aufmerksam, glaubhaft

Was uns Sprossen auf der Fensterbank über das Leben verraten

Für frische Vitamine im Winter, regional und saisonal auf der Fensterbank angebaut, lasse ich gerade verschiedene Gemüsesorten keimen. Die Sprossen esse ich dann auf dem Salat oder garniere warme Gerichte damit.
Dabei bringen mich die Pflänzchen zum Nachdenken:
* Sie wachsen, naturgemäß, alle zur Sonne, weil sie ihnen Licht gibt und ihr Größerwerden unterstützt. Wohin strecke ich mich aus? In welche Richtung bewege ich mich, also „wachse“ ich? Tut mir das gut, sind meine Ziele wertvoll und nachhaltig sinnvoll, wohltuend für mich und andere? Oder ist es doch oft die schnelle Bedürfnisbefriedigung, der persönliche Ehrgeiz oder mein Egoismus, der durchbricht?

* Welchen Reizen liefere ich mich aus? Unterstützen sie die Wachstumsrichtung, die meine Talente fördert und meine Persönlichkeit positiv unterstreicht? Oder konfrontiere ich mich freiwillig mit viel Ablenkung, dem Vergleichen zwischen meinen Mitmenschen und mir oder Zielen, die eigentlich nicht zu meinen Werten passen?

* Was tue ich, wenn ich „abgeschnitten werde“? Die Brokkoli-Keimlinge im Vordergrund treiben sofort wieder durch, sobald ich die Sprossen gekürzt habe. Offensichtlich liegen weiter unten gesunde Samen, die etwas länger brauchen, um los zu wachsen. Sie bilden die zweite und dritte Ernte. Anfangen ist einfach, durchhalten die eigentliche Arbeit. Wie oft gebe ich zu früh auf, wenn meine Anstrengungen nicht fruchten oder von außen gekappt werden? Wie viel Mut habe ich, es ein zweites und drittes Mal zu versuchen?

Aus der Bibel:
„Siehe, ich wirke Neues! Jetzt sprosst es auf. Erkennt ihr es nicht? Ja, ich lege durch die Wüste einen Weg, Ströme fließen durch die Einöde.“
aus dem Buch Jesaja Kapitel 43, Vers 19

aufmerksam, glaubhaft, kreativ

Körpergebet zum Thema „Frieden“

Für mein Mitmach-Buch „Wo die Freude wohnt“ schrieb ich mehrere Gebete. In diesem Alltagsbegleiter lade ich in die Villa der Freude ein, in der jeder Raum eine Botschaft hat, die zum Entdecken und Ausprobieren verlockt – damit sich im Alltag Leichtigkeit und Lebensfreude ausbreiten. Einige der Gebete verband ich mit Bewegungen, sodass sie im Kapitel „Wintergarten: Platz für Bewegung“ dazu animieren, Gedanken, Sehnsüchte und Bitten mit dem Körper auszudrücken.

Im Gottesdienst mit meinen SeniorInnen verwende ich Körpergebete ausgesprochen gerne. Alle Anwesenden können ganz einfach mitmachen, ohne selbst dafür etwas leisten zu müssen. Besonders, wenn ganz unterschiedliche Menschen in einem ökumenischen Rahmen zusammen kommen, ist es oft schwierig, eine interaktive Form des Gebets zu finden, mit der sich alle wohlfühlen.
Körpergebete helfen, abstrakte Worte in spürbare Bewegung umzusetzen. Sie unterstützen die Konzentration auf den aktuellen Moment, bringen Denken und Fühlen zusammen. Alle können sich als Teil der Gruppe fühlen, ohne dafür eigeninitiativ etwas beitragen zu müssen. Zusätzlich ist es ein fantastisches Training für das Kurzzeitgedächtnis, was ich als Kursleitung in der Senioren-Residenz natürlich doppelt sinnvoll finde!

„Gott, dein Frieden umgibt mich.
Deine Hände halten mich ewiglich.

In deinem Arm bin ich geborgen,
du nimmst mir meine Sorgen.

Du spannst den Himmel weit,
wartest auf mich in Ewigkeit.“

Zu Beginn ermuntern wir alle, einfach nur zuzuhören, wenn wir das Gebet vorlesen. Auch beim anschließenden „Vorturnen“ der Bewegungen sollen sie nur schauen und die Botschaft auf sich wirken lassen. Erst, wenn alle das Gebet einmal gehört und den Bewegungsablauf anschließend gesehen haben, ermuntern wir dazu, sich einzuklinken: Wer mag, kann mitsprechen, oder nur die Bewegungen nachahmen, oder gleich beides zusammen versuchen.

Gott (Arme nach oben strecken)
dein Frieden umgibt mich. (mit den Armen großen Kreis von oben zu den Seiten hinab bilden)
Deine Hände halten mich ewiglich. (der Kreis endet, in dem wir die Hände zur Schale vor dem Oberkörper zusammenlegen)
In deinem Arm bin ich geborgen, (Arme um den Oberkörper schlingen, selbst umarmen)
du nimmst mir meine Sorgen. (Fäuste an die Schläfen legen, als würden wir grübeln)
Du spannst den Himmel weit, (die Arme mit gespreizten Händen weit nach oben und zu den Seiten strecken)
wartest auf mich in Ewigkeit. (Arme empfangend nach vorn schieben, als wollten wir jemanden umarmen, der auf uns zukommt)

Wir wiederholen das Gebet und die Gebärden mehrfach, dabei bleiben wir in einem langsamen Bewegungsfluss, der dynamisch ist und dem alle gut folgen können. Nach drei Durchläufen können wir sagen: „Ich glaube, damit es mir richtig im Gedächtnis bleibt, brauche ich noch zwei Runden!“ und fügen zwei weitere Wiederholungen an. Je nachdem, wie fit und konzentriert die Anwesenden sind, addieren wir anschließend noch zwei Runden, „damit wir uns auch nachts noch dran erinnern können, wenn der Schlaf nicht kommen will und wir dringend einen guten Gedanken brauchen.“

Wenn du mein Kreativ-Buch „Wo die Freude wohnt“ näher kennenlernen möchtest, versuche dein Glück gern bei meiner Verlosung, die noch bis zum 14. Februar läuft.

 

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Gottesdienst zur Jahreslosung 2022: Downloads für eine interaktive Andacht

Da meine Gottesdienstabläufe mit den SeniorInnen auf diesem Blog sowie meinem Materialfundus für Fachfrauen immer sehr begehrt sind, teile ich heute die Andacht zur Jahreslosung 2022.
Mit dabei: Der gesamte Ablauf inklusive Liedern, einem Körpergebet von mir, Bildbetrachtung, Austauschrunde, Input (Mini-Predigt), Abendmahl und Segen. Ich habe ihn zwar für die Teilnehmenden in einer Senioren-Residenz konzipiert, er eignet sich allerdings auch gut für andere Zielgruppen.

Ablauf der Andacht zur Jahreslosung 2022

Da wir aktuell coronabedingt nicht als Gruppe zusammen singen dürfen, spielte ich Lieder von einer CD ab und ließ die SeniorInnen zum besseren Hörverständnis mitlesen, natürlich schön groß in Schriftgröße 14:

Liedzettel zur Andacht Januar 2022

Als Einstieg bot ich eine Bildbetrachtung an, dazu können die Fotos hier direkt heruntergeladen werden:

Bildbetrachtung Hütten zur Jahreslosung 2022

Zum Austeilen für einen Austausch habe ich für alle Anwesenden Karten gebastelt, oben ist ein schneller Schnappschuss von einigen Beispielen zu sehen. Ich schnitt bunte Motivpappe in vier Karten und klebte jeweils ein Herz darauf. Auf dieses Herz setzte ich einen rechteckigen Papierrest als „Tür“ und malte eine kleine Klinke vorne drauf. Dies sind lauter „Herzenstüren“, die als Verdeutlichung im Gespräch geöffnet und geschlossen werden können, um die Botschaft greifbar zu machen.
Wie sie verwendet werden, steht ebenfalls im ersten Download.

Voraussichtlich Anfang März lieferbar ist endlich mein Praxisbuch „Über die großen Fragen des Lebens sprechen. Achtsamkeit und Spiritualität in der Sozialen Betreuung“.
Bis dahin lade ich zum Teilnehmen bei meiner Verlosung ein, hier kann mein Mitmach-Buch „Wo die Freude wohnt“ gewonnen werden. Ein Alltagsbegleiter durch die Villa der Freude, in deren Zimmern viele Impulse, Gebete, Aktionen und Raum für eigene Gedanken warten. Die Bibliothek hält wohltuende Wahrheiten bereit, der Garten verlockt dazu, Unkraut heraus zu reißen und gute, neue Gewohnheiten auszuprobieren. Der Baum am Wasser erzählt von tragfähigen Freundschaften, auf dem Parkplatz lösen wir die Bremse und werden alte Blockaden los. Auf dem Dachboden verabschieden wir uns von unseren Sorgen und auf dem Schaukelstuhl auf der Veranda finden wir Trost. Und beim Festmahl der Freude wartet Gott ganz speziell auf uns, seinen Ehrengast. Viele weitere Räume laden zu mehr Lebenslust und Leichtigkeit im Glauben ein.

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Kreatives Schreiben mit SeniorInnen: Versehentlich wurden wir philosophisch….

Für meine SeniorInnen fertigte ich eine bunte Serie Inspirationskarten an, die beispielhafte Wünsche für das vor uns liegende Jahr präsentieren. Die Wünsche kommen aus meinem Herzen, sind aber bewusst universell genug gehalten, damit sie zu eigenen Gedanken anregen.
Ich verteilte die Karten als Abschiedsgeschenk nach meinem Achtsamkeits-Nachmittag sowie im Rahmen der Gruppe „Kreatives Schreiben“, wo ich sie als Teil des Aufwärmprogramms einsetzte. Tatsächlich legten die Damen fröhlich los, und zu meiner Überraschung kamen durchaus philosophische Ideen dabei heraus. In diesem Kontext hatte ich gar nicht bewusst darauf abgezielt, auch wenn der inhaltliche Anstoß natürlich indirekt dazu einlud. Wer die Idee aufnehmen möchte, kann als zusätzliche Hilfestellung eine Zweiteilung vornehmen: In vielen Köpfen herrscht das innere Vorurteil „Das schaffe ich sowieso nicht mehr“, sodass automatisch der Rückblick in die persönliche Biografie als Grundlage verwendet wird. Stattdessen können zwei Spalten angelegt werden, eine überschrieben mit „Realistische Wünsche“ und eine zweite mit dem Titel „Fantastische Wünsche“. Dann können sich die SeniorInnen mit alltagsnahen Wünschen warmlaufen und finden hoffentlich den Mut, auch scheinbar utopische Sehnsüchte festzuhalten.

Anschließend laden wir dazu ein, ausgewählte Wünsche mit der Gruppe zu teilen, wer mag. Oft stellen einzelne nur einen oder zwei Wünsche vor, aber mitgerissen von der positiven Gruppendynamik verraten viele dann doch mehr, als sie ursprünglich planten. So kann ein wertschätzender Raum entstehen, um auch größere Träume mit den anderen zu teilen. Gemeinsam kann die Runde überlegen, ob einzelne Ideen doch vielleicht umsetzbar wären – und wie. So erleben sich alle als Wunscherfüller, was ein kraftvolles und sehr erhebendes Gefühl besonders für hochaltrige Menschen sein kann.

Mehr Ideen teile ich in meinem Praxisbuch „Schatzkiste Schreibspiele“ sowie in Kürze im neuen Band „Die großen Fragen des Lebens stellen. Achtsamkeit und Spiritualität in der Sozialen Betreuung“.
Kostenlose Anregungen zur Aktivierung in Senioreneinrichtungen teile ich auf meiner Website Schatzkiste Seniorenbetreuung.

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Wie ein Reh im Regen: Wenn uns alles müde und grau erscheint

Sicher kennst du sie auch:
Tage und Wochen, in denen dich gefühlt ein Rückschlag nach dem anderen ereilt. Irgendwann fühlst du dich wie ein Reh (oder das Damwild auf dem Foto oben), das in einer endlosen grauen Wolke lebt: Dauerregen, nichts Frisches zu fressen, kein trockener Fleck im Wald, Trübsinn-Überforderung-Langeweile als Dreierpack. Das Leben erscheint öde und übermäßig anstrengend zugleich, die Farben wirken wie ausgewaschen, über allem liegt ein grauer Schleier.
Und wenn du nicht ganz arg aufpasst, kommt Selbstmitleid aus deinem Brustkorb hochgekrochen.
Wenn in solchen Momenten oder Lebensphasen etwas Gutes passiert, hat es oft das Schicksal, übersehen oder gleich wieder vergessen zu werden.
Mir geht es zumindest so.
Der heutige Tag brachte eine Menge Extraarbeit, Fleißaufgaben und unerwarteten Nervkram mit sich. Er brachte aber auch ein Päckchen, das in der Post auf mich wartete. Als ich es abholte, hatte ich einen leisen Verdacht, wer die unbekannte Absenderin sein und was darin stecken könnte. Zuhause zog ich zu meiner großen Freude ein Weihnachtsgeschenk aus der Verpackung, das meine Schwester für mich organisiert hatte, von dem wir aber längst überzeugt waren, es sei entweder in der Post verloren gegangen (die optimistische Variante) oder wir seien betrogen worden (die pessimistische Variante). Nun war es da – mit fünf Wochen Verspätung, doch: Tatsächlich angekommen!
Aber wie es so ist mit den Rehen im Regen: Wenn ihr Fell erstmal komplett durchnässt ist und sie seit Tagen kein Sonnenstrahl dazu verlockte, den hängenden Kopf zu heben, dann rückt das überraschend Gute schnell aus dem Blickfeld.
Daher meine heutige Botschaft an alle müden Rehe im Dauergrau da draußen:
Es gibt erfreuliche Momente! Es gibt liebe Menschen!
Ja, sie mögen gerade nicht so offensichtlich erkennbar sein oder mit einer Sahnetorte voller Wunderkerzen durch die Tür herein stürmen, aber:
Sie sind da!

Und wenn es wirklich gar nichts Schönes zu geben scheint, dann versuch doch dein Glück wenigstens bei meinem Buch-Gewinnspiel. Dort verlose ich unter anderem für Menschen genau wie dich mein aktuelles Buch „Wo die Freude wohnt“.

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Jahresmotto: Mit Gott unterwegs

Mit Gott ins neue Jahr

Looking back – praise him.
Looking ahead – trust him.
Looking around – serve him.
Looking up – expect him.

Schau zurück – lobe ihn.
Schau nach vorn – vertraue ihm.
Schau dich um – diene ihm.
Schau nach oben – erwarte ihn.

(Verfasser unbekannt)

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Kreative Anleitung: Jahreslosung 2022 als Grußkarte gestalten

Der Spruch für das Jahr 2022 lautet:
„Jesus Christus spricht: Niemand, der zu mir kommt, wird von mir abgewiesen.“ aus der Bibel, Johannes Kapitel 6, Vers 37
Um die Botschaft immer vor Augen zu haben, fertige ich dazu gerade Grußkarten an. Dazu verwende ich das Stempelset „Peaceful Cabin/Momente der Ruhe“ von Stampin’Up sowie diverse Motivpappen aus meinem Fundus.

Je nach Hintergrundfarbe der Karte gestalte ich immer wieder leicht unterschiedliche Variationen des Themas, das mir viel Spaß macht. Dazu stemple ich die Schneehütte auf Tonkarton in Wollweiß, schneide den Umriss des Dachs aus und lasse den Rest der Hütte mit dem Karton verbunden. Diesen Hintergrund messe ich mit einer Schneidemaschine/Gouillotine so ab, dass er entweder die Karte ausfüllt oder ein leerer Rand rund um das Motiv stehen bleibt. Hier platziere ich Tannen, die aus dem selben Stempelset stammen: Entweder direkt auf der Grußkarte oder ich stemple sie ebenfalls auf den wollweißen Tonkarton und schneide sie aus, um sie anschließend am passenden Platz aufzukleben.
Wer mag, nutzt den Zaun und einen „Pfützenstempel“, um die Szenerie weiter auszugestalten.

Wie immer auf Fotos kommt das Glitzern von kleinen Details wie den Schneeflocken nicht gut heraus.
Dafür lässt sich sehr schön der geschlungene Bast erkennen, der unter dem Spruch hervor schaut und einen natürlichen Akzent setzt. Dazu wickle ich den Bast zwei Mal um drei Finger zum doppelten Kreis und klebe ihn leicht versetzt zum geplanten Spruch auf.
Die Sprüche befestige ich mit kleinen Schaumstoff-Pads, sodass sie dreidimensional wirken und der Bast gut darunter platziert werden kann.
Ich bin gespannt, was die EmpfängerInnen zu meiner Hütte im Schnee sagen…

Hier stelle ich die dazu passende Geschenkverpackung vor, die sich ganz schnell aus nur einem Blatt Faltpapier herstellen lässt.

Auf Wunsch gebe ich gern Tipps und Anleitungen zum Basteln weiter. Auch Auftragsarbeiten fertige ich an!
Ein Teil der hier verwendeten Materialien stammt von Stampin’Up.

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Andacht zum Kirchenlied „Macht hoch die Tür“ inklusive Ablauf und Handout

Neulich verwies ich auf die Adventswerkstatt zum Thema „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“, die mir entscheidende Impulse zur Andacht mit meinen SeniorInnen gab.
Heute möchte ich meinen Ablauf sowie das Handout zu meiner Gottesdienst-Variante teilen. Viele Ideen habe ich übernommen und für die BewohnerInnen der Residenz angepasst oder passend zum Thema den Inhalt erweitert.

Hier ist der Ablauf:
Zu Beginn spiele ich Glockengeläut von einer CD, die mir auf der Suche nach passenden Kirchenliedern in die Hände fiel.
Da wir im Haus aktuell coronabedingt nicht miteinander singen dürfen, lasse ich das Lied „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“ von einer CD erklingen. Anschließend lese ich den Text laut vor und bitte danach alle, sich in Ruhe mit dem Inhalt auseinanderzusetzen. Auf den Tischen liegen Buntstifte, mit denen sie einerseits die Begriffe unterstreichen können, die sie positiv finden. Ebenfalls können sie die Worte umkringeln, die Fragezeichen hinterlassen.
Wir tragen unsere Eindrücke in einem lockeren Austausch in der Gruppe zusammen.

Jetzt blättern die SeniorInnen die zweite Seite des Handouts auf, wo ich verschiedene Tore und Türen als Fotos zusammengestellt habe. Wir überlegen gemeinsam, welche Bilder wir ansprechend finden und warum. Durch welche Tür möchten wir lieber nicht treten? Warum? Was fühlen wir angesichts des Schilds „Geschlossene Gesellschaft“?

Nun nähern wir uns den Ursprüngen des Lieds und ich lese laut den Psalm 14 vor, die SeniorInnen lesen auf ihren Blättern mit.
Warum sind die Verse 7 und 8 sowie 9 und 10 doppelt? Was bezweckte König David damit? Worin liegt die Botschaft dieser Ausrufe?

Als nächstes teilen wir in der Gruppe, welches Bild wir von Gott haben: Mit welchen Namen sprechen wir ihn an?
Als mächtigen König, himmlischen Vater, sorgende Mutter, als Heiland, als Tröster oder Friedensfürst? Ist er für uns eher ein allmächtiger Herrscher und Schöpfer des Alls oder ein persönlichen Freund und Begleiter?
Vielleicht möchte Gott uns in diesem Advent ganz neu und anders begegnen. Vielleicht wünscht er sich von uns eine offene (Herzens-)Tür, damit wir ihn unbelastet einladen und erleben können? Vielleicht wirbt er darum, dass wir ihm neu vertrauen, uns von ihm heilen und verändern lassen?
Während die SeniorInnen diese Gedanken sacken lassen, spiele ich das Lied „Oh Heiland, reiß die Himmel auf“ ab.

Wer mag, vertieft die Gedanken in der zweiten Bibelstelle, die dem Lied „Macht hoch die Tür“ zugrunde liegt, im Johannisevangelium Kapitel 10, die Verse 7-15. Darin geht es um den guten Hirten, der sein Leben für die Schafe auf’s Spiel setzt, um sie zu beschützen.
Ich frage die BewohnerInnen: „Wenn Sie an Jesus denken: Glauben Sie, dass er Sie tatsächlich mit offenen Armen empfängt? Dass er sich um Sie kümmert, wie ein Hirte um seine Schafe, dem jedes Einzelne am Herzen liegt? Auf Weihnachten bezogen: Können Sie darauf vertrauen, dass er in der Krippe liegt und sich freut, wenn Sie dazukommen? Oder gibt es Stimmen in Ihnen, die sich da nicht so sicher sind und Ihnen einflüstern, Gott hätte die anderen gemeint, als er alle zu sich einlud? Können Sie Jesus leise Stimme und seine Einladung in Ihrem Herzen hören – auch glauben?“

Danach beten wir, danken für Brot und Wein (Traubensaft) des Abendmahls, das als nächtes folgt. Anschließend beten wir das Vater unser.

Zum Schluss werden wir noch einmal kreativ und denken an die Tradition der Hausinschriften: Segenssprüche, die am tragenden Balken über der Tür stehen. Welchen Segen wünschen wir uns für die Feiertage? Besonders dann, wenn wir wahrscheinlich allein sein werden? Die SeniorInnen finden im Handout Beispielsprüche sowie einen schönen Rahmen, um ihren eigenen Segen zu formulieren oder ihre Wünsche an Gott zu adressieren.

Abschließend lesen wir gemeinsam im Chor den abgedruckten „Segen der Sterne“ und segnen die Gruppe.

Andacht Advent: Macht hoch die Tür

Der Inhalt darf gern privat und nicht-kommerziell genutzt werden, alle Rechte daran liegen bei mir. Die Fotos stammen ebenso, wie immer, von mir – die Türen nahm ich in Dublin auf.

 

 

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Stopp dem Terror von Sorgen und Befürchtungen: Wie du den Blick auf das Gute richtest

Täglich habe ich mit den Sorgen und Befürchtungen meiner Mitmenschen zu tun. Ob es die SeniorInnen auf Arbeit oder private Kontakte am Telefon sind:
Viele verbreiten sich über beängstigende Themen wie Coronaleugner, Impfgegner, zunehmenden Zulauf von rechtsradikalem Gedankengut, Klimawandel und tausend andere Hinweise, dass derzeit alles ganz, ganz schlimm aussieht und wir gar, gar nichts dagegen tun können.
Ich persönlich finde es zu hundert Prozent sinnlos, sich Sorgen zu machen und andere mit Befürchtungen anzustecken.
Wenn ich mich politisch auf dem Laufenden halte, wäre es eine sinnvolle und zielgerichtete Lösung, meinen kleinen, aber handfesten Beitrag für eine bessere Gesellschaft zu leisten. Jammern und jaulen hilft weder mir selbst noch meinem Gegenüber, das seine eigenen Sorgen mit sich schleppt, weiter.
Oder ich bin sowieso sozial tätig, überarbeitet und unterbezahlt, dann soll man mich bitte mit Geschimpfe verschonen, sondern lieber fragen, was man als Nicht-Beteiligte mir als engagierter Person unterstützenswertes Gutes tun kann.
Wenn ich nach einem anstrengenden Tag in der Senioren-Residenz nach Hause komme, ertrage ich es einfach nicht, wenn private Gespräche in einer Sackgasse von Meckern und Maulen enden. Die kurze gemeinsame Zeit im Telefonat können wir doch für beide Seiten so viel gesünder und ermutigender gestalten!

Im ersten Halbjahr 2021 nahm ich an einer Kleingruppe teil, in der wir uns gegenseitig angespornt haben, Teile der Bibel auswendig zu lernen. Wir haben uns alle zwei Wochen online getroffen und gegenseitig abgefragt, wie weit wir mit dem Einprägen von Gottes Weisheiten gekommen sind.
Ich übte unter anderem Verse aus dem Brief an die ChristInnen in Philippi ein, zu finden im vierten Kapitel, Vers 8:
„Schließlich, meine lieben Brüder und Schwestern, orientiert euch an dem, was wahrhaftig, vorbildlich und gerecht, was anständig und liebenswert ist und einen guten Ruf hat. Beschäftigt euch mit den Dingen, die auch bei euren Mitmenschen als Tugend gelten und Lob verdienen.“
Nicht Meckern, Maulen und Miesmachen. Nein, wir sollten unseren Fokus auf das richten, was ermutigend, positiv und erstrebenswert ist. Das Gute voran bringen, statt paralysiert auf das Schlechte zu starren.
Die Verse, die diesem voran gehen, sind sogar noch wichtiger:
„Alle Menschen sollen eure Güte und Freundlichkeit erfahren. Der Herr kommt bald! Macht euch keine Sorgen! Ihr dürft in jeder Lage zu Gott beten. Sagt ihm, was euch fehlt, und dankt ihm! Dann wird Gottes Friede, der all unser Verstehen übersteigt, eure Herzen und Gedanken bewahren, weil ihr mit Jesus Christus verbunden seid. Schließlich, meine lieben Brüder und Schwestern, orientiert euch an dem, was wahrhaftig, vorbildlich und gerecht, was redlich und liebenswert ist und einen guten Ruf hat. Beschäftigt euch mit den Dingen, die auch bei euren Mitmenschen als Tugend gelten und Lob verdienen. Haltet an der Botschaft fest, die ihr von mir gehört und angenommen habt. Richtet euch nach dem, was ich euch gelehrt habe, und lebt nach meinem Vorbild. Dann wird Gott, von dem aller Friede kommt, bei euch sein.“
Die Bibel, Brief an die Philipper Kapitel 4, die Verse 5 – 9

Also: Den Blick auf Gott richten, ihm meine Sorgen sagen, mich nicht damit belasten, sondern alles Gott überlassen. ER ist der Schöpfer des Universums, ER hat den Tod besiegt, ER ist mein himmlischer Vater, der mein Herz trösten möchte. ER ist die Lösung, ich selbst bin Teil des Problems.
Außerdem kann ich das Gute in den Fokus nehmen, mich nach Gottes Frieden ausstrecken und meinerseits zum Friedensbringer werden.
Gnädig mit mir selbst sein und mitfühlend mit meinem sozialen Umfeld.
Das tut uns selbst und unseren Mitmenschen tausend Mal besser als das sinnlose und gedankenlose Verbreiten von pessimistischen Meinungen.