aufmerksam, kreativ

Dem Herbststurm trotzen: Kissenhüllen für ein gemütliches Zuhause nähen

Nach den Sommerferien begann in meiner Kirche ein neues Semester mit frischen Kleingruppen zu diversen Themen. Mit einer Handvoll sehr netter Frauen treffen wir uns einmal die Woche zum Austausch über eine gemeinsame Lektüre. Die Wohnung unserer Gastgeberin ist supermodern eingerichtet, wohingegen bei uns Zuhause ein kreativ-gemütlicher Künstlerhaushalt zu erleben ist (-;
Mir wäre eine cleane Einrichtung komplett in weiß-grau zu kühl, dennoch bringt mich die Gestaltung anderer Wohnungen natürlich zum Nachdenken. Ist ein Mobiliar aus selbstgemachten Stücken und Flohmarktfunden ein Makel oder ein Markenzeichen?
Bei dem fürchterlichen Sturm habe ich mir zwei Stoffe rausgekramt, die schon lange auf ihren Einsatz warten, und einfach mal vernäht. Da das besonders schöne Stoffstück zu klein für eine Kissenhülle war, verwendete ich einen weiteren Stoff als Träger. Die Kanten schlug ich um und verzierte sie mit Baumwollspitze. Alte, sehr hübsche Knöpfe nähte ich mit kontrastierendem Garn an, sodass eine fröhliche Farbkombination entstand.
Das ist ganz weit weg von einer Einrichtung wie aus dem Katalog – aber wie schön, dass jede ihren eigenen Geschmack haben kann! Und Schätze aus der Nähkiste endlich zu ihrem Einsatz kommen…

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Moderne Wanddekoration mit uralten Wurzeln: Ich liebe Wandteppiche

Manche uralte Erfindung, modern interpretiert, ist wunderschön und praktisch zugleich: Hier zum Beispiel der aktuelle Trend „Wandteppich“.
So sehr ich es liebe, unsere Wohnung regelmäßig neu zu dekorieren, so schwierig ist es, für die gerade nicht benutzten Gegenstände eine gute Unterbringung zu finden, die wenig Platz verschluckt. Selbst Poster, die ich in wechselnden Rahmen präsentiere, brauchen einen Ort, wenn sie nicht benutzt werden. Vom benötigten Stauraum für große Wechselrahmen will ich in unserer übersichtlichen Hamburger Wohnung gar nicht anfangen.

Daher liebe ich es, online in den Kleinanzeigen Wandteppiche aufzustöbern:
Die Kosten sind übersichtlich, sie können klein gefaltet im Umschlag verschickt werden, passen größentechnisch zu allen Zimmern und Proportionen und lassen sich ganz wunderbar im Schrank bei meinen Tischdecken lagern.
Aktuell bin ich ganz verknallt in das japanische Fischbanner, das über unserem Bett hängt. Früher hing dort immer ein großer Bilderrahmen aus Massivholz, sodass ich in den ersten Jahren in dieser Wohnung oft Angst hatte, im Schlaf erschlagen zu werden, wenn der Dübel in der Wand nachgibt.
Letztes Jahr schliefen wir unter der majestätischen Berglandschaft, die mich jedes Mal über Gottes Schöpfung staunen ließ. Nun ist die Wirkung mit den Kois ganz luftig und grafisch. Ich liebe es!

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Da hängt ein Fisch an der Wand: Maritime Salonhängung

Dieses Jahr gab es (bisher) keinen Urlaub am Meer – ganz untypisch für mich. Daher suchte ich aus meinem Fundus verschiedene Poster, eigene Fotos und weitere Objekte zusammen, um die Bilderwand im Wohnzimmer maritim zu dekorieren.
Mit dabei ist ganz neu ein Spiegel in Fischform aus Rattan, der wunderbar zu meiner handbemalten Lieblingsschale in Gelb und Apricot passt.

Auch der kleine Keilrahmen mit einem Sandweg zu Strand musste neulich im Baumarkt mit. Den strohfarbenen Teller holte ich aus dem Geschirrschrank und befestigte an seiner Rückseite mit der Heißklebepistole eine Aufhängung: Jetzt habe ich ihn viel besser im Blick.
So kann ich die verbliebene Zeit noch etwas aushalten, bis wir die Fahrradtaschen packen und nach Amrum aufbrechen. In der Hoffnung, dort diesmal eine Ferienwohnung ergattert zu haben, die unser neues Stammquartier werden könnte….

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Den Alltag wertschätzen: Liebevoller Gruß auf dem Esstisch

An das letzte Mal, dass wir Gäste hatten, kann ich mich kaum noch erinnern.
Mein schönes Geschirr wird kaum genutzt, wir verwenden täglich das Alltags-Service.
Wie schön wäre es, zumindest zwischendurch mal einen netten Gruß am Esstisch zu arrangieren, selbst wenn wir, wie immer, nur zu zweit essen?

Dabei reicht es, einen abgeknickten Blütenkopf aus dem Garten in einer kleinen Herzschale schwimmen zu lassen (hier stürmt es seit zwei Tagen wie verrückt) oder eine schöne Schokolade appetitlich zu präsentieren, statt direkt aus der Verpackung zu essen.

Oder am Wochenende einen kurzen Gruß zu schreiben, während der andere gerade zum Bäcker läuft…
Und wenn es nur das Frühstücksei ist, das prominent platziert wird und mit einer Serviette, geschmückt mit dekorativem Unkraut, zusammen auftritt.

Ebenso können wir versuchen, das Lieblingsgericht aus dem indischen Restaurant nachzukochen, statt es liefern zu lassen. Oder dem Geheimnis des vietnamesischen Süppchens auf die Spur zu kommen.

Auch eine Packung Schokoküsse mit Zuckerkonfetti oder andere Snacks, die wir sonst nie wählen würden, können eine Runde Schwung in den Alltag bringen. Je alberner und ungewöhnlicher, desto besser!

Natürlich können wir uns auf die Zeit freuen, „wenn das Leben endlich wieder normal verläuft“, aber hier und jetzt stecken wir in einem Alltag, der genauso unsere Lebenszeit bestimmt wie die Phase, in der Corona endlich hinter uns liegen wird. Wir leben nicht „später“, wir leben jetzt. Wie können wir dem Moment gegenüber aufmerksam und wertschätzend sein, statt diese Krise einfach nur überstehen zu wollen?

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Bilderbuch schlachten, um eine chinesische Mauer zu bauen: Asiatische Bilderwand gestalten

In Hamburg gibt es an verschiedenen Stellen Regale oder Bücher-Kisten mit Lektüre, an denen sich PassantInnen bedienen können. Da ich immer mal wieder mein Bücherregal ausmisten muss, war ich in letzter Zeit mehrfach dort, um jeweils ein paar Schätze abzugeben. Und natürlich in der Hoffnung, selbst einen Schatz aufzustöbern.
So entdeckte ich ein wunderschönes Bilderbuch, aus dem Französischen übersetzt, mit fantastischen chinesischen Motiven. Ich schlachtete das Buch und rahmte die schönsten Seiten. Jetzt haben wir eine „chinesische Mauer“ im Wohnzimmer.

Französische Bilderbücher sind häufig wesentlich hochwertiger in ihrer Gestaltung:
Kreativer, künstlerischer, abseits des Mainstreams von „Prinzessin-für-Mädchen“ und „Wilde-Kerle-für-Jungs“, was in deutschen Buchläden leider vorherrscht.
Allein das Papier, rau und mit geprägter Struktur, ist ein Traum…
Wer selbst eine chinesische Mauer bauen möchte: Das Buch heißt „Von den zehn Sonnen, die zwölf Monde liebten: Ein Märchen mit chinesischen Schriftzeichen“ und ist second-hand günstig zu erwerben.

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Tulpen, Windmühlen und Segelschiffe: Wilde Wohnzimmer-Deko gegen den Februarblues

„Viel hilft viel,“ war das Motto meiner Chemielehrerin Frau Sauer, und es gibt Momente, da hat sie absolut Recht.
Ich hatte Lust auf eine blau-weiße Gestaltung unseres Esstischs, auf die Idee brachten mich die niederländischen Teller vom Flohmarkt. Dass mein Mann mir einen riesigen Tulpenstrauß mitbrachte, gab den Ausschlag: Ich räumte mal wieder das Wohnzimmer um.

Die handbemalten Teller hängen ganz wunderbar zusammen mit dem alten Affen, einem grün gepinselten E sowie mundgeblasenen Glaskugeln in den Ästen. Die Aufzählung klingt wild, optisch finde ich das Miteinander sehr harmonisch. Die liebe Frau T. schenkte mir die Glaskugeln im Advent zusammen mit einer süßen Karte, auf der sie sich für meinen spontanen Putzeinsatz bedankte, als die Handwerker ihre Wohnung komplett eingestaubt hatten. Nun haben sie endlich einen Platz gefunden…. bis ich wieder umdekoriere!

Am Tischende steht wie immer die hölzerne Maria, sie hat mich im letzten Jahr zu mehreren Andachten begleitet. Mangels eines Altars musste ich einen hässlichen Tisch halbwegs stimmungsvoll für die Mini-Gottesdienste herrichten, und daher fuhr Maria kopfüber in meinem Rucksack häufiger Rad. Ich hatte mehrfach Angst, dass ihr bei meiner sehr dynamischen Fahrweise Macken und Unfälle zustoßen könnten, aber sie blieb heil.

Diesmal sind nicht alle Kissenbezüge selbst genäht, nur das asiatisch wirkende Blumenkissen in der Mitte stammt von mir. Die türkisfarbenen Kissen knallen so richtig schön im trüben Februarlicht. Und der gelbe Samtbezug verbindet optisch die Tulpen mit einem der Kerzengläser und bildet einen sonnigen Akzent.

Mein Mann backte ganz wunderbare Zimtschnecken-Kekse, zusammen mit niederländischen Waffeln gefällt mir unser Wohnzimmer jetzt wieder richtig gut.

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Maritime Bilderwand zum Aufatmen: Frisch und leicht dekorieren

Nach Weihnachten setzt bei mir normalerweise das große Aufatmen ein:
Ahhhh, leere Wände, leere Tische, leeres Alles!
Luft zum Atmen, Raum zum Leben, Leere! Himmlisch!
Dieses Weihnachten hatte ich ausnahmsweise zurückhaltend dekoriert, insofern fehlte der spaktakuläre Vorher-nachher-Effekt zwischen Feiertagen und Start ins neue Jahr.

Dennoch hatte ich Lust, die verschneiten Landschaften abzunehmen und den maritimen Kalender, den ich letztes Jahr im Büro aufgehängt hatte, auf neue Art zu Hause zu verarbeiten.
Also schob ich Kalenderblätter, Rahmen und Motive hin und her, bis ich alle Bilder zurecht geschnitten und aufgehängt hatte.
Eine perfekte Mischung ist es dieses Mal nicht geworden, aber egal:
Die Bilder vom Meer helfen definitiv zu einer neuen Variante von „Durchatmen nach dem Jahreswechsel“!

Der geflochtene Strohhut fiel mir zufällig in die Hände, allerdings weiß Gott, dass ich seit über einem halben Jahr auf einen Strohhut für die Bilderwand geiere. Aber dafür kein Geld ausgeben wollte. Hier ist er nun, kostenlos, quasi direkt vor der Haustür tauchte er eines Tages auf und wartete auf mich. Danke, Jesus!

In der Vase auf dem Beistelltisch unter der Bilderwand steht Schilf in der Vase, die „Dannebrog“ flattert im imaginären Wind – wunderbar!

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Weihnachten: Die Tanne bleibt nackt

Noch während ich Ende November die sechs Tannenbäume in der Residenz schmückte, holte ich parallel abends den Container mit den Weihnachtskugeln aus unserem Keller.
Ich musste aber feststellen, dass ich dieses Jahr die Tannenzweige ungeschmückt viel schöner fand.
So stellte ich überall in der Wohnung frische Zweige auf und ließ sie weitgehend nackt.

Sonst heißt mein Motto „Mehr ist mehr“ und ich liebe es, aus verschiedensten Fundstücken und Schätze ein harmonisches Ganzes zu kreieren.
Aber dieses Jahr blieb das Tannengrün leer, nur in den Birkenstämmen und an der Bilderwand durften die Kugeln einen moderaten Auftritt haben.

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Weihnachtliche Bilderwand gestalten: Petersburger Hängung mit Vitamin C

Die Frage ist nicht, ob ich regelmäßig die Wohnung neu gestalte, die Frage ist nur: Wie?
Die Petersburger Hängung ist ausgesprochen praktisch, weil ich die vorhandenen Nägel ganz flexibel immer wieder neu bestücken kann.
Für den Advent schlachtete ich einen Bildband über deutsche Nationalparks und rahmte diverse Fotos von verschneiter Natur.

Der bilderlose Rahmen in der Mitte ist schwierig zu füllen, hier klebte ich einfach Geschenkpapier aus London hinein. Es greift die mediterrane Stimmung der Schale nebenan auf, die Vögel zwischen den Orangen wirken winterlich und trotzdem beschwingt. Angesichts der Apfelsinen muss ich immer an Vitamin C denken und daran, mir mal wieder einen frischen Saft zu pressen…
Der alte verschnörkelte Rahmen mit dem Spiegel versammelt Kugeln, die die umgebenden Farben wieder aufgreifen: Das kühle Taubenblau der Vögel, das Orange der Mandarinen und das Grün der Blätter.
Im örtlichen Antiquariat stöberte ich zu meiner großen Freude das Aquarell von Amrum auf, auch wenn es nur ein Druck ist, gefällt es mir sehr gut.

Der blaue Teller hatte die letzten Monate Pause, als Urgestein der Petersburger Hängung ist er jetzt zurück gekehrt.
Das Ginkoblatt aus goldfarbenem Metall wandert auch seit einem guten Jahr von einem Ort zum anderen, hängt aber ohne Unterbrechung an der Wand.

Um die Schale mit dem goldfarbenen Streifen schlich ich Eeeeewigkeiten herum, bis ich sie nach einem halben Jahr doch noch kaufte, als das Einrichtungsgeschäft nur noch das letzte Exemplar hatte. Ich stattete sie von hinten mit Heißklebe mit einem Haken zum Aufhängen aus.

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Tischdekoration mit Rosen und Äpfelchen: Wir läuten den Advent ein

Auf dem Weg zur Arbeit säumen Holzapfelbäume einen Teil der Strecke. Mir tat es in der Seele weh, als sie radikal herunter geschnitten und die Äste auf die Erde geworfen wurden. Also pflückte ich auf dem Heimweg im Dunkeln einige Beerenzweige ab, um in einer Vase ihr Leben zu verlängern.

Für den ersten Advent schmückte ich den Esstisch mit glänzenden Akzenten und knallroten Äpfelchen.
Auf der Bank stellte ich selbst genähte Kissen in warmen Farben zusammen und schmuggelte ein paar Engel dazwischen.

Statt eines klassischen Adventskranzes fischte ich einen Zapfenkranz aus der Weihnachtskiste und stellte fünf Kerzen absichtlich unregelmäßig auf, um eine moderne Optik zu kreieren.

Ein Herz aus Blech und das Rot der Äpfel als Farbe der Liebe grüßen auf der Serviette.
Hier kommen zwar keine Gäste, die ich willkommen heiße, aber nach all den Corona-Monaten brauche ich dringend einen Moment der Schönheit.

Auf dem Porzellanteller steht ein kleiner Glasteller für eine Vorspeise, und der Nachtisch wartet schon in Gebäckschalen.