Dieses Wort: „Du sollst nicht überwältigt werden“, wurde mit voller Klarheit und voller Kraft gesagt, zur Sicherheit und zum Trost gegen alle Bedrängnisse, die kommen mögen. Er sagte nicht: Du sollst nicht gestürmt werden, du sollst nicht trauern, du sollst nicht bedrängt werden; sondern Er sagte: Du sollst nicht überwunden werden. Gott will, dass wir auf diese Worte achten und dass wir immer stark sind in sicherem Vertrauen, in Wohl und Wehe. Denn Er liebt und freut sich an uns, und so will Er auch, dass wir Ihn lieben und uns an Ihm erfreuen und stark auf Ihn vertrauen; und alles wird gut.
Juliana von Norwich in: The Sixteenth Revelation, Chapter 68 Quelle: Revelations of Divine Love, Quelle
„Seht, ich bin Gott: Seht! Ich bin in allen Dingen: Seht! Ich tue alles: Siehe! Ich hebe niemals meine Hände von meinen Werken, noch werde ich es jemals tun, ohne Ende: Seht! Ich führe alles zu dem Ende, zu dem ich es von Anfang an bestimmt habe, durch dieselbe Macht, Weisheit und Liebe, durch die ich es geschaffen habe. Wie sollte irgendetwas falsch sein?“
Juliana von Norwich in: The Third Revelation, Chapter 11, Quelle
„Er will, dass wir in allen Dingen unser Schauen und unser Genießen in der Liebe haben. Und von diesem Wissen sind wir am meisten blind. Denn einige von uns glauben, dass Gott allmächtig ist und alles tun kann, und dass er die Allweisheit ist und alles tun kann; aber dass er die All-Liebe ist und alles tun wird, da halten wir inne. Und dieses Nicht-Wissen ist es, das die meisten Liebenden (JüngerInnen) Gottes hindert, wie ich sehe.“
Juliana von Norwich in: The Sixteenth Revelation, Chapter 73, Quelle
„All shall be well and all shall be well and all manner of thing shall be well.“
„Alles wird gut sein und alle werden gut sein, und aller Art Dinge wird gut sein.“
Juliana von Norwich
Buchtipp: Wer sich nach mehr Freude und einem Glauben, der im Alltag praktisch wird, sehnt, schaue sich gern mein Mitmach-Buch „Wo die Freude wohnt“ an. Kreative Ideen, Gebete, Reflexionsübungen laden in die Räume der „Villa der Freude“ ein, wo mit Körper und Seele Gott erlebt werden kann.
Für das Jahr 2024 gestaltete ich eine Grußkarte für die Jahreslosung mit einer Tasche, in der ein Herz als Lesezeichen zu finden ist. Da mir der inhaltliche Zusammenhang wichtig ist, wählte ich auch den vorangehenden Vers: .
„Seid wachsam! Haltet unbeirrt am Glauben fest! Seid mutig und seid stark! Lasst euch in allem, was ihr tut, von der Liebe bestimmen.“
1. Korinther 16, Vers 13 + 14
Dieses Bibelzitat druckte ich auf Farbkarton und schnitt ihn zu einem Etikett zurecht. Als Basis gestaltete ich herzförmige Anhänger, die als Lesezeichen oder Dekoration genutzt werden können: Sie sollen das Jahr hindurch immer wieder an das Motto erinnern. Zusätzlich schrieb ich passend zur Jahreslosung ein Gedicht.
„In den Rucksack für dieses Jahr packe ich ein: Ein Fernglas, um dich zu suchen, Gott. Um immer wieder scharf zustellen, was zählt. Um zu fokussieren, welchen Weg du mit mir gehst.
Einen Wanderstock, um ihn für mich und andere als Stütze einzusetzen und uns zu schützen.
Feste Stiefel, um mutig voran zu gehen und auch felsige Wege zu beschreiten.
Ein Picknick, um es mit anderen zu teilen, Ermutigung und Hoffnung weiterzugeben.“
Die Vorderseite der Karte beklebte ich mit einem Motivpapier, das perfekt zum Farbkarton als Untergrund abgestimmt war, und rundete ihn mit einem Spruch und besonderen Details ab: Papierband und Pailletten in Hellgelb sowie Farbkartonresten in den Tönen des Blütendrucks.
Buchtipp: Wer sich nach mehr Freude und einem Glauben, der im Alltag praktisch wird, sehnt, schaue sich gern mein Mitmach-Buch „Wo die Freude wohnt“ an. Kreative Ideen, Gebete, Reflexionsübungen laden in die Räume der „Villa der Freude“ ein, wo mit Körper und Seele Gott erlebt werden kann.
Mein Leben fließt in endlosem Gesang weiter; Über der Erde Wehklagen, vernehme ich den süßen, wenn auch fernen Hymnus der eine neue Schöpfung bejubelt; Durch all den Tumult und den Streit hindurch Höre ich die Musik erklingen; Sie findet ein Echo in meiner Seele. Wie kann ich es unterlassen zu singen?
Was ist, wenn meine Freuden und Tröstungen sterben? Der Herr, mein Retter, lebt; Was, wenn die Dunkelheit mich umgibt? Lieder in der Nacht schenkt er. Kein Sturm kann meine innere Ruhe erschüttern Solange ich mich an diese Zuflucht klammere; Denn Christus ist Herr über Himmel und Erde, Wie kann ich mich vom Singen abhalten?
Ich hebe meine Augen; die Wolke wird dünn; Ich sehe das Blau über ihr; Und Tag für Tag glättet sich der Weg, Seit ich ihn zu lieben lernte, Der Friede Christi macht mein Herz frisch, Eine Quelle, die immer quillt; Alle Dinge sind mein, denn ich bin sein. Wie kann ich mich vom Singen abhalten?
Shaker Hymn
My life flows on in endless song; Above earth’s lamentation, I catch the sweet†, tho‘ far-off hymn That hails a new creation; Thro‘ all the tumult and the strife I hear the music ringing; It finds an echo in my soul— How can I keep from singing?
What tho‘ my joys and comforts die? The Lord my Saviour liveth; What tho‘ the darkness gather round? Songs in the night he giveth. No storm can shake my inmost calm While to that refuge clinging; Since Christ is Lord of heaven and earth, How can I keep from singing?
I lift my eyes; the cloud grows thin; I see the blue above it; And day by day this pathway smooths, Since first I learned to love it, The peace of Christ makes fresh my heart, A fountain ever springing; All things are mine since I am his— How can I keep from singing?
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Das Interessante beim Lesen der Bibel ist oft nicht, was der einzelne Satz aussagt, sondern das, was rundherum geschrieben steht. So beispielsweise in dem Vers, der als Spruch für das Jahr 2024 ausgelost wurde und im ersten Brief an die Korinther in Kapitel 16, Vers 14 steht: „Bei allem, was ihr tut, lasst euch von der Liebe leiten.“ Im ersten Moment denkt die Leserin: „Oooooch, schön! Voll schööööön! Die Liebe leitet uns in allem, was wir tun – mega schöööön der Spruch.“ Ja, durchaus. Gegen Liebe hat wohl keineR etwas. Gleichzeitig denke ich: „Naja, von Liebe ist überall die Rede. Selbst auf der Packung von Tiefkühl-Hackbällchen aus Qualzucht steht irgendetwas von „Tierwohl“ und „Liebe zur Heimat, regionale Erzeugung“ und „mit Liebe handgefertigt“. Die Werbung benutzt diesen Begriff so inflationär zum Verkauf von absolut allem, dass es nicht die Bibel braucht, um die selbe Wortwahl zu wiederholen.“
Also führt es uns inhaltlich weiter, wenn wir einfach mal nachschauen, was denn rund um diesen Satz im Zusammenhang geschrieben wurde. Dann wird es nämlich meistens interessant: Langweilige Aussagen gewinnen oft an Wucht, während (scheinbar) steile Thesen durch den Kontext viel an Sprengkraft verlieren. Und so lese ich in der Zeile zuvor: „Seid wachsam und steht fest im Glauben! Seid entschlossen und stark!“ Aha. Das klingt doch gleich ganz anders als der Weichspüler mit Alpenwiesen-Duft, der uns beim ausgelutschten Begriff „Liebe“ umwabert. Die Reihenfolge ist auch spannend: Zuerst sollen wir aufmerksam, wach und standfest sein. Uns nicht von jedem Trend, jeder Diskussion, jedem Gefühl umtreiben und kopflos machen lassen. Ich verstehe diesen Vers so, dass wir innerlich ruhig bleiben und erstmal beobachten sollen. Nicht sofort in Aktionismus oder in Sorgen verfallen sollen, sondern „entschlossen und stark“ einen guten Überblick behalten. Auch die Aufforderung „steht fest im Glauben“ interpretiere ich so, dass wir zuerst an dem, was unserem Leben Halt und Kraft gibt, festhalten sollen. Uns erinnern sollen, wie oft uns Gott begleitet hat, statt sich verunsichern zu lassen und auf den nächstbesten Hype aufzuspringen. Danach sollen wir uns in allem, was wir tun, von Liebe leiten lassen. Diese standfeste innere Einstellung vor der Handlung scheint entscheidend zu sein. Ja, wir sollen aktiv unsere Gesellschaft mitprägen- durch Liebe für die Menschen um uns herum. Indem wir ruhig und sicher in unserer Identität als Gottes Kinder wissen, wo wir Zuhause sind, können wir Gottes Liebe an unsere Mitmenschen weitergeben.
Buchtipp: Wer sich nach mehr Freude und einem Glauben, der im Alltag praktisch wird, sehnt, schaue sich gern mein Mitmach-Buch „Wo die Freude wohnt“ an. Kreative Ideen, Gebete, Reflexionsübungen laden in die Räume der „Villa der Freude“ ein, wo mit Körper und Seele Gott erlebt werden kann.
Kennst du Gedanken, die sich in deinem Kopf und Herzen einnisten? Trübe Gedanken, Sorgen, Reue über verpasste Gelegenheiten oder Groll? Ich lade dich ein, sie mit dieser kleinen Übung ein Stück weit loszulassen:
Nimm dir die bedrückenden Gewohnheiten eine nach der anderen vor: – Wie nennst du den Gedanken oder das Gefühl? – Wenn er ein Vogel wäre: Welcher Vogel wäre der Gedanke? – Lasse diesen Vogel vor deinem inneren Auge fliegen, damit dein Herz befreit wird!
Wiederhole diesen Ablauf mehrfach, um verschiedene bedrückende Gefühle frei zu lassen.
Stell dir am Ende einen ganzen Vogelschwarm vor, der sich in die Luft erhebt, davon flattert und am Horizont verschwindet! Atme danach einige Mal bewusst und langsam aus, gib bewusst inneren Druck ab. Schüttle Arme und Beine und schnaufe einmal laut: Endlich bist du die Biester los! Wiederhole den Ablauf, wenn die Sorgenschleifen in ihr ehemaliges Nest zurückkehren wollen.
Buchtipp: Wer sich nach mehr Freude und einem Glauben, der im Alltag praktisch wird, sehnt, schaue sich gern mein Mitmach-Buch „Wo die Freude wohnt“ an. Kreative Ideen, Gebete, Reflexionsübungen laden in die Räume der „Villa der Freude“ ein, wo mit Körper und Seele Gott erlebt werden kann.
Täglich spreche ich ein Gebet, das auf Mose zurückgeht: „Zeige mir den nächsten Schritt. Sichere mir deine Gegenwart zu. Öffne meinen Blick für deine Herrlichkeit.“ Tatsächlich habe ich bei den ersten beiden Punkten eine konkrete Vorstellung, was ich da bete oder was ich mir von Gott erhoffe. Bei dem riesigen Begriff „Herrlichkeit“ fehlen mir mit meinem menschlichen Fassungsvermögen die nötigen Dimensionen, um wirklich Gottes Herrlichkeit begreifen zu können. Tatsächlich stand ich gerade in der Küche, um kleine Hutzeläpfel von einem alten Baum in Apfelmus zu verwandeln. Während ich in unserer engen Küche stand, schien das Sonnenlicht auf meinen Rücken und wärmte mich so umfassend, dass es mir in meiner Fleecejacke zu warm wurde (Heizen ist noch nicht an der Reihe…). Ich genoss einfach die wohltuende Wärme und das warme, strahlende Licht, während ich die dicken Kerngehäuse aus den winzigen Früchten schnitt. Entgegen meiner ersten Vermutung erwiesen sich die Äpfel nicht als sauer, sondern als überraschend süß. So erfreute ich mich am aromatischen Duft und den vielfältigen Farbschattierungen der Schale, die ich als Rettung der Vitamine einfach dran ließ.
Im Nachhinein dachte ich: Dieser Moment in der Küche, voller Helligkeit und Duft und Wohlgefühl, das war die Herrlichkeit Gottes. Mitten im Alltag. In einer engen Küche voller harter Hutzeläpfel mit Grünalgen an der Schale. Das klingt nach fisseliger Arbeit und nicht nach Glück. War es aber.
Buchtipp: Wer sich nach mehr Freude und einem Glauben, der im Alltag praktisch wird, sehnt, schaue sich gern mein Mitmach-Buch „Wo die Freude wohnt“ an. Kreative Ideen, Gebete, Reflexionsübungen laden in die Räume der „Villa der Freude“ ein, wo mit Körper und Seele Gott erlebt werden kann.
Manchmal, wenn bereits seit vielen Monaten so richtig viel Ärger und Mist passiert, wundert man sich, wie viel schlimmer es noch kommen kann. Vor wenigen Tagen kam ich nach Hause, dick erkältet, nachdem ich mein Portemonnaie verloren und so richtig viel „Spaß“ gehabt hatte: Langes Warten bei der Polizei, diverse Service-Telefonnummern angerufen, zwei Mal den Stadtteil suchend abgeklappert. In jeden Mülleimer geschaut, jede Parkbucht kontrolliert – wie es der Polizist empfohlen hatte. Noch einmal die Drogerie abgesucht, in der ich Erkältungstee gekauft und das Portemonnaie zuletzt in der Hand gehabt hatte. Müde, vergrippt und hoffnungslos betrat ich das Treppenhaus, als mir ein Bibelvers einfiel: „Denn wir liegen vor dir mit unserm Gebet und vertrauen nicht auf unsre Gerechtigkeit, sondern auf deine große Barmherzigkeit.“ aus der Bibel, Buch Daniel Kapitel 9, Vers 18
Ja, ich lag wirklich nur noch. Ich stand nicht, kniete nicht, saß nicht vor Gott im Gebet: Dazu fehlte mir die Kraft nach so vielen Monaten voller Schwierigkeiten und Widerständen. Deshalb kann ich mich den Worten der Luther-Übersetzung der Bibel, die ich sonst überhaupt nicht mag, dieses Mal vollen Herzens anschließen. Andere Bibelübersetzungen (schließlich wurde die Bibel damals auf hebräisch und griechisch verfasst) sind wesentlich verständlicher, und wenn ich die Bibel lese, möchte ich gern kapieren, was da steht, statt mich an der komplizierten Wortwahl von Luther abzuarbeiten. An diesem Tag jedoch war Luthers alte Sprache genau das, was in meinem Herzen widerhallte:
„Denn wir liegen vor dir mit unserm Gebet und vertrauen nicht auf unsre Gerechtigkeit, sondern auf deine große Barmherzigkeit.“ Manchmal, wenn uns selbst nichts Sinnvolles und erst recht kein Gebet mehr einfällt, schenkt Gott uns einen Satz aus seinem Wort, der Bibel. Das zaubert in diesem Fall weder meine Portemonnaie noch meine Gesundheit herbei und eliminiert nicht all die Widerstände, gegen die ich das ganze Jahr schon ankämpfe. Aber es zeigt mir, dass noch nicht alles verloren ist. Dass Gott mich sieht. Er sieht mich. Der Jahresvers für 2023 heißt: „Du bist ein Gott, der mich sieht.“ Klar hätte ich lieber einen Zauberspruch, der allen Mist wegpustet – Bibelsprüche sind KEINE Zaubersprüche. Dafür ist Gott etwas viel Besseres als ein Zauberer: Mein Schöpfer, mein Vater, mein Arzt, mein Trost, mein Retter, mein Friedensbringer, meine Weisheit, mein Schutz. Dass er mich sieht, bedeutet für mich persönlich, dass er mich nicht vergessen hat. Dass ich nicht aus seiner Umlaufbahn gerutscht bin. Dass ich ihm nicht egal bin. Ja, ich verstehe nicht, warum mir so viel zugemutet wird und warum es (für menschliche Augen) scheinbar nicht voran geht. Und weil ich daran nichts ändern kann, darf ich auf Gott vertrauen: Dass er letztlich der Sieger ist. Dass er mich hindurch trägt. Dass er für mich kämpft, wenn es nichts mehr gibt, was ich selbst noch tun könnte. Denn ich vertraue auf seine große Barmherzigkeit, die am tiefsten Punkt alles ist, was mir bleibt und worauf ich bauen kann.
„Mit dir kann ich die Feinde angreifen; mit dir, mein Gott, kann ich über Mauern springen.“ Psalm 18, Vers 30
„Ich war in eine verzweifelte Lage geraten – wie jemand, der bis zum Hals in einer Grube voll Schlamm und Kot steckt! Aber er hat mich herausgezogen und auf festen Boden gestellt. Jetzt haben meine Füße wieder sicheren Halt.“ Psalm 40, Vers 3
Du bist größer, höher Weiter als der Himmel Und deine Liebe ist tiefer als das Meer Und was du sagst bleibt, es bleibt für alle Zeit Darum halt ich fest an dir Dem Schöpfer der Welt (ICF Worship)
Bei einem Gott, der das Meer teilt Da ist immer ein Weg Da ist immer noch Hoffnung, wenn`s scheinbar nicht weitergeht. Ein Gott, der das Meer teilt, kommt nicht zu spät Da ist immer noch Hoffnung Mein Gott bahnt immer einen Weg, bahnt immer einen Weg.
Unmöglich ist keine Option Unmöglich ist keine Option (Timo Langner)
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Beim Aufräumen meines Schreibtischs entdeckte ich ein Gebet, das ich im September 2019 schrieb und seitdem irgendwie „unter gemuddelt“ hatte. Da es zu schade ist, in der Versenkung zu verschwinden, veröffentliche ich es heute in seinem Rohzustand.
Ich bin ein Schaf, Gott: Ich weiß genau, was ich will, und wie ich dorthin komme. Egal, wie oft ich dabei im Gestrüpp stecken bleibe oder in den Graben stürze.
Ich bin ein Schaf, Gott: Wenn du mir den richtigen Weg zeigst, habe ich plötzlich Angst. Breche aus. Bleibe stehen und werde bockig, statt deiner Führung zu folgen.
Ich bin ein Schaf, Gott: Sitze im trockenen Stall, kaue Heu, bin umrundet von anderen Schafen und fühle mich dennoch nicht wohl. Bin unzufrieden, blöke und verbreite Unruhe, statt die Pause zu genießen.
Ich bin ein Schaf, Gott: Lasse mich vom Wind aufschrecken und vom Regen einschläfern, statt auf deine Stimme zu hören. Stürze mich ins Getümmel der Herde, statt auf dich zu warten.
Ich bin ein Schaf, Gott: Beleidigt, wenn du dich um andere kümmerst. Beschäftigt, wenn du mit mir Zeit verbringen möchtest. Bekümmert, wenn dein Tempo ein anderes ist als meine Vorstellungen.
Ich bin ein Schaf, Gott. Und du der Hirte, der Schöpfer, der Heiler, der Lehrer, der Vater. Hilf mir, meine Ohren auf dich auszurichten. Hilf mir, dich im Blick zu behalten. Hilf mir, hinter dir herzulaufen. Ich bin ein Schaf, Gott. Und du der gute Hirte.
Das Gebet darf im nicht-kommerziellen Rahmen unter Nennung meines Namens verwendet werden.
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Eine Sammlung meiner Gebete als handgefertigtes Heft schicke ich gern zu, eine Nachricht erreicht mich über das Kontaktformular.
Alle Lebewesen benötigen Salz – die Frage ist nur, wie viel davon zum Überleben notwendig ist, und ab welcher individuell unterschiedlichen Dosierung Salz zum Zellgift wird. Die Menge ist extrem wichtig: Zu wenig Salz, und die Elektrolyte zur Regulation des Wasserhaushalts fehlen, zu viel Salz wiederum führt zur Schädigung wichtiger Organe. Ein Ausflug zeigte mir, wie exakt sich Marschpflanzen in der Salzwiese durch die Wahl ihres Standorts an den dortigen Salzgehalt anpassen: Je tiefer die Pflanzen stehen und je öfter und länger pro Tag sie von Meerwasser überflutet werden, desto mehr Salzgehalt müssen sie tolerieren. Je höher sie auf angeschwemmtem Schlick wachsen und je weniger sie im direkten Kontakt dem Meerwasser ausgesetzt sind, desto weniger ausgeprägt brauchen ihre Überlebenskünste sein und desto eher haben sie Zugang zu Brack- oder Süßwasser.
Die Strand-Salzmelde, auch Portulak-Keilmelde genannt, sondert über Härchen an ihren Blättern winzige Salzkristalle in Form von Bläschen ab, die sich mit dem Finger ertasten lassen (und mit der Zunge sicherlich ablecken, die Melde ist essbar).
Warum erkläre ich das alles? Weil ich immer wieder feststelle, dass die Dosierung die Wirkung bestimmt: Etwas Gutes, zu viel genossen, kann dick oder krank machen. Etwas Bitteres, in geringem Maße eingesetzt, kann eine Speise aromatisch abrunden. Eine Freizeitbeschäftigung, die uns regelmäßig erfreut, kann zur Sucht führen – ob Online-Shopping oder Klatsch-und-Tratsch-lesen oder Computerspiele oder was immer die/den Einzelnen betrifft. Parallel dazu bemerken wir oft erst spät, wenn wir lebenswichtige „Details“ zu wenig im Alltag erfahren: Ob Stille, Kreativität, Bewegung oder tiefgehender Austausch jenseits von scheinbarem Gute-Laune-Smalltalk.
Also: Was könntest du über deine privaten „Salzbläschen absondern“ und dadurch dein Denken sowie deine Seele entlasten? Wo kann eine Anpassung des „persönlichen Standorts“ zu einem befriedigenderen und gesünderen Leben führen?
Strandbeifuß ist auch essbar, soll als Wermutersatz damals blind gemacht haben…
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