aufmerksam, feminin

Hochzeit: Probe-Styling

So viel Arbeit eine Hochzeit, egal wie klein und bescheiden sie geplant wurde, letztlich doch bedeutet: Es gibt auch Momente, die für die Braut als Haupt-Organisatorin einfach schön sind.
Die Besprechungen über den Entwurf des Kleids sowie die folgenden Anproben bei der Schneiderin, das Aussuchen des Leih-Schmucks und das Probe-Styling; aber auch so greifbare Vorbereitungen wie die gelieferten Köstlichkeiten des Caterers als Geschmacksprobe.
Hier möchte ich einige Bilder vom Probe-Styling zu Hause im Wohnzimmer teilen:
Da ich ganz pragmatisch nur zum Schneiden und nie zum Stylen zur Friseurin gehe und meine Haare stets schnittlauch-glatt sind, war das Probe-Styling inklusive Lockenwicklern wirklich spannend…

 

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Um zu demonstrieren, wie groß eine kleine Blume im Haar wirkt, zupfte die Stylisten aus dem Margeriten-Topf auf der Fensterbank eine Blüte ab und steckte sie mir ins Haar.

Im Gegensatz zu den Kleideranproben und der Auswahl des Echtschmucks beim ökofairen Goldschmied, die sowohl spannend als auch sehr anstrengend waren, durfte ich hier einfach einmal nichts tun. Nur den Kopf passend halten, nett schnacken und locker bleiben. Zu Hause in ruhiger Atmosphäre im Wohnzimmer zu sitzen statt im Friseur-Salon zwischen vielen anderen KundInnen, mit einer Stylistin nur für mich allein, das war ein Erlebnis der angenehmen Art!
Denn egal was die Frauenzeitschriften dieser Welt behaupten: Ich käme nie auf den Gedanken, mir jenseits eines pragmatischen Haarschnitts „mit selber Föhnen“ ein derartiges Erlebnis zu spendieren, wie vieler Orts zum Thema „Wellness und Schönheit“ empfohlen wird.
So hat mir die Hochzeit, bei allem Aufwand, zu einem maßgeschneiderten Kleid nach eigenem Entwurf sowie einem professionellen Styling verholfen.
Das hat mit meinem Alltag nichts zu tun und ist dementsprechend auf den ersten Blick wenig relevant für mein Leben, dennoch bedeutet es für mein eigenes Bild von mir eine neue Facette, die ich genieße.

 

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Im Auge der Betrachterin

In einem Experiment sollten Frauen einem forensischen Zeichner ihr Gesicht beschreiben, das dieser währenddessen hinter einem Sichtschutz in einer Zeichnung festhielt.
Anschließend unterhielt jede von ihnen sich eine Weile mit einer ihr bis dato unbekannten Person (Frau oder Mann), die daraufhin den Raum betrat und nun ihrerseits die betreffende Frau beschrieb.
Das Ergebnis, sichtbar in den beiden nebeneinander ausgestellten Zeichnungen, beweist, dass jede der Frauen sich negativer über das eigene Aussehen definierte als die Fremden die Person beschrieben. Kleine Falten, Lebeflecke, gefühlt dicke Gesichter, zu viele Sommersprossen, dünne Haare, ein hervorstehendes Kinn – all die kleinen und belastenden Makel fielen den unbeteiligten fremden Personen gar nicht auf und fanden somit in die zweite Zeichnung keinen Eingang. Interessanter Weise waren alle „zweiten Bilder“ der Wirklichkeit wesentlich näher als die diktierten Selbstbildnisse.

Zu sehen auf youtube auf englisch sowie in einer deutlich kürzeren deutschen Version auf dove.de

Was bedeutet das für uns Frauen und damit unser Selbstbild, unser Verhalten in Bezug auf Kaschieren, Übermalen, Kritisieren, Schönerträumen, Neidischsein?

 

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Manchmal helfen auch Geschenke von Kindern, den eigenen Wert zu erkennen.