aufmerksam, glaubhaft

Musical „Martin Luther King“ tourt durch Deutschland

© Stiftung Creative Kirche

Spontan war ich gestern Abend im Musical „Martin Luther King: Ein Traum verändert die Welt“, weil eine Freundin noch eine freie Karte hatte.
Wer Gospel und dynamische Songs mag, wird die Stimmung genießen. Ich empfehle, sich vorher einen kurzen Überblick über das Leben des Baptistenpastors und Menschenrechtlers zu verschaffen, um die Handlung besser zu verstehen. Die Rückblenden sollen Aufschluss geben, verwirrten mich aber eher. Grundsätzlich steht der Kampf für Gerechtigkeit und Gleichberechtigung der schwarzen Bevölkerung im Vordergrund, immer verbunden mit dem Vertrauen darauf, dass Gott die Protestierenden stärkt und schützt. Die Konflikte zwischen den Polizisten und den Demonstrierenden, innerhalb der Gruppe und auch zwischen Männern und Frauen werden gut dargestellt. Dennoch ist das Musical relativ gleichförmig, da die primäre Handlung nun einmal der Befreiungskampf ist.

© Stiftung Creative Kirche

Sehr schade fand ich, dass der Chor aus 1346 komplett hellhäutigen Menschen bestand. Hamburg hat so viele internationale und afrikanischstämmige Gemeinden und Chöre – warum hier nicht aktiv um MitsängerInnen geworben wurde, kann ich mir nicht erklären. Denn dass dort zum Mitsingen eingeladen wurde und niemand gekommen sein könnte, ist unvorstellbar. So oder so – ein Musical über die Rechte der farbigen Minderheit kann und soll meiner Meinung nach nicht aus einem Chor ohne eine einzige farbige Person bestehen (Die Hauptdarsteller waren natürlich farbig, aber tausend weiße Gesichter im Background-Chor stimmen doch sehr nachdenklich).
Kritisch erlebte ich auch, dass bewusst stereotype weibliche Themen eingestreut wurden, um Abwechslung zu schaffen. Dass diese weiblichen Themen daran zu erkennen waren, dass sich die Frauen vom gesparten Busstreik-Geld Schuhe kaufen oder Kings Frau Coretta sich angesichts der Nominierung zum Friedensnobelpreis als Erstes fragt, was sie in Oslo bloß anziehen soll, ist komplett unnötig. Klar ist ein bißchen thematische Abwechslung zwischen dem von Selbstzweifel zerfressenen King und dem gewaltbereiten Malcolm X schön, aber dafür Geschlechterklischees zu bemühen – das hätten sich die rein männlichen Autoren und Regisseure besser ausdenken können.

Immerhin sorgten die Szenen um den Besuch in Ostberlin für einige Lacher und die Musik war wirklich gut. Um auch heute für Gerechtigkeit einzustehen, gingen gelbe Wassereimer von „Brot für die Welt“ durch die Reihen. Gegen eine Spende zum Brunnenbau in Kenia durfte man sich eine CD mit zwei Songs des Musicals heraus nehmen, eine unterstützenswerte Aktion.
Bis Mai tourt das Musical durch Deutschland, vom Schuldkind bis zur Oma werden damit alle Familienmitglieder gut unterhalten.

Die Fotos stammen von der Website „Das Chormusical Martin Luther King“, die Rechte der Fotos liegen bei der Stiftung Creative Kirche. Leider lässt sich das weiße Wasserzeichen mit meinem Namen nicht daraus entfernen, dies ist ein Versehen.

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Buchempfehlung: „Gib niemals auf“ von Joyce Meyer

Vor einigen Jahren schenkte mir eine wildfremde Frau das Buch „Gib niemals auf!“ in der S-Bahn. Ich war auf dem Heimweg, die Dame saß mir gegenüber und las, und aus irgendeinem Grund hatte ich den Eindruck, dass sie in einem christlichen Buch schmökerte und ich gern gewusst hätte, in welchem. Also fragte ich sie, sie hielt mir das Buch hin, und bevor sie viel zum Inhalt erzählt hatte, schenkte sie es mir und stieg aus. Ich war völlig perplex.
Natürlich begann ich direkt mit der Lektüre, aber aus irgendeinem Grund packte mich der Inhalt nicht. Trotz harter Jahre der beruflichen Neuorientierung, die mich oft an meine Grenzen brachten, blieb es jahrelang im Bücherregal. Bis ich neulich aus irgendeinem Grund danach griff und es mit sehr, sehr großem Gewinn las. Joyce Meyer ist eine ganz besondere Persönlichkeit, ihre direkte Art und ihr wahnsinnig selbstbewusstes Auftreten können friedliche ChristInnen ziemlich verschrecken. Aber der Inhalt ist das, was in einem Buch zählt, und der überzeugte mich beim zweiten Anlauf komplett.

„Wissen Sie, jeder Adler fühlt sich in einem Hühnerhof unwohl. Alle Adler sehnen sich nach klarer Luft und einem blauen, weiten Himmel. Wenn Sie an einem Ort leben, der Sie davon abhält, die Person zu sein, die Sie sein sollten und das zu tun, was Sie tun sollten, dann werden Sie sich auch unwohl fühlen.
Wenn der Gedanke in Ihrem Kopf und Ihrem Herzen Wurzeln schlägt, sich über das hinaus zu entwickeln, was Sie kennen, wenn der Same der wahren Größe in Ihnen anfängt zu wachsen, wenn Sie ein brennendes Verlangen spüren, aus Altem heraus zu treten, wenn Sie sich nach Abenteuern sehen und etwas Neues oder anderes machen wollen, dann nehmen Sie diese Empfindungen ernst. Fangen Sie an, entsprechend zu handeln.
Doch seien Sie sich auch darüber im Klaren, dass die Menschen um Sie herum Ihre Sehnsucht, aus der Umzäunung auszubrechen, nicht unbedingt nachvollziehen können. Vielleicht wollen sie Ihre Flügel stutzen oder sagen sogar: „Nun beruhige dich mal und sei wie die anderen Hühner. Sieh mal hier, diesen schönen Hühnerhof mit all den leckeren Würmern und Maden. Was soll es schon Besseres geben?“

„Ich bin sicher, dass wir unser Potenzial nur in dem Maße ausschöpfen, wie wir auch mit Widrigkeiten umgehen können. Winston Churchill sagte: „Gemeisterte Schwierigkeiten sind gewonnene Möglichkeiten,“ und diesem Ausspruch stimme ich voll und ganz zu. Wenn Sie sich von Schwierigkeiten und Problemen frustrieren, einschüchtern oder entmutigen lassen, dann werden Sie diese niemals überwinden. Schauen Sie ihnen stattdessen ins Auge; überwinden Sie die Widrigkeiten, mit denen Sie zu tun haben; weigern Sie sich, mittendrin aufzugeben; drängen Sie mit dem Geist eines Bezwinger weiter vorwärts! Und dann werden Sie die notwendige Fähigkeit und Entschlusskraft entwickeln, die Sie brauchen, um Ihr ganzes, von Gott gegebenes Potenzial zu entfalten und alles erleben, was Gott für Sie bereithält.“

Ja, Joyce Meyer liefert eine schier endlose Reihe Steilvorlagen. Wer es sich gerade gemütlich im Leben eingerichtet hat, mag das ungern hören.
Wer jedoch mit der eigenen Weisheit am Ende ist, mit dem Ziel vor Augen dringend neue Kraft braucht oder wer schon lange darauf wartet, dass sich der Wind endlich dreht, wird in diesem Ratgeber einen unfassbaren Schatz finden. Einen Schatz, der immer wieder das Wort Gottes und seine Versprechen für uns in den Mittelpunkt rückt.
Wer findet, dass das eigene Dasein in dieser Welt mehr ist als arbeiten, essen, schlafen und Rechnungen bezahlen, und es mehr geben muss als „Da-sein“, entdeckt in diesem Buch einen kraftvollen Begleiter.

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Morgensonne und Abendstille

Die Nacht ist noch voll Weinen,
doch mit dem Morgen kommt die Freude.

Psalm 30,6

Es ist gut, am Morgen von deiner Gnade zu erzählen
und in der Nacht von deiner Treue.
Psalm 92,3
.
Früh am Morgen stehe ich auf und rufe zu dir um Hilfe,
denn ich setze meine Hoffnung auf dein Wort.
Nachts liege ich wach und denke über dein Wort nach.
Psalm 119,147
Ich aber will von deiner Macht singen.
Jeden Morgen will ich vor Freude über deine Gnade jubeln.
Denn du beschützt mich wie eine Burg,
eine Zuflucht, wenn ich in Not bin.
Du meine Stärke, dir singe ich Loblieder,
denn du, Gott, bist meine Zuflucht.
Herr, du zeigst mir deine Gnade.
Psalm 59,17
.

Your Love Never Fails

(Jesus Culture)

Nothing can separate
Even if I run away
Your love never fails

I know I still make mistakes
But You have new mercies for me everyday
Your love never fails

You stay the same through the ages
Your love never changes
There may be pain in the night
But joy comes in the morning

And when the oceans rage
I don’t have to be afraid
Because I know that You love me
Your love never fails (…)

‚Cause You make all things work together for my good
And You make all things work together for my good

und hier zum Hören und Mitsingen: Your Love Never Fails

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Beten: Wie geht das eigentlich?

Neulich telefonierte ich mit einer Freundin, und wir kamen auf das Thema „Gebet“. Sie glaubt nicht an Gott und schien sich bisher auch überhaupt nicht dafür zu interessieren, wie ich meine Beziehung zu Gott praktisch im Alltag lebe. Aber jetzt stellte sie Fragen, und da sich bestimmt andere Menschen ähnliche Fragen stellen, möchte ich sie heute beantworten. Dabei hangle ich mich an den W-Fragen entlang: Wer, wo, wie, was, wann, wozu und so weiter.

Wer kann beten?
Gott ist nicht der Chef eines exklusiven Clubs, bei dem man Mitglied sein muss. Beten können alle, egal, ob sie überhaupt an Gott glauben, oder nicht. Für Gott zählt nur, dass wir uns an ihn wenden. Völlig egal, wenn wir seit Jahrzehnten nicht gebetet haben oder überhaupt noch nie, er ist immer an uns interessiert.

Wo können wir beten?
Zum Beten ist keine Kirche nötig. Wir können im Bett beten, auf dem Klo, im Bus, bei der Arbeit, überall – völlig egal.

Wie beten wir?
In Gedanken formulieren wir, was wir Gott sagen wollen: Wofür wir dankbar sind, was wir brauchen, wovor wir Angst haben, welche Hilfe wir uns wünschen. Wenn wir allein sind, können wir diese Gedanken laut aussprechen. Wenn wir mit anderen Menschen zusammen sind, reicht es, sie zu denken.
Wenn ich morgens U-Bahn fahre, bete ich im Stillen für die Menschen, die mir den Tag über begegnen und für meine Arbeit. Einmal saß mir ein farbiger Mann gegenüber, während ich innerlich betete, und spürte mein Gebet. Er fragte mich, ob ich an Gott glaube, und gab mir einen guten Gedanken mit auf den Weg. Krass, oder? Gebet bewegt Gott und die Welt, auch wenn es nur in unserem Kopf passiert.
Auch, wenn wir christliche Lieder singen, ist das eine Art Gebet.
Wer mag, kann Bibelverse auswendig lernen, wie den Psalm 23 oder das „Vater unser“. Das hilft in den Momenten, wenn wir zu müde, zu ängstlich oder zu verwirrt sind, um einen klaren Gedanken fassen zu können. Dann wirkt das Gebet wie eine Art beruhigender Meditation, die uns von Sorgen ablenkt und unseren Blick auf Gott fokussiert.

Was beten wir?
Wir können für jeden Bereich unseres Lebens beten: Beziehungen, Arbeit, Geld, Zukunftsfragen. Wir können Gott um Hilfe bitten, um einen klugen Hinweis, wir können ihm danken oder einfach beschreiben, wir wir uns fühlen.
Wenn wir gemeinsam mit anderen beten, tauschen wir uns vorher aus. Wir erzählen, was in unserem Leben gerade los ist, was uns freut, ärgert oder Sorgen bereitet. Alle in der Runde erzählen von sich, dann schließen wir die Augen und werden einen Moment still, um uns auf Gott zu konzentrieren und alle Ablenkungen auszublenden. Wenn wir für andere Menschen beten, tun wir das laut, damit sie unserem Gebet inhaltlich folgen und es im eigenen Herzen unterstützen können. Im Gebet versuchen wir uns auf das zu konzentrieren, was wir dieser Person aufgrund ihrer aktuellen Situation wünschen. Alle Interessen unseres Egos klammern wir aus und erzählen Gott, was wir uns wünschen, was er im Leben dieser Person tun soll. Christen nennen das „segnen“.
Das Gebet für andere ist immer positiv! Selbst, wenn eine Person gemobbt wird, beten wir nur dafür, dass sich der Konflikt bald auflöst und die gemeinen Personen erkennen, wie unfair ihr Verhalten ist. Im Gebet wird niemals etwas Böses ausgesprochen oder anderen gewünscht.

Wann beten wir?
Morgens beim Frühstück oder auf dem Weg zur Arbeit beten wir, um entspannt und konzentriert in den Tag zu starten. Wir wünschen unseren Kolleginnen, Kundinnen, Vorgesetzten alles denkbare Gute. Wir bitten Gott um Weisheit, damit wir kluge Entscheidungen treffen. Wir bitten ihn um Fairness und innere Ruhe in Konflikten. Wir können auch mitten in einer Teambesprechung beten oder in einer Gehaltsverhandlung. Den ganzen Tag über können wir uns immer wieder an ihn wenden oder gedanklich kurz durchschnaufen.
Abends danken wir Gott beim Abendessen oder im Bett für alle Momente, in denen er uns gehört und geholfen hat.

Wozu beten wir?
Kurz gesagt: Weil Gott allmächtig ist und wir nicht. Weil unser Blickfeld oft so begrenzt ist und Gott den absoluten Überblick hat, immer und überall. Weil er weiß, wie sich knifflige Situationen am Besten lösen lassen. Weil er weiß, was für uns das Richtige ist, auch wenn wir noch komplett auf dem Egotrip unterwegs sind. Weil sich unsere Ängste vor Gott beruhigen, wenn wir sie ihm hinhalten. Weil täglich so wahnsinnig viel Gutes passiert, das einfach kein Zufall sein kann: Es ist Gottes sichtbare Liebe in unserem Leben.

Zu wem beten wir?
Christen glauben, dass Gott eine Person als drei Varianten ist: Gott, Jesus und Heiliger Geist. Wenn wir beten, ist es für Gott völlig egal, ob wir ihn ansprechen oder Jesus oder den Heiligen Geist. Aber wir selbst haben unterschiedliche Bedürfnisse: Zu Gott beten viele, wenn es um kraftvolle Entscheidungen und mächtiges Eingreifen geht. Zu Jesus beten Menschen eher, wenn sie Trost suchen, ängstlich sind, sich schwach fühlen. Und der Heilige Geist wird meistens angesprochen, wenn wir uns übernatürliches Wirken wünschen: Veränderungen im Herzen von uns selbst und anderen.
Das sind allerdings nur Beispiele, jeder kann sich mit jedem Anliegen sowohl an Gott als auch an Jesus Christus und den Heiligen Geist wenden.

Warum beenden wir Gebete mit „Amen“?
„Amen“ bedeutet so viel wie „So sei es!“ Es ist eine Unterstreichung und Verstärkung dessen, was wir vorher gebetet haben. Wenn andere Menschen zu unserem Gebet „Amen“ sagen, bedeutet das „Ich bin deiner Meinung! Ich schließe mich deinem Gebet an!“ In Afrika und Amerika rufen viele, die einer betenden Person zuhören, zwischen durch „Amen!“ und „Hallelujah!“, um sie anzufeuern und zu unterstützen. Eine Art Cheerleading für Gott und die Menschen, für die wir beten.

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Buchempfehlung: „Unterwegs mit dir. Vier Frauen auf einer Glaubensreise“ von Sharon Garlough Brown

„Auf jeden Fall,“ fuhr Emily fort, während sie sich auf der Bank zurücklehnte und tief durchatmete, „hatte eine der Frauen eine wirklich großartige Metapher. Sie sagte, es käme ihr so vor, als gäbe es in uns einen großen Abfalleimer. Wir entsorgen unseren Giftmüll darin, decken in mit einem Zierdeckchen ab und tun so, als hätten wir alles unter Kontrolle. Je mehr ich darüber nachdenke, desto stärker wird mir bewusst, wie oft ich mich hinter einer pseudochristlichen Maske verstecke. Aber Jesus lädt mich ein, einfach ich selbst zu sein, das Schlechte anzusehen und es dann loszulassen. Ich kann dir gar nicht beschreiben, wie befreiend es ist, vor diesen Frauen – diesen Schwestern im Glauben – meine Schwächen und mein Versagen zuzugeben. Ich brauche nicht so zu tun, als hätte ich alles im Griff. Niemand hat das. Das ist ein unfassbar befreiendes Gefühl.“
Sie trank einen großen Schluck aus ihrer Wasserflasche. „Wenn ich an die stressigen Jahre zurückdenke, und daran, wie sehr ich mich unter Druck gesetzt habe und wie ich krank geworden bin, weil ich perfekt sein wollte… na ja, du weißt es ja, Charissa…“ Ihre Stimme verklang. „Ich bin so froh, dass Jesus mich gefunden hat. Wo wäre ich ohne Jesus?“

Hannah:
Ich bin zornig auf Gott. Ich bin enttäuscht und zornig und fühle mich betrogen. Früher habe ich den Menschen geraten: „Gebt euren Zorn an Gott ab. Er kann damit umgehen!“ Und was habe ich getan? Ich habe ihn gehortet. Sorgfältig gehortet. Ich bin eine Heuchlerin. Und nun, da er heraus ist, was mache ich jetzt? Ich kann mit niemandem darüber reden. (…) Ich weiß nicht, an wen ich mich sonst wenden kann. Und ich würde ja sagen: „Hilf mir, Herr!“, aber im Augenblick rede ich nicht mit ihm.

Der leuchtende Sonnenuntergang weicht dem Grau der Dämmerung, und alles liegt in Schutt und Asche. Alles.

Die Lebenswege von vier Frauen kreuzen sich, als sie sich in einer Gruppe treffen, die eine geistliche Reise wird: Ins eigene Herz und zu Gott. Sie sind getrieben von Leistungsdenken, Perfektionismus, Scham oder Angst. Jede Frau hat ihre eigene seelische Baustelle, in denen sich die Leserin wiedererkennt. Der Roman stellt sowohl die Lebensgeschichten der Frauen und ihre innere Verwandlung vor, als auch Übungen zur Vertiefung des Glaubens.
Ein spannendes, weises und lebensnahes Buch, das ich aus ganzem Herzen weiterempfehle!

 

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Buchempfehlung: „Das wilde Herz der Ehe“ von Stacy und John Eldredge

Als Warnung vorab: Dieses Buch ist das mit Abstand beste Buch über gesunde und glückliche Ehen, das ich jemals gelesen habe. Wirklich. Und es ist eins der besten christlichen Bücher, das ich in den letzten Jahren in der Hand hatte. Garantiert.
Wenn ich also untypischer Weise sehr leidenschaftlich dieses Buch empfehle, liegt es daran, dass es mich absolut überzeugt hat. Und das kommt bei mir sehr selten vor.
Den Inhalt des Ratgebers in wenigen Sätzen verständlich und umfassend darzustellen, finde ich in diesem Fall sehr schwierig. Daher möchte ich einzelne Zitate für sich sprechen lassen:

„Mir wird bewusst, dass ich meiner Ehe ähnlich begegne wie meiner Gesundheit. Ich tue nur das Nötigste und hoffe, mit meiner Unvernunft und meinen Versäumnissen davon zu kommen, indem ich hier und da ein wenig Kommunikation und Romantik einstreue, so wie ich als eine Art Lebensversicherung ab und zu Vitaminpillen schlucke.“

„Und nun bedenken Sie Folgendes: Die Ehe ist der Zufluchtsort des Herzens.
Ihnen wurde das Herz eines anderen Menschen anvertraut. Egal, welche Mission Ihr Leben sonst noch hat – dieses Herz zu lieben und zu schützen, gehört zu Ihren größten Aufgaben.
Die Ehe beinhaltet das Privileg und die Ehre, dem Herzen eines anderen Menschen so nahe zu sein, wie man es überhaupt nur sein kann. Niemand sonst bekommt die Gelegenheit, so vertraut zusammen zu leben wie Mann und Frau in der Ehe. (…) Niemand übt einen größeren Einfluss auf die Seele Ihres Ehepartners aus als Sie. Niemand hat einen offeneren Zugang zum Herzen Ihres Ehepartners als Sie. Das ist eine ungeheure Ehre.“

„Verheiratet zu sein kostet Sie alles. Tränen. Schlaflose Nächte. Unglaubliche Verletzungen und Opfer. Die Ehe wird Sie dazu veranlassen, Ihr Herz und Ihre Seele, Ihre Sehnsüchte und Ihren Charakter genauestens unter die Lupe zu nehmen. Das tut weh. Das ist nicht leicht. Aber das wissen Sie ja bereits!
Natürlich kostet es uns alles, wenn wir lieben – denken Sie nur an das Kreuz. Doch die Liebe ist es immer wert.
Wir alle wissen, dass es schwer ist zu lieben. Die Ehe ist hart. Sie ist hart, weil sie angefeindet wird. Der Teufel hasst die Ehe. Er hasst das wunderschöne Bild von Jesus und seiner Braut, für das die Ehe steht. Er hasst die Liebe und das Leben und alles Schöne. Die Welt hasst die Ehe. Sie hasst Einheit und Treue und Ausschließlichkeit. Und auch unsere menschliche Natur ist in dieser Sache nicht unser Verbündeter – sie rebelliert dagegen, dass wir etwas anderes höher stellen sollen als uns selbst. Unsere menschliche Natur stirbt nur ungern.
Da haben Sie´s: Wir leben in einer großartigen Liebesgeschichte, die inmitten kriegerischer Auseinandersetzungen spielt. Wir brauchen einander – unbedingt.“

„Der erste große Schock der Ehe besteht darin zu entdecken, wie hart sie ist. Der zweite Schock folgt dem ersten meist auf dem Fuß: Beide Ehepartner sind ein ansehnlicher Scherbenhaufen. Warum muss er sich ständig verteidigen? Warum hat sie zu anderen Zeiten Lust auf Sex als er? Warum kann er keine Kritik vertragen? Warum klebt sie so an ihm? Was ist das für eine nur mühevoll unterdrückte Wut? Wo kommt diese Sucht her? Warum redest du nicht mit mir? Wer bist du überhaupt?!“

„Es beginnt damit, dass wir unsere Energie nicht mehr darauf verwenden, den anderen zu verändern (nach dem Motto: „Wenn du dich nur ändern würdest, könnte mein Leben so viel schöner sein!“), sondern Gott fragen: „Wo muss ich mich verändern?“

„So sind wir Menschen. Wir sind alle rissige Gefäße. Wie sandiger Boden. Wenn es ums Glücklichsein geht, ist unsere Seele wie ein Sieb, wie ein Reifen, in dem ein Nagel steckt, wie das Gedächtnis unseres Großvaters. Es scheint, als gäbe es in uns einen Obdachlosen, der mit seinem Einkaufswagen ziellos umher irrt.
Für eine Ehe ist das brutal.
Wir können den tollsten Sex haben, dass die Wände wackeln, aber ich will es am nächsten Morgen gleich wieder so haben. Das eine war gestern. Und was ist heute? Wir können die innigsten Gespräche führen, in denen unsere Seelen tief miteinander verbunden sind, doch Stacy will am nächsten Tag gleich so weitermachen.
Manchmal schaue ich Stacy morgens in die Augen, wenn sie die Küche betritt, und sehe ihre Frage: Ist mit mir alles in Ordnung? Stimmt unsere Beziehung? Und dann denke ich mir: Das gibt´s doch nicht. Wir hatten gestern so einen tollen Abend. Hat das denn überhaupt keine Bedeutung? Was braucht sie denn noch? Es kann einen mürbe machen. Immer noch nicht zufrieden?
Machen wir uns nichts vor: Wir sind unersättlich. In jedem von uns regt sich ein unermessliches Verlangen nach mehr. Eine schmerzliche Leere. Ein nicht enden wollender Hunger. Wenn wir uns nicht dessen bewusst sind und nicht wissen, wie wir damit umgehen sollen, wird unsere Unersättlichkeit großen Schaden anrichten.“

„Satan wird in der Bibel als äußerst aktive Bedrohung eingeschätzt, doch die wenigsten Menschen leben entsprechend. Mal im Ernst, wie viele Ehepaare kennen Sie, die bemerken, was Satan in ihrem Leben anrichtet, und die tatsächlich jeden Tag im Gebet dagegen angehen? Oder auch nur einmal in der Woche? Oder einmal im Monat?
Sie haben einen Feind. Ihre Ehe hat einen Feind.
Und ob Sie es glauben oder nicht, das ist eine gute Nachricht. Denn daraus folgt die Erkenntnis, dass Ihr Ehepartner nicht Ihr Feind ist.
Er ist nicht der Feind. Sie ist nicht der Feind. Wirklich nicht. (…)
Ja, manchmal fühlt es sich so an. Stacy und ich lebten jahrelang mit dem Gefühl ständiger Anklage. Sie „fühlte“ sich von mir angefeindet. Ich „fühlte“ mich von ihr angefeindet. Es war für uns eine ziemlich große Entlastung zu erkenne, dass dieses Gefühl, angeklagt und angefeindet zu werden, eigentlich nicht aus uns herauskam. Es kam von dem, den man nicht ohne Grund den „Ankläger“ nennt (Bibel, Offenbarung Kapitel 12, Vers 10).
Würde man uns zwingen, die „Top 3“ zu nennen, die einer Ehe am meisten weiterhelfen, so würden wir folgende Liste aufstellen:

  1. Finde deine Identität und Sicherheit bei Gott!
  2. Stell dich deiner Zerbrochenheit!
  3. Lerne, die geistlichen Attacken abzuwehren, denen deine Ehe ausgesetzt ist!

Wenn Sie nur diese drei Grundsätze beherzigen und nichts darüber hinaus tun, so werden Sie dennoch staunen, wie viel Freiheit, Liebe und Freude freigesetzt werden.“

So weit die Zitate aus den ersten Kapiteln des Buchs als Auftakt und Einladung, es zu lesen. Es lohnt sich!
Stacy und John Eldredge, „Das wilde Herz der Ehe“, Gerth Medien

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Wie kann ich Gott im Alltag erleben? Wie kann ich im Glauben wachsen?

Wer mit Gott im Leben unterwegs ist, merkt immer wieder, dass der Glaube Nahrung braucht.
Daher möchte ich heute Möglichkeiten teilen, wie wir an „Schwarzbrot“ kommen, das uns sättigt. Das Gott im Alltag sichtbar macht, das uns in Krisenzeiten durchträgt, das den Glauben vor dem Verhungern schützt.

  • Wer Gottesdienste in einer Gemeinde besucht, sammelt neue Impulse. Wer aus den Predigten der Pastorin /des Pastors wenig Neues zieht, aber in der Gemeinde feste Freundschaften pflegt und deshalb nicht wechseln möchte: Eine gute Ergänzung sind Abendgottesdienste, Bibelprojekte, Gebetstreffen und andere Veranstaltungen in der Umgebung. Dafür, dass unser Glaube durchhält und wächst, ist nicht die Pastorin verantwortlich! Das sind wir allein.
    .
  • Treffpunkte während der Woche mit anderen Christen stellen Gott in den Mittelpunkt des Alltags. Eine Stunde Gottesdienst in der Woche ist zu wenig, um den Glauben im Alltag zu stärken. Wer sich mit anderen austauscht, zusammen und füreinander betet und die Bibel liest, gibt dem Glauben die nötige Nahrung, um stabil zu sein. Zusammen sind wir weniger allein, was unsere Überzeugungen angeht. Im Gottesdienst fällt niemandem auf, dass der eigene Glaubenstank längst leer ist. Im Hauskreis besteht mehr Zusammenhalt, um gemeinsam in Gottes Spuren unterwegs zu sein.
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  • Manche haben auch Mentoren, die sie begleiten. Oder Zweierteams, in denen beide Kontakt halten: Für einander beten, sich ermutigen, sich erinnern. Im Alltag immer wieder eine kurze Nachricht schicken.
    .
  • Wer andere nach guten Büchern fragt, die sie gern weiter empfehlen, kann von den Erfahrungen christlicher Vorbilder lernen. Ich bin ein riesiger Fan der öffentlichen Bibliotheken, aber sie haben leider keine christliche Lektüre im Programm. Wer sich von anderen Büchern leiht, die sie empfehlen, weitet den Horizont. Auch online sind kostengünstig Second-Hand Bücher ein Weg, um geistlich zu wachsen.
    Auch eine Umfrage im Bekanntenkreis, welche christlichen Zeitschriften lesenswert sind, lohnt sich. Für mich ist es AufAtmen, eine Zeitschrift von Christen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, primär evangelisch in allen Varianten, aber auch katholische Gläubige kommen zu Wort. Dabei haben alle Zeitschriften, ob christlich oder nicht, bestimmte Werte und politische Meinungen. Hier ist es wichtig, vor Bestellung eines Abos zu untersuchen, ob die eigenen Einstellungen und die der Zeitschrift zusammenpassen!
    .
  • Ein wertvolles Ritual für den Alltag sind gesammelte Bibelzitate, die auf Zettelchen verteilt in der Wohnung an Gottes Treue zu uns erinnern. So stolpern wir im Alltag immer wieder über Gottes Wort. Sobald die Zettelchen durch Gewohnheit nicht mehr bewusst wahrgenommen werden, sollten sie ausgetauscht werden.
    .
  • Wenn wir putzen, bügeln, Gemüse schneiden, den Boden wischen: Tun wir es mit einem Lied für Gott! Einfach auf youtube einen der neusten Hits aus dem Gottesdienst laufen lassen und mitsingen. Gott ist kein Sonntagsphänomen. Er ist hier, bei uns, beim Aufräumen, beim Baby wickeln, beim Abwaschen. Auf der Toilette. Bei der Arbeit.
    Wo immer du bist, hab ein Lied auf deinen Lippen und preise unseren Gott!
aufmerksam, glaubhaft

Wenn die Wahrheit nicht gut ankommt

Zur Mittagszeit kam ich an einem Tisch mit drei Herren vorbei. Einer davon freut sich immer besonders, mich zu sehen, und kommentiert mein Erscheinen gern mit „Aaah, Frau Krüerke kommt, da geht die Sonne auf!“ oder ähnlichem.
Dieses Mal fragte er mich ganz direkt: „Woher haben Sie immer so gute Laune? Wie machen Sie das?“
Eine ehrliche Frage verdient eine ehrliche Antwort, also riskierte ich sie: „Wissen Sie, Herr Hansen, ich bete jeden Morgen, dass der Tag gut gelingt. Und ich habe den Eindruck, dass das hervorragend wirkt.“

Sämtliche Mienen, eben noch freundlich und interessiert, wurden plötzlich leer und emotionslos. Einen so durchschlagenden Effekt hatte ich nicht erwartet… ähem. Wahrscheinlich hätten die drei Herren es eher toleriert, wenn ich mit orangefarbenen Glückspillen angefangen hätte, statt vom Glauben zu sprechen.

aufmerksam, glaubhaft, Presse

Mein Gebet „Miteinander unterwegs“ in der Zeitschrift „Lydia“

Heute holte ich von der Post einen großen Karton ab, darin warteten lauter Exemplare der aktuellen Zeitschrift „Lydia“zum Verteilen.  Mitte April erhielt ich die Bestätigung, dass mein Gebet „Miteinander unterwegs“ in der August-Ausgabe erscheint. Mein Text bildet die Rückseite des Covers und ich freue mich sehr über die stimmungsvolle Gestaltung durch die Redaktion. Danke!

Miteinander unterwegs

Öffne mir die Augen, Gott,
damit ich deine Spuren auf dem Weg vor mir sehe.

Öffne mir die Ohren, Gott,
damit ich deine Stimme im Flüstern des Winds höre.

Öffne mir den Mund, Gott,
damit ich im Alltag nach dir frage.

Öffne mir den Geist, Gott,
damit ich mich auf deine Perspektive einlasse.

Öffne mir das Herz, Gott,
damit ich andere unterwegs begleite.

Öffne mir die Hände, Gott,
damit ich unerwartete Möglichkeiten ergreife.

Öffne den Knoten der Sorgen, Gott,
damit ich jeden Tag voll Vertrauen los laufe.

Amen

© Marie Krüerke

aufmerksam, glaubhaft

Warum die Kirchen aussterben

Dom in Turku, Finnland

In Deutschland sterben die Kirchen langsam, aber unaufhaltsam aus, weil ihnen die Mitglieder weglaufen. Obwohl ich gläubig bin, denke ich oft: Selbst schuld.
In vielen Kirchen wird eine Sondersprache gesprochen, die sich keinem normalen Menschen erschließt. Wer möchte, das die Botschaft ankommt, sollte sie verständlich formulieren. Und wer möchte, dass Interessierte kommen, sollte so einladen, dass sich möglichst viele angesprochen fühlen. Wenn ich in einem fremden Gottesdienst bin, habe ich selten Lust, irgendwelchen öden, verschwurbelten oder geheimnisvollen Einladungen zu folgen. Oft habe ich den Eindruck, dass Einladungen zum Kirchenkaffee oder Gebetstreffen oder Grillabend so unsexy wie möglich als reine Pflicht herunter gespult werden, weil niemand möchte, dass wirklich fremde Gesichter auftauchen. Alle jammern, weil die Alten wegsterben und die Jungen weglaufen. Aber dass jemand Neues in die verschworene Gemeinschaft eindringt? Bloß nicht! Lieber machen wir in zehn bis zwanzig Jahren die Kirche dicht!
In meiner neuen Gemeinde stellt sich jeden Sonntag der Pastor vor und die Person, die moderiert, ebenfalls. Vor jedem Abendmahl wird erklärt, was jetzt warum passiert und dass alle mitmachen können, die eine Beziehung zu Gott haben. Wer jeden Sonntag dabei ist, findet früher oder später, dass diese tägliche Vorstellung oder die diversen Erklärungen doch mal weglassen werden könnten. Wer so denkt übersieht, dass sie selbst vor einiger Zeit neu und dankbar über genau diese Informationen waren. Wenn wir wollen, dass Gäste kommen und sich langfristig wohlfühlen, müssen wir ihnen einen Grund dazu geben. Wenn ihre Bedürfnisse nicht erfüllt werden und sie sich weder wertgeschätzt noch ernstgenommen fühlen, werden sie nie wiederkommen. Und je weniger Gäste kommen, desto weniger Gäste folgen ihnen.

Keiner da? Krippe in der Mikealskirke, Turku, Südfinnland

Auf der anderen Seite brauchen Kirchen ein klares Profil. Wenn die Pastorin eine Mischung aus dem Parteiprogramm der Grünen mit Sprüchen aus dem Yogakurs vermengt und als Predigt präsentiert, fehlt etwas. Das Alleinstellungsmerkmal, das ChristInnen haben: Dass Gott uns so sehr liebt, dass er seinen Sohn Jesus als Wiedergutmachung für die Scheiße in unserem Leben hat sterben lassen. Und dass Jesus auferstanden ist, weil seine Macht größer als der Tod ist. Dass Jesus mit jedem Menschen befreundet sein und uns im Alltag helfen will. Dass er uns von allem befreit, was unsere Herzen und Körper gefangen hält. Dass er unser Leben so viel spannender, friedlicher und kraftvoller machen möchte, als wir uns das jemals hätten ausdenken können. Und dass nach diesem Leben die Ewigkeit auf uns wartet: Harmonie, Freude, Genuss und Party in unvorstellbarem Ausmaß erwarten uns dort.
Das ist eine fantastische Botschaft, die es wert ist, dass möglichst viele sie hören und zu einem erfüllten Leben finden.
Warum verstecken wir die Power von Gottes Wort hinter altmodischen Ritualen und unverständlichen Worten? Warum lassen wir lieber Leute draußen stehen, als uns für sie und ihre Lebensgeschichte zu öffnen?