertreibt die Dunkelheit.

Oder das Lied „No Longer Slaves“ oder „Mein Gott ist größer“ oder „Bis ans Ende der Welt“
Einfach laufen lassen und die Wirkung entfalten lassen!

aufmerksam

Zeit zum Abschalten und Genießen


„Nimm dir Zeit zum Lachen, es ist die Musik der Seele.

Nimm dir Zeit, freundlich zu sein, es ist der Weg zum Glück.
Nimm dir Zeit, zu lieben und geliebt zu werden,
es ist der wahre Reichtum des Lebens.“

nach einem alten irischen Gebet

Und Zeit für den Genuss, der besonders wertvoll ist, wenn unsere Situation scheinbar alles andere als passend dafür ist:
Im Stress, im Streit, in Sorgen und Zukunftsfragen…

Verlinkt mit Freutag

aufmerksam, glaubhaft

Beten: Wie geht das eigentlich?

Neulich telefonierte ich mit einer Freundin, und wir kamen auf das Thema „Gebet“. Sie glaubt nicht an Gott und schien sich bisher auch überhaupt nicht dafür zu interessieren, wie ich meine Beziehung zu Gott praktisch im Alltag lebe. Aber jetzt stellte sie Fragen, und da sich bestimmt andere Menschen ähnliche Fragen stellen, möchte ich sie heute beantworten. Dabei hangle ich mich an den W-Fragen entlang: Wer, wo, wie, was, wann, wozu und so weiter.

Wer kann beten?
Gott ist nicht der Chef eines exklusiven Clubs, bei dem man Mitglied sein muss. Beten können alle, egal, ob sie überhaupt an Gott glauben, oder nicht. Für Gott zählt nur, dass wir uns an ihn wenden. Völlig egal, wenn wir seit Jahrzehnten nicht gebetet haben oder überhaupt noch nie, er ist immer an uns interessiert.

Wo können wir beten?
Zum Beten ist keine Kirche nötig. Wir können im Bett beten, auf dem Klo, im Bus, bei der Arbeit, überall – völlig egal.

Wie beten wir?
In Gedanken formulieren wir, was wir Gott sagen wollen: Wofür wir dankbar sind, was wir brauchen, wovor wir Angst haben, welche Hilfe wir uns wünschen. Wenn wir allein sind, können wir diese Gedanken laut aussprechen. Wenn wir mit anderen Menschen zusammen sind, reicht es, sie zu denken.
Wenn ich morgens U-Bahn fahre, bete ich im Stillen für die Menschen, die mir den Tag über begegnen und für meine Arbeit. Einmal saß mir ein farbiger Mann gegenüber, während ich innerlich betete, und spürte mein Gebet. Er fragte mich, ob ich an Gott glaube, und gab mir einen guten Gedanken mit auf den Weg. Krass, oder? Gebet bewegt Gott und die Welt, auch wenn es nur in unserem Kopf passiert.
Auch, wenn wir christliche Lieder singen, ist das eine Art Gebet.
Wer mag, kann Bibelverse auswendig lernen, wie den Psalm 23 oder das „Vater unser“. Das hilft in den Momenten, wenn wir zu müde, zu ängstlich oder zu verwirrt sind, um einen klaren Gedanken fassen zu können. Dann wirkt das Gebet wie eine Art beruhigender Meditation, die uns von Sorgen ablenkt und unseren Blick auf Gott fokussiert.

Was beten wir?
Wir können für jeden Bereich unseres Lebens beten: Beziehungen, Arbeit, Geld, Zukunftsfragen. Wir können Gott um Hilfe bitten, um einen klugen Hinweis, wir können ihm danken oder einfach beschreiben, wir wir uns fühlen.
Wenn wir gemeinsam mit anderen beten, tauschen wir uns vorher aus. Wir erzählen, was in unserem Leben gerade los ist, was uns freut, ärgert oder Sorgen bereitet. Alle in der Runde erzählen von sich, dann schließen wir die Augen und werden einen Moment still, um uns auf Gott zu konzentrieren und alle Ablenkungen auszublenden. Wenn wir für andere Menschen beten, tun wir das laut, damit sie unserem Gebet inhaltlich folgen und es im eigenen Herzen unterstützen können. Im Gebet versuchen wir uns auf das zu konzentrieren, was wir dieser Person aufgrund ihrer aktuellen Situation wünschen. Alle Interessen unseres Egos klammern wir aus und erzählen Gott, was wir uns wünschen, was er im Leben dieser Person tun soll. Christen nennen das „segnen“.
Das Gebet für andere ist immer positiv! Selbst, wenn eine Person gemobbt wird, beten wir nur dafür, dass sich der Konflikt bald auflöst und die gemeinen Personen erkennen, wie unfair ihr Verhalten ist. Im Gebet wird niemals etwas Böses ausgesprochen oder anderen gewünscht.

Wann beten wir?
Morgens beim Frühstück oder auf dem Weg zur Arbeit beten wir, um entspannt und konzentriert in den Tag zu starten. Wir wünschen unseren Kolleginnen, Kundinnen, Vorgesetzten alles denkbare Gute. Wir bitten Gott um Weisheit, damit wir kluge Entscheidungen treffen. Wir bitten ihn um Fairness und innere Ruhe in Konflikten. Wir können auch mitten in einer Teambesprechung beten oder in einer Gehaltsverhandlung. Den ganzen Tag über können wir uns immer wieder an ihn wenden oder gedanklich kurz durchschnaufen.
Abends danken wir Gott beim Abendessen oder im Bett für alle Momente, in denen er uns gehört und geholfen hat.

Wozu beten wir?
Kurz gesagt: Weil Gott allmächtig ist und wir nicht. Weil unser Blickfeld oft so begrenzt ist und Gott den absoluten Überblick hat, immer und überall. Weil er weiß, wie sich knifflige Situationen am Besten lösen lassen. Weil er weiß, was für uns das Richtige ist, auch wenn wir noch komplett auf dem Egotrip unterwegs sind. Weil sich unsere Ängste vor Gott beruhigen, wenn wir sie ihm hinhalten. Weil täglich so wahnsinnig viel Gutes passiert, das einfach kein Zufall sein kann: Es ist Gottes sichtbare Liebe in unserem Leben.

Zu wem beten wir?
Christen glauben, dass Gott eine Person als drei Varianten ist: Gott, Jesus und Heiliger Geist. Wenn wir beten, ist es für Gott völlig egal, ob wir ihn ansprechen oder Jesus oder den Heiligen Geist. Aber wir selbst haben unterschiedliche Bedürfnisse: Zu Gott beten viele, wenn es um kraftvolle Entscheidungen und mächtiges Eingreifen geht. Zu Jesus beten Menschen eher, wenn sie Trost suchen, ängstlich sind, sich schwach fühlen. Und der Heilige Geist wird meistens angesprochen, wenn wir uns übernatürliches Wirken wünschen: Veränderungen im Herzen von uns selbst und anderen.
Das sind allerdings nur Beispiele, jeder kann sich mit jedem Anliegen sowohl an Gott als auch an Jesus Christus und den Heiligen Geist wenden.

Warum beenden wir Gebete mit „Amen“?
„Amen“ bedeutet so viel wie „So sei es!“ Es ist eine Unterstreichung und Verstärkung dessen, was wir vorher gebetet haben. Wenn andere Menschen zu unserem Gebet „Amen“ sagen, bedeutet das „Ich bin deiner Meinung! Ich schließe mich deinem Gebet an!“ In Afrika und Amerika rufen viele, die einer betenden Person zuhören, zwischen durch „Amen!“ und „Hallelujah!“, um sie anzufeuern und zu unterstützen. Eine Art Cheerleading für Gott und die Menschen, für die wir beten.