Heute erschien auf der Website der Kursana Residenz Hamburg ein Artikel über meinen Arbeitsalltag unter Corona-Bedingungen. Da ich mich aus Prinzip nicht unterkriegen lasse und immer noch ein Schlupfloch finde, wie ich trotz Lockdown den SeniorInnen ein bißchen Hoffnung und Fröhlichkeit ins Appartement schmuggeln kann, fand vor Kurzem ein Interview mit der Pressevertreterin statt.
Wen es interessiert: Eine Zauberin der Lebensfreude
Schlagwort: Arbeitsstelle
Kunst im Alltag: Von der Logopädin zur Kuratorin
Als Kuratorin zu arbeiten, war einer meiner Lebensträume. Von der unterbezahlten Logopädin führte mich der Weg nicht zur studierten Kuratorin (die wahrscheinlich keine feste Arbeitsstelle bekäme, da zu viel Konkurrenz am Markt und primär Männer gefragt sind), stattdessen leite ich Kurse und organisiere Veranstaltungen. Wie beispielsweise Vernissagen zu hausinternen Kunstausstellungen, die ich gemeinsam mit wechselnden KünstlerInnen konzipiere.
Die Sichtung der Bilder, die Anordnung in den Räumen und der Blick auf die fertige Ausstellung sind immer wieder spannend. Zum ersten Mal nun mit zwei KünstlerInnen in einer Gemeinschaftsausstellung, in einigen Wochen dann mit einer ganzen Malschulklasse….. es bleibt spannend.
In der heutigen Ausstellungseröffnung trafen sich primär alte und neue BewohnerInnen der Residenz mit FreundInnen der beiden KünstlerInnen. Das schöne Pressematerial wurde leider nur sehr verkürzt gedruckt, sodass das Publikum kaum Gäste aus dem Stadtteil aufwies. Aber eine neue Dame, die gerne ehrenamtlich tätig werden möchte, kam spontan vorbei und es ergab sich ein Kontakt zu einer neuen Künstlergruppe, die sich bereits für eine Ausstellung im neuen Jahr angemeldet haben. Ich liebe Synergieeffekte!
Ein neu eingezogenes Ehepaar mischte sich unter die Alteingesessenen, auch das werte ich als Erfolg.
Nach einleitenden Worten zur Begrüßung und zwischenzeitig dem Aufruf, den beiden KünstlerInnen durch die moderierte Ausstellung zu folgen, war ich natürlich viel mit Aufbau, Auf- und Umräumen im Hintergrund und Abbau beschäftigt. Dennoch gab es nette Begegnungen am Rande und die KünstlerInnen haben das Interesse genossen.
Mein „Bücher-Club“ in der Presse: Leseerlebnisse für SeniorInnen
Die SeniorInnen lieben es, wenn sie mich überraschen und sich über meine perplexe Reaktion freuen können.
So eröffnete mir gestern eine Dame, dass ein Bericht über meinen Bücher-Club im aktuellen „Niendorfer Wochenblatt“ erschienen sei und amüsierte sich prächtig, als ich davon nichts wusste.
Im „Bücher-Club“ stelle ich jedes Mal zwei bis drei Romane vor, die unterhaltsam sind und einen spannenden Blick auf das Leben ermöglichen. Philosophische Aspekte, hintergründiger Humor oder unkonventionelle Lebensweisen lasse ich dabei zu Wort kommen. Gerne stelle ich Wiederentdeckungen verschollen geglaubter Romane vor, aber auch besondere Biografien oder generationenübergreifende Geschichten.
Die SeniorInnen sitzen an lauter kleinen Tischen, die ich locker im Raum verteile, damit alle flexible Plätze einnehmen können. Gerne serviere ich dazu frischen Minztee aus dem Garten, den ich morgens pflücke. So entsteht ein temporäres Literatur-Café, das sehr gut besucht wird.