In der Residenz wurden die Weihnachtsbäume geliefert, also verbrachte ich den Tag damit, in drei Metern Höhe die große Tanne in der Lobby zu schmücken. Zwei mittelgroße Tannen dekorierte jeweils eine Seniorin mit mir, die sich schon sehr auf dieses Ritual gefreut hatten. Außerdem rannte ich ständig in den vierten Stock und zurück, um vom Dachboden Tannenbaumkugeln zu holen, sodass ich zu Hause ordentlich müde war.
Dennoch konnte ich nicht still auf dem Sofa sitzen, so sehr ich mich dazu zwang, und sprang zu den Weihnachtskisten in den Keller, um bei uns ein paar allererste glitzernde Akzente zu setzen.
Die rosegoldenen Wimpelketten stammen eigentlich aus dem Partybedarf, aber mit ein paar zarten ersten Kugeln finde ich es genau die richtige Mischung zum Einstieg. Schließlich liegt noch der gesamte Advent vor uns…
Vielleicht hast du im Fundus Girlanden oder Wimpelketten, die quer durch’s Zimmer gespannt oder in Zweige gehängt Fröhlichkeit ausstrahlen und die Stimmung heben?
Die Kombination aus November und Corona schreit förmlich nach einem Akzent zu Hause, der zum Schmunzeln einlädt oder eine langweilige Ecke erhellt.
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Exzentrisch einrichten: Komm doch rein!
Wenn ich dringend das Bedürfnis nach einer Wohnzeitschrift habe, kaufe ich am liebsten eine, bei der ich auf jeder zweiten Seite „Oha, das ist aber gewagt!“ denke.
Früher wählte ich meist Magazine, die besonders „erwachsen“ wirkten: Mit großen Häusern auf riesigen Grundstücken und jeder Menge Möbel und antiken AGA-Herden, die ich mir garantiert nie leisten kann. Das fand ich inspirierend.
Inzwischen, wenn das Bedürfnis nach einem „Heft zum Blättern“ mich überkommt, greife ich gern zu denen, die garantiert nicht schick aussehen und nicht teuer und bestimmt nicht aus einem Guss. Dort richten sich die Leute mit Flohmarktfunden und wilder Kunst und vielen Pflanzen ein. Am besten leben sie noch das ganze Jahr in einem Schäferwagen. Oder in einer finnischen Sauna kurz hinter dem Polarkreis. Oder in einem alten Schulbus oben auf der Klippe in Cornwall.
Nein, okayyy, so verrückt nun auch wieder nicht.
Aber inzwischen träume ich nicht mehr davon, möglichst elegant und hochwertig zu wohnen, sondern möglichst einzigartig.
Was natürlich alle behaupten, während sie zu 98% mit IKEA eingerichtet leben. So freute ich mich sehr, diese famose Vase für kleines Geld zu finden, als ich eigentlich gar nicht danach suchte. Ich werde hier garantiert für keine Firma der Welt Werbung machen, aber wer es dennoch wissen will, wo ich diese fantastische Frau entdeckte: Einfach eine kurze Frage per Kontaktformular schicken.
Und wer glaubt, 8,99 Euro für fünf vertrocknete Strohblumen bezahlen zu müssen, um den Trend „Trockenblumen, zweiter Versuch“ mitzumachen: Einfach einen Spaziergang zum Ententeich unternehmen, ein paar Stengel Schilf abkneifen, und schon sieht es soooo unglaublich hip und individuell zu Hause aus!
Die rothaarige Vasen-Dame darf noch entscheiden, ob sie sich lieber mit einer dänischen Galskugel oder dem Dannebrog (dänische Landesfahne) liieren möchte.
Mit Urlaubserinnerungen dekorieren: Aufhängen einmal anders
Im Urlaub sammeln wir aufregende Erlebnisse und entspannende Momente jenseits des Alltags. Gelungene Fotos sollen uns daran erinnern, da liegt es nahe, sie zu rahmen und aufzuhängen. Auf die Dauer wirken Urlaubsfotos an der Wand aber etwas langweilig…
Wer mit minimalem Aufwand eine abwechslungsreiche Idee sucht, hängt Souvenirs und Fotos einfach in Äste, die aufgestellt werden.
Ich liebe Birkenäste, Buche ist genauso geeignet: Einfach lange Zweige im Wald sammeln, einen großen Blumentopf mit Sand oder Steinen füllen und die Äste darin arrangieren.
Ich hänge in meinen Zweigen gern zuerst Wimpelketten auf, um Struktur zu geben und einen Rahmen zu schaffen. Dazwischen platziere ich Fundstücke und Urlaubserinnerungen, je unterschiedlicher, desto besser.
Urlaubsfotos vergrößere ich und verstärke sie von hinten mit Pappe. Sie bekommen ein Band zum Aufhängen, und schon sind die Urlaubserinnerungen gut sichtbar ausgestellt. Wer regelmäßig innerhalb der Wohnung umzieht und nicht ständig Löcher in die Wände bohren möchte, kann stehende Äste als Grundlage für Deko als Gestaltungsprinzip flexibel einsetzen.
Schallschluckende Dekoration: Ideen zum Selbermachen
Bei uns vor der Haustür wird acht Monate lang die Straße gefräst, gebaggert, umgewühlt, ausgebuddelt, sandgestrahlt, aufgefüllt, geteert, gebohnert und geleckt. Selbstverständlich hänge ich täglich stundenlang aus dem Fenster und beobachte je-den Schritt und genieße das Aufgebot deutscher Ingenieurskunst in all den Varianten von Baustellenfahrzeugen. *Hust*
Natürlich nicht. Stattdessen überlegte ich schon vorher, was ich tun kann, damit wir zumindest ein paar kleine Elemente zu Schallschlucken an den Wänden installieren können.
Ich fand in einer Boutique einen ganz wunderbaren kleinen Wandteppich, der mit seinen weißen Fischen auf ultramarinfarbenem Grund griechisch wirkt, und sich hervorragend einfach auf einen Nagel der Bilderwand pieksen lässt. Außerdem zog ich eine große Blüte aus festem Papier aus meinem unerschöpflichen Dekofundus, darin sollten sich Schallwellen doch auch hervorragend verirren, oder?
Bereits vorhandene Wimpelketten aus Papier ersetzte ich durch neu genähte Wimpelketten aus Stoff, auch wenn so ein paar mickrige Wimpel jetzt nicht die Masse an Schall schlucken können. Aber meiner Selbstwirksamkeit tut es gut, zu wissen, dass ich etwas gegen den Baulärm unternommen habe. Zusammen mit den Wandbehängen, die ich hier zeigte, hoffe ich auf eine gewisse Wirkung, und sonst freue ich mich einfach nur an der sommerlichen Deko!
Zacki-fix: Osterdeko auf die Schnelle
Wer noch keine Osterdekoration hat, aber ein paar Eier und Hasen im Fundus:
Heute stelle ich einen zacki-fix Osterteller vor.
Dazu einfach Moos im Garten aus dem Rasen ziehen oder im Wald sammeln und auf einen großen Teller oder ein Tablett legen. Braune Blätter raus zupfen, das Gras kann im Moos bleiben.
Als nächstes Ostereier verteilen, dabei Exemplare mit Farben auswählen, die unter einander harmonieren. Auch eine Mischung zwischen großen und kleinen Exemplaren bringt Spannung in das Arrangement.
Zum Schluss ein paar Hasen aus Porzellan, Küken oder andere Osterschätze mit Ehrenplätzen versorgen.
Wer stattdessen Blumen verwenden möchte, kann die Variante mit aufgeblühten Tulpen ausprobieren.
Den Osterteller auf dem Esstisch oder der Fensterbank platzieren, fertig!
Winterstrauß mit Wildtieren
Der Blumengruß zum Wochenende fiel dieses Mal besonders wuschig aus:
Calla verstecken sich zwischen Strandflieder und Eukalyptuszweigen vor dem rauen Winterwetter.
Bewacht werden sie von geschnitzen Holztieren, die ich schon lange wieder hervor holen wollte. Sie passen wunderbar in den Januar, wenn die Farben eher gedeckt sind und wir die Natur lieber draußen auf Abstand halten.
Blumige Tischdeko für Weihnachten und Silvester: Glitzernd und fröhlich
Das Weihnachtstreffen mit der Familie bleibt dem Motto der blumig-frischen Dekoration treu. Hier stellte ich meinen nicht-weihnachtlichen Weihnachtsschmuck vor, jetzt zeige ich die Tischdeko für den heutigen Nachmittag:
Auf einem weißen Tischtuch breiten sich viele Sterne aus, die mit ihren Rosa- und Goldtönen wunderbar zur aktuellen Gestaltung des Wohnzimmers passen. Statt Tannengrün sprießen bunte Blumensträuße, zwischen denen nachher die Kuchenplatten platziert werden. Für die Vasen stellte ich Gerbera, Rosen, Pistaziengrün und ein besonders elegantes exotisches Gewächs zusammen, dessen Namen ich noch in meinem Floristiklexikon nachschlagen möchte.
Noch ist mein Mann dabei, die letzten seiner Genüsse aus dem Ofen zu holen, solange bleibt die Tafel unvollendet. Aber Menschen, die nicht dabei sein können, den Appetit zu wecken, ist auch gemein. Wer mag, stellt sich den eigenen Lieblingskuchen vor…
Auf jedem Teller warten als Willkommensgruß ein Marzipanstern und ein Schokoladenengel.
Das bunte Konfetti ist eine schöne Idee für Silvester oder die nächsten Wintergeburtstage. Ich bin sehr gespannt, wie es sich nachher beim Essen verhält: Bleibt es ständig am Ärmel hängen, rieselt es kurz nach Eintreffen der Gäste zur Hälfte auf den Boden? Ich bin neugierig… und habe für den großen Jahresrückblick, den ich Anfang Januar in der Residenz gestalte, auch gleich eine Packung Glitzersternchen mitgenommen. Zusammen mit goldenen Wimpelketten und vielen Schneeflocken gelingt so ganz schnell eine fröhlich-festliche Winteratmosphäre.
Konfetti ist natürlich ein Einmalprodukt, weshalb ich nicht vorhabe, dauerhaft Wegwerfartikel als Dekoration zu benutzen, aber manchmal sorgt es einfach für die besondere Note.
Nachtrag: Das Konfetti blieb zu 95% auf dem Tisch liegen und ließ sich anschließend wunderbar wieder einsammeln. Also doch kein reines Einmalprodukt!
Jetzt aber husch: Letzte Rettung für die, die noch keine Weihnachtsdekoration haben. Garantiert kostenlos!
Falls rein theoretisch jemand da draußen noch keine Weihnachtsdekoration hat, und auch kein Geld, aber noch irgendwelche Reste im Keller auftreiben kann:
So könnte eine kostenlose Aufpeppung der eigenen vier Wände oder der Haustür gelingen. Der Trick sieht vor, mindestens drei potentiell schmückende Dinge miteinander zu kombinieren, um daraus große Kunst zu zaubern. In diesem Fall zuppelte ich eine unglaublich geschmackvolle Plastikfransenglitzergirlande durch einen Kranz aus naturbelassener Birkenrinde. Als besonderen Clou schob ich Zuckerstangen hinein, die jedes Jahr wieder abgenommen und ordentlich in den Dekokisten im Keller verstaut werden.
Sehr geschmackvoll, sehr kreativ und ein absolutes Unikat(hust)! 😉
Ich finde ja, wir sollten das mit dem Schmücken nicht so ernst nehmen.
Diesen wirklich fürchterlichen Kranz habe ich an unsere Wohnungstür gehängt, einfach weil es geht. Natürlich mit einer wunderbaren Botschaft, nämlich: „Macht euch locker, es muss nicht immer alles glatt gehen und toll aussehen. Etwas Schräges und Lustiges kann viel mehr Leben in den Alltag bringen. Mut zum Murks!“
Adventsdekoration mal anders: Kirschblüten und Quietschgrün
Dieses Jahr hatte ich keine Lust auf eine klassische Adventsdekoration.
Also hängte ich ein großes Bild mit Kirschblüten auf und drapierte eine Partygirlande zusammen mit einer riesigen Papierblüte in die Birkenäste. Die Girlande fügt sich rosa-weiß-gold wunderbar in die Gestaltung ein, umgeben von antiken Weihnachtsbaumkugeln in rose-gold und pinkfarbenen Sternen wird es fröhlich-festlich. Der alte Plüschaffe winkt von seinem Ast, Zuckerstangen und goldfarbene Ornamente blitzen zwischen den Ästen hervor.
Die Kissen sind alle selbstgenäht und kommen sonst im Sommer zum Einsatz, aber jetzt hatte ich Lust auf warme Rottöne und grüne Akzente, womit wir dann doch schon fast wieder bei den traditionellen Weihnachtsfarben herauskommen.
Die Nobilistanne im Adventskranz und einer großen Bodenvase duftet so köstlich, wenn ich ins Wohnzimmer komme – viel besser als jeder Geruch nach zuckrigen Plätzchen. Wunderschöne frische Rosen und Wachsblumen sorgen für frische Akzente. Zusammen mit den quietschgrünen Glastannen entstand genau die heitere Atmosphäre, die ich mir vorgestellt habe.
Schnell frischer Schwung im Flur: Wimpelkette über der Tür
Bei uns hängen im Flur über den Türen zu „öffentlichen Bereichen“ wie Küche und Wohnzimmer schon seit Jahren Wimpelketten mit dem „Dannebrog“, der dänischen Flagge. Für locker-leichte Atmosphäre, unaufdringlich und trotzdem fröhlich. Jetzt brauchte ich frischen Wind und hängte zusätzlich eine bronze-glänzende Girlande einer dänischen Ladenkette auf. Ein Muster aus Blumen, Blättern und Vögel ist ausgestanzt, und unser recht dunkler Flur ist jetzt um einen Licht reflektierenden Blickfang reicher.
Wer es selbst basteln möchte: Dreiecke mit einer Zackenschere zuschneiden und Muster ausstanzen. Wer keine Stanzen hat: Ein Locher tut´s auch.
Zur Nachahmung empfohlen!