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One Billion Rising – Schluss mit der Gewalt gegen Mädchen und Frauen

One Billion Rising ist eine weltweite Bewegung von Frauen für Frauen, die im September 2012 von der New Yorker Künstlerin und Feministin Eve Ensler initiiert wurde. Die Kampagne fordert ein Ende der Gewalt gegen Frauen sowie Gleichstellung und Gleichberechtigung.

Für den Valentinstag 2013, am 14. Februar, werden weltweit eine Milliarde (=USA-Zahl: „Billion“) Frauen zu Streiks und Protestkundgebungen aufgerufen. Indem sie ihre Häuser, Geschäfte und Arbeitsstellen verlassen und gemeinsam öffentlich tanzen, wollen sie ihre Solidarität und gemeinsame Kraft demonstrieren. Das Ereignis ist auch der 15. Jahrestag der V(agina)-Day-Aktionstage gegen Gewalt gegen Frauen (victory over violence). Die „Milliarde“ hat im Hintergrund die statistische Aussage, dass ein Drittel aller Frauen und Mädchen in ihrem Leben Opfer von Vergewaltigungen oder Misshandlungen werden.

Die Aktion wurde von Ensler initiiert, nachdem sie mit der Veröffentlichung der „Vagina-Monologe“ schon den Anstoß für die V-Day-Aktionstage gab Einer der Auslöser für ihren Aufruf waren im August 2012 die kontroversen Äußerungen des US-amerikanischen Politikers der Republikanischen Partei Todd Akin über „legitimate rape“ (rechtmäßige Vergewaltigung), die sie mit einem offenen Brief beantwortete.

Bis zum 20. September 2012 hatten Menschen aus 160 Ländern ihre Beteiligung an den Aktionen zugesagt.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/One_Billion_Rising

 

„Dance is holy, sexual, and it’s a way of being very powerful and a little dangerous without being violent.“

Eve Ensler

 

Ein tolles Video von Eve Ensler zu der Aktion ist zu finden unter
Break the chain

Und zum Mitmachen in Hamburg:
One-billion-rising-events-in-hamburg

 

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Freiheit für Frauen: Ja oder Nein?

„Frauen möchten so wahnsinnig gern von allen lieb gehabt werden. „Das ist eine Nette!“ ist das größte Kompliment.
Ich versuche immer wieder, ihnen klarzumachen, dass es gerade im Job nicht darum geht, lieb gehabt zu werden, sondern Respekt zu bekommen. Und das gilt, neben dem Liebgehabtwerden, im Privaten genauso. Wunderbar, wenn wir liebevoll und aufmerksam, sorgend und verantwortungsbewusst sind. Bitte bleiben Sie so.
Aber daneben brauchen wir die Kraft, Grenzen zu setzen.
Was passiert, wenn wir es nicht schaffen? Wir fühlen uns als Opfer, ausgenutzt, benutzt, der DVD, also der „Depp vom Dienst“, wie mal jemand sagte. (…)
Und jetzt kommen wir zum „Aber“. Wenn wir es (bestimmte Aufgaben oder Verpflichtungen) nicht reinen Herzens, sondern gezwungenermaßen tun, erzeugt es Stress, schlechte Gefühle wie Bitterkeit, unterdrückte Aggression. Reinhard Sprenger, Trainerkollege und Buchautor, hat folgende einfache, aber zutreffende Definition gefunden:
Stress entsteht, wenn wir „Nein“ denken und „Ja“ sagen.
Und dieser sogenannte Dis-Stress macht unzufrieden, er schwächt uns und macht leider auf Dauer auch krank, wie man inzwischen weiß. Er erzeugt Schatten auf der Seele, raubt uns die Lebensfreude und Lebenskraft. Das bedeutet, wenn wir mehr Leichtigkeit und Freude in unser Leben bekommen wollen, können wir uns entscheiden: entweder im Denken zu einem klaren Ja kommen und die Dinge tun – oder Nein sagen. Die Unzufriedenheit dazwischen zerreißt uns. (…)
Ich werde nicht müde zu verkünden: Alles hat seinen Preis, brav sein hat einen, sich abnabeln hat einen. Ja sagen hat einen und Nein sagen auch. Meinen Wünschen zu folgen hat einen, denen anderer zu folgen auch. Die Frage heißt: Was ist mir meine Entscheidung wert? Wozu verpflichte ich mich freiwillig? Und was möchte ich nicht mehr tun? Das bedeutet für mich erwachsen zu sein oder zu werden. (…)
Oder, wie es der Psychotherapeut Bernd Ulrich Hohmann provokativ nennt: „Schluss mit dem Genöle, der Frauenkrankheit überhaupt.“
Die beste Medizin dagegen sind die Worte „Ich möchte“. Wenn wir werden wollen, die wir sind, dann gehören Entscheidungen dazu, Erwartungen an das Leben, Durchsetzungsstärke. (…)
Egal, wofür wir uns entscheiden, wir bestimmen, was wir tun. Wir geben uns die Erlaubnis dazu. Wir nehmen uns das Recht. Wir stellen Forderungen.“

aus: Sabine Asgodom, „Lebe wild und unersättlich! 10 Freiheiten für Frauen, die mehr vom Leben wollen“, Kösel Verlag

 

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Freiheit für Frauen: Zur eigenen Person stehen

„Dein Kleinmachen dient nicht der Welt,“ heißt es in einem wunderbaren Gedicht der südafrikanischen Schriftstellerin Marianne Williamson. Und weiter:
„Es zeugt nicht von Erleuchtung, sich zurückzunehmen, nur damit sich die Menschen um dich herum nicht verunsichert fühlen… Wenn du von deiner eigenen Angst befreit bist, befreist du damit auch andere.“
Frauen, die aus der Reihe tanzen, schütteln Gewohnheiten und Klischees ab, eröffnen ihren Spielraum, weiten Grenzen, erobern die Welt.
Sie leben mit Alternativen, gehen lustvoll neue Wege.
Fallen durchs Raster – in die Freiheit.

aus: Sabine Asgodom, „Lebe wild und unersättlich! 10 Freiheiten für Frauen, die mehr vom Leben wollen“

 

 

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Freiheit für Frauen: Verweigern üben

Aktuell liegt in meiner Bücherkiste der Band „Lebe wild und unersättlich: 10 Freiheiten für Frauen, die mehr vom Leben wollen“ von Sabine Asgodom. Vor circa fünf Jahren hatte ich es bereits ausgeliehen und gelesen, nun stolperte ich in der Bücherhalle wieder darüber und nahm es noch einmal mit.
In loser Folge werde ich Zitate von ihr teilen – inzwischen finde ich ihr Buch zwar nicht mehr so grandios wie damals, aber immer noch gut (weiterhin eine Empfehlung für Frauen jeden Alters).

„Zieh nicht jeden Pantoffel an, der dir hingestellt wird.“

zitiert Sabine Asgodom ihre Freundin Elke

 

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Ein eigenes Zimmer

Auf der Suche nach einer Wohnung für uns zwei fällt mir immer wieder auf, dass ein eigenes Zimmer beziehungsweise ein Arbeitszimmer für die Frau nach wie vor keine Selbstverständlichkeit ist: In meinem Freundeskreis haben die meisten Männer zwischen Ende zwanzig und Mitte vierzig ein vollwertiges Arbeitszimmer, während die Frauen eine kleine, nicht abgetrennte Ecke der Wohnung bekommen oder „sich die Küche hübsch machen dürfen.“
Bedauerlicherweise spreche ich nicht von den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts, sondern vom Jahr 2012.
Fest steht: Entweder mein Verlobter und ich teilen uns ein größeres Zimmer (Hälfte/Hälfte) oder wir richten uns jedeR unser eigenes Refugium ein (und sei es auf 8 Quadratmetern pro Person).
Solcher Quatsch wie „Du kannst doch deinen Nähtisch im Schlafzimmer unterbringen“ oder „Meine Monitore brauchen viel mehr Platz als deine Sachen, also nimmst du die Ecke neben dem Fernseher im Wohnzimmer“ (von anderen Frauen in Varianten zitiert) gehört definitiv der Vergangenheit an!
Jede Frau hat ein Recht auf ihr eigenes Zimmer und ihren Freiraum.
Gut, wenn man sich darüber vor dem Mieten einer Wohnung einig ist.

Frauen sind wie Teebeutel:
Erst, wenn man sie in heißes Wasser taucht, weiß man, wie stark sie sind.
(gefunden bei Sabine Asgodom)

 

 

Zu „A Room of One’s Own“ von Virgina Woolf, von der ich mir die Überschrift geliehen habe:
`Auf die genannten historischen Umstände bezieht sich auch Ein eigenes Zimmer. Zwei Bedingungen mussten für Woolf erfüllt sein, damit auch Frauen „große Literatur“ produzieren konnten: „fünfhundert (Pfund) im Jahr und ein eigenes Zimmer“ (S. 113). 500 Pfund waren keine sehr stattliche Summe, aber es genügte, um über die Runden zu kommen. Materielle Sicherheit ist die zentralste Forderung des Essays, denn sie bedeutete Unabhängigkeit: Unabhängigkeit von Ehemännern oder Almosen. Diese Forderung war Woolf sehr wichtig; sie zieht sich durch ihr Leben wie durch ihr schriftstellerisches Werk. Den Luxus eines eigenes Zimmers genoss Virginia Woolf selbst seit 1904, als ihre Familie nach dem Tod ihres Vaters in ein Haus nach Bloomsbury zog. Ihr selbst verdientes Einkommen hatte erst im Jahr 1926 die Grenze von 500 Pfund überstiegen.
Materielle Sicherheit ist für Woolf also der eine Faktor; der andere ist das eigene Zimmer. Frauen war bis spät ins 19. Jahrhundert fast keine Privatsphäre zugedacht; gewöhnlich waren sie Hausfrauen, die sich um die Kinder und die Bediensteten kümmern musste. Wenigen war es vergönnt, täglich einige Stunden ungestört Zeit zu verbringen und zu schreiben. Das Haus galt über Jahrtausende als der Raum der Frau, während die Welt außerhalb den Männern gehörte (siehe Oikos). Doch selbst in diesem Raum, in dem die Frau herrschen durfte – und den sie meist nur mit Erlaubnis und in Begleitung verließ – hatte sie keinen Anspruch auf ein eigenes Zimmer. Das „eigene Zimmer“ ist einerseits eine Metapher für die Privatsphäre, es ist aber auch ganz konkret gemeint.
„Frauen haben seit Millionen Jahren in geschlossenen Räumen gesessen, so daß inzwischen sogar die Wände durchdrungen sind von ihrer Schaffenskraft.“ (S. 88) Die Zimmer der Frauen können und müssen daher auch Gegenstand der Literatur werden. Wenn Woolf von den „Gemächern“ und „Höhlen“ spricht, die die „Fackel“ der Literatur ausleuchten müsse, ist damit auch die Seele gemeint; die zahllosen alltäglichen Erfahrungen, Gedanken, Augenblicke, die ohne die Möglichkeit des Schreibens für immer verloren gehen.`

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Ein_eigenes_Zimmer (Stand 11. 08. 2012)

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Fürbitte einmal anders

Heute während des Frühstücks wurde ich angerufen, ob ich am Sonntag im Gottesdienst beim Abendmahlsdienst mitmache – mein Teil sei die Fürbitte. Normalerweise lasse ich mich unter der Bedingung, dass ich ein Dankgebet spreche, zum Abendmahl einteilen – für die Fürbitten braucht man einen guten Überblick, welche Katastrophe gerade wo passiert, und genau darum kümmere ich mich normalerweise nicht (Absichtlich, weil das Leid der Menschen vor meiner Tür mir bereits genug zusetzt). In diesem Fall war ich aber direkt ganz dankbar, die Fürbitte als Vertretung zu übernehmen, weil ich dann endlich mal vorne im Gottesdienst stehen und eine Lanze für die Frauen dieser Welt brechen kann.
So werde ich morgen im Fürbittegebet über Zwangsverheiratungen und -prostitution, Arbeitssklavinnen, Gewalt gegen Frauen in jeglicher Form und noch so einiges mehr beten.

Hier einige Zahlen dazu:
3/4 aller armen Menschen (1,4 Milliarden) sind Frauen
Frauen erledigen 2/3 der Arbeit auf der Welt, verdienen aber nur 10% des Einkommens und besitzen gerade mal 1% des Eigentums
450 Millionen Frauen in Entwicklungsländern sind mangel- und unterernährt
80% der Flüchtlinge sind Frauen
66% der Analphabeten weltweit sind Frauen
2 Millionen Mädchen pro Jahr erleiden die Genitalbeschneidung

Wahrscheinlich werden anschließend ältere Gemeindemitglieder auf mich zukommen und ihre Kommentare abgeben, aber hey: Wir beten oft genug für die Alten und Kranken und ebenso beten wir ausreichend für Erdbebenopfer. Dass für die notleidenden und unterdrückten Frauen dieser Welt gebetet wird, habe ich noch nie erlebt.
Also. Ich tu’s morgen.

 

Quelle der genannten Zahlen: emotion März 2012

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Wann die Emanzipation der Frau erreicht sein wird

Gestern fand ich beim Aufräumen einen Zettel, den ich 2004 in Lübeck an der Tür hängen hatte – das Zitat gefällt mir heute genauso wie damals:

„Wissen Sie,“ pflegte Jo dann zu sagen,
„Frauen und Männer werden erst dann wirklich gleichberechtigt sein,
wenn auf einem bedeutenden Posten eine inkompetente Frau sitzt.“

 

aus: Ildikó von Kürthy, „Mondscheintarif“