aufmerksam, feminin

Exzentrisch einrichten: Komm doch rein!

Wenn ich dringend das Bedürfnis nach einer Wohnzeitschrift habe, kaufe ich am liebsten eine, bei der ich auf jeder zweiten Seite „Oha, das ist aber gewagt!“ denke.
Früher wählte ich meist Magazine, die besonders „erwachsen“ wirkten: Mit großen Häusern auf riesigen Grundstücken und jeder Menge Möbel und antiken AGA-Herden, die ich mir garantiert nie leisten kann. Das fand ich inspirierend.
Inzwischen, wenn das Bedürfnis nach einem „Heft zum Blättern“ mich überkommt, greife ich gern zu denen, die garantiert nicht schick aussehen und nicht teuer und bestimmt nicht aus einem Guss. Dort richten sich die Leute mit Flohmarktfunden und wilder Kunst und vielen Pflanzen ein. Am besten leben sie noch das ganze Jahr in einem Schäferwagen. Oder in einer finnischen Sauna kurz hinter dem Polarkreis. Oder in einem alten Schulbus oben auf der Klippe in Cornwall.

Nein, okayyy, so verrückt nun auch wieder nicht.
Aber inzwischen träume ich nicht mehr davon, möglichst elegant und hochwertig zu wohnen, sondern möglichst einzigartig.
Was natürlich alle behaupten, während sie zu 98% mit IKEA eingerichtet leben. So freute ich mich sehr, diese famose Vase für kleines Geld zu finden, als ich eigentlich gar nicht danach suchte. Ich werde hier garantiert für keine Firma der Welt Werbung machen, aber wer es dennoch wissen will, wo ich diese fantastische Frau entdeckte: Einfach eine kurze Frage per Kontaktformular schicken.
Und wer glaubt, 8,99 Euro für fünf vertrocknete Strohblumen bezahlen zu müssen, um den Trend „Trockenblumen, zweiter Versuch“ mitzumachen: Einfach einen Spaziergang zum Ententeich unternehmen, ein paar Stengel Schilf abkneifen, und schon sieht es soooo unglaublich hip und individuell zu Hause aus!

Die rothaarige Vasen-Dame darf noch entscheiden, ob sie sich lieber mit einer dänischen Galskugel oder dem Dannebrog (dänische Landesfahne) liieren möchte.

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Gute-Laune-Trick 11: Am helllichten Tag pompös aussehen

Neulich räumte ich meinen Badschrank auf und schmiss jede Menge Zeug weg. Dabei fielen mir unter anderem Lippenstift-Proben in die Hände, sodass ich beschloss, sie bald möglichst zu benutzen.
Am Sonntag gab es einen Grund zum Feiern, sodass ich mir vor dem Gottesdienst viel Zeit im Bad nahm – gute Einfälle sollten zeitnah umgesetzt werden. Bestens gelaunt pinselte ich mir das Pröbchen auf die Lippen und stellte fest, dass die Farbe sich als ein dunkler Pflaumenton entpuppte. Nicht unbedingt das, was Frau morgens vor 9.00 Uhr trägt – ich zumindest nicht.
Egal, fröhlich zu Ende pinseln.
Für meine neue Frisur fehlte noch ein Blickfang. Da ich jede Menge Blüten-Klammern und Broschen für meine Oberteile besitze, die ich jeden Morgen neu kombiniere, überlegte ich, statt einer Haarspange davon eine zu benutzen. Ich entschied mich für die Pfauenfeder, die sich gut im Haar machte.


Weil ich wenige Tage vorher Zeit hatte, einen Nagellack auszuprobieren, der zum Outfit einer bald stattfindenden Hochzeit passen könnte, glitzerten die Nägel noch von dem Outfit-Experiment.
Als ich das Haus Richtung Kirche verließ, fühlte ich mich angesichts meines Spiegelbildes im Flur wie eine Operndiva, die den Weg ins Bett nicht gefunden hat.
Egal!
Einen Tag overdressed herum zulaufen fühlt sich harmlos verrückt an, und gerade das brauche ich manchmal…
Zur Nachahmung empfohlen!