aufmerksam, glaubhaft

Andacht: Gefühle – was sie mit uns machen und warum es sich lohnt, auf Gott zu vertrauen, statt den Emotionen das Ruder zu überlassen

Dies ist der Anbetungsteil, den ich für den Gottesdienst am vergangenen Sonntag vorbereitet habe. Nneka hat als Prä- und Postludium sowie vor dem Anbetungsteil wunderbar gesungen und dem Gottesdienst eine ganz eigene Prägung gegeben (Mehr zu Nneka unter http://www.nnekaworld.com/de/home).
Die Lieder stammen wie immer aus “Feiern & Loben – Die Gemeindelieder”
Hänssler Verlag / Bundes-Verlag / Oncken Verlag 2003

Deine innersten Gefühle kannst du mit niemandem teilen – im tiefsten Leid und in der höchsten Freude ist jeder Mensch ganz allein!“
Sprüche 14, 10

„Durchforsche mich, o Gott, und sieh mir ins Herz, prüfe meine Gedanken und Gefühle!
Sieh, ob ich in Gefahr bin, dir untreu zu werden, dann hol mich zurück auf den Weg, der zum ewigen Leben führt!“

Psalm 139, 23-24

Einleitung:
Ich bin froh, dass es sie gibt – Gefühle. Sie machen uns menschlich und lebendig, durch sie ist das Empfinden von Glück möglich. Aber oft verwirren sie mich auch, sodass ich nicht weiß, wem ich vertrauen soll – den Gefühlen oder dem Verstand. Besonders, wenn sich Emotionen wie Angst und Verunsicherung oder Enttäuschung und Wut in mir breit machen und kaum noch Platz ist für etwas anderes.

Lied 402: Wie ein Strom von oben

Manchmal gelingt es mir in aufgewühlten Momenten, von mir weg zu schauen und zu versuchen, einen Blick auf das große Ganze zu bekommen. Wir können nicht aus Gottes Perspektive und in seinen Dimensionen sehen, aber ich merke, dass es mir gut tut, den Emotionen nicht das letzte Wort zu lassen. Es lohnt sich, sich zu besinnen und sich Gott zuzuwenden. Sich ihm anzuvertrauen und sich darauf zu verlassen, dass er weiß, wie meine Angelegenheit ausgehen wird.

„Herr, wer dich kennenlernt, der wir dir gern vertrauen. Wer sich auf dich verlässt, der ist nie verlassen.“
Psalm 9, 11

„Denn der Geist Gottes führt euch nicht in eine neue Sklaverei; nein, er macht euch zu Gottes Kindern. Deshalb dürft ihr furchtlos und ohne Angst zu Gott kommen und ihn euren Vater nennen.“
Römer 8, 15

Lied 371: Wie ein Fest nach langer Trauer

Bill Hybels sagte in einem Artikel in der Zeitschrift „AufAtmen“:
„Segne, was du segnen kannst.
Danke allen, bei denen du Grund hast zu danken.
Lobe, was lobenswert ist.
Und dann setz einen Haken dahinter.“

Orientiert euch an dem, was wahrhaftig, gut und gerecht, was anständig, liebenswert und schön ist. Wo immer ihr etwas Gutes entdeckt, das Lob verdient, darüber denkt nach.“
Philipper 4, 8

Wer sich aber am Leben freuen und gute Tage erleben will, der setze sich unermüdlich und mit ganzer Kraft für den Frieden ein. Denn Gott sieht mit Freude auf solche Menschen und wird ihre Gebete erhören.“
1.Petrus 3, 10 – 12

Lied 384: Das Höchste meines Lebens ist

Gebetsgemeinschaft

aufmerksam, glaubhaft

Nimm dir Zeit

Nimm dir Zeit zum Denken, es ist die Quelle der Kraft.
Nimm dir Zeit für die Arbeit, denn dies ist der Preis des Erfolgs.
Nimm dir Zeit zum Spielen, dies ist das Geheimnis der Jugend.
Nimm dir Zeit zum Lesen, dies ist die Grundlage des Wissens.
Nimm dir Zeit für die Andacht, das wäscht den irdischen Staub von deinen Augen.

Nimm dir Zeit zum Träumen, dies ist der Weg zu den Sternen.
Nimm dir Zeit zum Lachen, das hilft, die Bürden des Lebens zu tragen.
Nimm dir Zeit für die Liebe, sie ist der wahre Reichtum des Lebens.
Nimm dir Zeit, dich umzuschauen, der Tag ist zu kurz, um selbstsüchtig zu sein.

Nimm dir Zeit, um mit Freunden zusammen zu sein und ihnen zu helfen, dies ist die Quelle des Glücks.
Zeit ist das begrenzteste Mittel, das du zur Verfügung hast.
Deshalb nimm dir Zeit, den Duft der Rosen zu genießen!

 

Aus Irland

 

P1090219

 

Quelle des Textes: „Dem Leben Richtung geben – In drei Schritten zu einer selbstbestimmten Zukunft“ von J. W. Knoblauch / J. Hüger / M. Mockler, Heyne


aufmerksam, glaubhaft

Andacht: Offen sein für Gottes Reden

Die Andacht eignet sich als Vorbereitung auf eine Predigt. Die Gottesdienstbesucher werden eingeladen, sich einzustimmen und auf den Gottesdienst einzulassen. Zu Beginn wird die Motivation geklärt, warum man eigentlich in der Kirche ist – aus Gründen der Tradition? Um schöne Musik zu hören? Damit der Pastor genau das sagt, was ich heute hören will?
Der Blick wird von der eigenen Befindlichkeit gelöst und in einen geöffneten Horizont geleitet – nach dem „Ankommen“ folgt das „Sich öffnen“, das in „Staunen und Stille“ mündet.

Die Lieder stammen entweder aus „Feiern & Loben – Die Gemeindelieder“
Hänssler Verlag / Bundes-Verlag / Oncken Verlag 2003
oder sind moderne Worship-Songs

Lied „Holy Spirit, you are welcome here“
oder Gesangbuch Lied 333 „Herr, ich komme zu dir“

Eingangsfrage:
Was tue ich hier?

Bin ich hier, weil der Gottesdienst am Sonntag zum Pflichtprogramm gehört?
Bin ich hier, weil ich etwas erwarte? Was könnte es sein, das ich mir erhoffe?
Gute Gedanken aus der Predigt? Schöne Musik? Unterhalten werden?
Was ist, wenn Gott etwas ganz anderes vorhat – mit der nächsten Stunde, mit der Botschaft, mit mir, mit uns?
Bin ich bereit, meine Aufmerksamkeit von mir weg auf Gott zu richten und zu warten, dass er mir entgegen kommt?

„Menschen, die mit Jesus rechnen, kommen immer in vorbereitete Verhältnisse.“
Paul Deitenbeck

Lied „Sei du der Mittelpunkt in meinem Leben“
oder Gesangbuch Lied 361 „Ich vergesse, was hinter mir liegt“

Ankommen
Ich bin hier.
Ich bin hier richtig.
Ich bin hier und lasse alles andere draußen.

„Viel zu lange schon sind wir in einem fremden Land gewesen. Jetzt aber lädt Gott Sie ein, nach Hause zu kommen. Dort, wo man fröhlich ist und wo der Frieden wohnt.“
Richard J. Foster

„Ich habe das Bild eines Gottes mit ausgebreiteten Armen vor mir, der auf mich wartet, bei dem ich willkommen bin.“
Gloria Chisholm

„Liebe ist die Antwort des Herzens auf die überwältigende Güte Gottes. Also kommen Sie einfach in ungeschönter Ehrlichkeit zu ihm und reden Sie mit ihm.“
Richard J. Foster

Lied „Heiliger Geist“ oder „Here I am to worship“ oder „Vater ich komme jetzt zu dir“
oder Gesangbuch Lied 34 (Kanon) „Wir sind hier zusammen“

Sich öffnen und aufnehmen, was der Heilige Geist mir zeigen will
Ich bin gespannt.
Ich erwarte nichts, ich warte. Auf ein Zeichen von dem, der mir entgegen kommt.
Auf ein Zeichen von dem, der hier anwesend ist und mich berührt.
Auf eine Botschaft, die für mich bestimmt ist.

„Beten macht das Herz weit, bis es so groß ist, dass es Gottes Geschenk, nämlich ihn selbst, in sich aufnehmen kann.“
(Agnes Gonxha Bojaxhiu) Mutter Teresa

„Lasst euch von Gott erneuern. So entsprecht ihr immer mehr dem Bild, nach dem Gott euch geschaffen hat.“
Kolosser 3, 10

„Wenn Menschen ehrlich werden, wird Gott wirklich der Herr. Wenn Menschen hören, redet Gott. Wenn Menschen gehorchen, geschehen Wunder.
Wenn wir Gottes Wort hören und Gottes Werke tun, dann wird unser ganzes Leben ein nie endendes Erntedankfest.“
Friedrich von Bodelschwingh

Lied „Mein Gott ist größer“
oder Gesangbuch Lied 3 „Dir, Gott, sei die Ehre“

Staunen, Still sein
Gott ist hier. Ich staune über seine Gegenwart. Ich freue mich, dass er da ist.
Er erreicht mich. Ich genieße es.
Ich schweige und bete.

„Gebet ist nicht, dass wir Gott mit unseren Bitten bestürmen, sondern dass wir in Einklang kommen mit Gott.“
Oswald Chambers

„Der Glaube kommt allein aus dem Hören der Botschaft; die Botschaft aber gibt uns Christus.“
Römer 10, 17

Stilles Gebet

> Überleitung zur Predigt

aufmerksam, kreativ

Die Theorie zu den „Gute-Laune-Tricks“ – warum es wichtig ist, das Spielen zu bewahren

Stehen zwei Männer im Foyer der Kirche und schauen dem Kind zu, das begeistert eine Schiebetür an einem halbhohen Schrank öffnet und schließt – im Rennen, den ganzen Schrank entlang, immer auf und zu. Sagt der Ältere von beiden:
„Noch mal Kind müsste man sein.“
Antwortet der Jüngere: „Es hält dich keiner davon ab, mit innerer Begeisterung die Schiebetür zu öffnen und zu schließen.“

„Spielräume sind Räume des Lebens. Diese Erkenntnis ist uns leider zunehmend abhanden gekommen. >Liebe und Spiel< nennt der chilenische Biologe Humberto Maturana deshalb die vergessenen Grundlagen des Mensch-seins, denen der Mensch seine Existenz verdankt. (…) Auch die fortgeschrittenste Technologie kann weder Luft noch Nahrung noch Liebe und Beziehungen ersetzen, und sie braucht Menschen, deren innere Lebendigkeit und spielerische Erfindungskraft nicht ganz eingeschlafen sind. (…) Zu viele glauben, dass das Spiel dem Ernst des Lebens nicht gewachsen ist, und übersehen, dass ohne dieses Spiel das eigene Leben nicht erfunden worden wäre. (…) Der Verlust von Spielräumen und Spielfähigkeit ist verbunden mit dem Verlust des Möglichkeitssinns. Jede Enteignung basiert darauf, dass Möglichkeiten beschnitten werden. (…)
Spiel ist keine Form bloßen Zeitvertreibs, den wir uns leisten können oder nicht. Spiel ist das Grundprinzip allen Lebens – und Spielräume sind die Räume, in die hinein Leben sich entfaltet. Spielen ist – wie im Althochdeutschen >spelan< enthalten – die suchende Bewegung durch die Welt, eine Lebensbewegung, die keinen ungebahnten Weg scheut, Umwege gerade nicht meidet und zugleich immer auf der Suche ist. Der spielerischen Qualität des Lebens haben wir eine gesellschaftliche Struktur und eine Haltung entgegengesetzt, die Spielräume gar nicht ertragen kann und diese zubaut oder mit sicheren Sitzgelegenheiten voll bestuhlt hat. (…)
Der Verlust der Spielfähigkeit und der Fähigkeit zur Entwicklung von Gegenmodellen und neuen Lebensformen hat eine körperliche, geistige und gefühlsmäßige Panzerung zur Folge: Die Menschen fühlen sich nicht nur zum Sitzen verdonnert, sondern sie sitzen auch noch gerne.“

(Anneli Keil, „Wird Zeit, dass wir leben“ Heinrich Hugendubel Verlag, München)

Ich wünsche mir für jedes Kind, mit dem ich arbeite -und spiele-, dass es das Spielen nicht verlernt, wenn es älter wird. Und für alle Erwachsenen wünsche ich mir, dass sie eine spielerische Haltung dem Alltag gegenüber wieder entdecken.