aufmerksam, glaubhaft, kreativ

Körpergebet zum Thema „Frieden“

Für mein Mitmach-Buch „Wo die Freude wohnt“ schrieb ich mehrere Gebete. In diesem Alltagsbegleiter lade ich in die Villa der Freude ein, in der jeder Raum eine Botschaft hat, die zum Entdecken und Ausprobieren verlockt – damit sich im Alltag Leichtigkeit und Lebensfreude ausbreiten. Einige der Gebete verband ich mit Bewegungen, sodass sie im Kapitel „Wintergarten: Platz für Bewegung“ dazu animieren, Gedanken, Sehnsüchte und Bitten mit dem Körper auszudrücken.

Im Gottesdienst mit meinen SeniorInnen verwende ich Körpergebete ausgesprochen gerne. Alle Anwesenden können ganz einfach mitmachen, ohne selbst dafür etwas leisten zu müssen. Besonders, wenn ganz unterschiedliche Menschen in einem ökumenischen Rahmen zusammen kommen, ist es oft schwierig, eine interaktive Form des Gebets zu finden, mit der sich alle wohlfühlen.
Körpergebete helfen, abstrakte Worte in spürbare Bewegung umzusetzen. Sie unterstützen die Konzentration auf den aktuellen Moment, bringen Denken und Fühlen zusammen. Alle können sich als Teil der Gruppe fühlen, ohne dafür eigeninitiativ etwas beitragen zu müssen. Zusätzlich ist es ein fantastisches Training für das Kurzzeitgedächtnis, was ich als Kursleitung in der Senioren-Residenz natürlich doppelt sinnvoll finde!

„Gott, dein Frieden umgibt mich.
Deine Hände halten mich ewiglich.

In deinem Arm bin ich geborgen,
du nimmst mir meine Sorgen.

Du spannst den Himmel weit,
wartest auf mich in Ewigkeit.“

Zu Beginn ermuntern wir alle, einfach nur zuzuhören, wenn wir das Gebet vorlesen. Auch beim anschließenden „Vorturnen“ der Bewegungen sollen sie nur schauen und die Botschaft auf sich wirken lassen. Erst, wenn alle das Gebet einmal gehört und den Bewegungsablauf anschließend gesehen haben, ermuntern wir dazu, sich einzuklinken: Wer mag, kann mitsprechen, oder nur die Bewegungen nachahmen, oder gleich beides zusammen versuchen.

Gott (Arme nach oben strecken)
dein Frieden umgibt mich. (mit den Armen großen Kreis von oben zu den Seiten hinab bilden)
Deine Hände halten mich ewiglich. (der Kreis endet, in dem wir die Hände zur Schale vor dem Oberkörper zusammenlegen)
In deinem Arm bin ich geborgen, (Arme um den Oberkörper schlingen, selbst umarmen)
du nimmst mir meine Sorgen. (Fäuste an die Schläfen legen, als würden wir grübeln)
Du spannst den Himmel weit, (die Arme mit gespreizten Händen weit nach oben und zu den Seiten strecken)
wartest auf mich in Ewigkeit. (Arme empfangend nach vorn schieben, als wollten wir jemanden umarmen, der auf uns zukommt)

Wir wiederholen das Gebet und die Gebärden mehrfach, dabei bleiben wir in einem langsamen Bewegungsfluss, der dynamisch ist und dem alle gut folgen können. Nach drei Durchläufen können wir sagen: „Ich glaube, damit es mir richtig im Gedächtnis bleibt, brauche ich noch zwei Runden!“ und fügen zwei weitere Wiederholungen an. Je nachdem, wie fit und konzentriert die Anwesenden sind, addieren wir anschließend noch zwei Runden, „damit wir uns auch nachts noch dran erinnern können, wenn der Schlaf nicht kommen will und wir dringend einen guten Gedanken brauchen.“

Wenn du mein Kreativ-Buch „Wo die Freude wohnt“ näher kennenlernen möchtest, versuche dein Glück gern bei meiner Verlosung, die noch bis zum 14. Februar läuft.

 

aufmerksam, glaubhaft

Wer bestimmt, wie wir uns im Gottesdienst verhalten?

Wer bestimmt eigentlich, wie du dich im Gottesdienst benimmst?
Wer entscheidet, was du anziehst, wie du sprichst und dich verhälst?
Wenn dir spontan danach ist, aufzustehen und dich Gott entgegen zu strecken – tust du das?
Wenn du den Wunsch hast, vor ihm auf die Knie zu sinken – gibst du dem Impuls nach?
Wenn du am liebsten aus der Stuhlreihe oder Kirchenbank hüpfen und vor deinem Schöpfer tanzen möchtest – traust du dich?

Oder gibt es ungeschriebene Regeln, wie man im Gottesdienst auszusehen, zu reden und sich zu benehmen hat?
Ganz bestimmt, die Frage ist nur, wer diese Regeln aufstellt. Und mit welchem Recht.
Ein ausgesprochen beliebtes Argument in Deutschland, das bei jedem Thema Gültigkeit hat, ist: „Das haben wir schon immer so gemacht!“
Aber was, wenn sich damals in der Bibel die Menschen während des Gottesdienstes ganz anders verhalten haben als der Kirchenvorstand meint?
Was, wenn es nicht eine Gruppe Eingeweihter plus einem ausgewählten, alten weißen Mann (alias Pastor) gab, die alles bestimmten?
Was, wenn es nicht das Vorrecht charismatischer amerikanischer Kirchen ist, im Gottesdienst auszuflippen, sondern es zu Zeiten der Bibel ganz normal war?
Was, wenn es Gott völlig egal ist, ob wir Kaugummi kauend im Minirock oder im anthrazitgrauen Blazer die Kirche betreten?

Jubelt ihm zu, ihr Einwohner Jerusalems, denn er ist euer König! Tanzt zu seiner Ehre und rühmt seinen Namen mit euren Liedern! Spielt für ihn auf dem Tamburin und auf der Laute! Denn der HERR hat Freude an seinem Volk, die Unterdrückten beschenkt er mit seiner Hilfe.“ Psalm 149, die Verse 2-4

„Deine Liebe bedeutet mir mehr als mein Leben! Darum will ich dich loben; mein Leben lang werde ich dir danken und meine Hände im Gebet zu dir erheben. Ich juble dir zu und preise dich, ich bin glücklich und zufrieden wie bei einem festlichen Mahl. Wenn ich in meinem Bett liege, denke ich über dich nach, die ganze Nacht sind meine Gedanken bei dir. Denn du hast mir immer geholfen; unter deinem Schutz bin ich geborgen, darum kann ich vor Freude singen.“ Psalm 63, Verse 4-8

Jubelnd brachten alle Israeliten die Bundeslade des HERRN nach Jerusalem. Die Musiker spielten auf Hörnern, Trompeten, Zimbeln, Harfen und Lauten.  Als die Menge in der »Stadt Davids« ankam, schaute Davids Frau Michal, Sauls Tochter, aus dem Fenster. Sie sah, wie der König vor Freude hüpfte und tanzte, und verachtete ihn dafür.“ 1. Chronik 15, Verse 28-29

Matt Redman, ein bekannter englischer Liederdichter mit einer heftigen Lebensgeschichte, schrieb:

I will dance I will sing to be mad for my King
Nothing Lord is hindering the passion in my soul
I will dance I will sing to be mad for my King
Nothing Lord is hindering the passion in my soul

And I’ll become even more undignified than this
Some would say its foolishness but
I’ll become even more undignified than this
Leave my pride by the side
Yes, Lord
Celebrate You, God

Ich werde tanzen, ich werde singen, um verrückt für meinen König zu sein
Nichts, Gott, hindert die Leidenschaft in meiner Seele
Ich werde tanzen, ich werde singen, um verrückt für meinen König zu sein
Nichts, Gott, hindert die Leidenschaft in meiner Seele

Und ich werde noch viel würdeloser werden
Manche werden sagen, es sei Verrücktheit, aber
Ich werde noch viel würdeloser werden
Ich lege meinen Stolz ab

Ja, mein Herr
Ich feiere dich, Gott