aufmerksam, Presse

Mein Fachartikel über Wahrnehmungstraining mit Senioren

Ein Artikel über Wahrnehmungsübungen mit SeniorInnen von mir erschien in der Zeitschrift „Altenpflege Aktivieren“. In der Ausgabe 4/2018  stelle ich für alle Sinneswahrnehmungen Übungen und Spiele vor.

Im zunehmenden Alter verändern sich alle Wahrnehmungsleistungen des Körpers: Während gegen Kurzsichtigkeit eine Brille hilft und Hörgeräte einen großen Teil der nachlassenden Hörkraft mildern, gibt es Sinnesempfindungen, die nur schwer auszugleichen sind. Parallel zur zunehmend eingeschränkten Feinmotorik nimmt der Tastsinn ab, wodurch die Fingerfertigkeit doppelt beeinträchtigt wird. Auch das Riechen und Schmecken verändern sich, was nicht nur ein Verlust von Genuss bedeutet. Beide Sinne haben eine starke Warnfunktion: Wenn es beispielsweise um das Verwechseln von bekömmlichen und ungenießbaren Flüssigkeiten geht oder den Geruch von Rauch einer vergessenen Herdplatte aus der Küche. Natürlich können die nachlassenden und veränderten Wahrnehmungsleistungen nicht komplett kompensiert werden. Aber mit interessanten Spielen entsteht eine neue Aufmerksamkeit den Sinnesempfindungen gegenüber. Die Seniorinnen stellen fest, was ihnen noch gelingt und wie kompetent sie die Aufgabe lösen. Auch das (gesunkene) Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten wird unterstützt. Dabei stelle ich die Wahrnehmungsspiele immer als „Aufgaben“ oder „Rätsel“ vor. Der Begriff „Spiel“ wird von vielen alten Menschen als „kindisch“ abgelehnt. Dabei sind die Aufgaben eine sehr effektive Art des Gehirntrainings, denn alle Sinneswahrnehmungen werden erst im Hirn verarbeitet und erhalten hier ihre Bedeutung!


Nach einer grundlegenden Einführung über den Sinn und Zweck von Wahrnehmungsübungen präsentiere ich Spiele für´s Sehen, Hören, Fühlen, Riechen und Schmecken.
Weitere Anregungen teile ich in meinem Fachbuch „Gruppenspiele für gute Laune“.

aufmerksam, feminin, glaubhaft

Berufliche Veränderung: Sammlung von Gedanken und Artikeln zu Jobwechsel und Quereinstieg

KirschenImmer wieder treffe ich Menschen, die genau wie ich ihrem ursprünglichen Traum- und tatsächlichen Ausbildungsberuf den Rücken gekehrt haben. Viele frustrierte Frauen aus schlecht bezahlten sozialen Berufen natürlich, in deren Lebenslauf ich mich wiederfinde. Aber auch ganz andere Hintergründe, die dazu führen, dass wir uns kennenlernen und austauschen.
Über die Zeit habe ich einige Artikel zum Thema „Berufliche Veränderung“ geschrieben.
Um Personen, die über das Stichwort „Jobwechsel“ auf meine Seite finden, übersichtlich zu helfen, sammle ich hier die bisherigen Artikel.
Unabhängig davon freue ich mich über alle ehemaligen Logopädinnen, die mich anschreiben und um Rat bitten. Ihr seid immer herzlich willkommen! Alle anderen Frauen natürlich auch…

Warum immer mehr Logopädinnen hinschmeißen und sich neu orientieren:
Ein ehrlicher Bericht über das wahre Leben der Logopädinnen im Arbeitsalltag
sowie der „Club der ausgestiegenen Logopädinnen“: Ich suche Mitstreiterinnen!
Wie es überhaupt soweit kommt, dass immer noch viele junge Frauen von ihren Müttern und Lehrerinnen die Logopädie als hervorragenden Beruf mit Teilzeitoption zum Kinderkriegen empfohlen bekommen: Muttis Meinung

Tipps und Lektüre für alle Aussteigerinnen, Sich-neu-Orientierenden, Quereinsteigerinnen, Noch-einmal-Studierenden und geflüchtete Logopädinnen 😉 

Buchempfehlung für zwei Ratgeber voller praktischer Anleitungen, um Kompetenzen zu entdecken und Potenziale zu vertiefen. Kreativ, inspirierend, praktisch und weise – meine Lieblinge im Bücherregal

Rumjammern oder anpacken? Buchempfehlung für eine Anleitung zum Loslegen statt Abwarten
Viel zu gewinnen hat die, die den inneren Stillstand verlässt
Ein ehrlicher Blick auf das eigene Leben  hilft weiter als jedes „Ich müsste doch zufrieden sein“
Verantwortung für das eigene Leben übernehmen und Freiheit entdecken

Love it – change it – or leave it

Ein Ja zu Herausforderungen und neuen Perspektiven finden

Die richtigen Fragen erkennen und beantworten

Was MUSS ich wirklich? Und was glaube ich nur, dass ich es tun muss, weil alle anderen das behaupten? Eine Inspiration zum Entdecken von neuen Spielräumen und zur Befreiung aus engen Horizonten
Und: Ein Ja zu dem Satz „Dafür bin ich nicht zuständig“

Gedanken über den Mut, beruflich auszusteigen und sich neu zu orientieren: Leerstellen (im Lebenslauf) bedeuten oft Fülle

Tipps einer Quereinsteigerin

Kindheitsträume leben

Für all jene, die sich beruflich neu sortieren und dabei den Überblick über Ideen, Aufgaben, Pflichten und Freizeit haben wollen: Ideen zum effektiven und erfüllten Arbeiten

Neuer Mut für die, die bereits ihre Träume wahr werden lassen, aber plötzlich so mutlos und müde sind.

Sprüche für Mut zur Veränderung:
Wagemutig,
mit neuem Anlauf,
Philosophisches über die Arbeit,
Was in dir steckt, ist wichtig,
Lebensträume – Lebensaufgaben.

 

Küste

aufmerksam

Petition für eine bessere Vergütung in therapeutischen Berufen

Über eine Kollegin erfuhr ich von der aktuell laufenden Petition zur besseren Vergütung von LogopädInnen, PhysiotherapeutInnen und ErgotherapeutInnen (wobei die Logopädinnen mit Abstand am wenigsten verdienen, laut Aussagen meiner Praxisleiterin).
Nach wie vor hat diese Berufsgruppe keine Lobby und wird seitens der Krankenkassen durch Kürzungen und Streichungen im Rahmen der neuen Heilmittelrichtlinien zunehmend unter Druck gesetzt – jenseits der Öffentlichkeit.

Im Folgenden zitiere ich Inhalte aus der Internetseite der Petition auf change.com

Die Vergütung einer Behandlungseinheit in der physiotherapeutischen, ergotherapeutischen und logopädischen Praxis ist nicht mehr zeitgemäß! Zudem werden viele Leistungen kaum- bis gar nicht vergütet (Berichte an den Arzt, Dokumentationen etc.). Es wird endlich Zeit, dass die Gesetzlichen Krankenkassen die erbrachten Leistungen dieser Berufe besser vergüten, denn sie leisten einen wichtigen und verantwortungsvollen Beitrag in der Gesellschaft!

Warum unterschreiben Sie die Petition?
„Ein beträchtlicher Teil der Leistungen dieser Berufsgruppen sind Prävention, mindestens Sekundärprävention! Die Kosten für eine Behandlung sind äußerst gering im Vergleich zu anderen Maßnahmen und besonders im Vergleich zu dem Verlust an Partizipation und den damit verbunden Kosten. Lebensqualität und Wohlbefinden können besonders durch diese Berufsgruppen besonders verbessert werden. Die Bezahlung und die Gängelung (Minutentakt!) sind eine Zumutung hinsichtlich der Arbeitsbedingungen. Direktzugang zum Patienten ist ebenso wichtig.“
Dr. Konstantin Kowalewsky

„Der derzeitigen Vergütungssituation durch die Gesetzlichen Krankenkassen fehlt jede gesunde Relation. In kaum einem anderen Sektor wird allein soviel Geld für Fortbildungen ausgegeben und trotz einer unglaublichen fachlichen Qualifikation keine bessere Vergütung erzielt. Ich würde gern einmal sehen wie Mitarbeiter einer Krankenkasse mit dem Gehalt leben, dass sie uns Therapeuten zuweisen. Ändert sich nichts an der Situation werden immer mehr Therapeuten nur noch mit Privatpatienten arbeiten und Gesundheit ein Luxus werden, den sich nicht mehr jeder leisten kann.“
Robert Haueisen

„Nach 12 Jahren als engagierte, verantwortungsvolle Physiotherapeutin bin ich von der finanziellen Vergütung und den drauf bezogenen Zukunftsaussichten nur noch frustriert. Ich würde dahin blickend dem Nachwuchs dringend von dieser Berufswahl abraten! Das finde ich extrem bedauerlich, da die Gesellschaft gut geschulte Physiotherapeuten benötigt!“
Christina Büttner

Bitte unterstützt das Anliegen und sichert damit eine zuverlässige therapeutische Versorgung für alle Altersklassen!

http://www.change.org/de/Petitionen/physiotherapeuten-ergotherapeuten-und-logop%C3%A4den-besser-verg%C3%BCten

 

aufmerksam, glaubhaft

Krankenkassen hindern TherapeutInnen in der Ausübung ihres Berufs

Seit die neuen Heilmittelrichtlinien gelten, haben wir angestellten Logopädinnen in der Praxis alle deutlich mehr Verwaltungsaufwand, der täglich zu stemmen ist.

Die Heilmittelrichtlinien werden von den Krankenkassen aufgestellt und müssen von den HeilmittelerbringerInnen (Ärztinnen und Ärzten, Therapeutinnen und Therapeuten) eingehalten werden. Das bedeutet, dass die Krankenkasse verlangt, dass Verordnungen der ausstellenden ÄrztInnen in allen Kreuzen, Kürzeln, Formulierungen, Daten und Zahlen hundertprozentig dem entsprechen müssen, was sich die Bürokraten in ihren heimeligen Büros ausgedacht haben. Dies hat NICHTS mit der Qualität der verordneten Maßnahmen zu tun – es verfünffacht für alle Beteiligten den Verwaltungsaufwand und lässt ÄrztInnen im für den Patienten schlimmsten Fall von der Behandlung absehen.
Die neuen Heilmittelrichtlinien bedeuten sowohl mehr Aufwand für die MedizinerInnen, die die Verordnungen ausstellen, als auch wesentlich mehr Arbeit für die Berufsgruppen der TherapeutInnen jeder Couleur:
Wir müssen alle Verordnungen engmaschig überprüfen, zum Ändern zurück senden, überproportional viel genehmigen lassen und während des Behandlungszeitraums permanent überprüfen, dass an jedem einzelnen Datum alle Regeln eingehalten werden (keine Termine dürfen unkommentiert ausfallen, keine Termine dürfen unnötig verschoben werden, keine Termine dürfen sich häufen, kurz: Am Besten arbeiten wir gar nicht mit Patienten, dann geht in den Augen der Krankenkassen auch gar nichts schief).
Dies alles dient dazu, dass Krankenkassen mehr Verordnungen und Behandlungen wegen Formfehlern auf dem Papier ablehnen können – was bedeutet, dass wir gearbeitet haben aber nach Einreichen der Verordnung (umgangssprachlich auch „Rezept“ genannt) nichts von der Krankenkasse bezahlt bekommen.

So arbeiten wir Logopädinnen täglich nach den Behandlungen noch unbezahlt im Büro, damit alle Formalia eingehalten werden und die zusätzliche Kraft im Sekretariat gegen den immensen Verwaltungsaufwand ankommt.
Dies führt zu massiv abnehmender Motivation in der täglichen Arbeit, extrem verkürzten Pausen (wenn es keine bezahlbare und bezahlte Arbeitszeit ist, wie soll es alles im Feierabend geschafft werden?), steigender Gereiztheit angesichts der Situation und damit, langfristig, abnehmender Qualität der Behandlung.
Ich bin als Logopädin für die Arbeit mit den PatientInnen eingestellt worden und erlebe mich mehr und mehr am Schreibtisch sitzend mit administrativen Tätigkeiten, die jenseits meines Berufs liegen.

Wie meine Kollegin am Dienstag so treffend bemerkte: Sie liebt ihren Beruf, aber sie hasst die Bedingungen, unter denen wir arbeiten müssen und die sich überproportional verschärfen.
Eine Frau, die in der Sterbebegleitung tätig ist, formulierte es so: Es ist unglaublich, wie viel Arbeit sie gegenüber den Krankenkassen aufwenden muss, um für ihre Tätigkeit bezahlt zu werden.

Danke, Krankenkassen.
Das nennen wir Schikane.

 

* Bemerkung am Rande: Die im Büro der jeweiligen logopädischen Praxis tätige Person wird von dem bezahlt, was die Logopädinnen erwirtschaften und damit nicht ausbezahlt bekommen – es freuen sich die Verwaltungskauffrauen und -männer der AOK, BKK, IKK und so weiter, wie gut auch damit die Arbeitsmoral zu schwächen ist:
Mehr Verwaltungsaufwand bedeutet mehr Stunden für die Bürokraft bedeutet mehr Geld für die Bürokraft bedeutet weniger Geld, das die Logopädinnen erwirtschaften und direkt ausbezahlt bekommen oder als Fortbildungszuschuss erhalten. Perfide.

aufmerksam

Kindermund: Soziales Kompetenz-Training

Aus meinem Alltag als Logopädin:

Ich verlasse gerade die Praxis der Ergotherapeuten und höre am Treppenabsatz zwei ca. neunjährige Jungen streiten, einer hält einen Roller fest und gestikuliert:
„Alle anderen würden mich anflehen…!“
Der andere unterbricht ihn genervt und wendet dabei offensichtlich neues Vokabular an:
„Ey, kannst du das nich mal azepieren?!“

aufmerksam

Umgang der Krankenkassen mit TherapeutInnen

LogopädInnen, Physio- und ErgotherapeutInnen wird die Arbeit durch ausufernde bürokratische Maßnahmen erschwert. Statt sich voll auf eine individuelle, kompetente Behandlung der Patienten konzentrieren zu können, verbraucht die tägliche Büroarbeit immer mehr unbezahlte Arbeitszeit. Die neuen Heilmittelrichtlinien der Krankenkassen beziehen sich darauf, wie Verordnungen des Arztes an die Therapeuten auszufüllen sind. Dabei ist es inzwischen von größer Wichtigkeit, ob ein Kreuzchen fehlt oder die ärztliche Formulierung der Leitsymptomatik minimal vom Indikationsschlüssel abweicht. Wenn ja, muss die Logopädin im eigenen Interesse so lange der Rezept-Änderung hinterher sein, bis alles perfekt stimmt – und die Frage, was „korrekt“ bedeutet, ändert sich von Seiten der Kassen häufiger, als man sich an die Vorgaben gewöhnen kann.
Sollte die Therapeutin eine Kleinigkeit übersehen und die Dreistigkeit besitzen, statt des bürokratischen Wahnsinns einfach den Patienten zu behandeln, wird sie dadurch bestraft, dass die Kosten der bereits stattgefundenen Therapie-Einheiten nicht bezahlt werden.
Was bedeutet: Der Patient bezahlt die Kasse, die Kasse jedoch nicht die Therapeutin.
Darunter leidet sowohl die Qualität der Therapie (weil Logopädinnen zu bürokratischen Prinzipienreitern werden müssen, statt ihrer Kompetenzen gemäß zu agieren) als auch die Versorgung der Patienten. Ebenso ist das Verhältnis zwischen verordnenden Ärzten und Logopädinnen zunehmend angespannt, da ungültige Verordnungen vom Arzt wiederholt geändert werden müssen, bis die Krankenkasse zufrieden ist und die Logopädin ihrer Arbeit nachkommen kann.

Mehr dazu unter Frontal 21 von Minute 8 – 17, Sendung vom 22. 05. 2012