aufmerksam, kreativ, Presse

Mein sechstes Buch: „Soziale Betreuung: endlich klar! Kreativ und individuell planen und anleiten“

Nach sechs Jahren in der sozialen Betreuung von SeniorInnen habe ich alle Erfahrungen in dieses Grundlagenwerk eingedampft. Nun ist es im Buchhandel erhältlich: „Soziale Betreuung: endlich klar! Kreativ und individuell planen und anleiten“

Der erste Teil stellt viele Fragen, dazu habe ich als Bild einen Zirkus verwendet:
Das Publikum auf den Rängen: Was sind unsere Zielgruppen? Kommen sie gleichberechtigt vor oder gibt es Personen und Interessen, die nicht beachtet werden?
Die Manege: Wie sortieren wir die Vielfalt unserer Angebote? Welche Gruppenstunden sind doppelt, welche fehlen, was raubt unnötig Kraft?
Wer ist in unserer Abteilung die/der ZirkusdirektorIn? Wer bestimmt viele Entscheidungen, wer gibt das Tempo im Arbeitsalltag vor? Wie ist das Verhältnis zu Vorgesetzten und was wünschen „wir an der Basis“ uns an Unterstützung?
Die Raubtiere und Ziegen: Welche MitarbeiterInnen reiben sich untereinander, welche SeniorInnen sorgen für Unruhe? Wie entschärfen wir Konflikte im Team und zwischen BewohnerInnen oder Tagesgästen?
Der Zirkuswaggon: Wo tanke ich Kraft? Was sind meine Rückzugsmöglichkeiten im Arbeitsalltag und privat?
…und viele, viele Fragen mehr.
Sie laden zu einer Standortbestimmung ein: Wo stehen wir, wo stehe ich heute? Wohin möchte ich? Welche Aufgaben möchte ich abgeben, was stattdessen intensiver kultivieren?
Immer wieder gibt der „Sternenstaub für die Praxis“ kurze, handliche Tipps zur direkten Anwendung.

Im zweiten Teil folgt gaaaanz viel Praxis:
Wie teilen wir das Jahr auf? Wann organisieren wir welche Feste und welche Mottos gibt es jenseits ausgelutschter Klassiker?
Welche Struktur geben wir dem Monat, wie teilen wir Gruppenstunden und Einzelbetreuungen während der Woche auf?
Welche körperlichen, geistigen, kreativen und spirituellen Angebote haben wir? Was wollen wir bleiben lassen, was stattdessen neu dazu nehmen? Decken wir dabei alle Zielgruppen ab?
Ausflüge, Projektwochen und weitere Themen stelle ich mit Konzepten und Praxistipps vor.

Der dritte Teil besteht aus erlebten Geschichten aus meinem eigenen Arbeitsalltag:
Nun dürfen sich die LeserInnen zurücklehnen und heutnah dabei sein, wie ich täglich zwischen Freude und Chaos schwanke. Humorvolle Beobachtungen, reale Berichte und lustige Checklisten zeigen: Auch die anderen BetreuerInnen sind täglich zwischen vergnügt und vertrackt unterwegs.
Hier ist eine Leseprobe zu finden.

 

 

 

 

 

 

aufmerksam, Presse

Fachartikel über Projekttage mit SeniorInnen: Kompakt und alltagsnah thematische Highlights planen


In der aktuellen Fachzeitschrift „Altenpflege Aktivieren“ stelle ich kompakt und alltagsnah Ideen für Projekttage vor. Auf vier Seiten präsentiere ich zielgruppengerecht verschiedene Themenbereiche:
Den „Tag der Currywurst“ gestaltete ich für alle Heimatverbundenen und Fleischfans, als Zielgruppe nehme ich besonders Männer in den Blick. Beim Aufräumtag machen sich die SeniorInnen für eine saubere Umgebung stark – egal, ob körperlich fit in den Außenanlagen oder mobilitätseingeschränkt beim Aussortieren von überflüssigem Chaos in Gruppenräumen. Der „Tag der Briefmarke“ lädt zum kreativen Verwenden alter Schätze ein und lässt Männer fachsimpeln. Zum „Tag der Wünsche“ biete in Anregungen für die großen Fragen des Lebens und eröffne einen Raum für Philosophisches und Spirituelles.

Viele handfeste Ideen für Projekttage und Mottowochen teile ich in meinem neuen Fachbuch „Soziale Betreuung: endlich klar! Kreativ und individuell planen und anleiten“
Außerdem helfe ich dabei, die Jahresplanung übersichtlich zu gestalten, die großen Feste im Jahr mit traditionellen und bewusst modernen Themen zu organisieren, das Monats- und Wochenprogramm für alle Zielgruppen gleichermaßen zu entwerfen. Auch Ausflüge und weitere Elemente der Betreuung spreche ich an.
Zusätzlich gibt es einen Teil nur für die interne Struktur von uns Betreuenden:
Wie ist unsere Abteilung aufgebaut? Wer macht was, was tun wir versehentlich doppelt, was geht immer wieder unter, was sorgt regelmäßig für Konflikte? Anhand meiner Persönlichkeit, ob introvertiert oder extrovertiert: Welche Angebote, ob in Einzelbetreuungen oder Gruppen, machen mir Freude? Welche Themen setzen mich unter Druck, was möchte ich abgeben? Wie ist die Stimmung mit Vorgesetzten, welches Arbeitstempo passt zu uns? … und viele, viele weitere Themen und Anstöße für einen gelungenen Arbeitsalltag hinter den Kulissen!

aufmerksam, glaubhaft

Andacht für SeniorInnen zu Erntedank

Bevor die Saison für Erntedank-Gottesdienste endgültig vorbei ist, möchte ich noch meine Andacht teilen, die ich für die SeniorInnen vorbereitete.  Darin lade ich dazu ein, die eigene Biografie in der Rückschau wie eine Landschaft aus Feldern zu betrachten:

Welche Lebensbereiche, die Sie sich als „Felder“ vorstellen können, waren fruchtbar?

Wo hat Ihr Einsatz Frucht getragen? Im familiären Bereich, im Beruflichen, in Ihren Hobbies, ehrenamtlichen Tätigkeiten oder Reisen?

Was hat Ihnen damals vielleicht Mühe bereitet, liegt jetzt im Alter aber wie ein reicher Teppich aus bunten Äckern vor Ihnen?

Wenn Sie auf dieses Jahr zurückschauen:
Was ist gut gelungen, wo haben Sie Positives erlebt?

Welche großen Sorgen haben Sie umgetrieben, wie den Bauern, der erst auf Regen und dann auf Sonne wartet?

Welche Befürchtung ist nicht eingetroffen?
Wo sind Sorgen im Nachhinein betrachtet ganz überflüssig gewesen?
Was ist Ihnen in den Schoß gefallen, gnädig und unverdient?

Mit klassischen Kirchenliedern, Zeit zum Austausch und Gebet, einem besonders schönen Segen kann hier ein kompletter Ablauf für einen Erntedank-Gottesdienst mit SeniorInnen herunter geladen werden: Andacht Erntedank

aufmerksam

Stimmungsmanagement mit SeniorInnen: Man weiß eben nie, wie die Gruppenstunde ausgeht

Heute stand der „Bücher-Club“ auf dem Plan, ein Format, das ich entwickelt habe, um die SeniorInnen mit frischer Lektüre zu inspirieren. Dieses Mal hatte ich zwei Bücher ausgesucht, die ich bereits vor einiger Zeit hier auf dem Blog vorgestellt hatte: „Bridgets und Joans Tagebuch: Auf der Suche nach dem Toyboy“ von Bridget Golightly und Joan Hardcastle, das ich eigentlich niemals, niemals, niemals den SeniorInnen vorstellen wollte, da es das Leben zweier betagter Freundinnen in der „Magnolia Residenz“ mit purem schwarzem Humor darstellt. Es ist seeeeehr lustig, aber auch seeeehr böse. Und zotig. Aber da ich schon mehrfach, wenn ich Witze vorab zensiert hatte, auf Gegenwehr gestoßen war, dachte ich: Bitte, dann ist es eben nicht mein Job, hier ein gewisses Niveau zu etablieren und zu halten. Dann bekommen sie ihren Willen und sollen sich anschließend nicht über die unpassende Lektüre beschweren!
Das andere Buch, „Eine Million Minuten“ von Wolf Küper ist ebenfalls humorvoll, aber auch sehr nachdenklich.
Es handelt von einem gutverdienenden, jedoch von der sinnlosen Arbeit für die UNO enttäuschten Vater, der mit seiner Frau, seiner behinderten Tochter und einem kleinen Sohn für knapp zwei Jahre (genau eine Million Minuten) aussteigt. Es ist witzig und philosophisch, also eigentlich genau das Format, das ich sonst im „Bücher-Club“ präferiere.

Nun war natürlich die Frage, welches Buch zuerst kam und welches danach:
Erst der Entwurf von einem glücklichen Leben mit genug Zeit für die Familie und danach zur Steigerung der Stimmung die wilden Hummeln aus der „Magnolia Residenz“?
Oder erst das zotige Buch mit den englischen Ladies und anschließend zur Beruhigung die philosophischen Betrachtungen einer Weltreise?
Ich entschied mich für letztere Vorgehensweise. Und betonte außerdem in meiner Eröffnungsrede, dass ich bereits im Monatsheft derben britischen Humor angekündigt hätte und es heute sehr, sehr unkonventionell zuginge. Nur vorsichtshalber als Mahnung vorab, damit sich später niemand beschwerte:
Ich hatte sie gewarnt!

Entgegen meiner Befürchtungen waren die bitterbösen Schilderungen aus dem Seniorenheim der absolute Renner. Und zum feinsinnigen Teil des Nachmittags sank die Energie im Raum deutlich…. es war auch nett, aber längst nicht so schwungvoll.
Man ahnt es einfach nicht!

Für den anschließenden Englisch-Kurs hatte ich eigentlich eine Hörverstehens-Aufgabe geplant, die an Computerproblemen am Sonntagnachmittag zu Hause zu scheitern drohte. Zum Glück fand ich heute doch kurzfristig im Büro eine CD, die auch englische Weihnachtslieder beinhaltete. So konnte ich die Stunde mit dem Christmas-Carol „Deck the Halls“ beginnen, während die SeniorInnen einzelne Wörter heraushören und notieren sollten.
Was sie ausgesprochen schwierig fanden, auch beim zweiten Durchgang. Der dritte Durchgang, diesmal mit dem Text vor der Nase, war dann okay – aber kaum ging es ans Übersetzen, war das Gejammer groß: „Das versteeeeht doch keiner!“ Nun ja, ich fand den Schwierigkeitsgrad angemessen und übernahm als Vorturnerin das Übersetzen, während die Anwesenden gute Vorschläge beitrugen. Inklusive der Bemerkung: „Aber Frau Krüerke, „gay“ heißt doch schwul!“ Ja, schon, aber es bedeutet auch lustig und heiter.
Anschließend folgte eine Art Scrabble, das eigentlich viel schwieriger war, wo sich aber nur wenige zu stöhnen trauten. Auch hier trug ich diverse Ideen bei, welche Wörter aus den Buchstaben gebildet werden könnten, und zwei der TeilnehmerInnen zeigten deutlichen Einsatz. Das völlig langweilige Quiz über Weihnachtsbräuche weltweit war dann der Renner und bildete den überraschenden Höhepunkt der Stunde.

Man weiß es eben nie, welche Aufgabe und welcher Inhalt wie ankommt… Stimmungsmanagement mit Gruppen ist immer wieder überraschend (und manchmal frustrierend), weil sich vieles beeinflussen lässt, aber das Ergebnis doch erst mit der gesamten Versammlung erlebbar wird. Solange alle zufrieden gehen, wenn auch aus anderen Gründen als geplant, bin ich zwar manchmal irritiert, aber auch zufrieden.

Atemfreude, aufmerksam

Lebenslustig bewegen und den Atem vertiefen: „Atemfreude“ wird ein Buch!

Manchmal helfen nur Pralinen: Harte Zeiten fordern harte Maßnahmen!
Das Manuskript über mein Konzept „Atemfreude“ wächst zu einem echten Buch heran. So viele Kapitel und Praxisanleitungen habe ich inzwischen zusammen, dass ich mich dringend nach einem Verlag umsehen will. Seit ich weiß, was alles nötig ist, um eineN LektorIn mit einem professionellen Angebot zu überzeugen, habe ich Herzrasen. Dagegen hilft ein knallhartes Arbeitspensum, und als Weichzeichner für das gestresste Gehirn versuche ich gerade Pralinen. Als Selbstmedikamentierung. Schlägt ganz gut an, mal gucken, wie die Spätfolgen aussehen…. 😉

Als Erstautorin muss ich mich natürlich besonders ins Zeug legen, um meine Expertise glaubhaft darzustellen. Zwei veröffentlichte Artikel über das Konzept in der Presse und Platz 5 auf der Hitliste der meistgeteilten Therapiematerialien bei madoo.net sind ein netter Anfang. Aber es muss mehr geben, um Interesse bei den LektorInnen zu wecken!
Also bat ich meine SeniorInnen gestern im Anschluss an die „Atemfreude“, mit zwei Sätzen ihre Meinung über das Angebot festzuhalten. Gerne anonym, damit es rechtlich übersichtlich bleibt. Ein Großteil der 23 Damen und Herren war von der Bitte erstmal überfordert, aber mir wurden reichlich positive Kommentare versprochen.
Mal gucken, wie viel Gewicht die Meinungen von begeisterten Teilnehmenden für einen Verlag haben…