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Buchrezension: „Hanami: Die wundersame Geschichte des Engländers, der den Japanern die Kirschblüte zurückbrachte“

Menschen, die ihrem Ziel leidenschaftlich folgen, können am Ende auf ein Leben zurückschauen, das andere inspiriert. Das Sachbuch von Naoko Abe beschreibt einen Briten, der sich um die Rettung der japanischen Zierkirschen bemühte. Vor gut hundert Jahren forschte und sammelte er rund um diese besondere Gattung, wobei er es innerhalb von sechs Jahren schaffte, ein Fachmann auf dem Gebiet der Zierkirschen zu werden. Klar, damals war die Welt (oder erschien zumindest) weniger komplex – dafür gab es zu der Zeit aber auch kaum zivile Flüge, schon gar keine Internetrecherche und andere postmoderne Abkürzungen zum Expertentum.

Sehr ausführlich erzählt die Autorin den Lebensweg „Cherry“ Ingrams, leider mit wenig persönlichen Einzelheiten. Dafür schenkt es einen guten Einblick in japanische Kultur und Geschichte und zeigt sehr krass, wie sich politische Ideologien sogar innerhalb kurzer Zeit auch ökologisch auswirken: In diesem Fall sorgte die militärische Führung mit ihrer übereilten Industrialisierung für eine nachhaltige Monokultur, was den Nationalbaum angeht. Während seiner Reisen schnitt Ingram einzelne Äste von möglichst vielen Varietäten, um sie zu bestimmen und zurück in England auf Wildkirschen aufzupfropfen, um die genetische Vielfalt zu erhalten. Leider mussten die Reiser heimlich mit dem Schiff einmal um den Globus bis nach Großbrittannien reisen, was nur wenige von ihnen überlebten. Wie gut, dass es in Japan eine Reihe Männer gab, die ihn unterstützten, und wiederholt Reiser per Schiff schickten. Über die folgenden Jahrzehnte breiteten sich die Kirschbäume in Europa und den USA aus, während sie in Japan immer weiter ausstarben. Obwohl Ingram sehr klare Favoriten hatte und viele Züchtungen hässlich fand, trug er nachhaltig dazu bei, sie zu retten: Bis sie eines Tages, Stück für Stück, wieder in Japan ankamen und langsam in ihrer Vielfalt wertgeschätzt wurden.

Ein Sachbuch, das einige Längen hat, aber wunderbar geeignet ist für stürmische Wintertage. Schade, dass Ingrams „menschliche Seite“ wenig zu Wort kommt – was hielten seine Frau und seine Kinder von der häufigen Abwesenheit, wie war er als Persönlichkeit? Trotz manch unnötiger Passagen ist es ein tolles Zeugnis dafür, was ein Mensch mit Unterstützung Gleichgesinnter schaffen kann. Es gibt Einblick in die Lebens- und Denkweise Japans und schenkt Ehrfurcht vor der Schöpfung – und dem Talent von Züchtern.

aufmerksam, feminin, glaubhaft

Buchrezension: Lysa Terkeurst über Krisen und Wachstumschancen

„What if disappointment is really the exact appointment your soul needs to radically encounter God?“
„Was, wenn Enttäuschung genau die richtige Anordnung für deine Seele ist, um Gott radikal zu begegnen?“

Krisen:
Keiner will sie, niemand entgeht ihnen.
Krankheiten, die uns umwerfen. Verlust, Beziehungsprobleme, Tod, Arbeitslosigkeit, Traumata – das ganz Programm an Schrecklichkeiten rollt über uns oder unsere Liebsten hinweg. Doch wie überstehen wir sie, gehen gestärkt daraus hervor und finden neue Freude im Leben? Mit diesen Fragen beschäftigt sich Lysa Terkeursts Ratgeber „It’s not supposed to be this way“ („Das sollte auf diese Weise nicht sein“, mein Übersetzungversuch).

„Being lulled into a false sense of security is worse than going through the process of suffering.“
„In einen falschen Sinn für Sicherheit eingelullt zu werden ist schlimmer, als durch den Prozess des Leidens zu gehen.“

„Sometimes to get your life back, you have to face the death of what you thought your life would look like.“
„Um dein Leben zurück zu bekommen, musst du manchmal den Tod von dem, was du dachtest, wie dein Leben aussehen soll, entgegensehen.“

Englische Bücher zu rezensieren finde ich schwierig, weil ich sie in einem ganz anderen Hirnareal verarbeite und speichere als muttersprachliche Inhalte.
So viel kann ich sagen:
Die Inhalte sind ehrlich, authentisch und viele Gedanken (nicht alle) fand ich hilfreich. Die Autorin schrieb den Ratgeber, als sie in Trennung von ihrem Mann lebte, der sie betrogen hatte, und parallel an Brustkrebs erkrankte. Kurz: Herzzerfetzende Emotionen und existenzielle Gesundheitsfragen quälten sie gleichzeitig.
Ihre These ist: Es gäbe schlussendlich keine Lösung dafür, warum Gott diese Krise zulasse, wie er dich hindurch führe und wie am Ende die Knoten entwirrt werden. Aber, eins hält sie immer wieder fest: Gott brumme uns keine Notlagen auf, er lasse sie „nur“ zu. Warum, würde uns in diesem Leben oft nicht deutlich werden – eine erklärende Auflösung hätte auch keine sinnvolle Auswirkung, meint Terkeurst. Es zähle primär, mit Gott unterwegs zu sein, sich voll auf ihn auszurichten und ihm zu vertrauen, statt das aktuelle Chaos kontrollieren zu wollen.

„I am deeply loved by God, even in my most naked form.“
„Ich bin von Gott zutiefst geliebt, sogar in meiner nacktesten Weise.“

Gott nutze diese wirren Zeiten, um uns von unseren menschengemachten Sicherheiten zu lösen und uns zu helfen, noch tiefer in unserer Beziehung zu ihm zu wachsen. Damit er unser Halt sein kann, der durch diese und die nächste Krise trägt, statt auf falsche Sicherheiten zu setzen. Denn unser Wert ergäbe sich nicht aus unserer Leistung, aus unserem ach so geordneten, „normalen“ Leben oder anderen Zielen, denen wir nachjagen. Sondern einzig und allein aus unserer Identität als Gottes Kinder, die wir in turbulenten Zeiten bewusster spüren (können) als im Alltagstrott: Oft ruckeln wir unsere Persönlichkeit wieder zurecht und werden „mehr wir selbst“, wenn wir aus den eingefahrenen Wegen ausscheren müssen. Krisen führen zu innerem Wachstum, die Frage ist nur, wie wir darin Gott folgen und immer mehr als Charakter reifen und „zutiefst wir selbst“ werden.

„Disappointment isn’t proof that God is withholding good things from us. Sometimes it’s his way to lead us Home.“
„Enttäuschung ist kein Beweis dafür, dass Gott uns Gutes vorenthält. Manchmal ist es sein Weg, um uns nach Hause (zu ihm) zu führen.“

„These disappointments we all go through are actually divine appointments to see God do a new ting.“
„Diese Enttäuschungen, durch die wir alle gehen, sind tatsächlich göttliche Berufungen zu sehen, wie Gott etwas Neues (in uns) tut.“

Niemandem machen Krisen Spaß, noch nicht einmal die Aussicht, gereift daraus hervorzugehen. Dennoch: Wer könnte eine Krise abwenden, abkürzen oder wegdiskutieren?

„Feeling the pain is the first step toward healing the pain. The longer we avoid the feeling, the more we delay our healing. We can numb it, ignore it, or pretend it doesn’t exist, but all those options lead  to an eventual breakdown, not a breakthrough.“
„Den Schmerz zu fühlen ist der erste Schritt, um ihn zu heilen. Je länger wir das Gefühl verdrängen, desto mehr verzögern wir unsere Heilung. Wir können es betäuben, es ignorieren oder so tun, als würde es nicht existieren, aber alle diese Möglichkeiten führen uns zu einem endgültigen Zusammenbruch, nicht einem Durchbruch.“

„Surrendering to God isn’t giving in – it’s giving up! Giving up carrying the weight of all that’s too much for us to our God.“
„Alles Gott zu übergeben (sich ihm hingeben, kapitulieren) ist nicht klein beigeben – es ist abgeben! Abgeben, all das Gewicht zu tragen das für uns viel zu schwer ist – an Gott.“

„It’s our choice wether we stay stuck in our hurt or get renewed in our hearts.“
„Es ist unsere Entscheidung, ob wir in unserem Schmerz stecken bleiben oder in unseren Herzen erneuert werden.“

 

Lysa Terkeurst, „It’s not supposed to be this way“, Verlag Thomas Nelson 2018
Alle Übersetzungen stammen von mir

aufmerksam, glaubhaft

Buchempfehlung: „Vielleicht solltest du mal mit jemandem darüber reden“ von Lori Gottlieb

Das Sachbuch „Vielleicht solltest du mal mit jemandem darüber reden“ tauchte eher zufällig auf meinem Radar auf, als ich über meinen eBook-Reader neue Lektüre auslieh. Die enthusiastischen Lesermeinungen fand ich aus der Distanz teils überzeugend, teils befremdlich. Bis ich das Buch las und innerhalb kürzester Zeit völlig gefesselt war. Lori Gottlieb ist Psychologin und erzählt sehr authentisch und mitreißend aus ihrem Alltag: Einerseits beschreibt sie PatientInnen, ihre Beziehung zu ihnen, was sie selbst in den Sitzungen denkt und fühlt, wie sich die Personen langsam verändern. Gleichzeitig erlebt sie selbst eine Lebenskrise, die scheinbar nur auf die unerwartete Trennung von ihrem Partner zurückgeht, aber plötzlich viel umfassender und existenzieller wird.
Ja, das klingt wie eine sehr anstrengende Lektüre.
Nein, das ist es überhaupt nicht!
Ganz, ganz viele gute Erkenntnisse über das eigene Denken und Fühlen, über Beziehungen zu Mitmenschen, über seelische Grundkenntnisse werden hier klug, humorvoll und leicht verständlich der Leserin nahegebracht. Ein so wertvolles und dabei so spannendes Buch habe ich lange nicht gelesen. Ich empfehle es absolut allen, die sich auf das Thema „Selbsterkenntnis“ und „Warum Menschen sind, wie sie sind“ einlassen können.


aufmerksam, feminin, glaubhaft

Buchempfehlung: „Everything I’ve Ever Done That Worked“ von Lesley Garner

Ich handle gerne freundlich, klug und geduldig.
Das ist mein erklärtes Ziel, aber oft kommt mir meine Menschlichkeit dazwischen:
Wie so viele andere verhalte ich mich versehentlich (und routinemäßig) egoistisch, ungeduldig und treffe vorschnelle Entscheidungen. Um mir selbst im Morast der täglichen Hoffnungen und Enttäuschungen ein festes Fundament zu geben, starte ich bewusst mit Weisheit in den Tag: Als Christin lese ich während des Frühstücks ein Sachbuch, eine Andacht oder einen Fachartikel, der meine Seele ernährt und meinen Geist herausfordert. Ich suche Weisheit, um meinem Inneren Wachstumsimpulse zu geben und meine unruhige, selbstbezogene, sprunghafte menschliche Natur in den Hintergrund treten zu lassen. Das ist keine Garantie dafür, dass mein Tagewerk gelingt – aber eine wesentlich bessere Voraussetzung, als wenn ich es nicht täte.

Nun ist die Frage, was Menschen, die mit Gebet, Bibellesen und christlicher Ratgeberliteratur nichts anfangen können, ihrer Seele morgens zum Frühstück anbieten?
Zufällig (danke, Jesus….) zog ich das Buch „Everything I’ve Ever Done That Worked“ von Lesley Garner aus einem öffentlichen Bücherschrank. Die drei bis vierseitigen Essays sind so schlau und auf den Punkt und schwungvoll und inspirierend und weise, dass ich mich komplett in die Gedankensammlung verliebt habe. Ich lese extrem viel, aber ihre Gedanken sind mir tatsächlich noch nirgendwo untergekommen. Bodenständig und gleichzeitig fantasievoll, realistisch und auch in Krisen aufmunternd und humorvoll: Die Texte sind ein wahrer Schatz.
Lesley Garner, zum Zeitpunkt der Veröffentlichung in ihrer Fünfzigern, schreibt über Lebenslektionen, kreative Auszeiten, innere Haltungen, praktische Alltagstipps und wie wir unsere Seele befreien.
Ich liebe dieses Buch!
Christliche Sachbücher helfen meiner Suche nach Weisheit und innerer Entwicklung oft weiter, psychologische Ratgeber gelegentlich auch. Diese Sammlung an pointierten Impulsen redet weder von Gott noch von Psychologie, ist aber dennoch von Schöpferkraft, Kreativität und Klugheit durchdrungen.
Manche Bücher würde ich gerne kofferweise kaufen und an alle verschenken, die ich gern habe – diese Entdeckung ebenfalls! Es ist nur auf Englisch erhältlich, was den Lesegenuss nicht schmälert: Ich finde es leicht und flüssig lesbar.

aufmerksam, glaubhaft

Buchempfehlung: „Mein Gebet macht mich stark. Was geschieht, wenn Frauen beten“

Morgens lese ich beim Frühstück die Losungen, das sind zufällig ausgeloste Bibelverse, die überraschend oft sehr treffend in meinen Alltag sprechen. Da mir zwei kleine Sätze aber nicht reichen, um kraftvoll Gottes Wort zu hören, habe ich dazu immer ein Andachtsbuch. Das letzte Jahr begleitete mich der Klassiker „Mein Äußerstes für sein Höchstes“, seit knapp hundert Jahren eine Herausforderung für ChristInnen weltweit. Hier schrieb ich über meine Erfahrungen damit. Wer fließend englisch spricht und auch mit einem veralteten Sprachgebrauch zurecht kommt, kann die tägliche Lektüre kostenlos hier verfolgen.

Nun begann ich das Buch im Januar von vorn zu lesen und merkte schnell, dass ich eigentlich stattdessen Lust auf etwas Frisches, Neues habe. Dank einer lieben Freundin kam ich auf Stormie Omartian, von der ich bereits ein Buch besitze. Seit einigen Wochen führt mich jetzt „Mein Gebet macht mich stark. Was passiert, wenn Frauen beten.“ in den Tag. Das Cover, luftig-leicht und in Pinktönen gehalten, verleitet zu der Annahme, es handle sich um oberflächliches Heititei und jede Menge Wohlfühl-Vibes. Dem ist nicht so. Stattdessen hätte der Verlag lieber etwas richtig Starkes, Energiegeladenes als ersten Eindruck auswählen sollen, das käme der Sprengkraft dieses Alltagsbegleiters deutlich näher.
Die Autorin schreibt sehr direkt und herausfordernd, ermutigt zum Umdenken und zu einer ganz klaren Ausrichtung auf Gott. Wer sich nach frischem Wind sehnt und konsequent Gott nachfolgen möchte, findet hier wertvolle Anregungen. Stormie Omartian beginnt jedes Kapitel mit einem Einblick in ihre eigenen Erfahrungen, erklärt anschließend, welche Lektionen sie gelernt hat und nun weitergeben möchte. Es folgt ein Gebet zum lauten Vorlesen und anschließend eine Auswahl an Bibelversen zur Vertiefung.

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Eingerostete Englischkenntnisse auffrischen: Buchempfehlung „The Naughty Girls Book Club“

Dank mehrerer offener Bücherschränke in Mecklenburg kam ich im Urlaub spontan an zusätzliche Lektüre. Mit dabei: „The Naughty Girls Book Club“, das ich aus einer blau gestrichenen Telefonzelle voller Bücher in Möderitz zog.
Der englische Roman liest sich sehr zügig und entspannt, die Geschichte ist interessant genug, um sie verfolgen zu wollen, aber nicht zu spannend oder verwickelt, um anstrengend zu werden. Kurz: Die ideale Story für alle, die locker nebenbei ihr Englisch auffrischen möchten, ohne dazu ein dictionary nutzen zu wollen.

Zum Inhalt:
Estelle ist geschieden und alleinerziehend. Sie betreibt ein Café, deren Besucherzahlen deutlich besser ausfallen müssten, damit sie langfristig davon leben kann. So überlegt sie, einen Buch-Club zu eröffnen, um abends den Raum zusätzlich sinnvoll zu nutzen. Zu Beginn wählt sie verschiedene Klassiker, die sie bearbeiten will, und lädt mit Aushängen zum ersten Treffen ein. Vier BesucherInnen kommen, sind von der Wahl der Themen aber nicht begeistert. Als Estelle den Spickzettel heraussucht, um die nächsten Bücher für das folgende Treffen vorzulesen, rutscht ihr ein verruchter Bestseller aus der Handtasche: Eine Art Fifty Shades of Grey. Dies weckt die Neugier der Anwesenden, sodass sie unter Jubel und Protest den Erotikroman als Lektüre zum nächsten Termin bestimmen. So kristallisiert sich das Thema „Sexy Stories“ als Motto für den Lesekreis heraus.
Der Roman begleitet einerseits die Geschichten der vier BesucherInnen und streift andererseits verschiedene erotische Genre der Buchwelt. Besonders freizügig geht es dabei nicht zu, aber jede der Anwesenden verändert sich in den folgenden Wochen ein Stück – auch, was die eigene Sinnlichkeit angeht. Alle sammeln mehr Selbstbewusstsein und setzen sich mit ihrem Leben und ihren Beziehungen auseinander.

Eine lockere Lektüre, die kein großes Mitdenken erfordert, aber unterhält und anregt. Auf deutsch vielleicht etwas seicht, auf englisch genau richtig!

aufmerksam, glaubhaft

Schwarzbrot für die tägliche Andacht: Empfehlung für einen christlichen Klassiker

Suchst du täglich eine Herausforderung für deinen Glauben?
Sehnst du dich nach einer Botschaft, die dich jeden Tag kurz und knackig auf den richtigen Weg bringt?

Seit fast hundert Jahren ist das Andachtsbuch „Mein Äußerstes für sein Höchstes“ von Oswald Chambers ein weltweiter Dauer-Bestseller. Oswald Chambers reiste mit seiner Frau als Bibellehrer rund um den Globus und betreute in Ägypten australische und neuseeländische Truppen. Er verstarb 1917 mit 43 Jahren in Kairo an den Folgen eines Blinddarmdurchbruchs. Seine Frau Biddy war eine hervorragende Stenotypistin und hatte viele seiner Bibelstunden und Predigten mitgeschrieben. In den Jahren nach seinem Tod ordnete sie die Aufzeichnungen und gab 1923 die erste Ausgabe von „My Utmost for His Highest“ heraus.

Seine Worte haben bis heute die Kraft behalten, klar und prägnant in den Alltag von ChristInnen zu sprechen. Chambers ist kompromisslos in der Anwendung der Bibel auf das eigene Leben. Der tägliche Input passt auf eine Seite und muss oft mehrfach gelesen werden, um verstanden zu werden. Er sagt kein Wort zuviel, jeder Satz trifft und regt zum Nachdenken an.
Wer sich für die tägliche Lektüre ein Buch wünscht, das mit minimaler Länge eine maximale Tiefe bietet, sollte es mit diesem Klassiker probieren. Es enthält geistliches „Schwarzbrot“ für alle, denen die meisten christlichen Bücher zu beliebig und zu seicht sind.
Für Menschen, die sich erst an den christlichen Glauben heran tasten, ist das Buch nicht geeignet: Zu anstrengend, zu abstrakt, zu herausfordernd.
Der Klassiker hat ein hellgelbes Cover, eine sprachliche Neubearbeitung (in rosafarbenem Cover) soll dem modernen Deutsch mehr entsprechen. Ich lese gerade die hellgelbe Standard-Version, die ich verständlich finde, die aber viel Vorwissen voraussetzt.
Viele berühmte Christen sagen, sie lesen das Buch bis heute immer wieder und es habe sie stark geprägt.
Interessant ist, dass in meinem Umfeld alle Generationen die Lektüre schätzen und als wertvoll empfinden. Für alle, die ihren Glauben vertiefen und sich täglich herausfordern lassen wollen, gebe ich eine klare Empfehlung ab!

aufmerksam, feminin

Buchempfehlung: Romane über das Leben mit der Natur

Rein zufällig habe ich gerade vier Bücher hinter einander aus der örtlichen Bücherhalle ausgeliehen, die vom Alltag mit und in der Natur handeln. Sie fielen mir in die Hand, sprachen mich an, und beim dritten Roman über ein komplettes oder zeitweiliges Aussteiger-Leben fragte ich mich, was mir diese thematische Häufung sagen möchte.

„Im Wald: Mein Jahr im Cockshutt Wood“ von John Lewis-Stempel ist meiner Meinung nach zu Recht preisgekrönt. Als englischer Landwirt ist er für vier Jahre Pächter eines Walds, in dem er sich täglich aufhält und den er nach historischen Prinzipien bewirtschaftet. Das Buch beginnt im Januar und hat ein extrem langsames Erzähltempo. Die Detailtreue der Naturbeobachtungen und die vielen Hintergrundinformationen über Bäume, Pilze und Tiere können die Leserin wahnsinnig machen. Oder in ein anderes Universum ziehen und maximal faszinieren, je nach Interessenslage…
Ich habe in diesem Buch jedenfalls so viel über die Lebewesen und die Ökologie des Waldes gelernt wie in meinem ganzen Leben nicht. Da kommt noch nicht einmal der medienwirksame Förster Peter Wohlleben gegen an.

„Kaffee mit Käuzchen“ von Franziska Jebens ist der Bericht einer jungen Frau, die ihre Karriere und ihre ehrgeizigen Pläne hinter sich lässt, um ein rottes Forsthaus im Nichts zu renovieren. Ich habe mich ausgesprochen gut amüsiert und das Buch im Rekordtempo gelesen (und dabei lese ich immer schnell). Keine Ahnung, warum es mich so mitgerissen hat, die Verwandlung einer modeaffinen Kosmopolitin zum Waldschart zu verfolgen, aber da es lange auf der Bestsellerliste stand, ging es wohl auch vielen anderen LeserInnen so.

Es schloss sich übergangslos „Fräulein Draußen: Wie ich unterwegs das Große in den kleinen Dingen fand“ von Kathrin Heckmann an. Den Titel mit dem Fräulein finde ich als Emanze sehr fragwürdig, davon abgesehen ist auch dieses Debüt einer mutigen Frau sehr, sehr wertvoll zu lesen. Sie berichtet von der wachsenden Liebe zum wochenlangen Wandern und Wildcampen, und auch hier lässt sich eine lohnenswerte innere Reise miterleben.

Inzwischen bin ich bei der „Schäferin von Yorkshire“ von Amanda Owen angelangt. So langsam finde ich meine outdoor-basierte Lektüre der letzten Wochen doch etwas einseitig, oder das Leben mit sieben (inzwischen neun) Kindern spricht mich einfach nicht so an… Dennoch ist es auch in diesem autobiografischen Roman spannend mitzuverfolgen, wie ein Lebenstraum wächst und umgesetzt wird. Amanda lebt mit einem zwanzig Jahre älteren Landwirt auf einer der abgeschiedensten Schaffarmen Great Britains und erzählt sehr bodenständig und humorvoll aus dem Alltag.

aufmerksam, glaubhaft

Buchempfehlung: „Gib niemals auf“ von Joyce Meyer

Vor einigen Jahren schenkte mir eine wildfremde Frau das Buch „Gib niemals auf!“ in der S-Bahn. Ich war auf dem Heimweg, die Dame saß mir gegenüber und las, und aus irgendeinem Grund hatte ich den Eindruck, dass sie in einem christlichen Buch schmökerte und ich gern gewusst hätte, in welchem. Also fragte ich sie, sie hielt mir das Buch hin, und bevor sie viel zum Inhalt erzählt hatte, schenkte sie es mir und stieg aus. Ich war völlig perplex.
Natürlich begann ich direkt mit der Lektüre, aber aus irgendeinem Grund packte mich der Inhalt nicht. Trotz harter Jahre der beruflichen Neuorientierung, die mich oft an meine Grenzen brachten, blieb es jahrelang im Bücherregal. Bis ich neulich aus irgendeinem Grund danach griff und es mit sehr, sehr großem Gewinn las. Joyce Meyer ist eine ganz besondere Persönlichkeit, ihre direkte Art und ihr wahnsinnig selbstbewusstes Auftreten können friedliche ChristInnen ziemlich verschrecken. Aber der Inhalt ist das, was in einem Buch zählt, und der überzeugte mich beim zweiten Anlauf komplett.

„Wissen Sie, jeder Adler fühlt sich in einem Hühnerhof unwohl. Alle Adler sehnen sich nach klarer Luft und einem blauen, weiten Himmel. Wenn Sie an einem Ort leben, der Sie davon abhält, die Person zu sein, die Sie sein sollten und das zu tun, was Sie tun sollten, dann werden Sie sich auch unwohl fühlen.
Wenn der Gedanke in Ihrem Kopf und Ihrem Herzen Wurzeln schlägt, sich über das hinaus zu entwickeln, was Sie kennen, wenn der Same der wahren Größe in Ihnen anfängt zu wachsen, wenn Sie ein brennendes Verlangen spüren, aus Altem heraus zu treten, wenn Sie sich nach Abenteuern sehen und etwas Neues oder anderes machen wollen, dann nehmen Sie diese Empfindungen ernst. Fangen Sie an, entsprechend zu handeln.
Doch seien Sie sich auch darüber im Klaren, dass die Menschen um Sie herum Ihre Sehnsucht, aus der Umzäunung auszubrechen, nicht unbedingt nachvollziehen können. Vielleicht wollen sie Ihre Flügel stutzen oder sagen sogar: „Nun beruhige dich mal und sei wie die anderen Hühner. Sieh mal hier, diesen schönen Hühnerhof mit all den leckeren Würmern und Maden. Was soll es schon Besseres geben?“

„Ich bin sicher, dass wir unser Potenzial nur in dem Maße ausschöpfen, wie wir auch mit Widrigkeiten umgehen können. Winston Churchill sagte: „Gemeisterte Schwierigkeiten sind gewonnene Möglichkeiten,“ und diesem Ausspruch stimme ich voll und ganz zu. Wenn Sie sich von Schwierigkeiten und Problemen frustrieren, einschüchtern oder entmutigen lassen, dann werden Sie diese niemals überwinden. Schauen Sie ihnen stattdessen ins Auge; überwinden Sie die Widrigkeiten, mit denen Sie zu tun haben; weigern Sie sich, mittendrin aufzugeben; drängen Sie mit dem Geist eines Bezwinger weiter vorwärts! Und dann werden Sie die notwendige Fähigkeit und Entschlusskraft entwickeln, die Sie brauchen, um Ihr ganzes, von Gott gegebenes Potenzial zu entfalten und alles erleben, was Gott für Sie bereithält.“

Ja, Joyce Meyer liefert eine schier endlose Reihe Steilvorlagen. Wer es sich gerade gemütlich im Leben eingerichtet hat, mag das ungern hören.
Wer jedoch mit der eigenen Weisheit am Ende ist, mit dem Ziel vor Augen dringend neue Kraft braucht oder wer schon lange darauf wartet, dass sich der Wind endlich dreht, wird in diesem Ratgeber einen unfassbaren Schatz finden. Einen Schatz, der immer wieder das Wort Gottes und seine Versprechen für uns in den Mittelpunkt rückt.
Wer findet, dass das eigene Dasein in dieser Welt mehr ist als arbeiten, essen, schlafen und Rechnungen bezahlen, und es mehr geben muss als „Da-sein“, entdeckt in diesem Buch einen kraftvollen Begleiter.

Atemfreude, aufmerksam

Rezensionsexemplare des Praxisbuchs „Atemfreude: Schwungvolle Atemgymnastik mit Senioren“ abzugeben

Der Atemfreude-Workshop vor zwei Wochen zeigte deutlich das Interesse pädagogischer und therapeutischer Fachrichtungen an dem Thema „Atemübungen für Menschen mit körperlichen Einschränkungen“. Ursprünglich für SeniorInnen entwickelt, eignen sich die leicht verständlichen und lustbetonten Übungen auch für Personen mit Handicap sowie Betroffene von Lungenerkrankungen.

Wer als Fachfrau für Zeitschriften im Bereich Logopädie, Seniorenbetreuung, Ergotherapie oder Physiotherapie schreibt, kann bei mir gern ein Rezensionsexemplar meines Praxisbuchs erhalten. Auch in Magazinen für Asthmabetroffene oder COPD-Gruppen werden Fachbücher vorgestellt, was ich als Autorin natürlich nicht selbst tun kann. Wer Interesse an einem Rezensionsexemplar hat und mir den Namen der Publikation oder des Forums nennt, bekommt von mir ein Atemfreude-Buch zugeschickt. Anfragen erreichen mich über das Kontaktformular.