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Ein Adventssonntag in Hamburg: Programm-Vorschlag

Statt eines Servier-Vorschlags präsentiere ich heute einen „Programm-Vorschlag“ in Hamburg-Eppendorf.
Einleitend gestehe ich, dass ich zutiefst der Meinung war, bereits über meine private Tradition des „Adventssonntags in Sankt Johannis“ geschrieben zu haben. Da ich das gesamte Archiv durchforstet habe und keinen entsprechenden Artikel fand, lüfte ich hier nun mein kleines Geheimnis:

 

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Einmal im Jahr, an einem der Advents-Sonntage, schwänze ich den Gottesdienst in meiner Gemeinde und besuche stattdessen die evangelisch-lutherische Kirche Sankt Johannis.
Mit ihrem dörflichen Charakter ist sie eine der beliebtesten Kirchen zum Heiraten in Hamburg.
Wenn ich dort im Kirchenschiff zwischen lauter Pelzen und Perlenketten sitze, genieße ich die gediegene Atmosphäre. Das Innere erinnert mich an eine Kirche auf den nordfriesischen Inseln, wie im Bauch eines Schiffs auf einem windumtosten Eiland fühle ich mich hier. Wobei ich angesichts der BesucherInnen sagen muss, dass die Pelz- und Perlen-Dichte vor acht Jahren, als ich meine private Tradition begann, deutlich höher war. Frei nach Vicco von Bülow, dessen Spruch aktuell ständig zitiert wird: „Früher war mehr Lametta!“
Dafür gibt es heute mehr frische Gesichter und junge Menschen, was auch sein Gutes hat – schließlich sind wir nicht im Zoo.
Im Anschluss an den Gottesdienst bietet es sich an, die „Konditorei Lindtner“, eine Hamburger Institution, zu besuchen: Nach einem fruchtig-feurigen Süppchen oder einem eleganten, winterlichen Blattsalat muss unbedingt eine der Torten des Hauses verkostet werden.
All die Kalorien werden kurz darauf im historischen Holthusen-Bad mit kräftigem Schwimmen abgearbeitet. Oder einfach nur in der Therme das sanfte Sprudeln auf verspannten Muskeln genossen, je nach Façon.

Da alle „Programm-Punkte“ fußläufig von den U-Bahn-Stationen „Hudtwalckerstraße“ oder „Kellinghusenstraße“ erreichbar sind, eignen sie sich wunderbar für Hamburg-Touristen.

Eine Bemerkung zum Schluss: Alle Grippegeplagten, hochbetagten SeniorInnen sowie sonstigen Maddeligen und Ramdösigen können diesen Vorschlag ebenfalls genießen:
Fitness wird dafür nicht benötigt. Ehrenwort, ich hab´s in entsprechendem Zustand getestet.

Als allerletzter Tipp: Ein edler Wollmantel, kombiniert mit Seidentuch und anglophilem Hut (für Damen und Herren) trägt sehr dazu bei, in Hamburg-Eppendorf ins Bild zu passen…

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Unterwegs in Ostholstein

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Wunderschöne Impressionen vom Wochenende möchte ich teilen, als mein Mann und ich zwei Tage in Plön und Eutin unterwegs waren.

 

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Das Eutiner Schloss von Innen, im Hof,

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sowie von Außen.

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Ein kurzer Spaziergung durch die historische Lindenallee im Schlosspark

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sowie zum Eutiner See, noch ist es sehr diesig.

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Mit dem Rad unterwegs in der hügeligen Landschaft Ostholsteins,
überall leuchten die Beeren aus den Büschen.

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In der linken oberen Ecke ist ein „Kleiner Fuchs“, ein heimischer Schmetterling, zu entdecken, der sich gerade auf meine Hand setzte, als ich das Bild aufnahm…

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Nach einem intensiven Tag:
Abendstimmung auf dem See mit Gänsen und vielen weiteren Wasservögeln.

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Tags darauf bei kräftigen Böen auf dem See vor Plön, mit Blick auf das Schloss.
Wir segeln angesichts der Windstärke sicherheitshalber gerefft…

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Auf der Rückfahrt durch die herbstliche Landschaft hielt ich noch einmal an,
um dieses Haus im Abendlicht aufzunehmen.

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Die lieblichen Hügel und glitzernden Seen in der abwechslungsreichen Landschaft bieten sich für Ausflüge von Hamburg, Lübeck und Kiel aus ganz unkompliziert an:
Sowohl mit dem Zug und dem Rad als auch mit dem Auto ist die Anfahrt schnell gemeistert. Bezahlbare Unterkünfte vor Ort lassen sich auch kurzfristig finden, und sowohl in Eutin als auch in Plön sind sehr gute Restaurants zu entdecken.

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Sünn un Blomen inne Lüneburger Heide

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Glücklicherweise fiel mir vor Kurzem ein, dass die Heide gerade blühen müsste:
Nach dem Feierabend kurz im Internet recherchiert, eine gute Freundin von der Idee überzeugt und – schwups – flitzten wir am Wochenende südlich der Elbe über die Autobahn, der Lüneburger Heide entgegen.

 

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Dort erlebten wir einen spannenden Tag zwischen riesigen Baiser-Stachelbeer-Torten, Heidschnucken-Bratwürsten, entzückendem Geschirr in einem sehr altmodischen Geschäft und ein wenig Wandern…  😉
Tatsächlich waren wir vorrangig den gesamten Tag an der frische Luft, wussten uns aber diesseits und jenseits der Strecke viele ablenkende Möglichkeiten zum Verlustieren zu schaffen.

 

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Die vom Wetterbericht angesagten Schauer hielten bis auf einen weiträumig genug Abstand, sodass wir sie zwar am Horizont sahen, sie aber nicht unsere Laune beeinträchtigten.

 

 

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Während wir im Totengrund unterwegs waren und ich meiner Freundin erklärte, dass auf dem Rückweg „der Wilseder Berg doch quasi auf der Strecke liegt“, merkte sie an, dass es tatsächlich langsam spät wurde.

 

 

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So waren wir während eines herrlichen Spätsommer-Abends Richtung Parkplatz unterwegs, während die Beine noch derart fit waren, dass sowohl sie als auch der innere Schwung noch bis kurz vor Mitternacht gehalten hätten…
Wir sammelten letzte leckere Brombeeren und letzte geschmacklose Blaubeeren, von denen wir hofften, dass sie zumindest im Vergleich zu den geschmacklosen Zucht-Verwandten voller Vitamine seien.

 

 

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Im Auto sitzend und über die Autobahn zurück über die Elbe brausend, holte die Müdigkeit uns schlagartig ein.
Wer die Möglichkeit hat, die Lüneburger Heide zu besuchen:
Meiner Meinung nach hat die Heideblüte noch nie so intensiv geduftet wie dieses Jahr!

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Gemeindefreizeit und Abstecher ans Meer

Am vergangenen Wochenende waren wir in Schleswig Holstein unterwegs – den Freitag nahmen wir uns frei und verbrachten ihn fast komplett draußen: Auf dem Weg zur Gemeindefreizeit unternahmen wir einen Schlenker ans Meer, bevor wir per Bus und zu Fuß im Tagungszentrum ankamen. Dort erwarteten uns bereits viele aus der Kirchengemeinde, mit denen wir ein fröhliches Wochenende jenseits des Alltags verbrachten.
Besonders die Abende am Kamin genossen wir sehr, auch wenn der Rauch aus dem Wohnzimmer bis in die Schlafzimmer und in jedes einzelne Kleidungsstück kroch – Souvenirs, die wir zurück nach Hamburg genommen haben…

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Zu Fuß, ohne Karte, aber mit dem Wissen um die richtige Richtung auf dem Weg zum
„Erholungs- und Bildungszentrum“. Bis es offiziell los ging, trödelten wir durch norddeutsche Landschaft.

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Ausflug nach Lüneburg

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Mit einer Freundin setzte ich mich in die Bahn Richtung Lüneburg, wo wir einen herrlichen sommerlichen Tag verbrachten: Häuser bestaunten, Cafés ausprobierten, „aus Versehen“ alles Mögliche in netten kleinen Geschäften kauften, an der Ilmenau entlang bummelten, Engel betrachteten.

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Die Lüner Straße am alten Kran, eins der Wahrzeichen Lüneburgs.

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Überall romantische alte Backsteinhäuser und Blüten am Weg.

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Jede Menge Manufakturen, Werkstätten und feine Geschäfte, die zum reinschauen einladen.

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Ein hölzerner Engel in einer ruhigen Ecke der Kirche.

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Ausgesprochen gut hat es mir in Lündeburg gefallen – vielleicht als Altersruhesitz, eines Tages?!

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Unterwegs mit Tieren

Vor Kurzem besuchte ich eine Freundin, die das Leben in der Großstadt Hamburg gegen ein Leben auf dem Land getauscht hat.
Dort übernachtete ich in einem historischen Fachwerkhaus, nahm an einem Ausritt quer durch einen urwüchsigen Wald in Niedersachsen mit einem ungestümen Islandpferd teil und ließ mir von ihren Schafen Leckerlis aus der Hand schlecken.

 

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Wer der Meinung ist, in ihrem/seinem Leben fehle Adrenalin:
Da habe ich den folgenden Vorschlag:
Ohne Reiterfahrung (oder mit jahrzentelang zurückliegender Reiterfahrung, wie bei mir) einen mehrstündigen Ausritt mit einem eigensinnigen Isländer über vereiste Waldwege unternehmen, am Besten im Tölt auf einem schiefen, seitlich rutschenden Sattel.
Und wenn das Pferd von jetzt auf gleich losgallopiert, lohnt es sich, vor Überraschung die Zügel zu verlieren, sodass nichts Anderes bleibt, als sich an das Pferd gepresst in der Mähne festzuhalten. Wer es noch schwieriger mag, zieht sich Fleece-Handschuhe an, die zwar warmhalten, jedoch extrem wenig Grip haben, sodass selbst in einer buschigen Isländer-Mähne wenig Halt zu finden ist. Dann heißt es: Weiteratmen, ruhig bleiben, festhalten, irgendwann verliert auch das ungestümste Pferd die Lust am Rennen.
Meine Empfehlung.
Mehr Adrenalin geht nicht. 😉

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Schöne Tage in Stralsund

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Am Strand vor unserer Haustür

Mit einer guten Freundin habe ich ein verlängertes Wochenende in Stralsund verbracht und dabei Überstunden abgebummelt.
Wir hatten herrlichen Sonnenschein unterwegs und genossen die Auszeit vom Alltag:
– Entspannung in Therme und Sauna
– Fröhlich unterwegs auf Rügen: Auf der deutschen Alleenstraße nach Putbus und zum Badehaus Goor, mit abschließendem Schlenker zu einem kleinen Gutshof
– Quer durch die Stralsunder Altstadt auf der Suche nach Geschenken und schönen Dingen für uns selbst, mit Besuchen im Meeresmuseum und im Ozeaneum.
– Die Rückfahrt führte über den Darss und Fischland, wo wir es uns im Strandkorb gutgehen ließen und am sonnigen Ostseestrand spazierten.

 

P1040140Das „Badehaus Goor“ bei Putbus

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Und so sehr uns der Schnee in den Straßengräben und das morgendliche Eis auf der Ostsee überraschten: Dank milder Temperaturen, ersten Frühblühern und Sommersprossen auf der Nase lässt sich sagen: Der Frühling kommt!

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P1040186Hinter dem Gutshaus Krimvitz

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Flucht aus dem Alltag: Labskaus essen in „Stoof Mudders Kroog“

Wenn man an seinem Wohnort hängt und mit offenen Augen unterwegs ist, merkt man bald, dass es eine ganze Reihe „Spezialitäten“ gibt, für die sich die Region rühmt. Im Fall Hamburg gibt es so viele, dass ich sie hier nicht aufzählen werde, weil ich auf ein ganz bestimmtes Gericht hinaus will: Labskaus. An Aalsuppe habe ich mich bis heute nicht ran getraut, aber gestern war die Zeit reif, um diese Spezialität zu probieren.
Da mir meine Freundinnen zum Geburtstag (auf meinen Wunsch hin) verschiedene Gutscheine als Einladung in Cafés und Lokale schenkten, die ich noch nicht kenne und ihrer Meinung nach mal kennen lernen soll, wurde ich unter anderem in „Stoof Mudders Kroog“ im Freilichtmuseum Kiekeberg (Rosengarten bei Hamburg) eingeladen.
Um das gute Wetter auszunutzen, machte ich mich gestern nach der Arbeit auf den Weg Richtung Süden über die Elbe.
Nach einem Spaziergang schlichen wir durch ein verstecktes Gatter durch das (bereits geschlossene) Museum, bevor wir uns auf die Terrasse des Restaurants setzten.

 

 

 

Ich sach ma so: De Infall mit’n Labskaus war ’n gooden Versöök, aber eenmal war ooch genug. Veelen Dank an mien leef Freundin! Dat war bannig schöön.

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Ausflug in den Pfälzer Wald

 

Ein weiterer Rückblick führt uns in den Pfälzer Wald, wo wir unterwegs zum Wandern und Burgruinen bewundern waren.
Uns hat die abwechslungsreiche Landschaft mit Weinanbau, Kapellen auf den Bergen und Burgen sehr gut gefallen. Der ausgesuchte „Premium-Wanderweg“ zeigte uns viel ursprüngliche und variantenreiche Natur und die Burgruine hielt, was sie versprach. Besonders begeisterten uns die vielen unterschiedlichen Eidechsen, die sich an vielen Stellen unterwegs beobachten ließen.

 

 

 

Das Foto der Eidechse stammt von meinem Verlobten, die anderen beiden habe ich aufgenommen.

 

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Insel Mainau

Kurz bevor unser Schiff am Anleger der Insel Mainau ankam, konnten wir über uns einen Zeppelin bewundern – später fing mein Verlobter ihn mit der Kamera erneut über den Blumenrabatten ein.
Zu Beginn waren wir unschlüssig, ob sich der Eintrittspreis für die Insel Mainau lohnen würde: In der vergangenen Woche war es deutlich regnerischer als jetzt, sodass wir nicht wussten, wie lange wir trocken unterwegs sein könnten. Als wesentlich unangenehmer stellten sich jedoch die Mücken heraus… 😕
Insgesamt war der Ausflug sehr abwechslungsreich: Durch die hügeligen Ebenen der Insel ergeben sich vielfältige Möglichkeiten, unterschiedliche Pflanzen auszustellen. So gab es klassische Rabatten, aber auch terrassierte Staudengärten, romantische Blumenwiesen und Obstgärten. In manchen Bereichen wirkt die Insel sehr naturnah, dann wiederum breiten sich klassische Anlagen mit kurzem Rasen und klar definierten Anpflanzungen rund um den Schloss-Komplex aus. Sehr schön fand ich auch das Schmetterlingshaus, besonders wegen der exotischen Finken und Tauben.
Manches war weniger gelungen: Die „Themenbereiche“ zu verschiedenen Südsee-Inseln wirkten klein und recht verloren im großen Gelände, besonders weil sie meist am Rand der Anlage angesiedelt waren und der Bezug zur Umgebung fehlte. Auch, dass es größere Flächen grüner Pflanzen ohne Blüten gab, wirkte ungünstig. In diesem Fall wuchsen dort Dahlien für die kommende Saison, und gut Ding will Weile haben – auch im pflegeintensiven Park läuft nicht alles im Akkord…
Fazit: Wer sich einen halben Tag Zeit nimmt, Blumen mag und das Eintrittsgeld investieren möchte, kann hier schöne Stunden erleben.

 

 

 

Alle Fotos hat mein Verlobter aufgenommen.