aufmerksam, glaubhaft

Gebet im ersten Morgenlicht

 

Meine erste Morgenstunde gehört dem Herrn.
Das Tagwerk, das er mir aufträgt, das will ich in Angriff nehmen,
und Er wird mir die Kraft geben, es zu vollbringen.
Ich nehme, was kommt,
und bitte nur, dass mir die nötigen Fähigkeiten dazu gegeben werden.

Edith Stein

 

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Frohe Ostern!

Ostern feiern wir den Aufbruch in ein neues Leben. Nicht nur äußerlich wie im Sprießen der Natur, ganz besonders innerlich:
Gott hat seinen eigenen Sohn geopfert, damit wir von allem Scheiß und Dreck unseres Lebens befreit werden. Damit wir die zerrissenen, schmutzigen Kleider auf den Boden fallen lassen und in sauberen, frischen Kleidern in ein neues Leben eintauchen. So, wie er uns innerlich reinigt und entlastet, schenkt er uns überwältigende neue Lebensperspektiven.
Jesus ist auferstanden!
Er ist wirklich auferstanden.

Verlinkt mit „Tischlein deck dich“ und Holunderblütchen

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Frauen aus Gottes Sicht: Geliebt, gewollt, begabt

 

Gott wollte, dass wir sein Bild in die Welt tragen – als Frauen.
Als Frauen mit unserer Stärke, mit unserem Kampfgeist
ebenso wie mit unserer Zärtlichkeit, unserem Erbarmen, unserer Schönheit.

 

 

Eva ist der Schlussakkord, das letzte, erstaunlichste Werk Gottes. Die Frau.
Die Schöpfung findet ihren Höhepunkt nicht in der Erschaffung von Adam, sondern von Eva.
SIE ist der geniale letzte Pinselstrich des Meisters.

Stacy Eldredge in „Mehr als alles hüte dein Herz“

aufmerksam, glaubhaft

Gebet: Gefaltete Hände wirken stärker als geballte Fäuste

 

Beten heißt:
auf Wegweisung und Instruktionen hören,
mit einem Herzen, das ihm zugewandt ist;

es ist ein Gespräch zwischen Vater und Kind.

Corrie ten Boom

Gebetet hat JedeR schon einmal. Auch ohne gläubig zu sein, schicken viele angesichts schlechter Nachrichten ein „Bitte, bitte nicht“ oder ein „Hilf mir“ in die Weiten des Universums. Wer aktiv betet, richtet sich damit an Gott und glaubt, dass er (oder sie…) uns erhört. Doch selbst Menschen, die sich als gläubig bezeichnen, haben immer wieder ihre Fragen und Schwierigkeiten mit dem Gebet. Viele müssen erst lang genug versuchen, ihre Probleme allein in den Griff zu kriegen, bis sie ans Beten denken. Und es auch tun…

Das Gebet sollte unser Steuerrad und nicht unser Ersatzrad sein.

Vom Pastor, der es als unnötig ansieht, zusammen mit seiner Frau für eine neue Wohnung zu beten bis zur Freundin, die verspricht, für mich zu beten -nachher, wenn sie wieder alleine ist. Oft fällt es uns schwer, gemeinsam (laut) zu beten. Wir genieren uns, suchen nach den passenden Worten oder flüchten uns in religiös klingende Floskeln.

Das Größte, was ein Mensch für einen anderen tun kann, ist, dass er für ihn betet.

Wie wertvoll erlebe ich es, wenn ich auf meiner Suche nach einer neuen Gemeinde eingeladen werde, nach dem Gottesdienst nach vorn zu kommen und für mich beten zu lassen. Auch wenn es für wildfremde Menschen schwer ist, sich anhand meiner paar Sätze die passenden Worte und Wünsche einfallen zu lassen: Umso mehr beeindruckt mich, wie klar Gottes Wort durch Fremde in mein Leben spricht.

Der Feind hält es für äußerst wichtig, unser Gebetsleben durch Kleinglauben, Zeitmangel und Zweifel zu zerstören.
Der Teufel lacht oft, wenn wir arbeiten, aber er erbebt, wenn wir beten.

Wenn Verunsicherung und Entmutigung um sich greift, finde ich nur langsam dort hinaus. Sehr wohltuend und kraftvoll wirkt in solchen Momenten der Zuspruch von anderen Betenden, die Angriffe des Bösen als solche erkennen und mir Gottes Schutz zusprechen.

Der Herr hat keine Probleme. Er hat Pläne! Darum gibt es im Himmel nie eine Panik. Und auf Erden sind wir zu einer lebendigen Hoffnung berufen.

Wenn ich um Weisheit ringe und mich zutiefst danach sehne, zu erkennen, welcher Schritt als nächstes dran ist, hilft mir Gottes Perspektive. Entweder, weil ich sie selbst im Gebet entdecke, oder weil andere mich darauf hinweisen. Oft genug fragen wir Menschen uns, ob Gott wirklich, wirklich mit jeder Faser seines Seins das Beste mit uns vorhat. Viel Scheitern passiert, weil wir eben nicht davon überzeugt sind, dass Gott es tatsächlich gut mit uns meint. Wir misstrauen ihm und nehmen uns selbst damit viel Lebenskraft. Wie eine heilende Creme auf einer ständig aufplatzenden, eitrigen Wunde erlebe ich es, wenn andere mir versichern, dass Gott wirklich, wirklich mein Bestes will. Und nur mein Bestes. Auch wenn ich hier und heute nichts tun kann, als ihm mein Leben hinzuhalten und zu vertrauen, dass er als mein Schöpfer weiß, was er tut und was mir weiterhilft.

Herr, hab Dank, dass du nicht einen großen Glauben verlangst, sondern Glauben an einen großen Gott.

Alle Zitate, auch die Überschrift, stammen von Corrie ten Boom.

 

Wie ein Hirsch sich nach frischem Wasser sehnt, so sehnt sich meine Seele nach dir, Gott.
Paslm 42, Vers 2

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Vergebung ist der Schlüssel zum Handeln und zur Freiheit

 

Gerade lese ich ein wunderbares, sehr inspirierendes Buch, von dem ich sicher bald mehr erzählen werde.
Heute möchte ich die Idee teilen, sich mit Vergebung auseinander zu setzen.
Dass Vergebung gut tut und innerlich befreit, sagen seit einigen Jahren immer mehr PsychologInnen und Studien. Lange Zeit war „Vergebung“ etwas für christliche Weicheier und verknöcherte Bibelleser, kurz: Sehr unattraktiv. Inzwischen hat sich das Blatt gewendet, was ich sehr begrüße. Denn Verzeihen hat eine Kraft und bewirkt eine tiefe Freiheit, auch wenn es im ersten Moment Überwindung kostet. Und im zweiten auch. Und im dritten auch.
Denn je enger wir den alten Ärger und Groll bei uns halten, desto mehr finden wir, wir hätten die Kontrolle über das, was uns angetan wurde. Indem wir jemanden gedanklich büßen lassen oder im langfristig böse sein können. Was natürlich eine Sackgasse ist, die uns in Opferrollen und negativen Vergangenheitsszenarien festhält. Mit Kontrolle hat das wenig zu tun, viel mehr mit alter Gewohnheit und anhaltend schlechten Gedanken.
Mir gefällt die Idee sehr gut, absichtlich die einzelnen Lebensbereiche und Beziehungen zu betrachten und zu schauen, ob es alten Groll gibt. Einerseits anderen Personen gegenüber, von denen wir uns schlecht behandelt und verraten fühlen. Aber auch wir selbst verzeihen uns vieles nicht, was längst seit Jahren in der Vergangenheit liegt. Natürlich kommt beim Nachdenken im ersten Moment der ganze „Schiet und Dreck“, wie wir in Hamburg sagen, so richtig ins Bewusstsein. Aber gleichzeitig wird uns meistens auffallen, wie lange her diese Erlebnisse schon sind: Jahre und Jahrzehnte sind seitdem vergangen, und immer noch haben wir eine dunkle Ecke, in der wir unsere düsteren Gefühle kultivieren. Und jeder dieser verletzenden Momente hat eine eigene dunkle Ecke, sodass sie alle zusammen eine Menge Energie und Lebensfreude blockieren.
So lautet die Frage, wie sehr wir der Person und dem Geschehen verziehen haben. Gar nicht, ein bißchen, fast ganz?
Vergebung muss wachsen und entsteht nicht über Nacht, darin sind sich TheologInnen und PsychologInnen einig. Nur wir selbst haben es in der Hand, ob wir die Türen und Fenster zu unseren dunklen Ecken öffnen und damit frische Luft und helles Licht hereinlassen. Das befreit uns selbst. Denn die kalte Wut und die vernarbte Verletzung hat uns immer nur selbst weh getan, die „Täter“ haben davon nichts gemerkt.
Oft sind die Täter ja nicht die anderen, sondern wir selbst. Fehler und Versäumnisse kreiden wir uns selbst auch unerbittlich an. So halten wir uns als „böse Täter“ einerseits und „Opfer der Umstände“ andererseits an der Kette. Wer anderen nicht vergeben will, kann vielleicht damit beginnen, sich selbst zu vergeben. Die Vergangenheit ist vorbei und kommt nie wieder, völlig egal, wie sehr wir uns innerlich zerfleischen. All die Lebensfreude, die dabei verloren geht, könnten wir so viel sinnvoller einsetzen – für uns selbst und andere.
Also, was haben wir uns selbst nie vergeben? Wäre es an der Zeit, loszulassen? Was brauchen wir dafür? Können wir zumindest „ein bißchen“ vergeben, als ersten Schritt?
Und was können wir anderen vergeben, indem wir die inneren Vorwürfe ausmisten?

Vergebung ist der Schlüssel zum Handeln und zur Freiheit.

Hannah Arendt

 

 

Die giftigen Erinnerungen einfach davon fliegen lassen und Freiheit atmen…

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Plötzlich grünt es

 

Dass Blumen in der Vase auf einmal die Köpfe hängen lassen oder auf andere Weise ihr Missfallen ausdrücken, kennen wir alle. Dass jedoch plötzlich etwas wächst, wo wir es weder erwartet noch gewünscht haben, erwischt uns manchmal ganz überraschend.
Hier hatte ich nach Weihnachten ein Arrangement aus Zufallsfunden und Resten auf dem Küchentisch platziert: Ein dicker, voluminöser Buchsbaumast, roter Cornus (Hartriegel), rosa gefärbte Birke und zwei glänzende rosa Kugeln auf dem Stab. Eines Tages stellte ich fest, dass sich die Spitzen des roten Cornus`  verändert hatten. Erst dachte ich, es sei ein Zufall, bis erstaunlicher Weise überall frische Blätter und Blütenstände austrieben. Erst zaghaft, dann über Nacht explosionsartig. Was natürlich das monochrome Arrangement mit fröhlichen Akzenten in quietschgrün optisch aus dem Gleichgewicht brachte…
Am Anfang diesen Jahres stehe ich gedanklich vor drei Baustellen. So viele wie noch nie gleichzeitig zu Beginn eines neuen Jahres. Das kann anspornen, oder verunsichern. Oder zu neuen Möglichkeiten verlocken, so wie diese ausgelassenen Triebe mit ihrer fast übernatürlichen Kraft, die sich aus toten Zweigen entfaltet.
Es erinnert mich an das ebenfalls krachgrüne bedruckte Band, das vor einigen Jahren im „Anderen Advent“ als Geschenk beilag. Der Spruch meines Bands stammte aus Jesaja 43, Vers 19. Dort sagt Gott:
„Seht hin; ich schaffe etwas Neues; schon keimt es auf. Seht ihr es nicht? Ich bahne einen Weg durch die Wüste und lasse Flüsse in der Einöde entstehen.“

Mit Sicherheit schauen auch andere gespannt auf das, was in diesem neuen Jahr vor ihnen liegt. Manches wurde längst festgelegt, wie der Termin zum Abitur oder zum Examen, die Hochzeit oder der Beginn der Rente. Anderes setzen wir uns selbst als Ziel, das wir erreichen wollen. Manches hat uns lange genug auf dem Magen gelegen, sodass wir jetzt endlich selbst für Veränderungen sorgen wollen.
Uns allen wünsche ich, dass etwas Gutes aufbricht, sprießt, blüht und Frucht trägt.

 

Verlinkt mit Holunderblütchen.

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Kirche der Stille: Die „Heiligen Nächte“ erleben

 

Nachdem ich eine der Krippenandachten im Hamburger Michel besuchte, war ich tags darauf in der Kirche der Stille zu Besuch.
Vom 26. Dezember bis 06. Januar findet täglich um 18:00 Uhr ein Angebot zu den „Heiligen Nächten“ zwischen Weihnachten und dem Drei-Königs-Tag statt.
Bei den Krippenandachten hatte ich den Eindruck, dass es um ein „Mehr“ ging: Ein mehr an schöner Musik und festlicher Atmosphäre.
In der Kirche der Stille wirkte der Fokus auf mich wie ein Ruf zu „Weniger“: Weniger sprechen, weniger denken, weniger handeln. Dafür loslassen, schweigen, spüren, ruhig werden, Lasten abgeben. Mit Momenten der Stille, Impulsen zum Nachdenken, sehr ruhiger Musik einzelner Instrumente und Taizé-Gesängen.
Ein völlig anderes Konzept in komplett anderem Rahmen, sodass sowohl die LiebhaberInnen von Mehr als auch vom Weniger in den Tagen zwischen Weihnachten und dem neuen Jahr auf ihre Kosten kommen.
Auch in der Kirche der Stille sollte man deutlich früher kommen, ab 17:30 Uhr ist die Kirche offen. Auch hier sind überwältigend viele Menschen, was mich in dieser Oase der Ruhe erstmal aus dem Konzept brachte. Durch das konsequente Schweigen aller Anwesenden fühlte ich mich dann doch wohl. Und wer vorgewarnt ist, dass hier nicht die übliche Handvoll Personen im leeren Raum auf Meditationsmatten sitzt, sondern der ganze Raum gefüllt, kann sich entsprechend vorbereiten. Unbedingt warme Socken mitbringen, da die Schuhe draußen bleiben. Und eine Decke oder eine warme breite Stola, es zieht (je nach Sitzplatz) empfindlich (die vorhandenen Decken sind natürlich sehr schnell vergeben…).
Die Kirche der Stille ist zu erreichen über die S-Bahn-Station „Holstenstraße“ (10 Minuten Fußweg), und die Busse 15, 20, 25, 183, 283 bis Max-Brauer-Allee Mitte.

 

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Sternstunden und Sternschnuppen

Letzte Woche gestaltete ich den „Musikalischen Nachmittag“ mit Abend- und Gute-Nacht-Liedern. Da es kein gemeinsames Singen zu später Stunde gibt, beschloss ich, die liebsten Abendlieder der SeniorInnen einfach mal am Nachmittag zu singen. So früh, wie es dunkel wird, fällt das gar nicht groß auf…
Zwischendurch machten wir Pause, um aus gelber und cremefarbener Pappe Sterne auszuschneiden (ich hatte mit einer Schablone vorgearbeitet und für alle arthritischen Finger bereits einen Schwung Sterne ausgeschnitten). Darauf sollte eine „Sternstunde“ in diesem Jahr notiert werden –  ein Dank. Und auf die Rückseite eine „Sternschnuppe“ für das kommende Jahr – ein Wunsch.
Im Anschluss ging es mit Englisch weiter, hier hatte ich mir mit einem Blick auf den Kalender als Thema „Thanksgiving – Count your blessings“ ausgedacht. Dabei tauchte die Schwierigkeit auf, dass ein Herr meinte, er fände das mit der Dankbarkeit sehr schwierig. Weil er nicht wisse, wem er danken solle: Für den schönen Urlaub, die Gesundheit, dass er sich im Haus wohlfühlt. Ihm fehlte ein Adressat für den Dank, was in der Gruppe mit Befremden aufgenommen wurde, ich aber sehr gut nachvollziehen konnte. Auch weil ich etwas Mitleid mit seinem leeren Stern hatte… 😉
Wem danken wir dafür, dass wir in einem sicheren, wirtschaftlich starken Land leben? Dafür haben wir nichts geleistet. Dass wir hier geboren wurden und nicht im Slum in Indien, ist nicht unser Verdienst. Wem danken wir, dass wir dieses Jahr gesund und im Straßenverkehr bewahrt blieben? Auch dafür haben wir nichts geleistet. Wem danken wir, dass das Geld reichte? Natürlich haben wir dafür gearbeitet, aber dass es letztlich reichte und noch etwas für Schokolade und Urlaub übrig war, das hätte auch anders ausgehen können.
Vieles liegt nicht in unserer Hand. Wir meinen, wir könnten unser Leben kontrollieren, indem wir uns an die Regeln halten und allgemein „unser Bestes geben“. Dass wir vor Arbeitslosigkeit verschont blieben, die Freundinnen und Familienmitglieder gesund und munter sind, das Haus warm und stabil ist, der Bus täglich pünktlich fährt, der Supermarkt vor Nahrungsmitteln überquillt – all das liegt nicht in unserer Macht.

So bleibt die Frage, wem wir dafür danken.
Wer an Gott glaubt, hat eine Adresse. Diese Adresse eignet sich nicht nur für Dankbarkeit, auch für Enttäuschung, Anklage und geplatzte Träume. Natürlich sind wir selbst es, die unser Leben täglich füllen. Und dennoch gibt es keine Geling-Garantie. Weshalb Dankbarkeit uns immer wieder neu vor Augen führt, was uns im Alltag geschenkt wird. Was uns zufällt, oft unverhofft. Meist gehen wir achselzuckend daran vorbei oder glauben, es verdient zu haben. Aber warum sollten wir es verdient haben, und andere nicht? Wenn wir davon ausgehen, dass jeder Mensch gleich wertvoll ist?
Dankbarkeit hilft, jenseits des Machbarkeitswahns das im Blick zu behalten, was uns geschenkt wird. Unverhofft. Unverdient.

Die beschrifteten Sterne klebte ich an die „goldene Wand“ in der Lobby, sodass alle BewohnerInnen und BesucherInnen einen Blick darauf werfen können. Wer wollte, konnte den Stern auch leise für sich beschriften und unter Ausschluss der Öffentlichkeit mitnehmen.

Verlinkt mit CreaDienstag, ein kleiner blog, Meertje, HandmadeOnTuesday und DienstagsDinge.